Zollgebühren

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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areich
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Zollgebühren

Beitrag von areich » Mo 03.12.07 18:52

Ich weiß wir hatte das schon mal, kann es aber nicht mehr finden.
Mein örtliches Zollamt spinnt, plötzlich soll ich 19% bezahlen statt 7%!
Weiß einer eine offizielle Quelle die besagt, welche Warennummer Römische AEs sind so daß ich denen das zeigen kann?

Danke!

Andreas

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Mo 03.12.07 19:10

7118 9000 00 4

= andere aus unedlen Metallen (vgl.VSF Z 8212, Abschnitt 1 Abs. (4) Satz 3)

Grüße
Zwerg
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mo 03.12.07 19:56

Heute habe ich dasselbe Problem Dabei handelt es sich um das Zollamt am Frankfurter Flughafen. Was bedeutet denn 7118 9000 00 4?
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chinamul
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Beitrag von chinamul » Mo 03.12.07 21:01

Ich habe mal auf dem Lübecker Hauptzollamt drei Zollbeamte fast eine Stunde lang beschäftigt mit einer Sendung Amulette aus China. War das nun Schmuck oder Geld, oder Kunstgegenstände oder was? Schließlich gaben sie das Suchen in den Warenlisten auf und nahmen mir ziemlich ratlos 19 % Mehrwertsteuer ab, wenn auch keinen Zoll. So haben drei wackere Beamte der Staatskasse unter höchstem Einsatz zu einer Einnahme von immerhin satten 49 € verholfen.
Fazit: Die Gesetze, die die Einfuhrabgaben regeln, sind trotz (oder gerade wegen?) ihrer Detailversessenheit für einen vernunftbegabten Menschen nicht in jedem Falle nachvollzieh- und damit anwendbar.

Gruß

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donolli
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Beitrag von donolli » Mo 03.12.07 23:57

ob diese plötzliche Zunahme der stichproben mit weihnachten zusammenhängt? mir ist in diesem zusammenhang nämlich aufgefallen, dass ich in den letzten jahren auffallend häufig zu dieser jahreszeit auf dem zollamt war, bzw. diese netten aufkleber mit "zollamtlich überprüft" auf sendungen hatte.

grüße
olli
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areich
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Beitrag von areich » Di 04.12.07 21:34

Danke Zwerg!
Das Schlimmste war, als ich sagte, daß ich die letzten 10+ Male immer
7% bezahlt hatte bekam ich zu hören 'das glaube ich nicht'.
Daraufhin bat ich sie, den Kollegen am Nebentisch, der beim letzten Mal (fast)
alles richtig gemacht hatte zu fragen, das wurde aber von beiden ignoriert.
Dabei bin ich wirklich bis fast zum Schluß sehr ruhig gewesen.

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Di 04.12.07 21:46

Hängt mit Weihnachten eventuell auch zusammen, dass Einschreiben aus den USA gerade so lange brauchen?
Ich warte auf eines, das vor 3 Wochen und eines, das vor gut 2 Wochen abgesendet wurde.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Zwerg » Di 04.12.07 21:46

Die Antwort wollte ich eigentlich gestern schreiben - bin froh daß das Forum wieder funzt

Die Warennummern findet man einfach hier
Die weiteren Ziffern beziehen sich auf Einfuhr und Ausfuhr

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Peter43 » Mi 05.12.07 00:14

Danke!

Übrigens noch diese Anekdote: Letztens mußte ich wieder einmal eine Münze vom Zollamt in Villingen/Schwenningen abholen, um dort €6.15 Zollgebühren zu bezahlen, wobei ich immer 40km hin und 40km zurückfahren muß. Der Vorgang dauerte über eine Stunde, weil der Beamte das genaue Alter der Münze wissen wollte, aber Hadrian nicht kannte, meinen Angaben nicht traute, selbst aber keine anderen Informationsquellen hatte. Dann wollte er für seine Akten ein Bild machen, doch der Scanner machte nur kleine Flecke. So mußte er einen Kollegen holen, der mit einer Digitalkamera ungehen konnte, der aber zunächst keine Zeit hatte. Meine Stimmung wurde immer schlechter. Ich weiß aber von anderen Gelegenheiten, daß man sich nichts anmerken lassen darf, weil sich der Beamte sonst rächt.

Und jetzt kommt das wichtigste: Als ich ihn fragte, warum ich manchmal Münzen bei seinem Zollamt abholen muß, die meisten aber einfach von der Post ohne Zusatzgebühren zugestellt bekomme, antwortete er mir, auch die müßte ich ungefragt verzollen. Sie würden jetzt zwar nicht zu mir kommen und die Verzollung überprüfen, aber sollte ich sie einmal verkaufen, könnte es sein, daß ich sie alle nachverzollen müßte! Wenn das wahr ist, würde ich finanziell kaputtgehen!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von beachcomber » Mi 05.12.07 00:26

daß ich sie alle nachverzollen müßte!
wie wollen die das denn nachprüfen? und im übrigen gibt es sicher fristen, wann ein zollvergehen verjährt.
da es hier in portugal noch viel schlimmer mit dem zoll ist (allein 22% Mwst!!)
lasse ich zb. von CNG alles über london schicken, das kostet zwar 5% (britischer Mwst-satz) ist dafür aber legal und dauert nicht wochelang bis ich die münze durch den zoll habe.
grüsse
frank

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Beitrag von Peter43 » Mi 05.12.07 00:36

Die meinten, das die Beweislast bei mir liegen würde!
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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mi 05.12.07 00:49

Die meinten, das die Beweislast bei mir liegen würde!
das mag schon sein, aber wann sollst du denn was beweisen? ich hab' noch nie erlebt das jemand ein zolldokument von mir verlangt hat, wenn ich eine münze verkauft habe.
grüsse
frank

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Beitrag von saharafuchs » Mi 05.12.07 02:13

Die Warennummer lautet bei antiken Münzen:
9705 0000 00 4

Bin 50km mit dem Mofa bei Kälte am Freitag vor 23.11, ganz nach Lohne gefahren.
Vorher verlangte Zolldukumente per Mail besorgt. Wert war 26,35 Euro
Ich sollte 7% = 1,84 Euro bezahlen.
Ich habe die Nichtzahlung beantragt und Stattgegeben bekommen. Also nichts bezahlt.

Ich habe aber einen Bescheid über eine Einzelzollanmeldung -Einfuhrabgabenbescheid von 4!!-DIN A 4 Seiten mitbekommen.
Im Endeffekt habe ich nun wegen der Fahrkosten gut 4 Euro Minus gemacht und 2 Stunden meines Lebens vergeudet für 2 unter der Kruste kaputtgegammelte Silberdenare.
Schuld hatte der Händler aus Dubai, der keinen grünen Zollaufkleber auf den Einschreibebrief gemacht hat.
Mit dem habe ich jetzt sowieso Krieg.

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Beitrag von saharafuchs » Mi 05.12.07 02:19

Peter43: Was sollst du denn verzollen, was dein Großvater damals aus dem Krieg mitgebracht hat ;-) 1 ganzen Brotbeutel voll mit alten Münzen.War dann wohl auf Kreta stationiert

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ariarathes
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Beitrag von ariarathes » Mi 05.12.07 19:04

Ich empfehle jedem dringend bei Besuchen beim Zoll die entsprechenden Unterlagen vom letzten vorhergehenden Besuch mitzubringen, so dass von den gestressten Beamten dann Steuer-Nr. und Prozentsatz nur noch abgeschrieben werden muss.
"Hoch lebe der Vorgang" - eine der ältesten Bearbeitungsregeln in der Verwaltung (älter ist nur noch: "Der alten Frau muss geholfen werden" bzw. "Das haben wir noch nie so gemacht...")

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