Сhemische Reinigung
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Сhemische Reinigung
Danke für`s Zeigen! Ich bevorzuge ebenfalls die helleren Tönungen.
- Perinawa
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Re: Сhemische Reinigung
Vielen Dank. Damit kann man etwas anfangen, und das werde ich garantiert mal probieren (obwohl ich eigentlich ein Freund des Niedergarens bin ).
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
- Georg5
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Tag!
Eine andere Münze...
Mit freundlichen Grüßen, Georg.
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Abend, Frank!
In diesem Fall ist die Münze unproblematisch...
1. Verwenden Sie zunächst warmes Wasser mit Olivenseife.... Den Schmutz und alles andere, was gewaschen werden kann, entfernt...
2. Entfernen des "Eisen(III)-hydroxids". Das ist "Rost", der wahrscheinlich durch elektrochemische Korrosion und den Kontakt mit eisenhaltigen Gegenständen entsteht...
Sie wird ganz einfach mit Hilfe von Säure entfernt. Ich habe Oxalsäure verwendet (HOOC−COOH), aber Sie können auch Zitronensäure (ein paar Tropfen ausgepresster Zitronensaft) lokal auf die betroffenen Stellen auftragen. Dreißig Minuten, dann abspülen. Mit einem Zahnstocher abkratzen. Wenn nicht gelöscht, wiederholen Sie den Vorgang noch einmal.
3. Dann eine Thiourea - H2NC (S) NH2
Konzentration: 7 Gramm H2NC (S) NH2 pro 200 Gramm destilliertes Wasser + 2 Gramm Ameisensäure HCOOH + Alkohol, 5 Gramm pro 200 Gramm, sehr, den Prozess zu beschleunigen.
Mit freundlichen Grüßen, Georg.
P.S. Ich schaffe es irgendwie, Münzen ohne Chemie (oder fast ohne Chemie, denn Seife hat schwache Säuren...) schneller zu reinigen als mit Chemie.
In diesem Fall ist die Münze unproblematisch...
1. Verwenden Sie zunächst warmes Wasser mit Olivenseife.... Den Schmutz und alles andere, was gewaschen werden kann, entfernt...
2. Entfernen des "Eisen(III)-hydroxids". Das ist "Rost", der wahrscheinlich durch elektrochemische Korrosion und den Kontakt mit eisenhaltigen Gegenständen entsteht...
Sie wird ganz einfach mit Hilfe von Säure entfernt. Ich habe Oxalsäure verwendet (HOOC−COOH), aber Sie können auch Zitronensäure (ein paar Tropfen ausgepresster Zitronensaft) lokal auf die betroffenen Stellen auftragen. Dreißig Minuten, dann abspülen. Mit einem Zahnstocher abkratzen. Wenn nicht gelöscht, wiederholen Sie den Vorgang noch einmal.
3. Dann eine Thiourea - H2NC (S) NH2
Konzentration: 7 Gramm H2NC (S) NH2 pro 200 Gramm destilliertes Wasser + 2 Gramm Ameisensäure HCOOH + Alkohol, 5 Gramm pro 200 Gramm, sehr, den Prozess zu beschleunigen.
Mit freundlichen Grüßen, Georg.
P.S. Ich schaffe es irgendwie, Münzen ohne Chemie (oder fast ohne Chemie, denn Seife hat schwache Säuren...) schneller zu reinigen als mit Chemie.
Zuletzt geändert von Georg5 am Do 21.01.21 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Сhemische Reinigung
Kleine Ergänzung:
Bei Rost handelt es sich um die Oxide des zwei- und dreiwertigen Eisen incl. Kristallwasser, nicht um Eisenhydroxid.
Einsenhydroxide (des zwei- bzw. dreiwertigen) Eisens, teilweise ebenfalls Kristallwasser enthaltend, sind andere chemischer Verbindungen mit anderen Eigenschaften. Ebenso existieren auch Übergangsverbindungen als Eisenhydroxidoxide in jeweils verschiedenen Modifikationen. Bei den Übergangsreaktionen handelt es sich um recht komplexe Prozesse, die auch bei der Entstehung bestimmter Mineralien und Eisenerze eine Rolle spielen können. Die genannten Verbindungen treten dann zumeist zusammen auf. Im Boden sind dann oft auch noch Manganverbindungen anwesend, was die Sache noch komplizierter macht.
Aufgrund der Komplexität des Problems mit den Eisenverbindungen ist es oft schwierig, entsprechende Beläge von Bodenfunden zu entfernen, wie ja die Vorgehensweise von "Georg5" deutlich erkennen lässt. Insbesondere dadurch, da auf den Erhalt des Grundmaterials der Objekte und gegebenenfalls auch der Edelpatina geachtet werden muss... Als eher etwas für den laborativ geübten Spezialisten.
Gruß in die Runde Tilos
Bei Rost handelt es sich um die Oxide des zwei- und dreiwertigen Eisen incl. Kristallwasser, nicht um Eisenhydroxid.
Einsenhydroxide (des zwei- bzw. dreiwertigen) Eisens, teilweise ebenfalls Kristallwasser enthaltend, sind andere chemischer Verbindungen mit anderen Eigenschaften. Ebenso existieren auch Übergangsverbindungen als Eisenhydroxidoxide in jeweils verschiedenen Modifikationen. Bei den Übergangsreaktionen handelt es sich um recht komplexe Prozesse, die auch bei der Entstehung bestimmter Mineralien und Eisenerze eine Rolle spielen können. Die genannten Verbindungen treten dann zumeist zusammen auf. Im Boden sind dann oft auch noch Manganverbindungen anwesend, was die Sache noch komplizierter macht.
Aufgrund der Komplexität des Problems mit den Eisenverbindungen ist es oft schwierig, entsprechende Beläge von Bodenfunden zu entfernen, wie ja die Vorgehensweise von "Georg5" deutlich erkennen lässt. Insbesondere dadurch, da auf den Erhalt des Grundmaterials der Objekte und gegebenenfalls auch der Edelpatina geachtet werden muss... Als eher etwas für den laborativ geübten Spezialisten.
Gruß in die Runde Tilos
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Re: Сhemische Reinigung
Da sagt man immer, Münzsammeln ist langweilig und was für alte Herren.
Dabei wird man nicht nur historisch geschliffen, sondern erwirbt auch noch das langersehnte Chemie-Diplom.
Dabei wird man nicht nur historisch geschliffen, sondern erwirbt auch noch das langersehnte Chemie-Diplom.
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)
- Georg5
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Tag Tilos!
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Es ist eine große Freude für mich zu lesen, was Sie schreiben!
Aber bitte verzeihen Sie mir, bei dem "Hydroxid" bin ich nicht Ihrer Meinung.....
Über Oxide theoretisch haben Sie absolut Recht, aber in diesem Fall... Bitte schauen Sie sich die Farbe an...
4 Fe2+ 6Н2O + 3O2 → 4 Fe(OH)3
https://de.wikipedia.org/wiki/Rost
P.S. Und wenn theoretisch, werde ich versuchen, den ganzen Prozess des "Rostens" Schritt für Schritt zu beschreiben, und Sie korrigieren mich bitte:
Rost besteht aus hydratisiertem Eisen(III)-oxid Fe2O3-nH2O und Eisenmetahydroxid: FeO(OH), Fe(OH)3
O2 + 4 e− + 2 H2O → 4 OH−
Fe → Fe2+ + 2 e−
4 Fe2+ + O2 → 4 Fe3+ + 2 O2−
Fe2+ + 2 H2O ⇌ Fe(OH)2 + 2 H+
Fe3+ + 3 H2O ⇌ Fe(OH)3 + 3 H+
Fe(OH)2 ⇌ FeO + H2O
Fe(OH)3 ⇌ FeO(OH) + H2O
2 FeO(OH) ⇌ Fe2O3 + H2O
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Es ist eine große Freude für mich zu lesen, was Sie schreiben!
Aber bitte verzeihen Sie mir, bei dem "Hydroxid" bin ich nicht Ihrer Meinung.....
Über Oxide theoretisch haben Sie absolut Recht, aber in diesem Fall... Bitte schauen Sie sich die Farbe an...
4 Fe2+ 6Н2O + 3O2 → 4 Fe(OH)3
https://de.wikipedia.org/wiki/Rost
P.S. Und wenn theoretisch, werde ich versuchen, den ganzen Prozess des "Rostens" Schritt für Schritt zu beschreiben, und Sie korrigieren mich bitte:
Rost besteht aus hydratisiertem Eisen(III)-oxid Fe2O3-nH2O und Eisenmetahydroxid: FeO(OH), Fe(OH)3
O2 + 4 e− + 2 H2O → 4 OH−
Fe → Fe2+ + 2 e−
4 Fe2+ + O2 → 4 Fe3+ + 2 O2−
Fe2+ + 2 H2O ⇌ Fe(OH)2 + 2 H+
Fe3+ + 3 H2O ⇌ Fe(OH)3 + 3 H+
Fe(OH)2 ⇌ FeO + H2O
Fe(OH)3 ⇌ FeO(OH) + H2O
2 FeO(OH) ⇌ Fe2O3 + H2O
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
- Georg5
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Re: Сhemische Reinigung
Wenn es von Interesse ist, werde ich versuchen, die Methoden der Rostbekämpfung zu beschreiben?
Und Sie korrigieren mich.
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Und Sie korrigieren mich.
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
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Re: Сhemische Reinigung
Dem Zitat und Reaktionsgleichungen (Redoxreaktionen) ist nicht zu widersprechen: Eisenhydroxide (als Zwischenverbindungen) sind am komplizierten Prozess der Rostbildung beteiliegt. Das Endprodukt, der feste Rost, ist dann ein Gemisch aus Eisen(II)-oxid, Eisen(III)oxid-hydroxid und Eisen(III)-oxid sowie Kristallwasser. So jedenfalls meine Sicht auf den Sachverhalt, stark verkürzt zusammengefasst.Georg5 hat geschrieben: ↑Do 21.01.21 18:01Guten Tag Tilos!
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Es ist eine große Freude für mich zu lesen, was Sie schreiben!
Aber bitte verzeihen Sie mir, bei dem "Hydroxid" bin ich nicht Ihrer Meinung.....
Über Oxide theoretisch haben Sie absolut Recht, aber in diesem Fall... Bitte schauen Sie sich die Farbe an...
4 Fe2+ 6Н2O + 3O2 → 4 Fe(OH)3
https://de.wikipedia.org/wiki/Rost
P.S. Und wenn theoretisch, werde ich versuchen, den ganzen Prozess des "Rostens" Schritt für Schritt zu beschreiben, und Sie korrigieren mich bitte:
Rost besteht aus hydratisiertem Eisen(III)-oxid Fe2O3-nH2O und Eisenmetahydroxid: FeO(OH), Fe(OH)3
O2 + 4 e− + 2 H2O → 4 OH−
Fe → Fe2+ + 2 e−
4 Fe2+ + O2 → 4 Fe3+ + 2 O2−
Fe2+ + 2 H2O ⇌ Fe(OH)2 + 2 H+
Fe3+ + 3 H2O ⇌ Fe(OH)3 + 3 H+
Fe(OH)2 ⇌ FeO + H2O
Fe(OH)3 ⇌ FeO(OH) + H2O
2 FeO(OH) ⇌ Fe2O3 + H2O
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Interessant wäre nun zu erfahren, wie eine Säurebehandlung gelingt, ohne die Patina oder das Münzmetall anzugreifen. Wie wird wirkunsvoll neutralisiert? Was bewirkt das Reduktionsmittel Thioharnstoff - vermutlich die Sichtbarmachung von Silbersud, durch Umwandlung von Silbersalzen zu elementarem Silber?
Gruß
Tilos
- Georg5
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Tag Tilos!
Sie haben absolut Recht!
Wie es mir scheint, über die weiße Farbe:
Zwei Möglichkeiten:
1. nachdem Thioharnstoff die schwarze Farbe "besiegt" hat, ist die Münze bei manchen Silbermünzen (in der Regel ist dies aber eher für hochwertiges Silber charakteristisch) oben noch mit einer matten weißen Farbe bedeckt... Das ist Silberchlorid (und kann bereits mit Ammoniak schnell entfernt werden).
2. Der Reinigungsprozess muss ständig überwacht werden!!! Wenn die Münze nicht "rechtzeitig" entfernt wird, reagiert die Lösung zyklisch und "frisst" das Feld der Münze, während sich auf der Oberfläche feines kristallines Silber abscheidet.
Übrigens - Sie sollten die Thioharnstofflösung niemals erhitzen oder hermetisch verschließen....
Thioharnstoff wird durch Backpulver gut "neutralisiert". Kochen in destilliertem Wasser mit 10 % Soda
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Sie haben absolut Recht!
Wie es mir scheint, über die weiße Farbe:
Zwei Möglichkeiten:
1. nachdem Thioharnstoff die schwarze Farbe "besiegt" hat, ist die Münze bei manchen Silbermünzen (in der Regel ist dies aber eher für hochwertiges Silber charakteristisch) oben noch mit einer matten weißen Farbe bedeckt... Das ist Silberchlorid (und kann bereits mit Ammoniak schnell entfernt werden).
2. Der Reinigungsprozess muss ständig überwacht werden!!! Wenn die Münze nicht "rechtzeitig" entfernt wird, reagiert die Lösung zyklisch und "frisst" das Feld der Münze, während sich auf der Oberfläche feines kristallines Silber abscheidet.
Übrigens - Sie sollten die Thioharnstofflösung niemals erhitzen oder hermetisch verschließen....
Thioharnstoff wird durch Backpulver gut "neutralisiert". Kochen in destilliertem Wasser mit 10 % Soda
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Tag!
Und wie kann dieser Punkt 2. zu "guten" Zwecken für uns genutzt werden?
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
- Georg5
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Re: Сhemische Reinigung
Guten Tag, Tilos!
Ich muss falsch sein....
Im Sinne des Patinaschutzes gewinnt meiner Meinung nach die "chemiefreie" Reinigung in jedem Fall mit großem Abstand
Ich habe ein Schritt-für-Schritt-Beispiel einer Münze mit Versilberung gezeigt (um verschiedene Themen nicht zu verwechseln):
viewtopic.php?f=89&t=62355&start=60
Meiner Meinung nach ist eine künstliche Patinierung, wenn sie denn notwendig ist, auf fast jeder Münze möglich und unterscheidet sich kaum von einer historischen (temporären) Patinierung
Mit freundlichen Grüßen, Georg.
Mollit viros otium
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