Hallo Antonius1,
ich hatte vor einiger Zeit wirklich bei Künker angefragt und dort auch einen sehr kompetenten und netten Herrn ans Telefon bekommen, der für Künker die Bestimmung der frühmittelalterlichen Denare vornimmt.
Er sagte mir, dass es wirklich nicht eindeutig möglich sei, die Denare aus Melle mit der Inschrift "METVLLO" (ohne x) KDG oder KDK zuzuordnen. Meistens müsste man das aus dem Fund-Kontext heraus bestimmen, sprich, wenn alle anderen Denare eines Fundes eindeutig einem der beiden Herrscher zugeordnet werden können, dann wird diese Bestimmung auch auf die Denare aus Melle übernommen.
Allerdings scheint auch das Gewicht der Münzen eine Rolle zu spielen: Sind sie leicht (unter 1,60 Gramm), dann spricht vieles für KDK. Wiegen sie zwischen 1,60 und 1,80 Gramm, dann sind sie eher Karl dem Großen zuzuordnen.
Da man aber noch nicht sicher zu sein scheint, ob das immer wirklich zutrifft, verkaufen die meisten seriösen Münzhändler generell diese Denare als KDK zugehörig, dann ist der Sammler auf der sicheren Seite, außer man weiß aufgrund eines Fundes (s.o.) ganz sicher, dass der Denar von KDG sein muss.
Damit heißt das für mich, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Denare mit CARLVS REX FR / METVLLO und die über 1,60 Gramm wiegen unter dem großen Karl geprägt wurden...
Der Fund in Aachen vor 6 Jahren würde das auch bestätigen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aachener_Karlsdenar
Viele Grüße
Coolcat