Posa hat geschrieben:Wie wäre es denn, wenn die Leiter großer musealer Antikensammlungen mal alle Münzen nach ihrem Gusto optimieren würden, mit ganz viel Sachverstand natürlich: Hier Patina runter, da künstliche drauf, hier etwas mechanisch reinigen,... Ich fände das gruselig. Und ich finde auch, dass Sammler da zurückhaltend sein sollten.
das geht mir zu sehr in die Richtung: "Bitte überlassen Sie das Denken uns!"
Wir Sammler sind mündige, demokratisch erzogene Bürger und dürfen rechtlich gesehen mit unserem Bronzen machen, was wir wollen. Insbesondere dürfen wir sie fachmännisch reinigen oder reinigen lassen, wenn es denn in unseren Augen die Ästhetik verbessert. Da kann uns kein Sammlerkollege, Münzhändler oder Polizeibeamte irgendetwas vorschreiben.
Übrigens ist es sogar so, dass praktisch jedes, in der Erde gefundene antike Bronzeobjekt einen Reinigungsprozess durchlaufen
muss, wenn denn der Finder oder Besitzer möchte, dass es den Weg in ein Museum oder in eine Privatsammlung finden soll. Fachmännische Restauration ist also etwas, was von Museumsmitarbeitern und auch insbesondere von uns Sammlern geschätzt wird. Und wer nun uns Sammlern irgendetwas anderes erzählt, der hat entweder keine Ahnung oder möchte uns für dumm verkaufen, eventuell damit wir gar nicht erst auf die Idee kommen, hinter die Kulissen zu schauen. Denn dann könnten nämlich die "Patinaliebhaber" merken, dass viele ihrer wunderhübschen, unangetasteten Patinen in Wirklichkeit gar nicht so hübsch sind bzw. nicht zu 100% aus Patina bestehen. Keiner soll ja wissen, mit welchen teuflischen und einfachen Tricks man in der Lage ist, eine Patina "nachzubessern" - für mich fällt das übrigens nicht unter fachmännische Restauration - , um "falsche Tatsachen" vorzutäuschen.
Mir jedenfalls sind knackige, "nackte Tatsachen" wie der, von Frank gezeigte Nerva Sesterz am allerliebsten.