Münzen Pergamons
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Münzen Pergamons
Als langjähriger Sammler pergamenischer Münzen wollte ich hier mal einen neuen Eintrag starten und beginne mit meiner neuesten Erwerbung:
Mysien – Pergamon
Eumenes I. (263-241 v. Chr.)
geprägt 255/250-241 v. Chr.
AR Tetradrachme 29 mm, 16,92 g
Vs. Kopf des Philetairos mit Diadem und Lorbeerkranz nach rechts.
Rs. ΦIΛETAIPOY. Athena Nikephoros sitzt auf Thron nach links, mit linkem Arm auf Schild mit Gorgoneion gelehnt, rechte Hand über den Speer gelegt, im linken inneren Feld Efeublatt über A-Monogramm, im rechten Feld Bogen hinter dem Schriftzug.
Ref. Westermark Gruppe IV.A, Tafel 3, V.XXIX; SNG France -.
Von diesem interessanten Rückseitentyp gab es nur wenige Stempel. Er stellt den Übergang vom „Beschützertypus“ zum „Krönungstypus“ dar (meine eigene Wortwahl).
Ich freue mich daher, diese Lücke in meiner Sammlung schließen zu können und ein schönes Exemplar ergattert zu haben.
geschichtliche Infos zu Eumenes I.:
Eumenes I. wurde vom kinderlosen Philetairos adoptiert und zu seinem Nachfolger gemacht. Pergamon beherrschte zu dieser Zeit nur die nähere Umgebung der Stadt und war als halbautonomes Fürstentum von den Seleukiden abhängig. Durch seinen Sieg über Antiochos I. bei Sardes 261 v. Chr. errang Eumenes die Unabhängigkeit Pergamons vom Reich der Seleukiden. Es gelang ihm dadurch, sein Gebiet bis zur Küste und ins Landesinnere hin auszudehnen. Er konnte einen Söldneraufstand beilegen, zahlte Tribut an die gallischen Stämme in Innerkleinasien und richtete in Pergamon ein Fest zu seinen Ehren, Eumeneia, ein. Den Titel eines Königs nahm er jedoch nicht an. Ebenfalls kinderlos, adoptierte er seinen Neffen 2. Grades Attalos, der ihm auf dem Thron nachfolgte.
Was habt ihr so für interessante Münzen aus Pergamon?
Viele Grüße aus Braunschweig!
Olaf
Mysien – Pergamon
Eumenes I. (263-241 v. Chr.)
geprägt 255/250-241 v. Chr.
AR Tetradrachme 29 mm, 16,92 g
Vs. Kopf des Philetairos mit Diadem und Lorbeerkranz nach rechts.
Rs. ΦIΛETAIPOY. Athena Nikephoros sitzt auf Thron nach links, mit linkem Arm auf Schild mit Gorgoneion gelehnt, rechte Hand über den Speer gelegt, im linken inneren Feld Efeublatt über A-Monogramm, im rechten Feld Bogen hinter dem Schriftzug.
Ref. Westermark Gruppe IV.A, Tafel 3, V.XXIX; SNG France -.
Von diesem interessanten Rückseitentyp gab es nur wenige Stempel. Er stellt den Übergang vom „Beschützertypus“ zum „Krönungstypus“ dar (meine eigene Wortwahl).
Ich freue mich daher, diese Lücke in meiner Sammlung schließen zu können und ein schönes Exemplar ergattert zu haben.
geschichtliche Infos zu Eumenes I.:
Eumenes I. wurde vom kinderlosen Philetairos adoptiert und zu seinem Nachfolger gemacht. Pergamon beherrschte zu dieser Zeit nur die nähere Umgebung der Stadt und war als halbautonomes Fürstentum von den Seleukiden abhängig. Durch seinen Sieg über Antiochos I. bei Sardes 261 v. Chr. errang Eumenes die Unabhängigkeit Pergamons vom Reich der Seleukiden. Es gelang ihm dadurch, sein Gebiet bis zur Küste und ins Landesinnere hin auszudehnen. Er konnte einen Söldneraufstand beilegen, zahlte Tribut an die gallischen Stämme in Innerkleinasien und richtete in Pergamon ein Fest zu seinen Ehren, Eumeneia, ein. Den Titel eines Königs nahm er jedoch nicht an. Ebenfalls kinderlos, adoptierte er seinen Neffen 2. Grades Attalos, der ihm auf dem Thron nachfolgte.
Was habt ihr so für interessante Münzen aus Pergamon?
Viele Grüße aus Braunschweig!
Olaf
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Re: Münzen Pergamons
Schöne Münze !
Hier ein paar Cistophore:
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm, c. 85-76 BC
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; above, AΠ, monogram and star; to right, thyrsos.
Ag, 28.46mm, 12g
Ref.: SNG Paris 1726. SNG von Aulock 1369
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; MH above; to right; "serpent-entwined club" or "club with lion skin"
Ag, 28mm, 12.57g
Ref.: Kleiner-Noe, Series 31b, 102-5
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; to right, Macedonian helmet facing
Ag, 29.5mm, 12.70g
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; to right, NI
Ag, 29mm, 12.26g
Ref.: SNG France 1709
MYSIA. Pergamon.
Cistophor (Circa 166-67 BC).
Obv: Cista mystica with serpent; all within ivy wreath.
Rev: Bowcase between two serpents.
Controls: Civic monogram to left, stylis (ship's mast) to right.
AR, 12.56g, 30mm
Ref.: Kleiner & Noe Series 15; SNG Copenhagen 406.
EinigeBraunschweiger hat geschrieben: ↑Mi 28.05.25 18:49Was habt ihr so für interessante Münzen aus Pergamon?

Hier ein paar Cistophore:
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm, c. 85-76 BC
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; above, AΠ, monogram and star; to right, thyrsos.
Ag, 28.46mm, 12g
Ref.: SNG Paris 1726. SNG von Aulock 1369
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; MH above; to right; "serpent-entwined club" or "club with lion skin"
Ag, 28mm, 12.57g
Ref.: Kleiner-Noe, Series 31b, 102-5
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; to right, Macedonian helmet facing
Ag, 29.5mm, 12.70g
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; to right, NI
Ag, 29mm, 12.26g
Ref.: SNG France 1709
MYSIA. Pergamon.
Cistophor (Circa 166-67 BC).
Obv: Cista mystica with serpent; all within ivy wreath.
Rev: Bowcase between two serpents.
Controls: Civic monogram to left, stylis (ship's mast) to right.
AR, 12.56g, 30mm
Ref.: Kleiner & Noe Series 15; SNG Copenhagen 406.
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Re: Münzen Pergamons
Der Asklepios des Phyromachos
Pergamon, SNG von Aulock, 1372
Phyromachos war ein attischer Bildhauer des 2. Jahrhunderts v. Chr., der sich aber den größten Teil seines Lebens in Asia Minor und auf den benachbarten Inseln aufhielt. Er gilt als der letzte der sieben größten griechischen Bildhauer Myron, Phidias, Polyklet, Skopas, Praxiteles und Lysipp. Seine bekanntesten Werke sind die Statue des Asklepios im Asklepieion von Pergamon und eine Porträtbüste des kynischen Philosophen Antisthenes. Dieses gilt als eines der bedeutendsten Beispiele für die „Barockporträts“ des Hellenismus. Als sein bedeutendstes Werk wird ihm der
Entwurf des Pergamonaltars zugeschrieben. Die Bronzeoriginale sind verloren. Es gibt aber zahlreiche Marmorkopien aus der römischen Zeit. Welche dieser Kopien dem Original am Nächsten kommt ist nicht bekannt. Von den vielen bekannten Asklepiosköpfen hält Andreae den bärtigen Kopf eines Gottes in Syrakus für die genaueste Kopie des Originals. Diese Idee geht wahrscheinlich zurück auf Andrew Stewart, der daraufhinwies, daß dieser Kolossalkopf im pergamenischen Stil mit den „Asklepios Soter“-Münzen aus Pergamon verknüpft werden sollte.
Bärtiger Kopf eines Gottes, Museo regionale, Syrakus
Bei diesem Kopf handelt es sich um eine römische Marmorkopie aus der augusteischen Periode, 1. Jh. n. Chr. nach dem hellenistischen Original des Phyromachos von um 175 v. Chr. für das Asklepieion in Pergamon. Der Stil und die Technik der Arbeit wurden mit den Figuren des Gigantomachie-Frieses auf dem Großen Altar von Pergamon verglichen. Gefunden wurde der Kopf 1804 im Amphitheater in Neapolis, Syrakus, Sizilien. Heute befindet es sich im Paolo Orsi Regional Archaeological Museum in Syracus. Nach Andreae gibt das Portrait auf der Münze den Kopf der berühmten Asklepiosstatue des Phyromachos realistisch wieder. Er bezieht sich dabei insbesondere auf die Gestalt der Schläfenlocken. Dabei muß man berücksichtigen, daß´der Stempelschneider nach den Regeln der Münzgestaltung beim Erstellen des Profils auch die Wirkung der Enface-Ansicht des Kopfes erreichen mußte. Das führte zur Verschiebung der Haarlocken von der Seite, so als setzten sie über der Stirnmitte an (Siehe Andreae, Phyromachos-Probleme). Die Diskussion über die Haarlocken der Phyromachos-Büste erscheint dem Nichteingeweihten wie ein Streit um wissenschaftlich unbedeutende Details. Tatsächlich aber muß sie im größeren Zusammenhang mit der Datierung des großen Pergamonaltars gesehen werden.
Anmerkung: Auf der Münze sieht man übrigens schön das Netz (Agrenon), das den Omphalos überzieht.
Literatur:
(1) Plinius, Naturae Historia
(2) Bernard Andreae, Laokoon und die Kunst von Pergamon, Fischer 1991
(3) Bernard Andeae, Phyromachos-Probleme, von Zabern 1990
(4) Peter Schultz, Phyromachos, Wiley Online Library of The Encyclopedia of Ancient History, 2012
(5) Der Kleine Pauly
(6) Wikipedia
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Pergamon, SNG von Aulock, 1372
Phyromachos war ein attischer Bildhauer des 2. Jahrhunderts v. Chr., der sich aber den größten Teil seines Lebens in Asia Minor und auf den benachbarten Inseln aufhielt. Er gilt als der letzte der sieben größten griechischen Bildhauer Myron, Phidias, Polyklet, Skopas, Praxiteles und Lysipp. Seine bekanntesten Werke sind die Statue des Asklepios im Asklepieion von Pergamon und eine Porträtbüste des kynischen Philosophen Antisthenes. Dieses gilt als eines der bedeutendsten Beispiele für die „Barockporträts“ des Hellenismus. Als sein bedeutendstes Werk wird ihm der
Entwurf des Pergamonaltars zugeschrieben. Die Bronzeoriginale sind verloren. Es gibt aber zahlreiche Marmorkopien aus der römischen Zeit. Welche dieser Kopien dem Original am Nächsten kommt ist nicht bekannt. Von den vielen bekannten Asklepiosköpfen hält Andreae den bärtigen Kopf eines Gottes in Syrakus für die genaueste Kopie des Originals. Diese Idee geht wahrscheinlich zurück auf Andrew Stewart, der daraufhinwies, daß dieser Kolossalkopf im pergamenischen Stil mit den „Asklepios Soter“-Münzen aus Pergamon verknüpft werden sollte.
Bärtiger Kopf eines Gottes, Museo regionale, Syrakus
Bei diesem Kopf handelt es sich um eine römische Marmorkopie aus der augusteischen Periode, 1. Jh. n. Chr. nach dem hellenistischen Original des Phyromachos von um 175 v. Chr. für das Asklepieion in Pergamon. Der Stil und die Technik der Arbeit wurden mit den Figuren des Gigantomachie-Frieses auf dem Großen Altar von Pergamon verglichen. Gefunden wurde der Kopf 1804 im Amphitheater in Neapolis, Syrakus, Sizilien. Heute befindet es sich im Paolo Orsi Regional Archaeological Museum in Syracus. Nach Andreae gibt das Portrait auf der Münze den Kopf der berühmten Asklepiosstatue des Phyromachos realistisch wieder. Er bezieht sich dabei insbesondere auf die Gestalt der Schläfenlocken. Dabei muß man berücksichtigen, daß´der Stempelschneider nach den Regeln der Münzgestaltung beim Erstellen des Profils auch die Wirkung der Enface-Ansicht des Kopfes erreichen mußte. Das führte zur Verschiebung der Haarlocken von der Seite, so als setzten sie über der Stirnmitte an (Siehe Andreae, Phyromachos-Probleme). Die Diskussion über die Haarlocken der Phyromachos-Büste erscheint dem Nichteingeweihten wie ein Streit um wissenschaftlich unbedeutende Details. Tatsächlich aber muß sie im größeren Zusammenhang mit der Datierung des großen Pergamonaltars gesehen werden.
Anmerkung: Auf der Münze sieht man übrigens schön das Netz (Agrenon), das den Omphalos überzieht.
Literatur:
(1) Plinius, Naturae Historia
(2) Bernard Andreae, Laokoon und die Kunst von Pergamon, Fischer 1991
(3) Bernard Andeae, Phyromachos-Probleme, von Zabern 1990
(4) Peter Schultz, Phyromachos, Wiley Online Library of The Encyclopedia of Ancient History, 2012
(5) Der Kleine Pauly
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Re: Münzen Pergamons
Shanxi, du hast eine schöne Sammlung von Cistophoren! Besonders gut gefällt mir deine zweite mit dem löwenfellüberzogenen Schlangenstab, die habe ich bisher nur in Büchern gesehen, laut Carbone von 135-28 v. Chr geprägt, also genau zu der Phase der Schenkung und Aristonikos Aufstand, toll. (Die muss ich auch mal haben.
)
Ich habe auch eine Didrachme, da habe ich es auch nur als Keule beschrieben: ?
Königreich Pergamon
Eumenes II. - Attalos II.
ca. 160-150 v. Chr.
AR Cistophorische Didrachme 22,1 mm, 6,07 g
Vs. Keule mit darüber drapiertem Löwenfell, darum Efeukranz
Rs. Traubenbüschel über Weinblättern, [Griffel oben links]
Ref. Kleiner & Noe Series 15, Stempel 4-a

Nachtrag: In der Literatur ist es tatsächlich als Schlangenstab beschrieben, allerdings sieht es mir mehr wie eine Keule aus.shanxi hat geschrieben: ↑Mi 28.05.25 20:37normal_G_271_Pergamon_fac.jpg
Mysia, Pergamon
Cistophoric Tetradrachm
Obv.: Serpent emerging from cista mystica with raised lid, all within ivy wreath with fruits.
Rev.: Bow case between two coiled serpents; to left, monogram of Pergamon; MH above; to right; serpent-entwined club with lion’s skin to right.
Ag, 28mm, 12.57g
Ref.: Kleiner-Noe, Series 31b, 102-5
Ich habe auch eine Didrachme, da habe ich es auch nur als Keule beschrieben: ?
Königreich Pergamon
Eumenes II. - Attalos II.
ca. 160-150 v. Chr.
AR Cistophorische Didrachme 22,1 mm, 6,07 g
Vs. Keule mit darüber drapiertem Löwenfell, darum Efeukranz
Rs. Traubenbüschel über Weinblättern, [Griffel oben links]
Ref. Kleiner & Noe Series 15, Stempel 4-a
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Re: Münzen Pergamons
Danke, Jochen, für deinen tollen lehrreichen Beitrag! Ich muss gestehen, über diesen Zusammenhang habe ich noch nie gelesen, dazu werde ich auch mal recherchieren/ nachlesen!
Da war ich bei Auktionen immer nur bestenfalls zweiter.
Also vielen Dank nochmals!
Olaf
Und die Münze ist echt Spitze! Ich habe drei davon (mit verschiedenen Beizeichen oder Gegenstempel), aber keine kommt annähernd an deine ran! Aber für die wirklich guten pergamenischen Bronzen muss man ja auch bereit sein, ordentlich den Geldbeutel zu schröpfen.

Also vielen Dank nochmals!
Olaf
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Re: Münzen Pergamons
Die sind hübsch. Besonders nett finde ich den Typ mit Eule:Braunschweiger hat geschrieben: ↑Do 29.05.25 04:23Peter43 hat geschrieben: ↑28. Mai 2025, 21:01
Der Asklepios des Phyromachos
Phyromachos_1.jpg
Pergamon, SNG von Aulock, 1372
Und die Münze ist echt Spitze! Ich habe drei davon
Mysia, Pergamon
AE 17
Obv.: laureate head of bearded Asklepios
Rev.: AΣKΛHΠIOY ΣΩTHPOΣ, Asklepian snake coiled around omphalos, owl standing on the snake's back
AE, 8.66g, 17.3mm
Ref.: BMC Mysia p. 129, 160; SNGvA 1371; SNG BnF 1813; SNG Cop -
Recht häufig findet man diesen Typ auch mit einem Gegenstempel aus Pergamon:
Mysia, Pergamon
AE 21, 200-133 BC
Obv.: laureate head of bearded Asklepios
Rev.: ΑΣΚΛΗΠΙΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ, snake coiled around omphalos, without monogram, countermark owl
countermark
AE, 10.6g, 20.5mm
Ref.: SNG France 1815 (with countermark)
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Re: Münzen Pergamons
Hehe, genau die beiden habe ich auch, du hast schöne Exemplare!shanxi hat geschrieben: ↑Do 29.05.25 08:27Besonders nett finde ich den Typ mit Eule:
Mysia, Pergamon
AE 17
Obv.: laureate head of bearded Asklepios
Rev.: AΣKΛHΠIOY ΣΩTHPOΣ, Asklepian snake coiled around omphalos, owl standing on the snake's back
AE, 8.66g, 17.3mm
Ref.: BMC Mysia p. 129, 160; SNGvA 1371; SNG BnF 1813; SNG Cop -
Recht häufig findet man diesen Typ auch mit einem Gegenstempel aus Pergamon:
Mysia, Pergamon
AE 21, 200-133 BC
Obv.: laureate head of bearded Asklepios
Rev.: ΑΣΚΛΗΠΙΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ, snake coiled around omphalos, without monogram, countermark owl
countermark
AE, 10.6g, 20.5mm
Ref.: SNG France 1815 (with countermark)
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Re: Münzen Pergamons
Cistophoren habe ich nicht viele. Diesen habe mir einmal geleistet, weil er damals als sehr selten galt. Deshalb habe ich auch die Beeinträchtigungen in Kauf genommen
Mysien, Pergamon, 104-98 v.Chr.
AR - Cistophor (Tetradrachme), 12.33g, 27.8mm, 0°
Av.: Cista mystica mit halboffenem Deckel, aus der sich eine Schlange n.l. herauswindet;
alles in einem Efeukranz aus Blättern und Beeren
Rv.: 2 sich aufrichtende Schlangen, die einen Gorytos (Bogenbehälter) flankieren, der
mit einem Aplustron verziert ist; darüber ATP als Monogramm; im li. Feld
Monogramm PER,
im re. Feld Thyrsos von Schlange umwunden
Ref.: Kleiner Pergamon 9; Pindar -; SNG BnF -; SNG Copenhagen -; SNG von Aulock -;
BMC Mysia -
extrem selten (fehlt in den meisten großen Sammlungen und Referenzen, bei coinarchives nur 1 Ex.)
Liebe Grüße
Jochen
Mysien, Pergamon, 104-98 v.Chr.
AR - Cistophor (Tetradrachme), 12.33g, 27.8mm, 0°
Av.: Cista mystica mit halboffenem Deckel, aus der sich eine Schlange n.l. herauswindet;
alles in einem Efeukranz aus Blättern und Beeren
Rv.: 2 sich aufrichtende Schlangen, die einen Gorytos (Bogenbehälter) flankieren, der
mit einem Aplustron verziert ist; darüber ATP als Monogramm; im li. Feld
Monogramm PER,
im re. Feld Thyrsos von Schlange umwunden
Ref.: Kleiner Pergamon 9; Pindar -; SNG BnF -; SNG Copenhagen -; SNG von Aulock -;
BMC Mysia -
extrem selten (fehlt in den meisten großen Sammlungen und Referenzen, bei coinarchives nur 1 Ex.)
Liebe Grüße
Jochen
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Re: Münzen Pergamons
Der Schlangenstab auf Münzen von Pergamon
Dieser Thread über Münzen aus Pergamon gibt mir die Gelegenheit, ein altes Thema aus der Schublade zu holen.
Eine Reihe von pergamenischen Münzen zeigt auf der Rückseite einen von einer Schlange umwundenen Stab, der gewöhnlich als Schlangenstab des Asklepios bezeichnet wird.
Mysien, Pergamon, 133 v.Chr. - Zeit des Augustus
AE 17, 2.62g, 16.8mm, 330°
Av.: Kopf des Asklepios, belorbeert, n. r.
Rv.: AΣKΛHΠIOY - ΣΩTHPOΣ
Schlangenstab
Ref.: BMC 128, 150; SNG France 1828
Das Portrait zeigt den Kopf der bronzenen Asklepiosstatue des Phyromachos im Asklepieion in Pergamon. Ich möchte eure Aufmerksamkeit aber auf den Schlangenstab richten, den ich auf dem Bild schwarz gefärbt habe. Da fällt auf, daß der Stab in der Mitte eine deutliche halbkreisförmige Ausbuchtung nach links hat. Der Schlangenstab findet sich bekanntermaßen regelmäßig im Zusammenhang mit Asklepios, aber auch allein. Doch diese Ausbuchtung findet sich nur in Pergamon. Bisher hat mir niemand ihren Sinn erklären können. Auch der Knauf am oberen des Ende des Stabes ist ungewöhnlich. Es gibt aber Autoren, die ihn als Tempelschlüssel bezeichnen, was ich bemerkenswert finde. Vor Jahren hatten wir eine heftige Diskussion darüber im Forum. Aber bisher hat sich für mich nichts Neues ergeben. Gibt es zu diesem Thema überhaupt neue Erkenntnisse? Oder wird die seltsame Form des Stabes auf den pergamenischen Münzen einfach nicht beachtet?
Mit freundlichem Gruß
Jochen
Dieser Thread über Münzen aus Pergamon gibt mir die Gelegenheit, ein altes Thema aus der Schublade zu holen.
Eine Reihe von pergamenischen Münzen zeigt auf der Rückseite einen von einer Schlange umwundenen Stab, der gewöhnlich als Schlangenstab des Asklepios bezeichnet wird.
Mysien, Pergamon, 133 v.Chr. - Zeit des Augustus
AE 17, 2.62g, 16.8mm, 330°
Av.: Kopf des Asklepios, belorbeert, n. r.
Rv.: AΣKΛHΠIOY - ΣΩTHPOΣ
Schlangenstab
Ref.: BMC 128, 150; SNG France 1828
Das Portrait zeigt den Kopf der bronzenen Asklepiosstatue des Phyromachos im Asklepieion in Pergamon. Ich möchte eure Aufmerksamkeit aber auf den Schlangenstab richten, den ich auf dem Bild schwarz gefärbt habe. Da fällt auf, daß der Stab in der Mitte eine deutliche halbkreisförmige Ausbuchtung nach links hat. Der Schlangenstab findet sich bekanntermaßen regelmäßig im Zusammenhang mit Asklepios, aber auch allein. Doch diese Ausbuchtung findet sich nur in Pergamon. Bisher hat mir niemand ihren Sinn erklären können. Auch der Knauf am oberen des Ende des Stabes ist ungewöhnlich. Es gibt aber Autoren, die ihn als Tempelschlüssel bezeichnen, was ich bemerkenswert finde. Vor Jahren hatten wir eine heftige Diskussion darüber im Forum. Aber bisher hat sich für mich nichts Neues ergeben. Gibt es zu diesem Thema überhaupt neue Erkenntnisse? Oder wird die seltsame Form des Stabes auf den pergamenischen Münzen einfach nicht beachtet?
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Re: Münzen Pergamons
Braunschweiger hat geschrieben: ↑Do 29.05.25 04:16Nachtrag: In der Literatur ist es tatsächlich als Schlangenstab beschrieben, allerdings sieht es mir mehr wie eine Keule aus.
Ich habe auch eine Didrachme, da habe ich es auch nur als Keule beschrieben: ?
Eine Keule gibt es auch als Schlangenstab, wie man bei dem Asklepios unten sieht. Die Form ist klar die einer Keule, allerdings erfüllt die "Keule" hier die Funktion eines Schlangenstabs.
Bei den Didrachmen und bei meinem Cistophor scheint es aber eher ein Löwenfell als eine Schlange zu sein ? Bei dem verlinkten Exemplar kann man links der Keule einen Löwenkopf erkennen. Damit wären es Attribute des Herakles.
https://www.acsearch.info/search.html?id=5865990
Ich habe meine Beschreibung oben auch geändert: "serpent-entwined club with lion’s skin to right" macht nicht wirklich Sinn

Quelle: Wikipedia
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Re: Münzen Pergamons
Herakles Attribute auf Pergamon Münzen sind ja nicht wirklich erstaunlich. ES gibt ja auch Herakles Abbildungen:
Mysia, Pergamon
AE10, c. 300 B.C.
Obv.: Helmeted head of Athena right, ΠΕΡΓ below
Rev.: Head of Herakles right, wearing lion skin
AE, 0.86g, 10mm
Ref.: BMC Mysia p. 112, 22
Mysia, Pergamon
Diobol, 330-284 BC
Obv.: head of Herakles right, clad in lion's skin
Rev.: ΠEΡΓAM, cult statue of Athena standing facing, holding spear and shield
Ag, 1.27g, 11mm
Ref.: SNG Paris 1558
Mysia, Pergamon
AE10, c. 300 B.C.
Obv.: Helmeted head of Athena right, ΠΕΡΓ below
Rev.: Head of Herakles right, wearing lion skin
AE, 0.86g, 10mm
Ref.: BMC Mysia p. 112, 22
Mysia, Pergamon
Diobol, 330-284 BC
Obv.: head of Herakles right, clad in lion's skin
Rev.: ΠEΡΓAM, cult statue of Athena standing facing, holding spear and shield
Ag, 1.27g, 11mm
Ref.: SNG Paris 1558
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Re: Münzen Pergamons
Ja, genau. Es wird vermutet, dass die Prägung verschiedener Münzen mit dem Bildnis des Herakleskopfes mit dem unehelichen Sohn von Alexander dem Großen und der persischen Adligen Barsine namens Herakles (* 327 v. Chr.) verknüpft war. Dieser hielt sich während der Diadochenkriege in Pergamon auf und wurde 309 im Auftrag Kassanders ermordet.
Gruß
Olaf
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