Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » So 25.11.12 11:01

Ehrlich gesagt: Laß sie, wie sie ist - besser wird's nicht. Wenn Du ein Gesicht freilegen kannst aus der roten Patina, ist es ein neu hergestelltes.

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beachcomber
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » So 25.11.12 14:15

Homer J. Simpson hat geschrieben:Ehrlich gesagt: Laß sie, wie sie ist - besser wird's nicht. Wenn Du ein Gesicht freilegen kannst aus der roten Patina, ist es ein neu hergestelltes.

Homer
nicht notwendigerweise! manchmal platzen die auflagen so gut ab, dass die originaloberfläche darunter gut sichtbar wird!
grüsse
frank
p.s. aber schleifen natürlich auf keinen fall, da merkst du nicht wo auflage aufhört, und oberfläche anfängt!

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mike h
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Di 27.11.12 19:22

Es passt halbwegs...
IMG_3184.JPG
IMG_3186.JPG
Zwischen Füllhorn und "C" befand sich eine dicke Auflage aus einem Gemisch roter und grüner Korrosionsprodukte. Ebenso zwischen dem "C" und der Legende.

Die konnte ich in mehrstündiger Arbeit "Abhobeln". War zwar Anstrengend, aber da sich die Kruste im ebenen Feld befand, wenig kritisch.

Die gleiche Kruste befand sich sowohl am Bogen des Füllhorns, als auch am rechten Bein (also links..;-)) der Liberalitas.

Am Füllhorn war die Entfernung noch möglich, am Bein hab ich aufgehört, da ich die Dame ansonsten teilamputiert hätte. Mit dem momentanen Reinigungszustand höre ich auf.

Würdet Ihr weitere Maßnahmen zur Konservierung empfehlen?

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 27.11.12 19:59

Schaut gut aus, was Du da gemacht hast! Es wird beschrieben, daß da, wo rote Kruste entfernt wurde, manchmal danach Bronzepest auftritt; man könnte also diese Stellen prophylaktisch mit Benzotriazol einpinseln. Damit würde man, denke ich, jedenfalls nichts falsch machen.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Di 27.11.12 20:26

Homer J. Simpson hat geschrieben:Schaut gut aus, was Du da gemacht hast! Es wird beschrieben, daß da, wo rote Kruste entfernt wurde, manchmal danach Bronzepest auftritt; man könnte also diese Stellen prophylaktisch mit Benzotriazol einpinseln. Damit würde man, denke ich, jedenfalls nichts falsch machen.

Homer
Und hinterher am besten in einem geschlossenen Behältnis mit Silica-Beutel aufbewahren um die Luftfeuchtigkeit und sonstige "Ausdünstungen" zu binden.


Grüße

Marcus Aurelius
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 27.11.12 20:28

Dann brauchst Du aber kein BTA.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Di 27.11.12 20:55

prophylaktisch würde ich dieses giftige zeug niemals anrühren! bitte nur wenn es wirklich sein muss!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 27.11.12 21:13

Ich zitiere mal aus Wikipedia:

Benzotriazol wird als Korrosionsschutzmittel in Kühlflüssigkeiten, Frostschutzmitteln und Enteisungsmitteln eingesetzt. In Geschirrspülmitteln dient es als Silberschutz. In der Industrie wird es in Kühlschmiermitteln der Metallbearbeitung eingesetzt. In fotografischen Entwicklern dient es zur Verminderung von Schleierbildung auf dem Film.

Wenn es in Geschirrspülmitteln drin ist, traue ich mich auch, es auf meine Münzen zu geben und diese dann anzufassen. Auf dem Gebinde stand auch nur "Gesundheitsschädlich", nicht "Giftig", und wenn ich wirklich etwas davon über die Münzoberfläche aufnehme, kann das nicht mehr als ein Mikrogramm sein. Das macht mir keine schlaflosen Nächte.

Weiter heißt es in Wikipedia:

Benzotriazol ist relativ gut wasserlöslich und schwer abbaubar. Es wird daher in Kläranlagen nur zu einem kleinen Anteil eliminiert und gelangt in großen Mengen in Flüsse und Seen.

Da macht das Mikrogramm das Kraut auch nicht mehr fett. Und abschlecken tue ich meine Münzen ohnehin nicht, obwohl ich sie ja wirklich SEHR mag.

Viele Grüße,

Homer
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Di 27.11.12 22:40

Also ich reibe die Münzen hinterher mit Alkohol (bzw. Spiritus, weil's billiger ist) ab. Gründlich. So wie ich es verstehe schützt es nicht nur, sondern wandelt das böse Grün in liebes Grün um (ich habe Chemie früh abgewählt).

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Di 27.11.12 23:02

CIMG2188.JPG
CIMG2180.JPG


Habe hier ebenfalls einen Kandidaten mit "Ausblühungen" bei dem ich mir nicht ganz sicher bin ob ich glätten soll oder nicht. was meint ihr ?


Viele Grüße

Marcus Aurelius
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Di 27.11.12 23:19

stört doch kaum, ich würd's so lassen.
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mi 28.11.12 18:58

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Einschätzungen.
Ich werde wohl Homers Rat befolgen und nach vollendeter Reinigung eine BTA-Anwendung durchführen
(eben bestellt...)

Allerdings hab ich noch einiges an der Vorderseite zu basteln, bevor es so weit ist.

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Mi 28.11.12 19:23

areich hat geschrieben:Also ich reibe die Münzen hinterher mit Alkohol (bzw. Spiritus, weil's billiger ist) ab. Gründlich. So wie ich es verstehe schützt es nicht nur, sondern wandelt das böse Grün in liebes Grün um (ich habe Chemie früh abgewählt).
Also das BTA soll das tun, aber ich lasse es nicht auf der Münze, weil eben giftig. War vielleicht nicht so klar.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mi 28.11.12 19:24

@mike h. lass den quatsch! bta ist nicht nur giftig in der anwendung, sondern bringt auf nicht befallenen stellen eine oberfläche die wie lackiert aussieht!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mi 28.11.12 21:31

Hallo Frank,

die Vorderseite ist zwar noch nicht fertig, aber es dürfte sich bereits abzeichnen, das sie nicht so unproblematisch ist, wie die Rückseite.
IMG_3183.JPG
IMG_3187.JPG
Hast du irgendwelche weitergehenden Anregungen, die zu einer Verbesserung des Erscheinungsbildes führen?

Martin
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