mike h hat geschrieben:Jo, der passt doch sehr schön hier rein.
Auch der Hercules gefällt mir gut.
Fehlt noch ein reichsrömischer Sesterz....
Martin
Hallo Martin,
dass der stadtrömische Sesterz hier fehlt, scheint mir einen einfachen Grund zu haben:
- Aemilianus ist letztlich nur für den Komplettisten von Wert. Weder sind seine Portraits von besonderem Stil, noch sind seine Reverse besonders interessant.
Wenn es ihn nie gegeben hätte, würde man weder ihn noch seine Münzen vermissen. 99 % der Menschen kennen Aemilianus nicht und keine seiner Prägungen wird es je auf eine Liste der 1000 schönsten oder historisch wichtigsten Münzen schaffen. Kaufen wir sie nicht nur aus dem Grund, dass es sie gibt und weil manche von uns sonst aufgrund der gefühlten Lücke vor Valerian in ihrer Kaisergalerie ein Art "Phantomschmerz" empfinden würden???
- Bei den Sesterzen des Aemilianus kommen noch zwei Gründe dazu, die sie in ihrer Kombination selbst für den solventen Portraitsammler unattraktiv machen: einerseits sind sie praktisch immer schlecht erhalten und auf verstümmelte Schrötlinge geprägt, und andererseits steht ihr Preis dazu in keinem vertretbaren Verhältnis mehr.
Deshalb wird niemand, dem in seiner Sesterzengalerie noch Ikonen wie Augustus, Tiberius und Caligula fehlen, 1000 Euro für einen Nobody wie Aemilian ausgeben. Auch Raritäten wie Pertinax oder Didius Julianus lassen sich dafür in besserer Erhaltung erwerben, vom überragenden Stil ganz zu schweigen. Wer würde nicht lieber einen ersten beiden Gordiane als Sesterz besitzen oder einen attraktiven Pupienus UND Balbinus, als ausgerechnet einen noch dazu vergleichsweise häßlichen Aemilian? Ein Ästhet würde sich für das Geld ohnehin lieber drei weitere Nero-Sesterzen kaufen

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- Deshalb wohl haben auch wir (selbst ich als Bronzefan) es bei unseren doch ganz ansehnlichen Antoniniani belassen oder eine mit einem angemesseneren Preis-Leistung-Verhältnis ausgestatteten Viminacium-Bronze als Platzhalter vorgezogen.
Oder täusche ich mich hier?
Viele Grüße Jens