Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Griechische Münzen des Altertums

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antisto
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Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von antisto » Sa 17.03.12 13:36

Eigentlich ist es naheliegend, dass auch Goldmünzen der Antike außerordentlich fälschungsgefährdet sind, übersteigt doch der Marktwert den Edelmetallwert um dein Vielfaches.
Dennoch hat mich diese Aussage zu Dareiken verwundert:
"Persische Goldmünze von 8,4 Gramm Gewicht aus dem 6. Jht. v. Chr., die in Kleinasien lange Zeit weit verbreitet blieb; "dari" heisst im alten Persisch "Gold". Heute ein sehr hoch bezahltes Sammlerstück; die Fälschungsquote auf dem Markt für Dareikos (und wohl nicht nur hier!) wird freilich von Numismatikern mit an die 90 Prozent angegeben. Siehe Amalfiner, Florentiner, Münze, Numismatik, Obolus, Samarkander, Sekel, Stater, Talent, Urukagina-Regel.
© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen"
Mir ist bislang noch keine Dareike begegnet, bei der Zweifel an der Echtheit bestand.
Ist diese Angabe realistisch?
AS
Zuletzt geändert von antisto am Sa 17.03.12 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
antisto

Altamura
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Altamura » Sa 17.03.12 13:58

Aus welcher Quelle hast Du denn das geschöpft 8O ?

Schon der Stil der Formulierung weckt mein Mißtrauen. Und wenn ich mir dann anschaue, was der Herr Professor für einer ist (http://www.uni-siegen.de/fb5/merk/), dann will dieses Mißtrauen auch nicht wieder einschlafen :wink: .

Wenn jemand sowas behauptet, dann sollte er das schon etwas unterfüttern.

Gruß

Altamura

antisto
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von antisto » Sa 17.03.12 14:34

Dann sind wir ja einer Meinung. :)
(Oder weiß jemand eine Quelle für gefälschte Dareiken? :wink: )
AS
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Pscipio
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Pscipio » Sa 17.03.12 15:41

Wenn man sich das so ankuckt...

(1) bitte den Flur in Bauteil A vom Kern aus in einer beliebigen Ebene bis zum Ende durchgehen, --- (2) dann die Treppe (bzw. sportliche Damen und Herren mit dem Aufzug) abwärts bis zum Ausgang in Ebene 2; ab 17:00 Uhr die nur nach aussen zu öffnende Tür ganz links benutzen. --- (3) Jetzt die breite Steinstiege auf den tiefer gelegenen Innenhof hinab beschreiten --- (4) dann linker Hand über die bedachte Treppe in das Gebäude E eintreten und -- (5) schlussendlich rechts die Flurtür öffnen

Oder noch besser:

Meine Sprechstunde ist grundsätzlich für Studierende vorgesehen.

Einlässlich bitte ich darum, mir doch allfällige Besuche von Geschwistern, Eltern, Grosseltern, Schwiegereltern, Ehepartnern, Patenonkeln nebst Patentanten, Hausgenossen, Nachbarn, ehemaligen und jetzigen Lebens-Abschnitts-Gefährten, Urlaubsbekanntschaften, Parteifreunden, Turn- und Stammtisch-Kameraden, Alten Herren aus der Verbindung samt Couleur- und Logen-Brüdern, auch von früheren Hebammen, Babysittern, Kinderpflegerinnen, Tagesmüttern, Haushaltshilfen, Kindergärtnerinnen, Sandkasten-Gespielen, Spezis aus der Jugendgang, Sprayer-Komplicen, Nachhilfe-, Tanz-, Reit-, Musik-Lehrern, Abwarten und Pedellen aus der Schule, Mithäftlingen, Sozialarbeitern, Krankenpflegern, Vorgesetzten aus der Lehr-, Militair-, Zivildienst-, Strafvollzugs- und Berufszeit, desgleichen von Vormündern, Seelsorgern, Bewährungshelfern, Psycho-Therapeuten, Fitness-Trainern, Sport-Betreuern, Coachs, Riegenführern, Rechtsanwälten, Insolvenzverwaltern, Hausärzten, Krankenschwestern, Masseuren, Fusspflegern, Tätowierern sowie anderer Personen aus dem näheren und weiteren sozialen Umfeld im voraus tunlich anzukündigen.


... dann möchte man da irgendwie weder Professor noch Studierender sein :)
Nata vimpi curmi da.

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Antonian » Mi 21.03.12 00:31

Wenn man sich die Vita von dem Menschen anschaut, der ist ja schon über 80 und arbeitet immer noch - die Arbeit ist wohl sein Leben - von Münzen scheint er allerdings nicht viel zu verstehen.
Er scheint etwas verrückt zu sein- aber durchaus irgendwie sympatisch- Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna ?
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von areich » Mi 21.03.12 10:44

"Irgendwie sympathisch" ist das Letzte, was mir dazu einfallen würde. Zum Glück scheint er nicht mehr zu lehren.

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Peter43 » Mi 21.03.12 11:07

Das ganze soll wohl witzig sein. Aber die Behauptung, daß Dareike von persisch 'dari = Gold' kommt, ist mir neu. Ich dachte immer, es sei von Dareios I. abgeleitet.

Jochen
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Altamura » Mi 21.03.12 11:23

Peter43 hat geschrieben:... Aber die Behauptung, daß Dareike von persisch 'dari = Gold' kommt, ist mir neu. Ich dachte immer, es sei von Dareios I. abgeleitet. ...
In M. Alram, "Dareikos und Siglos. Ein neuer Schatzfund achaimenidischer Sigloi aus Kleinasien. Mit einem metrologischen Beitrag von St. Karwiese", in Res Orientales 5, 1993, 23–53 steht:
"Allerdings ist anzunehmen, daß gr. dareikós ursprünglich auf ap. *dari - (=golden) zurückzuführen ist und sich erst später volksetymologisch mit dem Dareios-Namen verband."
Bei Alram steht allerdings auch, dass es andere Meinungen dazu gibt.

Gruß

Altamura

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Peter43 » Mi 21.03.12 16:21

Also eine 'Etymogelei'! Danke

Jochen
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 30.03.12 00:40

Vielleicht heißt ja auch Dareios "der Goldene"?!

Homer
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Altamura » Fr 30.03.12 18:37

Homer J. Simpson hat geschrieben:Vielleicht heißt ja auch Dareios "der Goldene"?! ...
Nö, Wikipedia sagt "Sein persischer Name bedeutet Das Gute aufrechterhaltend." (http://de.wikipedia.org/wiki/Dareios_I. ) :? .
Wäre aber nett gewesen :) .

Gruß

Altamura

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von antikpeter » So 01.04.12 16:40

wenn Einer neue Ideen hat , sollte man nicht gleich darüber herfallen , sondern prüfen , ob da nicht etwas Richtiges dran sein kann. Etmologische , etymologische und metrologische Überlegungen habe schon oft bei der Bestimmung von antiken Münzen geholfen. Auf der anderen Seite bieten antike Münzen noch viele Hinweise für die Altertumsforscher. Diese tuen sich allerdings auch oft schwer mit der Anerkennung neuer Ideen.
Die Überlegung , ob der Name Dareios nicht doch etwas mit Gold zu tun hat war schon gut.

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von ischbierra » So 01.04.12 16:58

Auch der kleine Pauly führt Dareike auf Dareios zurück; und den Namen Dareios hat Altamura schon erklärt.
Gruß ischbierra

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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Homer J. Simpson » So 01.04.12 17:58

Keine Angst, ich fühle mich auch nicht über mich hergefallen.

Homer
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Re: Fälschungsgefährdung antiker Goldmünzen

Beitrag von Altamura » So 01.04.12 18:49

Homer J. Simpson hat geschrieben:Keine Angst, ich fühle mich auch nicht über mich hergefallen.

Homer
Danke! Da bin ich jetzt dann ungemein beruhigt :wink: .

Gruß

Altamura

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