traurig
Moderator: Homer J. Simpson
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Frank,
Nein, meine Meinung kommt von meinen vierzig Jahren als Sammler und als Verfasser von Stempelkatalogen von römischen Bronzemünzen, und hat mit meiner Anstellung bei Harlan Berk gar nichts zu tun!
Es stimmt einfach nicht, dass diese Münze "heftigst bearbeitet" wurde. Gibst du mindestens zu, dass die Rs. so gut wie unberührt ist?
Curtis
Nein, meine Meinung kommt von meinen vierzig Jahren als Sammler und als Verfasser von Stempelkatalogen von römischen Bronzemünzen, und hat mit meiner Anstellung bei Harlan Berk gar nichts zu tun!
Es stimmt einfach nicht, dass diese Münze "heftigst bearbeitet" wurde. Gibst du mindestens zu, dass die Rs. so gut wie unberührt ist?
Curtis
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Die Vorderseite (Portraitseite) wurde manipuliert, insbesondere der Kopf und auch die Umschrift, und die Münze wurde danach wahrscheinlich künstlich patiniert - das ist in meinem Augen Manipulation! Wenn die Gier nach perfekten Erhaltungen auch seltener Münzen und das Auftreten von Käufern, die zwar in Geld schwimmen, aber leider keine Ahnung von den Münzen haben, zu solchen Auswüchsen führt, dann graut mir!
- beachcomber
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curtis,
NAC selbst sagt in der beschreibung:
'Green patina heavily tooled on obverse and untouched on reverse'
wie würdest du 'heavily tooled' denn anders übersetzen als mit 'heftig bearbeitet' ?
was das 'untouched' in bezug auf die rückseite angeht, auch da denke ich dass die darstellung etwas vertieft wurde, was aber zu tolerieren wäre.
grüsse
frank
NAC selbst sagt in der beschreibung:
'Green patina heavily tooled on obverse and untouched on reverse'
wie würdest du 'heavily tooled' denn anders übersetzen als mit 'heftig bearbeitet' ?
was das 'untouched' in bezug auf die rückseite angeht, auch da denke ich dass die darstellung etwas vertieft wurde, was aber zu tolerieren wäre.
grüsse
frank
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hallo. dazu zwei dinge.
1. sollte dieser thread nicht lieber in die fälschungsgalerie integriert werden? dann wäre alles kompakt beisammen.
2. ich verstehe die aufregung nicht. solange in den angeboten vermerkt ist dass eine münze überarbeitet wurde, ist doch alles o.k. dann kann sich jeder kunde selbst überlegen ob er die münze erwerben möchte oder nicht. damit nicht einverstanden zu sein (wie offenbar viele hier) hat auch nichts mit trend-verpassen o. ä. zu tun, sondern ist eher eine ansichts- und geschmackssache, eher noch ganz einfach das prinzip "angebot und nachfrage": wenn leute bereit sind eine überarbeitete münze zu kaufen, so ist das, wie es so schön heisst, deren bier.
gruß, zacharias.
1. sollte dieser thread nicht lieber in die fälschungsgalerie integriert werden? dann wäre alles kompakt beisammen.
2. ich verstehe die aufregung nicht. solange in den angeboten vermerkt ist dass eine münze überarbeitet wurde, ist doch alles o.k. dann kann sich jeder kunde selbst überlegen ob er die münze erwerben möchte oder nicht. damit nicht einverstanden zu sein (wie offenbar viele hier) hat auch nichts mit trend-verpassen o. ä. zu tun, sondern ist eher eine ansichts- und geschmackssache, eher noch ganz einfach das prinzip "angebot und nachfrage": wenn leute bereit sind eine überarbeitete münze zu kaufen, so ist das, wie es so schön heisst, deren bier.
gruß, zacharias.
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Nun, und wenn mal ein solcher Käufer seine "Sammelwerke" verkauft, wird nichts mehr von bearbeitet stehen und die Leute werden sie als originalbelassen auffassen.
Gruß Chippi
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
- antoninus1
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Es ist zwar löblich (eigentlich: selbstverständlich), wenn Auktionshäuser auf Bearbeitungen hinweisen.
Der Punkt, um den´s hier geht, ist aber, dass das Verkaufen verfälschter Stücke salonfähig wird, wenn es auch von so renommierten Firmen praktiziert wird.
In meinen Augen verschenken diese Firmen so ein wichtiges Argument, warum man beim Fachmann kaufen sollte:
kauf bei uns, und Du erhältst unverfälschte Stücke.
Wenn Du "Schnäppchen" machen willst, dann kauf beim fliegenden Händler auf der Börse.
Der Punkt, um den´s hier geht, ist aber, dass das Verkaufen verfälschter Stücke salonfähig wird, wenn es auch von so renommierten Firmen praktiziert wird.
In meinen Augen verschenken diese Firmen so ein wichtiges Argument, warum man beim Fachmann kaufen sollte:
kauf bei uns, und Du erhältst unverfälschte Stücke.
Wenn Du "Schnäppchen" machen willst, dann kauf beim fliegenden Händler auf der Börse.
Gruß,
antoninus1
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Frank,beachcomber hat geschrieben:curtis,
NAC selbst sagt in der beschreibung:
'Green patina heavily tooled on obverse and untouched on reverse'
wie würdest du 'heavily tooled' denn anders übersetzen als mit 'heftig bearbeitet' ?
was das 'untouched' in bezug auf die rückseite angeht, auch da denke ich dass die darstellung etwas vertieft wurde, was aber zu tolerieren wäre.
grüsse
frank
Die Feststellung im Katalog ist falsch, aber du hast sie richtig übersetzt!
Tooling heisst Umschneiden. Die Vs. dieses Sesterzes wurde meiner Meinung nach nicht umgeschnitten, sondern nur übereifrig geglättet.
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Das ist für mich das wichtigste Argument.antoninus1 hat geschrieben:In meinen Augen verschenken diese Firmen so ein wichtiges Argument, warum man beim Fachmann kaufen sollte:
kauf bei uns, und Du erhältst unverfälschte Stücke.
Allerdings kann von meinem Umsatz auch kein Händler leben.
Gruß Dietemann
- beachcomber
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curtis, ich fürchte wir kommen da nicht zusammen.Tooling heisst Umschneiden. Die Vs. dieses Sesterzes wurde meiner Meinung nach nicht umgeschnitten, sondern nur übereifrig geglättet.
für mich ist dieser sesterz viel mehr als übereifrig geglättet, und das porträt schon modern!
grüsse
frank
p.s. tooling mit 'umschneiden' zu übersetzen, halte ich für falsch. umgeschnitten wäre der sesterz, wenn aus dem vespasian ein titus geworden wäre, oder wie neulich bei dem lanz-volusian der zum aemilian wurde!
'tooling' impliziert den einsatz von werkzeugen (tools), und ist mit 'bearbeitet' meiner meinung nach korrekt ins deutsche übersetzt.
- klausklage
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Ich nutze diesen Thread mal, um nach einer Münze aus einer Lanz-Auktion zu fragen, die mir Kopfschmerzen macht. Bei Lot 391 hält Fräulein Felicitas, verschmitzt lächelnd, nämlich offenbar einen Zweig statt Caduceus. Hat sie sich da vergriffen oder war da ein postmoderner Lockenschneider am Werk, der beim Verschönern nicht aufgepasst hat?
http://www.sixbid.com/home/auctions/lan ... 8/a128.htm
Gruß,
Olaf
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Olaf
squid pro quo
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Nochmal zu dieser Ars Classica Auktion.
Hier wird ein Nigrian angeboten mit der Bemerkung: "We are fortunate that this piece combines a pristine state of preservation with a truly remarkable 蘇eroic bust type, making it among the most desirable of the surviving examples of his coinage."
http://www.sixbid.com/home/auctions/nac ... 136H00.HTM
Hier fehlt meiner Meinung eindeutig ein Kommentar ueber die sonstige Beschaffenheit der Muenze, besonders wenn man das Teil in hoechsten Toenen zuvor gepriesen hat. Zum Vegleich mal dieses Stueck:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 14&Lot=194
mit der gleichen Bemerkung und nur ein halbes Jahr frueher vom gleichen Aktionshaus angeboten. Meiner Meinung nach sind beide Stuecke vom gleichen Stempel, besonders wenn man die Umschriften vergleicht. Nur ist der Portraitcharakter unterschiedlich.
Persoenlich finde ich das nicht in Ordnung. Das Auktionshaus verdient an solchen Stuecken schliesslich etwas. Und hierfuer kann ich erwarten, dass mir klipp und klar Auskunft erteilt wird, was mit dem Teil nach der Ausgrabung passiert ist. Ansonsten nimmt das Auktionshaus nur noch die Funktion des Mittlers wahr, nicht aber die des Begutachters. Und Muenzen vermitteln das kann man ueber Ebay eigentlich auch direkt.
Ich weiss, dass ist jetzt meine bescheidene Meinung/Beobachtung. Und ich will diese auf keinen Fall ueber alles Stellen. Deswegen wuerde mich interessieren, was Beachcomber, CurtisClay und Co. dazu meinen.
Gruss,
Mias
Hier wird ein Nigrian angeboten mit der Bemerkung: "We are fortunate that this piece combines a pristine state of preservation with a truly remarkable 蘇eroic bust type, making it among the most desirable of the surviving examples of his coinage."
http://www.sixbid.com/home/auctions/nac ... 136H00.HTM
Hier fehlt meiner Meinung eindeutig ein Kommentar ueber die sonstige Beschaffenheit der Muenze, besonders wenn man das Teil in hoechsten Toenen zuvor gepriesen hat. Zum Vegleich mal dieses Stueck:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 14&Lot=194
mit der gleichen Bemerkung und nur ein halbes Jahr frueher vom gleichen Aktionshaus angeboten. Meiner Meinung nach sind beide Stuecke vom gleichen Stempel, besonders wenn man die Umschriften vergleicht. Nur ist der Portraitcharakter unterschiedlich.
Persoenlich finde ich das nicht in Ordnung. Das Auktionshaus verdient an solchen Stuecken schliesslich etwas. Und hierfuer kann ich erwarten, dass mir klipp und klar Auskunft erteilt wird, was mit dem Teil nach der Ausgrabung passiert ist. Ansonsten nimmt das Auktionshaus nur noch die Funktion des Mittlers wahr, nicht aber die des Begutachters. Und Muenzen vermitteln das kann man ueber Ebay eigentlich auch direkt.
Ich weiss, dass ist jetzt meine bescheidene Meinung/Beobachtung. Und ich will diese auf keinen Fall ueber alles Stellen. Deswegen wuerde mich interessieren, was Beachcomber, CurtisClay und Co. dazu meinen.
Gruss,
Mias
- antoninus1
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