Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 28.11.09 17:42

das grüne kannst du gefahrlos entfernen, darunter ist sicher die oberfläche ok.
der rest muss vorsichtig abgetragen werden, da kannst du, wie drakenumi schon richtig sagt, überraschungen erleben.
grüsse
frank

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Sa 28.11.09 19:45

beachcomber hat geschrieben:das grüne kannst du gefahrlos entfernen, darunter ist sicher die oberfläche ok.

Dieser grüne Klumpen ist - seine Farbe sagt es aus - sicher eine Cu-Verbindung, meist eine Mischung unterschiedlicher Cu-Acetate. Woher sollte das Cu kommen, wenn nicht aus der Münze selbst? Ist da nicht zu erwarten, daß nach Abtragen dieser Tarnkappe sich eine kleine Grube auftut?
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
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DerTommi
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Beitrag von DerTommi » Sa 28.11.09 21:50

drakenumi1 hat geschrieben:
beachcomber hat geschrieben:das grüne kannst du gefahrlos entfernen, darunter ist sicher die oberfläche ok.

Dieser grüne Klumpen ist - seine Farbe sagt es aus - sicher eine Cu-Verbindung, meist eine Mischung unterschiedlicher Cu-Acetate. Woher sollte das Cu kommen, wenn nicht aus der Münze selbst? Ist da nicht zu erwarten, daß nach Abtragen dieser Tarnkappe sich eine kleine Grube auftut?
Hallo drakenumi,
hier bin ich Deiner Meinung. Daher denke ich, lieber ne Antilope mit Mütze, als eine ohne Kopf.
In diesem Sinne. Die Münze bleibt, wie sie derzeit ist. Ein wenig ist sie dadurch ja einzigartig. 8) :lol:

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 28.11.09 22:33

in diese fall keine frage der meinung, sondern der erfahrung! :)
glaub's mir, unter dem grünen lauert keine gefahr!
selbst antoniniane mit erhaltenem silbersud haben diese grünen auflagen. darunter liegt eine dünne rote oxydschicht, darunter die erhaltene silberschicht.
grüsse
frank

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Beitrag von beachcomber » So 29.11.09 13:57

ein kleines beispiel für das, was geht. :)
leider habe ich zum vergleich nur die original-fotos, aber ich denke man sieht auch so, dass solche auflagen entfernt werden können!
wenn ich nicht so faul wäre, könnte ich das av soger noch besser hinbekommen, denn auf dem foto sieht man immer noch ein paar auflagen, die in der hand aber nicht auffallen.
grüsse
frank
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Beitrag von beachcomber » Di 01.12.09 17:59

und noch ein beispiel für die gefahrlose (mechanische) entfernung (nicht nur) von grünen auflagen auf silbersud-münzen! :)
grüsse
frank
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Beitrag von pepone » Di 01.12.09 18:18

Hallo Frank,

Wie kriegst du die grünen Auflagen so gut weg ?
Wär nicht das Vorher-Bild, hätt ich nie geglaubt das die Münze so verschmutzt war.

Gruss
Simon

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Beitrag von DerTommi » Di 01.12.09 18:35

Herzlichen Dank Frank für Deine Mühe. Solche Erfahrungen überzeugen natürlich :D
Ich werde mich mal zumindest bei meiner Antilope mit ner Mützen-OP versuchen :lol: Vielleicht dankt es mir der Tierschutzverein.

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Beitrag von beachcomber » Di 01.12.09 19:17

hallo simon,
wenn du diesen thread von anbeginn gelesen hättest, wüsstest du's! :wink:
mechanisch, unter dem mikroskop, mit stahlnadeln! :)
grüsse
frank

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Beitrag von drakenumi1 » Di 01.12.09 21:52

beachcomber hat geschrieben: mechanisch, unter dem mikroskop, mit stahlnadeln! :)

Sicher kein Verfahren, welches dem durchschnittlichen Sammler zur Verfügung steht, und wenn, das er für diese Zwecke auch zu nutzen versteht.

Zusätzlich zu meiner in der Angelegenheit geäußerten Meinung zur Herkunft der grünen Cu-Tarnkappe folgende Überlegung:
Ich erinnere mich an bereits einige Ag-Antoniniane, die ich erhielt, mit richtig erhabenen "Cu- Aufschmelzungen". Dick, wie die Schrifthöhen, kupferfarben glänzend. Ich kann das eigentlich nur als das Produkt einer Kupferionenwanderung von einer benachbarten Cu-Münze erklären, unter dem Einfluß eines Elektrolyten (Salze, Säuren) im Boden oder wo auch immer, über laaaange Zeit. Der Schritt zu einer späteren Zersetzung in eine grüne Cu-Verbindung ist nicht groß! Die gut zugänglichen Bereiche habe ich mit einem stumpfen Taschenmesser absprengen können!
Aber anders sieht das wohl bei den braunen dicken, krebsigen und auftragenden Geschwüren aus. Sie werden wohl mit Sicherheit ihre Nahrung im darunter liegenden Metall gefunden haben und kleine Tagebaurestlöcher :lol: produziert haben. Was nutzt dann die heruntergerissene Tarnkappe?

Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von beachcomber » Di 01.12.09 22:36

drakenumi,
auch bei der oben vorgestellten münze gab es reichlich rote kupferauflagen auf der backe und dem hals des gallienus. leider nicht so gut zu erkennen, auf dem vorher-foto.
ich denke auch, dass sie aus der münze kommen. nichtsdestotrotzdem habe ich bisher bei diesen gallieni (und ich habe schon einige davon befreit!) noch nie darunter korrosionslöcher gefunden.
grüsse
frank

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PeterI
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Beitrag von PeterI » Do 03.12.09 16:45

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... K:MEWAX:IT

Hi an alle, ich hätte gerne diesen Hadrianus... aber diese braunen Auflagen hindern mich noch daran diesen zu kaufen.

Ich weiß, die Bilder sind echt nicht gut, aber könnt ihr viell. aus der Ferne sehen, ob man diese abkriegt, oder sieht es so aus, als ob an diesen Stellen die Patina schon ab wäre?

Habe den Verkäufer schon um größere Bilder gebeten, aber der antwortet nicht.

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Beitrag von quisquam » Do 03.12.09 16:57

Ich denke mit Deiner zweiten Vermutung liegst Du richtig, mir sieht es ganz danach aus, als wenn an den braunen Stellen die Patina weggebrochen ist.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von beachcomber » Do 03.12.09 17:00

das sind keine auflagen, das ist korrosion!
ausserdem sehe ich da anzeichen von bronzepest,lass' es! :)
(auch wenn die münze nicht teuer ist, irgendwann würde es dich ärgern)
grüsse
frank

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Beitrag von PeterI » Do 03.12.09 17:07

Die Bronzepest ist mir auch aufgefallen, auf der Revers hat sie schon etwas gewütet...
Habe zwar Benzotriazol, aber nicht unbedingt Lust damit zu experimentieren.

Ich denke ich befolge deinen Rat.
Vielen Dank

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