
Zum Beschneiden:
Es gibt verschiedene Arten von Beschneidungen. Die beiden wichtigsten: Erstens die Beschneidung um von jeder Münze ein wenig Silber abzuknappen, und zweitens alte Münzen einem aktuellen Nominal anpassen.
Groschen dieser Zeit wurden alle schon al pezzo ausgebracht. Die geringen Gewichtsunterschiede lohnten kein Auswiegen mehr wie bei der alten al marco Ausbringung der Denare. Ausserdem wurde bei der Beschneidung von schweren Exemplaren immer nur ein wenig vom Rand weggenommen, so das es weiterhin angenommen wird. So wurde häufig wenn Tournosen oder Prager Groschen durch Münzverschlechterung an innerem Wert verloren, durch private die alten im Umlauf befindlichen besseren Stücken gleicher Anteil am Silber genommen. Da der Silbergehalt trotzdem nicht schlechter war als die neuen Stücke nahmen die Leute diese Stücke an. Das passte den Münzherren natürlich nicht, denn sie wollten die alten einsammeln und in mehr neue einschmelzen. Natürlich waren auch die privaten gierig und schnitten häufig mehr Silber weg als die Münzverschlechterung war.
Aber bei den englischen Groschen ist in der Regel kaum was weggeschnitten, oder radikal viel. Deshalb wurden hier wohl alte Stücke privat an neue Stücke angepasst. Ich habe den Eindruck das geschah in Niederlothringen oder Frankreich, da häufig Stücke aus Calais betroffen sind. Ich vermute hier wurde ein englischer Groschen auf das kontinentale Tournosesystem angepasst. Ich hab vergleichbare englische Stücke in meiner Sammlung, also ist es kein Einzelfall.
PS: das Kreuz wurde auf den Denaren (Penny) extra so gestaltet das geringe Beschneidungen an den Tatzen zu erkennen waren. Um Abfeilen von geringen Mengen zu verhindern. Bei diesem Groschen geht es aber um die Hälfte.