Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Münzen aus der BRD von 1948 - 2001

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Coinsi
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Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Coinsi » Di 08.03.16 11:04

Hallo liebe Münzsammler und Münzkundigen,

ich habe vor kurzem entdeckt, das man ja heute immer noch DM-Münzen kaufen kann, teilweise auch in "Sondereditionen", z. B. ein 50 Jahre Jubiläumsmünzlein oder aber mit dem Kopf von berühmten Persönlichkeiten drauf.

Was diese Thematik anbelangt bin ich nicht sonderlich versiert, nur oberflächlich interessiert und demnach auch nicht sonderlich bewandert. Da der Preis für solche Münzen oftmals kein allzu hoher ist nehme ich an das diese neu geprägt werden und für Nostalgiker oder Sammler zum Verkauf angeboten werden, oder? Oder handelt es sich bei jenen dann tatsächlich um Münzen aus z. B. den 80iger Jahren?

Schon mal ein Dankeschön meinerseits!

LG Coinsi

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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Numis-Student » Di 08.03.16 11:26

Hallo,
du kannst bei jedem Münzhändler, der "Deutschland ab 1871" zu seinem Angebot rechnet, DM und Pfennige kaufen. Es gibt dort sowohl offizielle Kursmünzsätze in Stempelglanz und Polierter Platte, lose Münzen in stempelfrischer Erhaltung, (sehr günstig) lose Münzen in Umlauferhaltung und die offiziellen Gedenkmünzen. Da fast alles in riesigen Mengen geprägt wude, ist auch jetzt noch viel am Markt verfügbar, die Nachfrage eher gering und daher der Preis niedrig.

Alles, was als "Sonderedition" oder ähnlich beworben wird, ist meist großer Mist ohne jeden Wert.

Schöne Grüße,
MR
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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Coinsi » Mo 21.03.16 09:48

Hier auch nochmal Danke für deine Antwort, das wusste ich natürlich nicht und finde diesen Umstand interessant. Ich als Laie dachte eben, vermutlich so wie viele anderen die ähnlich wenig Kenntnis haben wie ich, das es sich dabei um ganz besondere, antike Münzen handeln würde die in Zukunft vielleicht im Wert steigen könnten. Deshalb umso besser zu wissen, das dem bei den beworbenen "Sondereditionen" so nicht ist. Ich stöbere hin und wieder mal im Netz und schaue mir die verschiedensten Münzarten an, ob alt oder neu - zuletzt, und das war auch der Auslöser dieses Threads, auf dieser Seite.

Mich würde jetzt noch interessieren woran sich der Wert einer Münze bemisst, oder wie man diesen vielleicht auf den ersten Blick grob abschätzen kann? Es ist dabei vollkommen klar, das ein erfahrener Händler oder passionierter Sammler einen ganz anderen Blick auf die Teile hat, als jemand den es sporadisch interessiert. Welche Faktoren spielen also am meisten mit? Prägungsjahr, Herkunft, Material, Zustand?

Danke erneut, und einen guten Start in die Woche! :) LG

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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 21.03.16 11:54

Der Marktpreis einer Münze richtet sich nach Angebot und Nachfrage, teuer wird sie, wenn es wenige gibt und viele sie haben wollen. Das klingt jetzt banal, aber viele Münzkäufer scheinen sich trotzdem nicht nach solchen Binsenweisheiten zu richten. Nehmen wir das jetzt abgeschlossene Gebiet Bundesrepublik DM. Die Sondergedenkmünzen sind mit Ausnahme der ersten vier nur den Edelmetallwert bzw. den Kurswert in Euro. Selbst die Preise für die ersten vier befinden sich im Abwärtstrend. Denn die Zahl der Interessenten geht stetig zurück, dagegen bleibt die Zahl der verfügbaren Münzen gleich. Sehr teure Münzen, egal aus welchem Gebiet zeichnen sich durch Spitzenerhaltung und eine ein- bzw. zweistellige Zahl verfügbarer Stücke aus. Die Preise werden weiter vom Edelmetallwert als Untergrenze, von Spekulationen und Moden bestimmt. Letztlich muß man sein Gebiet schon ziemlich gut kennen, um eine realistische Preisbestimmung treffen zu können. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Coinsi » Mo 21.03.16 11:57

Vielen Dank für diesen umfassenden Eindruck, damit kann sogar ich als Laie was anfangen. :)

Auch dir eine schöne Woche!

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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Numis-Student » Mo 21.03.16 12:30

Hallo,
schön, dass noch eine Reaktion kommt, ich hatte schon befürchtet, dass da nichts mehr kommt ;-)

Zu deinem Link: das erste Stück ist eine Medaille des Versandhauses, also eine private Fertigung. Kupfer versilbert, also gibt es keinen nennenswerten Metallwert (und mit der Bestellung hat man gleich ein Abo). Der Rest sind die "normalen" Umlauf- und Gedenkmünzen aus der DM-Zeit.

Schöne Grüße,
MR
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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Comthur » Do 14.04.16 19:21

Leider treffen viele Laien / allgemein Interessierte am Anfang auf Händler wie den im o.g. Link, sodaß diese "Handelshäuser" trotz ihrer gigantisch überhöhten Preise immer noch existieren (...?!). Werbung und Präsenz tun ihr Werk und schaden letztendlich der Zukunft unserer Sammelgebiete schon jetzt ganz erheblich (-wenn sich die Betrogenen enttäuscht von den Sammelgebieten abwenden).


Auf seriöse Seiten, wie die der sich zusammengeschlossenen Händler / Auktionshäuser, z.B. http://www.ma-shops.de/ kommt der "normale Mensch" nicht einmal durch Zufall. Anglismen und Abkürzungen sind m.E. schon ein Hindernis.

Ich denke, für jeden Neuling hier sollte dieser Hinweis auf die o.g. Plattform erlaubt sein und nicht als unerlaubte Werbung verstanden werden.
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Re: Prinzipielle Frage zu DM-Münzen

Beitrag von Numis-Student » Sa 16.04.16 00:41

Comthur hat geschrieben:
Ich denke, für jeden Neuling hier sollte dieser Hinweis auf die o.g. Plattform erlaubt sein und nicht als unerlaubte Werbung verstanden werden.
klar :) sieht auch niemand anders ;)

MR
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