Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

Theo
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Re: Zusammenfassung derzeitige Stand

Beitrag von Theo » Do 05.11.09 17:36

Pscipio hat geschrieben: Nein, macht es nicht. Das ist nur zigfach durchsuchter Schrott, wenn du da 20 Münzen kaufst, wirst du vielleicht 5 bestimmen können; da ist es besser, das Geld für eine einzige, dafür schöne Münze auszugeben.

Morgendlicher Gruss, Pscipio

Nö, solche Spielchen sind nicht für mich. Dh. ich kaufe 20 Münzen je ca. 1,20 Euro pro Stück also insgesamt für 24 Euro zz. Versand und kann EVENTUELL davon nur fünf Münzen bestimmen( ich zweifele, das ich sie überhaupt zu bestimmen schaffe) "Bestimmen" heiß aber hier nicht automatisch "eine gute Münze"!!!

Für diese Summe kann man ja einen guten Trajan kaufen, oder Hadrianus!!! :lol:

Spass am Endecken ist nätürlich da, aber ich möchte mich von diesen Ungereinigten, die nur eventuell gut sein können, eher distanzieren. Obwohl, wie gesagt, die Versuchung groß ist. :lol:


Gruß

Theo

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Do 05.11.09 20:18

Wie waere es denn mit den viel gepriesenen Grabbelkisten? Da drin wurden doch auch schon ganz seltene Muenzen gefunden.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

tefun
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Beitrag von tefun » Do 05.11.09 21:13

@Submuntorium
In der Tat ähnelt diese Münze der meinen.

Obwohl es auf dem Foto mglw. nicht so aussieht, ist an meinem Probus Antoninian aber noch jede Menge Silber. Die Verkrustungen sind erhaben, sollten also mit "Geduld und Spuke" zu entfernen sein?!
Ich werde mich noch etwas gedulden bis das Mikroskop in meinen Besitz übergeht und mich dann wieder an die Arbeit machen.

Bis dahin werde ich mich in den Keller begeben und den einen oder anderen Marchese Antinori Riserva reinigen - schon mal zur Probe sozusagen :wink:

@Numis-Student,
welche Reinigung würdest Du denn empfehlen?

Zum Thema Kauf von ungereinigten Münzen denke ich sollte jeder selbst seine Erfahrungen sammeln.
Auf der einen Seite ist es sicher abzulehnen, Münzen, die möglicherweise aus Raubgrabungen stammen, zu erwerben.
Auf der anderen Seite ist natürlich der Markt dadurch "gesättigt", was auch dem einen oder anderen Profi diverse Schnäppchen in die Hände spielt, wobei ich nicht ausschließen möchte, das diese "Schnäppchen" nicht möglicherweise auch aus dem selben Grabungsfeld stammen ... Nullo actore, nullus iudex

Ich kann der Versuchung leider nicht wiederstehen.
Die Aussicht, ein wirkliches Prachtexemplar zu bekommen mag gering sein, aber es ist dieses Schatzsuchergefühl das man heutzutage kaum noch bekommt.
Wenn die Verkrustungen der Münze Schicht für Schicht abgetragen werden und nach Tagen oder vielleicht Wochen die Münze in ihrer ursprünglichen Schönheit erscheint ... okay, ich glaub jetzt ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören.

Viele Grüße
tefun

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Beitrag von areich » Do 05.11.09 22:13

Aus was für einer Grabung sollen Ungereinigte denn sonst kommen?
Bis vor kurzem gab es doch meines Wissens nach keine legale Möglichkeit Fundmünzen aus dem Balkan zu exportieren.

n.......s
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Beitrag von n.......s » Do 05.11.09 22:20

areich hat geschrieben:Aus was für einer Grabung sollen Ungereinigte denn sonst kommen?
Bis vor kurzem gab es doch meines Wissens nach keine legale Möglichkeit Fundmünzen aus dem Balkan zu exportieren.
es muss auch andere Quellen geben- unser Schweizer Freund bietet seit Monaten ungereinigte und "halb"gereinigte Münzen aus Kilikien in Größenordnungen an, die auf Massengrabungen/-Funde schließen lassen.

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Beitrag von Submuntorium » Do 05.11.09 22:23

Leider hat sich noch niemand zu meinem begründeten Fälschungsverdacht geäussert. Ich finde man sollte sich etwas ernsthafter mit dem Problem "Fälschungen zwischen Ungereinigten" auseinandersetzen!
viele grüße,
Submuntorium

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Beitrag von n.......s » Do 05.11.09 22:27

Submuntorium hat geschrieben:Leider hat sich noch niemand zu meinem begründeten Fälschungsverdacht geäussert. Ich finde man sollte sich etwas ernsthafter mit dem Problem "Fälschungen zwischen Ungereinigten" auseinandersetzen!
ich sehe an dieser Münze nichts Verdächtiges.

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Beitrag von Submuntorium » Do 05.11.09 22:32

Ich schon und zwar gewaltig!
Zum einen ist die Münze stempelgleich mit der in dem Link gezeigten,zum anderen wurde genau die gleiche Technik angewandt:Auf scheinbar guten Silbersud wurde kurzerhand eine grüne Verkrustung angebracht.Der Stil der Fälschung ist zudem der gleiche wie bei allen anderen Probus Fälschungen die gerade Hort-mäßig auftauchen!Diese Teile werden auch bevorzugt in ungereinigte gemischt um diese besser aussehen zu lassen!
viele grüße,
Submuntorium

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Beitrag von Pscipio » Do 05.11.09 22:56

Submuntorium hat Recht, die Münze ist stempelgleich zu den bekannten Fälschungen und somit (da wohl kaum das Original, von welchem die Stempel abgenommen wurden) auch falsch. Das erklärt auch, weshalb tefun das Metall für Vollsilber hielt, denn die anderen Fälschungen sehen ähnlich aus. Wären die Verkrustungen nicht, würde man es besser erkennen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Numis-Student » Do 05.11.09 23:07

Hallo Tefun,
ich wollte nur allgemein warnen (bei Silbermünzen wäre ja die Salzsäuremethode möglich...), eine genaue Reinigungsanleitung kann ich nicht geben, da ich keine Ungereinigten kaufe (wenn mir mal welche in die Sammlung kommen, liegen sie teilweise jahreland auf dem Schreibtisch oder so, und ich weiss nicht wirklich, was ich damit anstellen soll :-D ).
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Beitrag von Numis-Student » Do 05.11.09 23:11

Submuntorium hat geschrieben:Ich schon und zwar gewaltig!
Zum einen ist die Münze stempelgleich mit der in dem Link gezeigten,zum anderen wurde genau die gleiche Technik angewandt
Hallo Sub,
Gratulation :-)
Ich hatte mir beide Münzen angesehen. Stempelgleich sind sie, das wäre für mich aber kein Problem. Die Schrift, naja irgendwie passt sie nich ganz... Aber ich hätte sie nach den Bildern nicht als Fälschungen verdammen wollen. Ich hätte sie bei ebay nach dem Foto nicht ersteigert. Ich denke, in der Hand sieht man das besser.

Ich glaube, ich muss Samstag mal wieder auf den Fälschungs- ähh.. Naschmarkt.

Schöne Grüße,
MR

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Beitrag von Theo » Do 05.11.09 23:17

areich hat geschrieben:Aus was für einer Grabung sollen Ungereinigte denn sonst kommen?
Bis vor kurzem gab es doch meines Wissens nach keine legale Möglichkeit Fundmünzen aus dem Balkan zu exportieren.

Die Frage ist, was unter dem Begriff "Legalität" gemeit ist.

Man kann einfach hin fahren, einen Bazar aufsuchen, und Zack - Du hast eine Tütte mit spätrömischen Münzen für wenig Geld. Des weiteren- an der Grenze sich nicht erwischen lassen und Du bist schon in Deutschland.

Falls die Grenzpolizei dich doch erwischt- keine Sorge, im Osten ist fast jeder Beamte gegen 50 Euro nicht resistent.

Die zweite Frage betrifft die Morälität dieser Handlung. Einerseits Du kaufst gunstig die Münzen, die bestimmt aus nicht legalen Grabungen stammten, anderseits: villeicht genau diese 10 oder 20 Euro können Lebensunterhalt einer Familie für ganzen Monat sichern.


Tja. Ein Dillema halt.

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Beitrag von tefun » Do 05.11.09 23:54

Wenn es denn eine Fälschung sein sollte, hat man sich viel Mühe gegeben.

Ich persönlich halte es nicht für eine Fälschung, da der allgemeine Zustand aus meiner Sicht nach einem längeren Aufenthalt im Boden aussieht.
Wenn es denn eine Fälschung sein sollte, macht der Aufwand finanziell keinen Sinn.
Es müsste dazu Massenware sein um die Herstellkosten niedrig zu halten, doch müssten dazu mehr Exemplare auftauchen

Ausserdem sind die Münzen aus meiner Sicht definitiv NICHT Stempelgleich. Ich habe meine Münze mit der von Tequila verglichen. Das Revers der Münze unterscheidet sich im unteren Bereich der Münzen deutlich. Bei meiner Münze ist der abgebildete Bereich nahezu parallel. Auf dem Foto von Tequila ist dieser Bereich nicht so gleichmäßig.

Viele Grüße
tefun
Dateianhänge
roemer_revers.jpeg
roemer_revers1.jpeg

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Beitrag von Pscipio » Fr 06.11.09 07:03

Die Münzen sind schon stempelgleich, leider. Und diese Fälschungen tauchen in letzter Zeit eben tatsächlich in Massen auf. An sich sind sie nicht extrem gefährlich, wenn man sie sich genau anschaut, aber wenn sie noch verkrustet oder unter echte Münzen gemixt werden, kann man sie rasch einmal übersehen.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von areich » Fr 06.11.09 08:43

Ich habe auf der Numismata die Augen offen gehalten, denn ich hatte diese Münzen
in vielen Grabbelkisten erwartet aber keine gesehen (damit meine ich jetzt auch die anderen 'Neuen Fälschungen'. Die einzelnen Münzen aus dem Gebiet habe ich nicht angesehen aber es gibt auch nur wenige Händler, die sowas (jetzt speziell die Spätrömer-Fälschungen) einzeln anbieten.

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