Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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nostronomo
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Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von nostronomo » Di 15.03.11 22:25

Hallo zusammen,
ich habe hier eine Münze des Gatian die schwer nach Guss schreit, vom Aussehen her aber überzeugend Antik wirkt.

Frage mich nun ob es sich um eine antike Gussimitation oder eine moderne Fälschung handelt,
diesbezüglich konnte ich keine Einträge im FAC bei den Fake reports finden.

DN GRATIA-NVS PF AVG
REPARATIO-REIPVB
TCON
RIC IX 20a Arles
Ø23 / 2.9g
IMG_3206.JPG
IMG_3207.JPG
Hat jemand eine ahnung was es sein könnte?
Gruss Juan
Zuletzt geändert von nostronomo am Di 15.03.11 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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quisquam
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von quisquam » Di 15.03.11 22:40

Hallo Juan,

ich sehe was Du meinst, halte die Münze aber für geprägt und offiziell.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von nostronomo » Di 15.03.11 22:46

Guck dir dir Vorderseite bei 11Uhr an, da ist eine Erhebung die in Legende und Kopf einfliesst,
auf der Rückseite ist davon nichts zu erkennen, wie kann so etwas entstehen, defekter Stempel?

Auch auf der Schulter des Imperators im Rvers meinte ich Gusslunker zu erkennen, könnte aber auch korrosion sein.
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von nostronomo » Di 15.03.11 23:07

Hier noch ein paar Aufnahmen der Kante, ich meine da Schleifspuren zu erkennen und so eine Art dünner Aufbau.
IMG_3210.JPG
IMG_3211.JPG
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von areich » Di 15.03.11 23:24

Würde man bei einem antiken Guß von dieser Qualität die Ränder abfeilen?

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quisquam
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von quisquam » Mi 16.03.11 05:53

Ein Stempelbruch wäre eine Erklärung für die Erhebung bei 11 Uhr.

Der befeilte Rand ist natürlich ein Alarmzeichen, aber wäre das Stück in der Antike befeilt worden, dann wären auch die Ränder patiniert. Das würde ich allerdings auch bei einer modernen Fälschung erwarten.

Ich bin immer noch der Ansicht, dass die Münze echt sein könnte. Sicher bin ich mir natürlich nicht.

Grüße, Stefan
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von Arminius » Mi 16.03.11 08:47

Warum sollte man mit viel Aufwand die Ruine eines häufigen Typs herstellen?

Ich vermute das Stück ist echt, aber durch grobe mechanische Verschönerungs-Versuche hin- und hergerichtet worden.
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Ich lasse mich durch Ansichts- und Glaubensfragen nicht in einen Empörungsmodus bringen.

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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von nostronomo » Mi 16.03.11 10:20

Nun, ich tippe eher auf eine von diesen touristen Fälschungen,
schlechte Ausführung aber den Antiklook haben sie gut hingekriegt.

Die Erhebung bei 11Uhr die in Legende und Büste einfliesst
sieht eher nach einem Eindruck in der Gussform,
einen Stempeldefekt in dieser Grösse habe ich noch nicht gesehen,
müsste an dieser Stelle ein ziemlich grosses Stück abgebrochen sein.

Die weichen Kanten insgesamt sprechen auch für eine Guss,
trotz Abnütung müssten hi und da auch Feinere Details noch erkennbar sein,
hier einen ähnlichen Revers:

http://www.forumancientcoins.com/galler ... pos=-65136

Zudem füllt sich die Oberfläche der Münze eigenartig an, irgendwie seifig,
obwohl ich die Münze mehrere male mit Alkohol abgerieben habe, abgefärb hat da nichts.
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von tilos » Mi 16.03.11 10:31

Ersteinmal gäbe es eine Menge natürlicher Erklärungen für die Oberflächenbeschaffenheit des gezeigten Stückes - das reicht von Korrosionserscheinungen bis zur thermischen Veränderung (Feuereinwirkung). Ich sehe i.Ü. noch Reste von Patina. Befeilte Ränder findet man - leider - auch regelmäßig bei echten Münzen.

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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von PeterI » Mi 16.03.11 12:26

Ich schließe mich den anderen an und vermute mal, dass sie echt ist.
Ich habe auch einen Spätrömer bei dem der Rand etwas abgeschliffen ist.

Meine Vermutung dazu ist, dass ein Laie -der keine Ahnung hatte- einfach mal schauen wollte, ob die Münze aus Edelmetall ist.
Hätte ich auch so gemacht, wenn ich keine Ahnung hätte.
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von justus » Mi 16.03.11 13:20

PeterI hat geschrieben:Ich habe auch einen Spätrömer bei dem der Rand etwas abgeschliffen ist.
Vielleicht auch 'ne Fälschung ? :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von Numis-Student » Mi 16.03.11 14:13

Hallo,
dürfte ich bitte um noch ein Bild bitten ? Der Randbereich der Rs bei 11h würde mich sehr interessieren. Ich halte es wegen der Oberfläche, des ungewöhnlich dünnen Schrötlings und der fehlenden Patina mit einigen Flecken eher für einen modernen Guss, also Touristenfälschung. Aber ich hätte gerne noch das eine Bild, vielleicht lässt sich die Entscheidung noch genauer untermauern.
Schöne Grüße,
MR
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von nostronomo » Mi 16.03.11 19:44

Hier noch 2 Bilder, bei 11 Uhr und bei 14Uhr wo die Schleifspuren auslaufen,
an beiden Stellen ist der Schrottling extrem dünn, läuft quasi spitzig aus.
IMG_3218.JPG
IMG_3219.JPG
Die Grundfläche der Münze ist sehr ungleichmäsig, mal höher mal tiefer,
zum Prägebild wird die Grundfläche immer etwas höher, wirk irgendswie concav.

Vergleichstücke wiegen bei gleichen Ø zwischen 3.8 und knap 5g
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von PeterI » Mi 16.03.11 20:17

justusmagnus hat geschrieben:
PeterI hat geschrieben:Ich habe auch einen Spätrömer bei dem der Rand etwas abgeschliffen ist.
Vielleicht auch 'ne Fälschung ? :wink:
Vielleicht... :wink:
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Re: Antike Imitation oder moderne Fälschung.

Beitrag von Numis-Student » Fr 18.03.11 10:37

Also ich glaube, auf dem oberen neuen Bild erkennt man den abgeschliffenen Guss-Ansatz. Auch die ungleichmäßige Höhe des Münzgrundes sollte nicht sein ;)
Also wohl eine moderne Fälschung.
Schöne Grüße,
MR
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