Werthmarke aus Leipzig

[platinrubel]

Hallo und guten Morgen!!

Ich habe jetzt auch mal eine Bestimmungsanfrage.
Diese Leipziger Wertmarke zu 100 (Pfennig) benötigt eine genauere Identifizierung.
Insbesondere das eingestanzte E.H. und seine Bedeutung würde mich interessieren.

Die Marke selbst ist ja eine ganz gewöhnliche Standardprägung, ich tippe so auf 1914-1920 herum?

Ich bitte die schlechte Bildqualität zu entschuldigen...

Die Marke kann auch gerne erworben/getauscht werden da sie überhaupt nicht in mein Sammelgebiet passt. (Ist eindeutig aus Messing und nicht aus Platin )
Danke euch schon mal im vorraus!

[stampsdealer]

Ich habe noch nichts dazu gefunden, meiner Intuition nach sehe ich darin keine städtische Leipziger Wertmarke, sondern vielleicht ein Gasthaus mir Namen STADT LEIPZIG mit Pächter oder Besitzer E. H.

Z. Bsp. gibt es aktuell den Gasthof Stadt Leipzig in Bad Brambach.

http://www.restaurant-kritik.de/10014

Bei städtischen Marken hätte man aufgrund der höheren Stückzahl wohl auch einen Prägestempel mit Ortsangabe anfertigen können.

Ich habe hier am Schreibtisch jedenfalls keinen Menzel griffbereit. Möglicherweise haben wir ein Kleinstort-"Strichstück"?

[KarlAntonMartini]

Ich sehe das wie stampsdealer. Die Schreibung WERTH spricht für eine Zeit vor 1900. Die Punzierung wurde für den Kunden auf ein vorgeprägtes Standardstück aufgebracht. Gasthöfe mit Namen "Stadt Leipzig" gab es damals in vielen Städten. Also wird eine Zuordnung schwerfallen. Grüße, KarlAntonMartini

[platinrubel]

danke euch schon mal.
was ich sagen kann: die marke kommt auf jeden fall aus sachsen und befindet sich nun knappe 45 jahre in familienbesitz.
da gehören noch einige andere sachsenmünzen dazu, bei denen brauch ich aber keine bestimmungshilfe.

selbst die fundumstände sind bekannt. sie stammt aus einem trümmergrundstück/keller. da ja in der ehem. DDR in den 60ern/70ern rege gebaut wurde, wuden auch die trümmerareale ausgebuddelt.
so unter anderem tresorräume ausgebombter bankfilialen (hauptdirektionen) usw. - war eine spannende zeit wenn ich die geschichten höre.
da wurde sehr viel aus den kellern geholt... (achja: offizielle inoffizielle anweisung der baukombinate war: wer was antikes findet wird entlassen)


ich meine mal über eine art "sozialprojekt" gelesen zu haben, welches E? -Haus hiess.
Eisenbahnerheim käme eventuell auch noch in Frage? das würde sinn machen, weil auch ein Mützenzeichen der Leipziger Verkehrsbetriebe in diesem Konvolut liegt.
Grüsse

[KarlAntonMartini]

Das kann es leichter machen. Verrätst du uns den Namen des Fundortes? Dann könnte man anhand von Adreßbüchern weitersuchen. Grüße, KarlAntonMartini

[platinrubel]

Ich weiss das es in der innenstadt von dresden war, irgendwann anfang der 70er jahre.
einen genaueren fundort hab ich leider nicht. Mein Vater war auf so vielen Baustellen mit seinem Bagger tätig.
Grüsse

hab jetzt mal "werth-marke" gegoogelt. da kommt ja einiges was ähnlich ausschaut.
https://www.google.at/search?q=werth-ma ... 80&bih=880

[platinrubel]

Hotels und schiffe haben diese wertmarken ja verwendet.
Möglicherweise stammt diese vom Passagierdamper "Leipzig" der weissen flotte...

[ischbierra]

Im Zentrum von Dresden, Neustädter Seite, gab es ein Hotel Stadt Leipzig. Es wird zur Zeit restauriert: http://www.seidelarchitekten.de/pro1_aktuell.html
Gruß ischbierra

[platinrubel]

Aha das passt ja noch besser!!! Das wird des rätsels lösung sein.

Mein Vater ist als Kind nämlich 2 Strassen weiter aufgewachsen. (Rothenburgerstrasse)
Das Viertel war zwar kaum von Bomben betroffen, aber aus erzählungen weiss ich, dass sie als Kinder in Trümmergrundstücken gespielt haben, waffen und munition gesammelt haben.
Eine lustige geschichte: einmal brachte er eine P38 nach hause, das gab ordentlich Prügel von seiner Mutter.

vielleicht stammt die marke ja von einem seiner damaligen streifzüge.
grüsse

[KarlAntonMartini]

Das Hotel Stadt Leipzig in der Dresdner Neustadt Ecke Rähnitzgasse/Heinrichstraße wurde 1872 geschlossen. Der letzte Besitzer hieß Backasch. In der Vorkriegszeit war es schon Wohnhaus. Ob es zwischendurch nochmal reaktiviert wurde, habe ich noch nicht herausgefunden. Grüße, KarlAntonMartini

[rista]

Hallo zusammen,

war interessant, den Verlauf des Artikels zu lesen - ich habe dazu eine "Nebenfrage", weil ich diese Marken nur so weit beachte, wie sie sauber einer Örtlichkeit zugeordnet werden können. Das hier gezeigte Exemplar scheint schon gut verortet zu sein, daher meine Frage: kann es sein, dass bei solchen amrken auch die Initialen der Kellner vermerkt worden sind oder kann man immer von Inhaberinitialen ausgehen? Ich kenne bisher nur Marken mit Inhaberinitialen...

Gruß rista

[Chippi]

Ja, diese Marken sind schwierig zuzuordnen. Allein hier bei mir gab es die Hotels "Europa", "Stadt Berlin" oder "Stadt Wien" (letzteres wurde bereits zu DDR-Zeiten abgerissen, dennoch existiert der Name Heute noch, ging auf die Kreuzung über).
Die Geschichten habe ich auch von den älteren Semestern gehört (um 1940 geboren), habe damals mehrere Kinder Waffen gesammelt und damit gespielt. Der Cousin meines Vaters (Sachsen, Jg. 1953) hat als Kind Münzen von Deponien gesammelt, damals lag dort einiges rum.

Gruß Chippi