Hallöchen,
also, ich denke, es kommt darauf an, was am Ende bei einem als Ergebnis rauskommen soll, z.B. wenn man 1.400 Dateikarten mit Bildern und Text versehen hat, würde ich denken, dass man dann schon einen recht guten Einblick in ein numismatisches Gebiet bekommen hat. Das könnte schon ein akzeptables Ergebnis sein.
Ich habe nun fast 10 Jahre an meinem System zur Datenerfassung gepuzzelt. Mein Ziel ist neben der eigenen Übersicht vielleicht mal einen Katalog für die eine oder andere Münzstätte zu publizieren. Mein System basiert auf einer Datenbank, in welcher neben den Münzen auch viele andere Dinge abgespeichert sind. An Münzen habe ich im Moment gerade 170.354 Einträge, wobei ich für 77.821 von diesen auch mind. ein Foto habe. Neben der Datenbank habe ich ein Verzeichnis auf meinem Computer, in welchem ich die digitalen Dinge sortiere. So sind da Unterordner z.B. für Fundbeschreibungen, Auktionskataloge, besuchte Sammlungen, besondere Literatur, kopierte und gescannte Artikel, Zeitschriftenreihen, etc.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur raten, so lange wie möglich Datenbanken zu vermeiden. Die Arbeit, die man in die Datenpflege und Datenaufarbeitung investiert, ist nicht unerheblich. Gerade zu Anfang ist der Umfang der Daten ganz schlecht abzuschätzen, z.B. ob man Referenzen zum Prägeherren der Münze braucht, oder wie man es mit namens-gleichen aber wert-verschiedenen Nominalen umgeht, oder ob einen die Münzbilder interessieren. Dazu kommt, das Eingabefehler schwer zu entdecken sind, z.B. ist es der Datenbank egal, ob eine Münze von 1622 oder 1662 ist. Nur wenn man die Münze in der Datenbank sucht, wird es bei einer falschen Eingabe recht schwierig. Für Informations-technisch-nicht-so-versierte haben Datenbanken noch den Nachteil, das man zwar recht einfach Daten reinbekommt, aber eine schöne Darstellung der gespeicherten Daten dann auf einmal doch recht schwierig ist.
Man kann aber einige Vorzüge des Computers auch ohne Datenbanken nutzen. So bieten sich Verzeichnisse als sehr gute Strukturierungshilfe an. Wenn ich mich durch einen Haufen Münzen auf digitalen Fotos (z.B. bei einem Fund) durcharbeite, dann lege ich mir erstmal Verzeichnisse für die Münzstätten an und sortiere alles in diese Verzeichnisse. Bei den Münzstätten, die mich wirklich interessieren, lege ich dann Verzeichnisse für Nominale an, und sortieren wieder, dann Jahrgänge, oder auch Typen, u.s.w. . Was mich im Moment nicht interessiert, liegt unsortiert rum, bis es relevant oder gelöscht wird. (Ich habe nun auch ein Programm, was mir die Struktur analysiert und dann die Münzen in die Datenbank einträgt, aber das braucht man nicht wirklich). Wenn man dann konsequent so eine Struktur benutzt, hat man einen guten Überblick über das abgebildete Gebiet. In dem Dateinamen läßt sich dann auch die Herkunft der Münze, der Preis, das Gewicht oder sonst was einbauen, z.B. Künker12_Lot3456_10_0g_100Euro.jpg. Dann kann man mit einem einfachen Bildbetrachter durch den "Katalog" browsen und hat viele Informationen gleich parat.
Hat man mehr als diese Basis-Informationen, wie Gewicht und Preis, z.B. weiter Informationen zur Geschichte der Münze, drängen sich Karteikarten wirklich auf. Jedes Informationstechnische System scheitert an Aussagen wie "Grote widerspricht Dannenberg bei diesem Stück, da ... ". Natürlich kann man auch so etwas abspeichern, aber es bricht das System, da es nicht strukturiert ist, und auf einer Karteikarte wirklich besser aufgehoben ist.
Ich will natürlich nicht verschweigen, das das Rumgefummel mit Datenbanken und Software auch eine Menge Spass bereiten kann. So einfach auf "Knopf-druck" sich einen fast druckbaren "Katalogentwurf" ausgeben zu lassen, macht Freude. Oder sich einfach mal schnell die Häufigkeiten eines bestimmten Nominals im Handel ausgeben zu lassen, unbezahlbar.
Naja, das sind so meine Erfahrungen.
P.S.
1.400 Nummern sind nichts, egal ob aufkleben oder digital verarbeiten. Das macht man einmal und vergessen, immerhin kannst Du das dann ja auch zuhause machen.
