Cashimitationen - Java?
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Cashimitationen - Java?
Hi leutz,
hier mal bessere Fotos von den beiden fraglichen Stücken. Lässt sich in etwa sagen, wo sie herkommen und wie alt diese sind?
Gruß Chippi
hier mal bessere Fotos von den beiden fraglichen Stücken. Lässt sich in etwa sagen, wo sie herkommen und wie alt diese sind?
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Cashimitationen - Java?
Die Untere sieht schon sehr wie diese aus:
https://www.zeno.ru/showphoto.php?photo ... d&way=desc
Mehr Beispiele aus der Region : https://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=10406
https://www.zeno.ru/showphoto.php?photo ... d&way=desc
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- pingu
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Re: Cashimitationen - Java?
Hallo,
Angaben sind sehr schwierig, meine spärliche Literatur zu dem Gebiet habe ich momentan verborgt. Die 2 sehen aber sehr verdächtig aus, ich würde sie eher Java zuordnen als in die Fälschungsecke schieben, bin mir da auch ziemlich sicher.
Grüße pingu
Angaben sind sehr schwierig, meine spärliche Literatur zu dem Gebiet habe ich momentan verborgt. Die 2 sehen aber sehr verdächtig aus, ich würde sie eher Java zuordnen als in die Fälschungsecke schieben, bin mir da auch ziemlich sicher.
Grüße pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....
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Re: Cashimitationen - Java?
Danke für die Rückmeldungen und auch die Links. Sieht meinen Stücken schon sehr ähnlich, so ähnlich, dass ich an ihre Herkunft von dort glaube.
Allerdings habe ich immer noch Probleme, die Stücke richtig einzuordnen. Sind es zeitgenössische Imitationen? Dienten sie als Geldumlauf oder entstanden sie viel später als Glücksbringer etc.? Keiner kann sagen, wie alt diese Stücke ca. sind?
Gruß Chippi
Allerdings habe ich immer noch Probleme, die Stücke richtig einzuordnen. Sind es zeitgenössische Imitationen? Dienten sie als Geldumlauf oder entstanden sie viel später als Glücksbringer etc.? Keiner kann sagen, wie alt diese Stücke ca. sind?
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Cashimitationen - Java?
Hallo Chippi,
wenn Du noch Größe, Gewicht und Material angeben würdest, kann ich die Münzen mit Deiner Genehmigung bei @zeno einstellen.
Dort kann man evtl. eine nähere Zuordnung erstellen.
Gruß rati
wenn Du noch Größe, Gewicht und Material angeben würdest, kann ich die Münzen mit Deiner Genehmigung bei @zeno einstellen.
Dort kann man evtl. eine nähere Zuordnung erstellen.
Gruß rati
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Re: Cashimitationen - Java?
Hallo,
vom Bild her würde ich sagen, das die Stücke aus Zink sind (als Material sind mir Zink und Messing bekannt). Zeitlich würde ich sie in die este Hälfte des 19. Jahrhunderts legen. Die Stücke waren im normalen Geldumlauf. Wie Pitis aus Zinn sehen sie nicht aus, möglicherweise sind sie aber im "Saran Singh, The Encyclopaedia of the Coins of Malaysia, Singapore, and Brunei, 1400-1986" abgebildet und beschrieben (leider momentan nicht vorliegend).
Grüße pingu
pS: zeno wäre eine gute Anlaufstelle, da hat auch sicher jemand Literatur zu den Stücken.... danke @rati
vom Bild her würde ich sagen, das die Stücke aus Zink sind (als Material sind mir Zink und Messing bekannt). Zeitlich würde ich sie in die este Hälfte des 19. Jahrhunderts legen. Die Stücke waren im normalen Geldumlauf. Wie Pitis aus Zinn sehen sie nicht aus, möglicherweise sind sie aber im "Saran Singh, The Encyclopaedia of the Coins of Malaysia, Singapore, and Brunei, 1400-1986" abgebildet und beschrieben (leider momentan nicht vorliegend).
Grüße pingu
pS: zeno wäre eine gute Anlaufstelle, da hat auch sicher jemand Literatur zu den Stücken.... danke @rati
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Re: Cashimitationen - Java?
Der obige 1. Link sagt doch schon alles. Die beiden Stücke gehören zum gleichen Type.
Zum Ende des Königreiches Majopahit (1293-1520) auf Java, wurden aus China Cash Münzen als Kleingeldumlauf in großen Mengen importiert.
Später wurde der Export durch einen chinesischen Kaiser verboten und die Cashmünzen wurden in Java und später auch in Sumatra aus den unterschiedlichsten Materialien für den Umlauf als Kleingeld nachgemacht. Die Münzen können keinem bestimmten Datum zugeordnet werden,
müssen aber aus der Zeit (oder danach) des chinesischen Herrschers ( Qing Dyn.1644-1911) sein, dessen Münzen imitiert wurden.
Genaueres lässt sich bestimmt recherchieren.
Zum Ende des Königreiches Majopahit (1293-1520) auf Java, wurden aus China Cash Münzen als Kleingeldumlauf in großen Mengen importiert.
Später wurde der Export durch einen chinesischen Kaiser verboten und die Cashmünzen wurden in Java und später auch in Sumatra aus den unterschiedlichsten Materialien für den Umlauf als Kleingeld nachgemacht. Die Münzen können keinem bestimmten Datum zugeordnet werden,
müssen aber aus der Zeit (oder danach) des chinesischen Herrschers ( Qing Dyn.1644-1911) sein, dessen Münzen imitiert wurden.
Genaueres lässt sich bestimmt recherchieren.
Zuletzt geändert von rati am Do 04.05.23 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cashimitationen - Java?
Daten kann ich liefern:
Oben - ca. 20mm; 2,68g
Unten - ca. 19mm; 2,88g
Material ist definitiv kein Messing.
Danke für den Input, damit wandern die Stücke in meine Weltsammlung
Oben - ca. 20mm; 2,68g
Unten - ca. 19mm; 2,88g
Material ist definitiv kein Messing.
Danke für den Input, damit wandern die Stücke in meine Weltsammlung
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Cashimitationen - Java?
Kleine Nachfrage, gehören die Stücke aus dem ersten Beitrag auch in diese Kategorie?
viewtopic.php?f=30&t=67314
Also keine Fälschungen, sondern Imitationen. Auch in etwa so alt wie oben oder doch aus jüngerer Zeit?
Gruß Chippi
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Also keine Fälschungen, sondern Imitationen. Auch in etwa so alt wie oben oder doch aus jüngerer Zeit?
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Cashimitationen - Java?
Hallo,
den Thred hatte ich übersehen. Ich denke die Stücke passen auch in die Kategorie.
Grüße pingu
den Thred hatte ich übersehen. Ich denke die Stücke passen auch in die Kategorie.
Grüße pingu
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Re: Cashimitationen - Java?
Danke für die Rückmeldung!
Trifft das auch für das recht scharfkantige Messingstück zu (Qianlong)?
Gruß Chippi
Trifft das auch für das recht scharfkantige Messingstück zu (Qianlong)?
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Cashimitationen - Java?
Hallo,
wie bereits oben geschrieben, habe ich meine Literatur zu diesen Stücken momentan nicht vorliegen. Daher bitte ich dich bei zeno.ru zu vergleichen.
Ich denke, dass dieses Stück auch dazu gehört. Als kleiner Hinweis, vergleiche die Schreibweise der Schriftzeichen. Die Muttermünzen der "verwilderten" Java Käsch waren zum Teil "Eigenbau nach chinesischen Vorbildern" von da. Die Schriftzeichen wurden bei manchen Typen mit kleinen scharfkantigen Stöckchen(Bambus?) in die Formen für die Muttermünzen gedrückt, Lange Striche innerhalb eines Schriftzeichen wirken daher wie mehrere aneinander gesetzte Striche, da das Hölzchen nicht lang genug war um den Strich im Ganzen auszuführen. Daher sind manche Striche unterbrochen bzw. abgesetzt, die sonst durchgezogen wären (das gibt es in der Regel bei normalen Chinafälschungen nicht). Ich glaube das auf dem Stück zu erkennen (z.B. oberes Zeichen linke Seite der mittlere waagerechte Strich (im 4-eckigen Kasten) oder der lange Strich von der rechten unteren Ecke des Mittelloch schräg nach unten zur Mitte beim unteren Zeichen). Auch sind die einzelnen Striche innerhalb eines einzelnen Schriftzeichens oft unterschiedlich hoch (ich vermute, dass die Muttermünzen nicht oder nur sehr nachlässig plangeschliffen wurden. Aus den ganzen Umständen resultiert dann dieses ungewöhnliche und extrem unruhig wirkende Gesamtbild. Die Rückseite wirkt dagegen wie gemalt.
Unverzichtbar ist der Vergleich mit zeno, denn viele der da abgebildeten Stücke sind direkt auf Java gefunden worden.
Ich gehe aber leider auch davon aus, das bei weitem nicht alle Stücke bei zeno dokumentiert sind. Gerade bei diesen Münzen landet wohl so einiges in der Fälschungskiste - einfach da es so schlecht dokumentiert ist und die Münzen nun mal komisch (zweifelhaft) aussehen.
Grüße pingu
wie bereits oben geschrieben, habe ich meine Literatur zu diesen Stücken momentan nicht vorliegen. Daher bitte ich dich bei zeno.ru zu vergleichen.
Ich denke, dass dieses Stück auch dazu gehört. Als kleiner Hinweis, vergleiche die Schreibweise der Schriftzeichen. Die Muttermünzen der "verwilderten" Java Käsch waren zum Teil "Eigenbau nach chinesischen Vorbildern" von da. Die Schriftzeichen wurden bei manchen Typen mit kleinen scharfkantigen Stöckchen(Bambus?) in die Formen für die Muttermünzen gedrückt, Lange Striche innerhalb eines Schriftzeichen wirken daher wie mehrere aneinander gesetzte Striche, da das Hölzchen nicht lang genug war um den Strich im Ganzen auszuführen. Daher sind manche Striche unterbrochen bzw. abgesetzt, die sonst durchgezogen wären (das gibt es in der Regel bei normalen Chinafälschungen nicht). Ich glaube das auf dem Stück zu erkennen (z.B. oberes Zeichen linke Seite der mittlere waagerechte Strich (im 4-eckigen Kasten) oder der lange Strich von der rechten unteren Ecke des Mittelloch schräg nach unten zur Mitte beim unteren Zeichen). Auch sind die einzelnen Striche innerhalb eines einzelnen Schriftzeichens oft unterschiedlich hoch (ich vermute, dass die Muttermünzen nicht oder nur sehr nachlässig plangeschliffen wurden. Aus den ganzen Umständen resultiert dann dieses ungewöhnliche und extrem unruhig wirkende Gesamtbild. Die Rückseite wirkt dagegen wie gemalt.
Unverzichtbar ist der Vergleich mit zeno, denn viele der da abgebildeten Stücke sind direkt auf Java gefunden worden.
Ich gehe aber leider auch davon aus, das bei weitem nicht alle Stücke bei zeno dokumentiert sind. Gerade bei diesen Münzen landet wohl so einiges in der Fälschungskiste - einfach da es so schlecht dokumentiert ist und die Münzen nun mal komisch (zweifelhaft) aussehen.
Grüße pingu
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Re: Cashimitationen - Java?
Danke für die ausführliche Erklärung! Ja, das Erscheinungsbild passt zu deinen Angaben, damit kommt es auch zu den anderen Stücken mit in Sammlung.
Das eine Stück aus Zinn/Zink lag seit 2009 bei mir in der Fälschungskiste! Ein Messingstück zeige ich nachher noch.
Gruß Chippi
Das eine Stück aus Zinn/Zink lag seit 2009 bei mir in der Fälschungskiste! Ein Messingstück zeige ich nachher noch.
Gruß Chippi
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Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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