Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Alles was von Europäern so geprägt wurde
Andechser
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Do 01.05.25 11:28

Das kommt ganz auf den Währungsraum an. In manchen wurden Obole geprägt, während in anderen eher Pfennige geteilt wurden.

Beste Grüße
Andechser
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Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » So 04.05.25 11:56

Hallo Forum, lieber Numis-Student, Chippi und Andechser. Zur Frage, was gilt als gesichert geteilt, hast du natürlich recht. Für meinen Teil wiederum, habe ich wohl eine kleine Hand voll Bruchstücke von Dünnpfennigen, in unterschiedlichen Größen, bei denen es Schwierig ist, zu entscheiden, wie sie entstanden sind. Einige sind sehr fragil und einige aus solch sprödem Silber (wer weiß wie es behandelt wurde), dass ich mir schon vorstellen könnte, dass das Teilen nicht immer so einfach abgelaufen ist. Die Obol-Frage hat sich zum Teil durch eure Antworten erklärt. Trotzdem würde es mich schon interessieren, ob es weitere fotografische Nachweise von Obolen aus der Dünnpfennigzeit anderer Währungsgebiete gibt. Dieser vermutlich aus den askanischen Stammlanden Albrechts des Bären stammende Obol, einen wirtschaftlich unbedeutendem Bereich im 12. Jahrhundert, regt schon zum Nachdenken an, wie Chippi „Lohnte sich die Prägung von Obolen überhaupt“, zum Ausdruck brachte. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » So 04.05.25 15:34

Hallo Bertolt,
hier nur mal ein Beispiel für die Halbierung eines frühen Dünnpfennigs: https://www.acsearch.info/search.html?id=1667454
Wenn sich die Prägung von Obolen für den Münzherrn lohnte oder aus bestimmten Gründen notwendig war, wurden sie geprägt. Falls jedoch der Bedarf an Hälblingen vorhanden, die Prägung aber nicht lohnend war, wurden eben Pfennige in Umlauf geteilt.

Beste Grüße
Andechser

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 05.05.25 12:43

Helmstedt.jpg
Hallo lieber Andechser, danke für dein Beispiel aus dem Denarbereich, so möchte ich dann auch noch einen korrekten geteilten Brakteaten einstellen. Offensichtlich gibt es kein weiteres Obol-Beispiel. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von QVINTVS » Mo 05.05.25 17:22

Viele Grüße

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Mo 05.05.25 17:41

Und hier noch einer aus Bamberg: https://www.acsearch.info/search.html?id=13795976

Beste Grüße
Andechser

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Do 08.05.25 12:04

Hallo,

ein Beispiel für die Tatsache , dass an einzelnen Münzstätten ganz gezielt halbe Pfennige durch Teilen hergestellt wurden, zeigt der Münzfund vom Schlössel bei Klingenmünster in der Pfalz. Er enthielt 153 vollständige und 47 sauber geschnittene halbe Speyerer Pfennige von Heinrich IV. (Dannenberg 2055).
Ein halbierter Pfennig ist besonders interessant: Beim Zerschneiden eines Pfennigs hat der Ausführende anscheinend festgestellt, dass sein Schnitt die Münze ungleichmäßig (= ungerecht) aufteilen würde. Er setzte die Schere noch einmal an und schnitt die Münze in 2 gleichmäßige(re) Hälften.

Grüße LPF
Dateianhänge
Bild 19.1.jpg
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Do 08.05.25 13:17

Hallo,
noch etwas, das zu diesem Thema passt:
Vom Fund "Schlössel" (s. NNB Oktober 2006) gibt es eine Darstellung der Stempelkopplungen. Ich hänge sie mal an.
Dateianhänge
Stempelkopplungen 2.jpg

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