silber

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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silber

Beitrag von beachcomber » Di 30.06.15 13:58

seit einiger zeit bemerke ich eine immer stärkere tendenz weg von den bronzen, hin zu silber. während selbst bronzen in guten erhaltungen liegenbleiben oder nur zum mindestpreis gehen, erreichen gute denare immer höhere preise.
kann das wirklich daran liegen, dass die mehrheit der sammler so unsicher ist, was eine originale, unberührte patina ist und was nicht? dass sie nicht sehen ob ein stück bearbeitet ist oder nicht? und glauben sie wirklich sie seien bei siber vor manipulationen gefeit? oder ist das einfach nur eine mode-erscheinung?
wenn ich mir so manchen preis, wie diesen bei der e-auction von CNG anschaue:
http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=288007#
in der beschreibung mit folgenden worten versehen: "numerous light scratches on the reverse and edge marks, probably ex jewelry"
dann frage ich mich doch wirklich was da abgeht!
grüsse
frank
p.s. da CNG kein problem mit dem fair-use seiner fotos hat, kopiere ich das bild mal hier rein
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Numis-Student
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Re: silber

Beitrag von Numis-Student » Di 30.06.15 14:31

Hallo,
ich denke schon, dass deine Gründe im Prinzip richtig sind. Ich würde aber neben dem Risiko von Schnitzereien und Kunstpatina noch das Risiko Bronzepest mit erwähnen.

Ich gehöre ja auch zu der Gruppe der Silber-Bevorzuger...

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: silber

Beitrag von mogusch » Di 30.06.15 16:41

Ja, Silber ist klasse.
Seit ich Anfang der 80ger den Silber-Deldok in der Augsburger Puppenkiste sah, bin ich dem Silber auch verfallen.
Kein Metall reflektiert so sehr wie Silber.
Silber, Silber, Silber .... ich MUSS Silber haben ....
mfg
mogusch

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Marc
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Re: silber

Beitrag von Marc » Di 30.06.15 17:46

Man muss auch sehen das es in den letzten Jahrzehnten einen steten Anstieg der Preise für gute Bronzen gab, wodurch das schnitzen erst richtig beliebt wurde. War vor 50-100 Jahren Edelmetall überbewertet, so das man große Bronzen relativ preisgünstig sammeln konnte, so kann man heute Denare in Relation preisgünstig kaufen. Mit solch eine Korrekturbewegung war zu rechnen.

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Re: silber

Beitrag von beachcomber » Di 30.06.15 17:54

Marc hat geschrieben:War vor 50-100 Jahren Edelmetall überbewertet, so das man große Bronzen relativ preisgünstig sammeln konnte, so kann man heute Denare in Relation preisgünstig kaufen. Mit solch eine Korrekturbewegung war zu rechnen.
?? das ist doch genau andersherum? silber treibt in ungeahnte höhen, bronzen bleiben liegen! das beispiel des oben gezeigten caesar-denars ist doch offensichtlich! der häufigste aller caesar-denare, auf dem rv stark zerkratzt, ex schmuckstück, und dann so ein preis, wo ist das günstig? 8O
grüsse
frank

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Re: silber

Beitrag von mike h » Di 30.06.15 18:04

Das kann man nicht verallgemeinern.

Silber Typ" stehende Langeweile" blieb in der heutigen Saalauktion selbst in vorzüglicher Erhaltung liegen. Besondere Stücke mit seltenen Rückseiten wurden in jeder Erhaltung zu beachtlich hohen Preisen an den Mann gebracht.

Bei den Bronzen hab ich das eigentlich nicht so deutlich festgestellt. Ausser bei dem Stück, das ich UNBEDINGT haben wollte.

Martin
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Re: silber

Beitrag von justus » Di 30.06.15 18:14

mike h hat geschrieben:Bei den Bronzen hab ich das eigentlich nicht so deutlich festgestellt. Ausser bei dem Stück, das ich UNBEDINGT haben wollte.

Martin
:lol:

Konnte den starken preislichen Anstieg von Silberdenaren bisher auch nicht unbedingt feststellen. Und dass ein Elefantendenar des Caesar in dieser Qualität mal preislich etwas höher ausfällt, erscheint mir nicht besonders verwunderlich. Im übrigen sollte man Preise für den US-amerikanischen Markt nicht unbedingt mit europäischen vergleichen. Aber Franks Feststellung zu den Bronzen verwundert mich nicht. Sie könnte zutreffen.
Zuletzt geändert von justus am Di 30.06.15 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
mit freundlichem Gruß

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Re: silber

Beitrag von Marc » Di 30.06.15 18:27

Natürlich ist eine Verallgemeinerung immer eine Annäherung mit vielen Ausnahmen. Solche Ausnahmen sind schon immer die Denaren von Brutus und Caesar gewesen, offensichtlich mehr Nachfrage weil sie jeder aus dem Geschichtsunterricht kennt. Auch langweilige Standartmotive werden nie der renner sein. Ich meinte das eher glabal. Während guterhaltene interssante Bronzen in den letzten Jahrzehnten meist vierstellig wurden kann man guterhaltene interssante Denare meist dreistellig erwerben. Wenn man in alten Auktionskatalogen blättert war die Relation früher anders. Auch von den Massenexemplaren: Während römisches Silber und Gold schon im frühmittelalter aus dem Währungsumlauf verschwand wurde noch zu Zeiten der französischen Revulotion mit römischen Bronzen als Ersatzzahlungsmittel täglich bezahlt. So selten sind die Bronzen auch nicht, ihr deutlich höherer Preis scheint meiner Meinung auf einer stärkeren Nachfrage zu beruhen.

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Re: silber

Beitrag von beachcomber » Di 30.06.15 19:04

ja, vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. ich rede hier schon von qualitativ besser erhaltenen stücken in beiden metallen! das durchschnitts-silber häufiger kaiser immer noch bezahlbar ist, ist mir auch klar. das gleiche gilt für bronzen in S-SS. sobald aber entweder der stil oder die erhaltung etwas besser sind, dann gibt es zur zeit ergebnisse, die vor ein paar jahren unvorstellbar waren! hadrian- und traian-denare sind nun wirklich, auch mit interessanten rvs und auch in top-erhaltung nicht selten, erzielten im letzter zeit aber preise von bis zu mehreren tausend euro! für das geld gibt's dann auch ähnliche stücke in bronze, die aber den vorteil des grösseren münzbildes haben.
vielleicht liegt's ja an den tollen digitalen fotos, die auch das kleinste silberstück (wenigstens auf dem bildschirm) in mega-grössen zeigen. :mrgreen:
grüsse
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Re: silber

Beitrag von curtislclay » Di 30.06.15 19:30

Bis in die 1950er Jahre waren normale Denare von häufigen Kaisern auch in Stempelglanz offenbar nicht besonders wertvoll.

Vgl. Denare von Hadrian aus einem italienischen Fund, "All in mint state", zirka 170 Stück, verkauft in acht grossen Lots von je 16-24 Stück, in der Versteigerung der Sammlung L.A. Lawrence, Glendining, London, 1951.

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Re: silber

Beitrag von justus » Mi 01.07.15 07:41

mit freundlichem Gruß

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Re: silber

Beitrag von kijach » Mi 01.07.15 13:12

ich beobachte ja jeden tag bei ebay Denare und deren Preise besonders bei Trajan, Denare die ich vor Monaten gekauft habe hab ich für 20-25€ bekommen, derzeit steigen die Preise bei ner häufigen Mars Darstellung auf bis zu 35€
Jetzt auch Griechen-Sammler!

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Re: silber

Beitrag von justus » Mi 01.07.15 13:56

Hi Frank, ich geb dir ja recht. Meine Wenigkeit ärgert sich ja auch darüber, dass jeder Trierer Follis und sei er auch nur gerade noch "gut" erhalten zwischen 30 und 100 Öre kosten soll. Heutzutage eine solche Sammlung neu anzufangen wäre mir - ehrlich gesagt - zu kostspielig. Gottseidank bin ich diesbezüglich kein Anfänger mehr ... :D
mit freundlichem Gruß

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Re: silber

Beitrag von Marc » Mi 01.07.15 20:14

Geduld. Das ist weniger ein Problem Kupfer - Silber sondern wohin mit dem ersparten.

0,05% Prozent Zinsen treiben eine Menge Geld in den Kunstmarkt. Irgendwann ist das Geld gebunkert, Dragi wird einsehen das in den Südstaaten nicht wegen mangelder Liqidität sondern wegen struktureller Probleme wenig investiert wird, und daran eine 0% Zinzpolitik nichts ändern wird sondern nur Reforem. Die Griechen zeigen ihm es ja grad ;)

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