Hadriandenar
Moderator: Homer J. Simpson
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Hadriandenar
Hallo,
weiß jemand von Euch, was Herkules da in seiner linken Hand hält?
Schönen Abend noch
Kiko
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Re: Hadriandenar
Ich kann es dir nicht sagen, aber man ist sich offenbar uneins:
Er hält:
Spindel: http://www.acsearch.info/record.html?id=167537
länglicher Gegenstand: http://www.acsearch.info/record.html?id=198665
zwei Pfeile: http://www.acsearch.info/record.html?id=108687
bei dir ist das etwas aber noch um 90° gedreht
Er hält:
Spindel: http://www.acsearch.info/record.html?id=167537
länglicher Gegenstand: http://www.acsearch.info/record.html?id=198665
zwei Pfeile: http://www.acsearch.info/record.html?id=108687
bei dir ist das etwas aber noch um 90° gedreht
- justus
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Re: Hadriandenar
Normalerweise eine Victoriola, aber hier wohl eher so etwas wie ein Stab, wohl ?
mit freundlichem Gruß
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Re: Hadriandenar
http://www.wildwinds.com/coins/ric/hadr ... _0149v.jpg
RIC 149v dürfte deinem Denar ziemlich nahe kommen. Hier soll er eine Schriftenrolle halten.
Hadrian Denarius. HADRIANVS AVGVSTVS, laureate head right, draped far shoulder / COS III, Hercules seated right on cuirass, with club resting on shield & holding scroll. RSC 331.
RIC 149v dürfte deinem Denar ziemlich nahe kommen. Hier soll er eine Schriftenrolle halten.
Hadrian Denarius. HADRIANVS AVGVSTVS, laureate head right, draped far shoulder / COS III, Hercules seated right on cuirass, with club resting on shield & holding scroll. RSC 331.
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Re: Hadriandenar
RIC 149v -----> Hercules nach rechts auf Rüstung sitzend, mit Keule auf Schild gestützt, hält Schriftenrolle.
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Re: Hadriandenar
Es sieht auch aus wie eine Schriftrolle, aber ich konnte die mythologisch nicht mit Herkules in Einklang bringen. Auf welche Sage könnte das anspielen?
Re: Hadriandenar
Hallo,kiko217 hat geschrieben:Es sieht auch aus wie eine Schriftrolle, aber ich konnte die mythologisch nicht mit Herkules in Einklang bringen. Auf welche Sage könnte das anspielen?
ein Erklärungsversuch:
Es handelt sich vermutlich um zwei Pfeile, da es sich mit der Mythologie recht gut in Einklang bringen lässt.
Bei seiner zehnten Aufgabe sollte Hercules die Rinderherde des Geryon stehelen. Geryon wohnte am Ende der westlichen Welt, nahe Gades. Hadrians Mutter Domitia Paulina stammte aus Gades. Hercules tötete den Riesen mit einem seiner vergifteten Pfeile. Hera, die dem Geryon zur Seite stehen wollte, wurde von einem Pfeil in der Brust verletzt. Danach wanderte Hercules mit der Herde ostwärts und lagerte am Tiber (etwa an der Stelle des Forum Boarum, dem Rindermarkt, der offenbar wegen der Geryon-Rinder so benannt wurde). Der Riese Cacus, der unweit in einer Höhle am Fuße des Palatinhügels hauste, stahl einige Rinder, während Hercules schlief. Der erzürnte Held erschlug daraufhin Cacus mit seiner Keule, die Anrainer unter König Euander freuten sich und führten den Herculeskult ein.
Das Forum Boarum könnte wohl als first connection des römischen Herculeskults angesehen werden. Hier stand der Ara Maxima Herculi, den Hercules selbst gestiftet haben soll, ferner der Tempel des Hercules Victor alias Olivarius und der Tempel des Hercules Pompeiani.
Hercules war seit Traian fest in den Kaiserkult eingebunden. Die Arvalbüder legten erstmals am 25.3.101 ihr Gelübde an Hercules Victor für die glückliche Rückkehr des Kaisers aus der dacischen Expidition ab. Unter Hadrian ging es weiter, allerdings soll jetzt eher eine Parallele zwischen den Reisen des Hercules und der "Reiselust" Hadrians zu sehen sein statt der kämpferischen Seite des Hercules zu Trajan (vgl. Medaillon Divo Traiano Parthico/Aurora als Personifikation der östlichen eroberten Ländereien in Biga, gezogen vom erymanthischen Eber & nemeischen Löwen, davor Hercules mit geschulter Keule).
Antoninus Pius griff ebenfalls mit ausgesprochener Vorliebe bei seiner Auswahl von Themen der frührömischen Sagenwelt auf Hercules zurück (Medaillons). Einen Hadrianus-Aureus (RIC 55) übernahm er 1:1, ferner verschiedene Szenen oben genannter Sage (Euander begrüßt Hercules, Opfer des Hercules an Iuppiter Inventor und Gastschmaus des Euander, Hercules mit Rome?, Tochter des Euander).
Dass Hercules auf einem Brustpanzer mit angelehnten Rundschild sitzt könnte ein gewollter Bezug zur Roma sein, vgl. die sitzenden Romadarstellungen seit der frühen Kaiserzeit. Wohl ein gewollter Bezug zwischen dem aus Gades nach Rom gelangten Hercules und dem aus Gades stammenden Hadrian, kaiser zu Rom.
Das dazu.
Übrigens: Über dem linken Oberschenkel des Hercules auf deinem Denar liegt sehr wahrscheinlich das nemeische Löwenfell, wie auf prägefrischen Denaren deutlich zu sehen ist.
MfG
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Re: Hadriandenar
Wenn man sich alle bei Wildwinds gezeigten Münzen mit diesem Herculestyp anschaut, dann sieht man nirgends eine Ähnlichkeit mit 2 Pfeilen, auch wenn es dann leichter mythologisch erklärbar wäre.
Jochen
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Re: Hadriandenar
Es gibt natürlich schon Beispiele wo er zwei Stäbchen in der Hand zu halten scheint:
http://www.acsearch.info/record.html?id=608704
aber diese sind für Pfeile doch eigentlich zu kurz ??
Diese hier haben schon eher die richtige Länge:
http://www.acsearch.info/record.html?id=603340
http://www.acsearch.info/record.html?id=608704
aber diese sind für Pfeile doch eigentlich zu kurz ??
Diese hier haben schon eher die richtige Länge:
http://www.acsearch.info/record.html?id=603340
Re: Hadriandenar
Hallo shanxi,
dein Einwand der Pfeillänge ist berechtigt.
So wie es auch längere "Pfeile" beim Herculestypus gibt
http://www.acsearch.info/ext_image.html?id=198665
so gibt es ähnlich kurz geratene
http://www.perseus.tufts.edu/Herakles/H ... .0304.jpeg
Es sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass bei einer Reihe von Münztypen ebenfalls zu kurz geratene Attribute vorkommen
http://www.ancientresource.com/images/r ... GV0611.jpg
_____________________
also das sähe in meinen Augen schon verdächtig nach Pfeilen aus http://www.pegasusauctions.com/image/data/F73.jpg. Es hat sogar den Anschein, dass sie leicht gekreuzt in der Hand liegen.
______________________
Es stellt sich natürlich die Frage, wie andere Attribute wie etwa der Spinnrocken in die Hercules-Ikonografie hinein passen sollten. Was könnte Omphales Spinnrad zur kaiserlichen Selbstdarstellung beitragen?
MfG
dein Einwand der Pfeillänge ist berechtigt.
So wie es auch längere "Pfeile" beim Herculestypus gibt
http://www.acsearch.info/ext_image.html?id=198665
so gibt es ähnlich kurz geratene
http://www.perseus.tufts.edu/Herakles/H ... .0304.jpeg
Es sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass bei einer Reihe von Münztypen ebenfalls zu kurz geratene Attribute vorkommen
http://www.ancientresource.com/images/r ... GV0611.jpg
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Hallo Jochen,Peter43 hat geschrieben:Wenn man sich alle bei Wildwinds gezeigten Münzen mit diesem Herculestyp anschaut, dann sieht man nirgends eine Ähnlichkeit mit 2 Pfeilen, auch wenn es dann leichter mythologisch erklärbar wäre.
also das sähe in meinen Augen schon verdächtig nach Pfeilen aus http://www.pegasusauctions.com/image/data/F73.jpg. Es hat sogar den Anschein, dass sie leicht gekreuzt in der Hand liegen.
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Es stellt sich natürlich die Frage, wie andere Attribute wie etwa der Spinnrocken in die Hercules-Ikonografie hinein passen sollten. Was könnte Omphales Spinnrad zur kaiserlichen Selbstdarstellung beitragen?
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Re: Hadriandenar
Da muß ich Dir allerdings recht geben.Katja hat geschrieben:also das sähe in meinen Augen schon verdächtig nach Pfeilen aus http://www.pegasusauctions.com/image/data/F73.jpg. Es hat sogar den Anschein, dass sie leicht gekreuzt in der Hand liegen.
Jochen
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