Hilfestellung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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bajor69
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Hilfestellung

Beitrag von bajor69 » Di 29.05.12 16:54

Hallo werte Sammlergemeinde,
ich habe (wieder einmal) eine Bitte an euch. Ein ungarischer Sammlerspezl hat mir die Bilder einiger seiner Neuerwerbungen geschickt und hat dazu einige Fragen. Leider hat er dazu weder Größe noch Gewicht mitgeteilt. Ich hoffe dies noch nachliefern zu können.
Es geht um:
1. Sesterz des Hadrian. Was hat es mit der Vergoldung auf sich. Vom Bild her scheint diese antik zu sein.
2. Wer kann etwas zu der Provinzprägung etwas sagen – welcher Herrscher, welche Stadt bzw. Provinz.
3. Ein Gallienus auf einen übergroßen Schrötling. Was für ein Nominal?
4. Ein Crispus aus welcher Prägestätte?

Wenn jemand irgendetwas zu diesen Münzen sagen kann, bitte ich um Information, egal ob im Forum oder als PN.
Viele Grüße
Wolle
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Hadrian.jpg
Städteprägung.jpg
Gallienus.jpg
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Invictus
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Re: Hilfestellung

Beitrag von Invictus » Di 29.05.12 17:13

Der Hadrian-Sesterz scheint als vergoldeter Anhänger gedient zu haben. Münzen zu vergolden, um sie dann als Schmuckstücke zu verwenden war damals eine gängige Methode. Auf dem Revers 12 Uhr sieht es nach einer Henkelspur aus.
Hier der Typ:
http://www.acsearch.info/record.html?id=44961

Obwohl beim Gallienus die Maße fehlen, dürfte es ein Antoninian sein.
Kleine Stempel auf großen Schrötlingen gab es wohl öfter, siehe http://www258.pair.com/denarius/images/erf_ri3648.jpg
www.RÖMISCHE MÜNZEN...

Weisheit beginnt mit der Entlarvung des Scheinwissens (Sokrates)

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Re: Hilfestellung

Beitrag von bajor69 » Di 29.05.12 18:06

Hallo invictus, danke für die schnelle Antwort. Werde es so weitergeben.
Servus
Wolle
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beachcomber
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Re: Hilfestellung

Beitrag von beachcomber » Di 29.05.12 18:18

übergrosse schrötlinge kommen zwar immer mal wieder vor bei den antoninianen, aber das gewicht wäre beim gallienus nicht unwichtig.
es könnte durchaus auch ein seltener dupondius sein. dem foto nach ist die münze doch ziemlich dick! ausserdem mein ich ein invertiertes S und ein C im feld zu erkennen.
grüsse
frank

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quisquam
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Re: Hilfestellung

Beitrag von quisquam » Di 29.05.12 18:23

Der Crispus ist aus Lugdunum, die Gefangenen im Abschnitt gibt es nur dort.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Hilfestellung

Beitrag von Peter43 » Di 29.05.12 20:09

Die Provinzialmünze ist Philipp I. Leider hast Du keine Größe angegeben. Es gibt folgendesMedaillon:
Bizya, Philipp I, Varbanov (eng.) 1546; Jurukova (1981) 136
AE 43, 45g
Rev.: BIZY - HNWN
Hades-Serapis l. thronend, an der Seite Kerberos; Demeter und Kynoskephalos an seiner li. Seite, Demeter mit langer Fackel; Isis und Harpokrates an
seiner re. Seite, Isis mit Sistrum und Cornucopiae, Harpokrates mit Cornucopiae.

Da dies eine sehr gesuchte und seltene Münze ist (mehrere 1000 €), glaube ich, daß es eine Nachbiöung ist. Die Darstellung ist aber identisch

Jochen
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Re: Hilfestellung

Beitrag von nostronomo » Di 29.05.12 20:34

beachcomber hat geschrieben:übergrosse schrötlinge kommen zwar immer mal wieder vor bei den antoninianen, aber das gewicht wäre beim gallienus nicht unwichtig.
es könnte durchaus auch ein seltener dupondius sein. dem foto nach ist die münze doch ziemlich dick! ausserdem mein ich ein invertiertes S und ein C im feld zu erkennen.
grüsse
frank
Könnte auch S (retrograd) - I im Feld stehen (Siscia Primera)
Dann wäre es RIC 575
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Re: Hilfestellung

Beitrag von ga77 » Di 29.05.12 20:43

beachcomber hat geschrieben:übergrosse schrötlinge kommen zwar immer mal wieder vor bei den antoninianen, aber das gewicht wäre beim gallienus nicht unwichtig.
es könnte durchaus auch ein seltener dupondius sein. dem foto nach ist die münze doch ziemlich dick! ausserdem mein ich ein invertiertes S und ein C im feld zu erkennen.
grüsse
frank
Das war auch mein erster Gedanke, Gewicht wäre sehr hilfreich :D

Vale
Gabriel

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Re: Hilfestellung

Beitrag von areich » Di 29.05.12 21:46

Peter43 hat geschrieben:Die Provinzialmünze ist Philipp I. Leider hast Du keine Größe angegeben. Es gibt folgendesMedaillon:
Bizya, Philipp I, Varbanov (eng.) 1546; Jurukova (1981) 136
AE 43, 45g
Rev.: BIZY - HNWN
Hades-Serapis l. thronend, an der Seite Kerberos; Demeter und Kynoskephalos an seiner li. Seite, Demeter mit langer Fackel; Isis und Harpokrates an
seiner re. Seite, Isis mit Sistrum und Cornucopiae, Harpokrates mit Cornucopiae.

Da dies eine sehr gesuchte und seltene Münze ist (mehrere 1000 €), glaube ich, daß es eine Nachbiöung ist. Die Darstellung ist aber identisch

Jochen
Vom Bild her könnte sie durchaus echt aber chemisch gereinigt sein. Ich hatte schon öfter solche Münzen, das selbe Braun, geringes Relief. Typischerweise sieht diese Sorto auf einem Foto meist besser aus. Natürlich würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen.

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Re: Hilfestellung

Beitrag von Peter43 » Di 29.05.12 23:28

Das wäre natürlich schön. Die Rs. ist wirklich bemerkenswert.

Jochen
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Re: Hilfestellung

Beitrag von beachcomber » Mi 30.05.12 12:40

nostronomo hat geschrieben:
beachcomber hat geschrieben:übergrosse schrötlinge kommen zwar immer mal wieder vor bei den antoninianen, aber das gewicht wäre beim gallienus nicht unwichtig.
es könnte durchaus auch ein seltener dupondius sein. dem foto nach ist die münze doch ziemlich dick! ausserdem mein ich ein invertiertes S und ein C im feld zu erkennen.
grüsse
frank
Könnte auch S (retrograd) - I im Feld stehen (Siscia Primera)
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siscia ist sehr unwahrscheinlich, denn erstens waren die schrötlinge dort zu der zeit sehr klein, und zweitens passt das porträt auch nicht zu siscia.
grüsse
frank

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Re: Hilfestellung

Beitrag von bajor69 » Do 31.05.12 17:20

Hallo Sammlergemeinde, erst einmal sorry, das ich mich erst jetzt für die vielen Antworten bedanke, aber ich hatte gehofft, bis dato wenigstens die Gewichte und Durchmesser nachliefern zu können. Aber mein Bekannter hat sich bis jetzt noch nicht bei mir gemeldet. Sobald ich etwas weis, werden die Parameter nachgeliefert.
Servus Wolle
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Re: Hilfestellung

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 31.05.12 18:00

So einen Gallienus habe ich aber auch. Gewicht 5,39 g, max. Durchmesser 26,5 mm.

Viele Grüße,

Homer
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Re: Hilfestellung

Beitrag von beachcomber » Do 31.05.12 18:34

Homer J. Simpson hat geschrieben:So einen Gallienus habe ich aber auch. Gewicht 5,39 g, max. Durchmesser 26,5 mm.

Viele Grüße,

Homer
ist zwar selten für siscia,( diese grösse), aber eben ganz klar siscia!
die oben vorgestellte ist doch eindeutig viel dicker, und das porträt nicht siscia.
möglich ist natürlich auch ein ´barbar', wofür auch das invertierte S sprechen würde.
grüsse
frank

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Re: Hilfestellung

Beitrag von bajor69 » Di 24.07.12 12:01

Hallo Freunde,
nun endlich kann ich zu den oben vorgestellten Münzen die Parameter nachliefern. Habe sie erst vorgestern von meinen Spezi erhalten und noch Fragen zu zwei weiteren Münzen.
Die Parameter zu den schon vorgestellten Münzen sind:
Sesterz des Hadrian - 33m/m, 25,11g.
Provinzprägung - 39m/m, 25,75g.
Antoninian? des Gallienus - 27m/m, 6,84g.
Crispus - 18m/m, 2,65g.
Die 2 weiteren Stücke sind.
Nr.1 Denar des Gordianus Afr. I. oder II. 19m/m / 3,19g. Für mich sieht das Stück nach einer Gußfälschung aus.
Nr.2 Denar des Ant.Pius 19m/m / 2,64g. Schaut für mich nach aus wie ein barbarisierter Denar.
Vielen Dank im voraus für eure Bemühungen
Wolle
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