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von Homer J. Simpson » Do 06.05.10 17:58
Sehr hübsch, vor allem die Kombination aus der nur bei genauerem Hinschauen barbarischen Vorderseite und der offensichtlich verwilderten Rückseite! Und schön, daß wir hier auch die Fundgegend wissen!
Ich habe heute VIER zum Thema passende Münzen bekommen. Denare, einmal Julia Mamaea und dreimal Septimius Severus. Alle irregulär und untergewichtig, sowie drei auch hybrid. Alle sicher (meines Erachtens) geprägt und im Stil durchaus verschieden, also nicht aus einer Werkstätte.
1. Sept. Severus, Rs. VOTA SUSCEPTA X - diese Rückseite gibt's nur für Caracalla, beim Senior müßte es XX heißen. Gewicht 1,98 g
2. Sept. Severus, Rs. SECURITAS PUBLICA - gibt's nur mit der Vs. IMP IIII (RIC 56) und IMP VIII (RIC 93), nicht wie hier mit IMP XI PART MAX. Gewicht 1,59 g
3. Divus Sept. Severus, Rs. Adler - Stil paßt nicht, Gewicht 1,47 g
4. Julia Mamaea, Rs. IUNO CONSERVATRIX - das war ihre Antrittsausgabe, die gibt's in echt nur mit ungeteilter Vs.-Legende und ohne Diadem im Haar. Gewicht 1,52 g
Meines ganz persönlichen Erachtens ist ein weit höherer Teil der Denare der antoninischen und severischen Zeit inoffiziell, als wir ahnen. Wir merken es dann, wenn der Stil daneben ist, die Münze kraß untergewichtig ist oder die Seiten nicht zusammenpassen. Ich muß mal ein paar Beispiele hersuchen, ich habe eine ganze Reihe.
Neben silberplattierten Fälschungen (den klassischen Fourrés) und gegossenen Weißmetallfälschungen gab es sicher eine eigenständige dritte Art irregulärer Denare, nämlich die geprägten aus zu wenig und / oder minderwertigem Silber. Durch das Herausoxydieren der Anteile and Kupfer und evtl. anderen Metallen schauen die Münzen heute oft recht gut silbern aus, sind aber dann stark untergewichtig.
Bis bald,
Homer
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