Liebe Sammerkolleginnen und -kollegen,
es kommt nicht oft vor, dass man eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Münze geschenkt bekommt. Vor allem, wenn es um die Bewertung angesammelter Münzen geht. Vorgeschichte: Eine betagte ehemalige Apothekerin hat von ihrem Vater, der in Berlin lebte, eine größere Sammlung Münzen geerbt und war am Überlegen, was sie damit anfangen soll. Durch Zufall erfuhr sie, dass ich mich für Münzen interessiere und wir vereinbarten einen Bestimmungsnachmittag bei Tee und Kuchen. Üblicherweise sind es meist Silbermünzen der Bundesrepublik Deutschland die es dann einzuschätzen gilt. Auf Grund des Wohnorts, habe ich noch Gedenkmünzen der DDR erwartet. Zunächst bekam ich jeweils Papiertüten mit Münzen der ersten Hälfte des 20. Jh. vorgelegt. Meist waren sie in einer nicht sehr guten Erhaltung. Einige Stücke aus besetzten Deutschen Gebieten (3. Reich) waren interessant, mangels Literatur konnte ich ihren Wert aber nicht einschätzen. Dann kamen noch Urlaubsmünzen aus dem Umlauf dazu. In einer der Tüten lag der unten abgebildete Brakteat. Zuletzt wurde ein großer Geldbeutel geöffnet, in denen päckchenweise Münzen gelagert waren. Ich staunte nicht schlecht. Es waren meist vorzüglich erhaltene Münzen der Weimarer Republik und Gedenktaler. Dabei auch einige seltene Stücke, die lt. Money Trend einen drei- bis vierstelligen Wert hatten. Wir staunten alle nicht schlecht und neben der Bewertung haben wir die Münzen auch auf einem Küchentablett getrennt gelagert und ich habe ihr eingeschärft sie nicht wieder zusammen zu packen und sehr vorsichtig mit ihnen umzugehen, bis sie eine geeignete Aufbewahrung gefunden hat. Ohne Hintergedanken bekundete ich mein Interesse für den Brakteaten und wollte mit ihr vereinbaren, dass ich zuerst nachsehe, wie die Preise für dieses Stück sind und ihr dann einen Preisvorschlag machen. "Nein, das brauchen Sie nicht. Nehmen Sie diese Münze, das ist vollkommen in Ordnung!" Auch bei nochmaliger Nachfrage blieb sie dabei und sie wollte auch gar nicht im Nachhinein den Wert wissen.
Zunächst hielt ich diesen Brakteaten für eine brandenburgische Prägung. Wurde dort aber nicht fündig und suchte weiter. Erst als ich die Buchstaben las, wurde mir klar, dass diese Brakteat aus Magdeburg sein könnte. Wie sich herausstellt kommt er nicht häufig vor und ich habe eine für mich wirklich tolle Belohnung erhalten. Besonders die gut erkennbaren Details eines mittelalterlichen Ritters finde ich bemerkenswert. Seht selbst:
ein sehr nettes kleines Geschenk ...
- QVINTVS
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Viele Grüße
QVINTVS
Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.
Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)
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QVINTVS
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Re: ein sehr nettes kleines Geschenk ...
Schickes Stück, mit Sicherheit eine der schönsten Magdeburger Münzen!
Gruß Chippi
Gruß Chippi
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- Numis-Student (So 10.04.22 21:54)
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: ein sehr nettes kleines Geschenk ...
Sehr hübsches Stück von Wichmann von Seeburg: Mehl 258; Bonh.653; Löb.302; Hausw.186
Gruß ischbierra
Gruß ischbierra
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- QVINTVS (Mo 11.04.22 13:05)
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