Patina bei Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
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Patina bei Münzen
Hallo,
als neues Forumsmitglied möchte ich mich zuerst einmal vorstellen:
Mein Name ist Pierre Preis (Nickname Tequila), bin mittlerweile auch
schon in einem "gehobenen Alter" (48 Jahre), und ich wohne
in 67165 Waldsee (nahe der alten Römerstadt Speyer).
Mittlerweile hat mich auch der Virus "Münzensammeln" erfasst, und in
Zukunft möchte ich eine kleine Sammlung altrömischer Münzen
zusammen tragen.
Wie fast jeder Neueinsteiger (?) habe ich über Ebay ein kleines Lot
ungereinigter Münzen erworben.
Überraschenderweise war die Qualität gar nicht mal so schlecht, wie ich es vermutet habe.
Bei Interesse werde ich gerne die "Ausbeute" per Bildansicht vorstellen, sofern die Münzen
"gereinigt" sind.
Ich möchte niemanden langweilen, daher zum Thema und meiner Frage:
Eine meiner Münze hat eine sehr schöne, dunkelgrüne (olivfarbene) Patina, die sich auch gleich zeigte.
Bei ähnlichen Münzen (offensichtlich vom selben Kaiser???) hatte ich die dunkelgraue Farbe der Münzen
als Patina angesehen.
Bei vorsichtiger Reinigung der Ränder ist allerdings auch dort eine dunkelgrüne Schicht zu erkennen.
Meine Frage:
Ist das schlicht "Dreck", den ich entfernen muss?
Sollte ich die Münze weiter reinigen bis zur "grünen" Patina, oder
gibt es auf Münzen "zwei Patinas", wobei ich die Erste besser unbehandelt lassen sollte?
Viele Grüße
Tequila
als neues Forumsmitglied möchte ich mich zuerst einmal vorstellen:
Mein Name ist Pierre Preis (Nickname Tequila), bin mittlerweile auch
schon in einem "gehobenen Alter" (48 Jahre), und ich wohne
in 67165 Waldsee (nahe der alten Römerstadt Speyer).
Mittlerweile hat mich auch der Virus "Münzensammeln" erfasst, und in
Zukunft möchte ich eine kleine Sammlung altrömischer Münzen
zusammen tragen.
Wie fast jeder Neueinsteiger (?) habe ich über Ebay ein kleines Lot
ungereinigter Münzen erworben.
Überraschenderweise war die Qualität gar nicht mal so schlecht, wie ich es vermutet habe.
Bei Interesse werde ich gerne die "Ausbeute" per Bildansicht vorstellen, sofern die Münzen
"gereinigt" sind.
Ich möchte niemanden langweilen, daher zum Thema und meiner Frage:
Eine meiner Münze hat eine sehr schöne, dunkelgrüne (olivfarbene) Patina, die sich auch gleich zeigte.
Bei ähnlichen Münzen (offensichtlich vom selben Kaiser???) hatte ich die dunkelgraue Farbe der Münzen
als Patina angesehen.
Bei vorsichtiger Reinigung der Ränder ist allerdings auch dort eine dunkelgrüne Schicht zu erkennen.
Meine Frage:
Ist das schlicht "Dreck", den ich entfernen muss?
Sollte ich die Münze weiter reinigen bis zur "grünen" Patina, oder
gibt es auf Münzen "zwei Patinas", wobei ich die Erste besser unbehandelt lassen sollte?
Viele Grüße
Tequila
- justus
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Vor einer eventuellen mechanischen Reinigung (letzter Ausweg) solltest du die Münzen unbedingt ein paar Tage in "Aqua Destillata" (gibt's in der Apotheke für ein paar Euro in der Nachfüllflasche) einlegen und danach mit einem Schwamm oder ähnlichem nachreinigen. Dies dient nicht nur der notwendigen Entmineralisierung (Entsalzung) der Münzen, sondern es klärt auch das Gesamtbild. Eventuelle harte Verkrustungen, die noch übrig geblieben sind, lassen sich so besser erkennen und zeigen, welche Stellen wirklich einer mechanischen Nachbearbeitung bedürfen. Ich komme meistens mit den ersten beiden Schritten aus.nephrurus hat geschrieben:dazu eignet sich eine mechanische Methode unter dem Mikroskop.
Grüße IVSTVS
P.S. Eine mechanische Reinigung sollte immer nur der letzte Ausweg sein, da man, gerade als Anfänger, sehr schnell die Patina einer Münze zerstören kann.
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Jetzt prallen die Reinigungsexpertenmeinungen mal wieder voll aufeinander.
Wer sich zutraut mechanisch zu reinigen ist echt im Vorteil, da manche Angaftungen so reinigungsresistent sind, dass die Chemie ihnen nicht anhaben kann.
AAABER zu mechanischen Reinigung bedarf es einiger Grundvoraussetzungen.
1. braucht man einen guten Augenverstärker, damit die Knollennase des Herrschers nicht als Dreckbollen angesehen wird,
2. ist gutes Werkteug erforderlich mit dem man umgehen können muss - alte stumpfe Schraubendreher sind hier nicht angesagt, und
3. muss man schon ein Gefühl für das Münzbild haben - ein Beizeichen ist schnell weggeschabt - und damit kann ein Beginner sicherlich nicht mit aufwarten.
Daher ist mein Standpunkt - für die ersten Reinigungsversuche - lieber erst mit der Flüssig-Reinigung anzufangen.
Beschreibungen dafür gibt es unzählige hier im Forum - alles in aufsteigender Form, vom kalten zum warmen Wasser, Zusätze in zunehmender Agressivität hin bis zu den schärfsten Säuren. Man muss nur im richtigen Moment aufhören - bevor der nächste Schritt in Zerstörung übergeht.
Ganz wichtig ist die Neutralisierung und die Konservierung hinterher.
Die meisten Reiniger hören leider vorher mit der Arbeit auf und riskieren einen späteren Verlust der gereinigten Münze.
Gruß diwidat
Wer sich zutraut mechanisch zu reinigen ist echt im Vorteil, da manche Angaftungen so reinigungsresistent sind, dass die Chemie ihnen nicht anhaben kann.
AAABER zu mechanischen Reinigung bedarf es einiger Grundvoraussetzungen.
1. braucht man einen guten Augenverstärker, damit die Knollennase des Herrschers nicht als Dreckbollen angesehen wird,
2. ist gutes Werkteug erforderlich mit dem man umgehen können muss - alte stumpfe Schraubendreher sind hier nicht angesagt, und
3. muss man schon ein Gefühl für das Münzbild haben - ein Beizeichen ist schnell weggeschabt - und damit kann ein Beginner sicherlich nicht mit aufwarten.
Daher ist mein Standpunkt - für die ersten Reinigungsversuche - lieber erst mit der Flüssig-Reinigung anzufangen.
Beschreibungen dafür gibt es unzählige hier im Forum - alles in aufsteigender Form, vom kalten zum warmen Wasser, Zusätze in zunehmender Agressivität hin bis zu den schärfsten Säuren. Man muss nur im richtigen Moment aufhören - bevor der nächste Schritt in Zerstörung übergeht.
Ganz wichtig ist die Neutralisierung und die Konservierung hinterher.
Die meisten Reiniger hören leider vorher mit der Arbeit auf und riskieren einen späteren Verlust der gereinigten Münze.
Gruß diwidat
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Hallo,
vielen Dank für die tollen Tipps. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Fotos der Münzen einstellen. Das Problem ist tatsächlich, dass ich die dunkelbraune Schicht schon als Patina angesehen habe, da die Legende und die Abbildungen auf den besagten Münzen schon sehr schön erkennbar waren. Jetzt stellt sich mir, in Anbetracht der vielen Varianten einer Patina, zukünftig natürlich die Frage: Ist es noch eine abtragbare, hauchdünne Schmutzschicht und reinige weiter, oder ist es schon tatsächlich die eigentliche (braune) Patina, die ich in diesem Fall zerstören würde ? Wahrscheinlich fehlt mir einfach noch das "geschulte Auge" für diese Problematik.
Gruß Tequila
vielen Dank für die tollen Tipps. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Fotos der Münzen einstellen. Das Problem ist tatsächlich, dass ich die dunkelbraune Schicht schon als Patina angesehen habe, da die Legende und die Abbildungen auf den besagten Münzen schon sehr schön erkennbar waren. Jetzt stellt sich mir, in Anbetracht der vielen Varianten einer Patina, zukünftig natürlich die Frage: Ist es noch eine abtragbare, hauchdünne Schmutzschicht und reinige weiter, oder ist es schon tatsächlich die eigentliche (braune) Patina, die ich in diesem Fall zerstören würde ? Wahrscheinlich fehlt mir einfach noch das "geschulte Auge" für diese Problematik.
Gruß Tequila
- quisquam
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Tequila hat geschrieben:Sollte ich die Münze weiter reinigen bis zur "grünen" Patina, oder
gibt es auf Münzen "zwei Patinas", wobei ich die Erste besser unbehandelt lassen sollte?
Hallo Tequila,Tequila hat geschrieben:Das Problem ist tatsächlich, dass ich die dunkelbraune Schicht schon als Patina angesehen habe, da die Legende und die Abbildungen auf den besagten Münzen schon sehr schön erkennbar waren.
mit der Vermutung könntest Du richtig liegen: Eine gewachsene Patina kann durchaus mehrschichtig sein und unter einer braunen Patina sich eine grüne Schicht befinden.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
- justus
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Absolut richtig und besonders für noch unerfahrene NEWBIES zu empfehlen. An mechanische Reinigungsversuche sollte man sich als Anfänger immer erst langsam herantasten. Am besten man macht seine ersten "Übungen" nicht gerade an der Lieblingsmünze!diwidat hat geschrieben:Daher ist mein Standpunkt - für die ersten Reinigungsversuche - lieber erst mit der Flüssig-Reinigung anzufangen
Grüße und viel Erfolg
IVSTVS
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Hallo,
wie versprochen ein Foto der Münze mit der grünen Patina. Die Rückseite ist noch ziemlich verschmutzt, in natura ist das mit bloßem Auge allerdings kaum zu erkennen.
Bei Gelegenheit werde ich noch die anderen Münzen vorstellen, ich möchte mich aber zuerst noch durch das neu erworbene Buch "Die Münzen der römischen Kaiserzeit" durcharbeiten, um die ein oder andere Münze wenigstens grob bestimmen zu können (falls möglich...).
Hat vielleicht schon jetzt jemand eine Ahnung, um welche Münze es sich bei dem abgebildeten Exemplar handeln könnte?
Danke im Voraus und viele Grüße
Tequila
wie versprochen ein Foto der Münze mit der grünen Patina. Die Rückseite ist noch ziemlich verschmutzt, in natura ist das mit bloßem Auge allerdings kaum zu erkennen.
Bei Gelegenheit werde ich noch die anderen Münzen vorstellen, ich möchte mich aber zuerst noch durch das neu erworbene Buch "Die Münzen der römischen Kaiserzeit" durcharbeiten, um die ein oder andere Münze wenigstens grob bestimmen zu können (falls möglich...).
Hat vielleicht schon jetzt jemand eine Ahnung, um welche Münze es sich bei dem abgebildeten Exemplar handeln könnte?
Danke im Voraus und viele Grüße
Tequila
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