2 neue Rätsel
Moderator: Homer J. Simpson
- Peter43
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2 neue Rätsel
Hallo!
Nachdem das letzte Rätsel von Chinamul so schnell gelöst wurde, möchte ich mich her auch mal als Rätselsteller versuchen. Also hier 2 Kaiserportraits, die ich aus den Münzen herausgeschnitten habe (Keine Angst, nur mit einem Bildverarbeitungsprogramm!).
Ich finde, der erste sieht ein wenig wie Schiller aus, und der zweite blickt etwas melancholisch. Aber ich will nicht zuviel verraten.
Vielen Spaß beim Rätseln!
Nachdem das letzte Rätsel von Chinamul so schnell gelöst wurde, möchte ich mich her auch mal als Rätselsteller versuchen. Also hier 2 Kaiserportraits, die ich aus den Münzen herausgeschnitten habe (Keine Angst, nur mit einem Bildverarbeitungsprogramm!).
Ich finde, der erste sieht ein wenig wie Schiller aus, und der zweite blickt etwas melancholisch. Aber ich will nicht zuviel verraten.
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- richard55-47
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- Peter43
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Ich glaube, nach 24 Stunden kann ich auflösen!
Nr.1 ist Caligula, das war wohl zu einfach oder ihr beide seid einfach zu gut!
Das Portrait stammt vom Denar RIC 14.
Nr.2 ist tatsächlich Julian I von Pannonien. Über den ist wirklich wenig bekannt. Er wird nur erwähnt von Aurelius Victor, den Epitome de Caesaribus und von Zosimus, wobei die beiden letzten aus derselben, verlorengegangenen Quelle schöpfen. Danach war er wohl Corrector Venetiae, so eine Art von Gouverneur. Nach dem Tod des Numerianus 284 rief er sich zum Augustus aus und zog gegen Carinus, um die Herrschaft der Carusfamilie zu beenden. Er wurde aber 285 entweder in Illyrien oder vor Verona geschlagen und fiel. Da er im Besitz der Münzstätte von Siscia war, konnte er sehr hochwertige Münzen prägen lassen. Sie gelten alle als sehr selten.
Das Portrait stammt vom Antoninian RIC 5; C.8
Mit freundlichem Gruß
Nr.1 ist Caligula, das war wohl zu einfach oder ihr beide seid einfach zu gut!
Das Portrait stammt vom Denar RIC 14.
Nr.2 ist tatsächlich Julian I von Pannonien. Über den ist wirklich wenig bekannt. Er wird nur erwähnt von Aurelius Victor, den Epitome de Caesaribus und von Zosimus, wobei die beiden letzten aus derselben, verlorengegangenen Quelle schöpfen. Danach war er wohl Corrector Venetiae, so eine Art von Gouverneur. Nach dem Tod des Numerianus 284 rief er sich zum Augustus aus und zog gegen Carinus, um die Herrschaft der Carusfamilie zu beenden. Er wurde aber 285 entweder in Illyrien oder vor Verona geschlagen und fiel. Da er im Besitz der Münzstätte von Siscia war, konnte er sehr hochwertige Münzen prägen lassen. Sie gelten alle als sehr selten.
Das Portrait stammt vom Antoninian RIC 5; C.8
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Zuletzt geändert von Peter43 am Sa 04.06.05 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
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- Peter43
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@Pscipio:
Habe sie vor einer Woche bei einer Ebay-Auktion eines Ebay-Agenten bekommen, der eine Art von Nachlaß versteigerte. Deshalb war sie in der Abteilung 'Antiquitäten&Kunst' versteckt, und es gab nur noch 2 Mitbewerber, die beide keine Münzsammler waren, sondern eher in die Rubrik An- und Verkauf gehörten. Der letzte stieg dann bei 705.- aus. Habe mich natürlich riesig gefreut! Die Münze hatte mein Frau zufällig entdeckt, die mir dann auch noch das Geld leihen mußte!
Mit freundlichem Gruß
Habe sie vor einer Woche bei einer Ebay-Auktion eines Ebay-Agenten bekommen, der eine Art von Nachlaß versteigerte. Deshalb war sie in der Abteilung 'Antiquitäten&Kunst' versteckt, und es gab nur noch 2 Mitbewerber, die beide keine Münzsammler waren, sondern eher in die Rubrik An- und Verkauf gehörten. Der letzte stieg dann bei 705.- aus. Habe mich natürlich riesig gefreut! Die Münze hatte mein Frau zufällig entdeckt, die mir dann auch noch das Geld leihen mußte!
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- richard55-47
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@richard:
Ich finde das Portrait auch sehr interessant. Es ist nicht das übliche hochtrabende Portrait eines Usurpers, der von sich und seiner Mission überzeugt ist, sondern es zeigt einen Mann, der etwas tun muß, was er für seine Pflicht hält, auch wenn er dies nicht gern tut. Es hat den Anschein, als wüßte er um die Schlechtigkeit der Welt. Es kann natürlich auch sein, daß dies alles überinterpretiert ist. Schließlich scheint er ja aus demselben Offizierscorps wie Diocletian zu stammen, und das ist eher nicht für philosophische Skrupel berühmt! Auf jeden Fall ist es schade, daß über ihn so wenig bekannt ist!
MfG
Ich finde das Portrait auch sehr interessant. Es ist nicht das übliche hochtrabende Portrait eines Usurpers, der von sich und seiner Mission überzeugt ist, sondern es zeigt einen Mann, der etwas tun muß, was er für seine Pflicht hält, auch wenn er dies nicht gern tut. Es hat den Anschein, als wüßte er um die Schlechtigkeit der Welt. Es kann natürlich auch sein, daß dies alles überinterpretiert ist. Schließlich scheint er ja aus demselben Offizierscorps wie Diocletian zu stammen, und das ist eher nicht für philosophische Skrupel berühmt! Auf jeden Fall ist es schade, daß über ihn so wenig bekannt ist!
MfG
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Hallo zusammen
wollte gerne wiessen was den oben genannten Iulianus so selten oder wertvoll macht?
Grüsse Cucci
wollte gerne wiessen was den oben genannten Iulianus so selten oder wertvoll macht?
Grüsse Cucci
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html
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- Pscipio
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Du verknüpfst hier zwei Fragen miteinander...cucci hat geschrieben:wollte gerne wiessen was den oben genannten Iulianus so selten oder wertvoll macht?
a.) Warum ist diese Münze so selten?
b.) Warum ist sie so wertvoll?
a.) Iulianus beherrschte nur kurze Zeit ein geographisch sehr beschränktes Gebiet und fand offensichtlich keine Möglichkeit, eine grössere Anzahl an Münzen mit seinem Porträt schlagen zu lassen. Wenn berenike/Ursula Kampmann alle Antoniniane eines Kaisers in Erhaltung s bereits mit 500 Euro bewertet, so kannst du getrost davon ausgehen, einem solchen Stück nicht alle Tage zu begegnen.
b.) Die Antwort auf die zweite Frage findest du eigentlich schon unter a.). Da diese Prägungen sehr selten sind, ist ein derart gut erhaltenes Stück umso wertvoller!
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Peter43
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@cucci:
Marcus Aurelius Julianus hat höchstens 1/2 Jahr Münzen geprägt. Es gibt von ihm nur 5 Typen, einen Aureus und vier Antoniniane. Die Aurei wurde wahrscheinlich benutzt, um sofort die Soldaten zu beschenken. Von diesen sind bisher nur 30(!) Exemplare bekannt geworden. Die Antoninani werden in RIC alle angegeben mit R3, d.h. RIC lagen 6 Exemplare vor. Natürlich gibt es auch noch seltenere Usurpatoren, z.B. Regalianus (Forum Ancient Coins hat einen Antoninian von ihm im Angebot!), Domitianus (von Gallien), Saturninus, Aureolus, Bonosus oder Amandus. Aber er ist seltener als z.B. Quietus oder Macrianus.
Mit freundlichem Gruß
Marcus Aurelius Julianus hat höchstens 1/2 Jahr Münzen geprägt. Es gibt von ihm nur 5 Typen, einen Aureus und vier Antoniniane. Die Aurei wurde wahrscheinlich benutzt, um sofort die Soldaten zu beschenken. Von diesen sind bisher nur 30(!) Exemplare bekannt geworden. Die Antoninani werden in RIC alle angegeben mit R3, d.h. RIC lagen 6 Exemplare vor. Natürlich gibt es auch noch seltenere Usurpatoren, z.B. Regalianus (Forum Ancient Coins hat einen Antoninian von ihm im Angebot!), Domitianus (von Gallien), Saturninus, Aureolus, Bonosus oder Amandus. Aber er ist seltener als z.B. Quietus oder Macrianus.
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- cucci
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@Peter43,
Und
@Pscipio,
Ich danke euch für die Erklärung...Ich werde den von Peter genanten Namen nachgehen und mal sehen was ich alles herausfinden kann.
Grüsse Cucci
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@Pscipio,
Ich danke euch für die Erklärung...Ich werde den von Peter genanten Namen nachgehen und mal sehen was ich alles herausfinden kann.
Grüsse Cucci
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
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Iulianus ist offensichtlich derjenige unter den Gegenkaisern des 3. Jahrhunderts, dessen Häufigkeit am Markt ständig zunimmt - mit entsprechendem Preisverfall (wobei 700 Euro für ein solches Stück immer noch ein prima Geschäft ist - Glückwunsch).
CNG hatte 2001 in einem einzigen Katalog gleich vier Antoniniane; das ist sicher nicht die Regel, aber die besseren Häuser haben mittlerweile regelmäßig mindestens einen auf ihren Auktionen.
Wenn von ihm 30 Aurei belegt sind, ist das keineswegs wenig! Viele Usurpatoren sind gar nicht mit Goldprägungen dokumentiert. Die Antoniniane sind, wie Peter 43 sagte, seltener als die von Macrianus und Quietus (und natürlich denen der abgespaltenen Reiche in Gallien und Britannien), aber mittlerweile doch substantiell häufiger als die aller anderen Usurpatoren. Göbl hatte 1970 für Regalianus knapp 30, für Dryantilla über 30 Stücke registrieren können; Bland listete 1993 von "mir" 18 Stück; bei Iulianus müssten es demgegenüber auf jeden Fall dreistellige Zahlen sein.
Die Literatur scheint nach wie vor ziemlich mager zu sein. In der Bibliographie von Clain-Stefanelli ist ein Artikel des kroatischen Numismatikers Efrem Pegan in den Numismaticke vijesti von 1968 aufgeführt, den ich aber auch nicht habe. Aber ich habe die periodischen Bibliographien (L'Année Philologique bzw. Epigraphique) nicht geprüft. Falls jemand weitere Literaturangaben findet, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
Iotapianus
CNG hatte 2001 in einem einzigen Katalog gleich vier Antoniniane; das ist sicher nicht die Regel, aber die besseren Häuser haben mittlerweile regelmäßig mindestens einen auf ihren Auktionen.
Wenn von ihm 30 Aurei belegt sind, ist das keineswegs wenig! Viele Usurpatoren sind gar nicht mit Goldprägungen dokumentiert. Die Antoniniane sind, wie Peter 43 sagte, seltener als die von Macrianus und Quietus (und natürlich denen der abgespaltenen Reiche in Gallien und Britannien), aber mittlerweile doch substantiell häufiger als die aller anderen Usurpatoren. Göbl hatte 1970 für Regalianus knapp 30, für Dryantilla über 30 Stücke registrieren können; Bland listete 1993 von "mir" 18 Stück; bei Iulianus müssten es demgegenüber auf jeden Fall dreistellige Zahlen sein.
Die Literatur scheint nach wie vor ziemlich mager zu sein. In der Bibliographie von Clain-Stefanelli ist ein Artikel des kroatischen Numismatikers Efrem Pegan in den Numismaticke vijesti von 1968 aufgeführt, den ich aber auch nicht habe. Aber ich habe die periodischen Bibliographien (L'Année Philologique bzw. Epigraphique) nicht geprüft. Falls jemand weitere Literaturangaben findet, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
Iotapianus
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