chinesische Münzen?

Alles vom Asiatischen Kontinent bis nach Australien
Antworten
Benutzeravatar
Peter43
Beiträge: 13032
Registriert: Mi 11.08.04 02:01
Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
Hat sich bedankt: 205 Mal
Danksagung erhalten: 1920 Mal
Kontaktdaten:

chinesische Münzen?

Beitrag von Peter43 » Di 21.08.12 17:33

Hallo!

Heute waren wir in Tübingen in einem asiatischen Laden zum Einkaufen. Zum Schluß durfte ich in eine Schale greifen und mir 2 "chinesische Münzen" herausgreifen. Da es ziemlich dunkel war, habe ich 2 gleiche erwischt. Es kann aber auch sein, daß sie alle gleich waren. Meine Fragen:
1) Sind dies tatsächlich chinesische Münzen?
2) Falls nein, woher kommen sie dann?
2) Sind sie echt?
3) Was bedeuten die Legenden?

Mein Dank im Voraus
Dateianhänge
china_#1.jpg
china_#2.jpg
Omnes vulnerant, ultima necat.

shanxi
Beiträge: 4525
Registriert: Fr 04.03.11 13:16
Hat sich bedankt: 1219 Mal
Danksagung erhalten: 2129 Mal

Re: chinesische Münzen?

Beitrag von shanxi » Di 21.08.12 17:56

Das sollen wohl Münzen des Sheng Zu sein, besser bekannt als Kang Xi, der von 1622 bis 1722 regiert hat.

Sie sind faaaalsch, d.h. grausig !!

Die Legenden sind Kang Xi Tong Bao (oben, unten, rechts,links) in chinesisch und rückseitig soll wohl Boo Yun sein in Mandschu für die Münzstätte Yunnan, oder auch Boo Yuwan für eine der zentralen Münzstätten (jeweils rechts und links, bzw. bei dir oben und unten).

zum Vergleich:

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=89171

Benutzeravatar
dionysus
Beiträge: 1533
Registriert: Mo 09.10.06 12:34
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal

Re: chinesische Münzen?

Beitrag von dionysus » Di 21.08.12 18:10

Ich möchte kurz auf die Erkennungsmerkmale dieser Fälschungen eingehen.

Der Schriftstil stimmt nicht mit dem auf Originalen überein. Die Schrift wirkt hier gröber und im Vergleich recht ungelenk.

Der Grat im Mittelloch darf bei Originalen nicht vorhanden sein, bzw. nicht in dieser ausgeprägten Form. Es wurde im Regelfall viel Wert auf das saubere quadratische Erscheinungsbild des Loches gelegt, besonders bei Exemplaren der Qing Dynastie.

Lieben Gruß,
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

Benutzeravatar
Peter43
Beiträge: 13032
Registriert: Mi 11.08.04 02:01
Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
Hat sich bedankt: 205 Mal
Danksagung erhalten: 1920 Mal
Kontaktdaten:

Re: chinesische Münzen?

Beitrag von Peter43 » Di 21.08.12 19:37

Vielen Dank! Ich hatte es schon befürchtet.

Jochen
Omnes vulnerant, ultima necat.

diwidat
Beiträge: 2187
Registriert: Mi 27.04.05 20:29
Wohnort: bei Karlsruhe
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: chinesische Münzen?

Beitrag von diwidat » Mi 22.08.12 15:59

Hallo,

Fälschungen habe ich ja schon viele gesehen, aber solch gut erkennbaren schon lange nicht mehr. Die kann man einfach nicht verwechseln -
verhunzte Schriftzeichen, Lochmauer wie von Kinderhand gemacht und das quadratische Loch gebohrt statt gestoßen.

Zur Randbearbeitung wurden die Münzen auf einen Vierkanntstab gefädelt (gestoßen) und dann geschliffen.
Danach kamen sie auf ein Brett um die Flächen zu schleifen. Passende Bilder dazu habe ich - sind aber zu groß für das Forum.

Hier - vom gleichen Kaiser und dem typischen Münzstättenzeichen in Mandshu - zwei verschiedene Größen -
nehmen wir mal an, 1 Cash und 2 Cash (wobei die Bezeichnung "Cash" in China unbekannt ist).
Unterschiede in den Schriftzeichen machen die Stücke so sammelwürdig, wie ein römischer Constantin mit - und ohne Hosenträger über der Rüstung.
China-1.jpg
China-2.jpg
Da hatte ich doch in letzter Zeit mit Mühe versucht meinen doppelten China Katalog hier anzubieten (wie "sauer Bier") - leider erfolglos.

Gruß diwidat

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste