Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Petronius
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Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Petronius » Fr 24.07.20 13:31

Ich möchte Euch hier einen Denar des Antoninus Pius vorstellen, den ich vor langer Zeit mit einem Lot antiker Denarimitationen erhalten hatte.

DSC00058 Kopie.jpg
DSC00059 Kopie.jpg

2,58 g; Durchmesser: 1,75 cm; RIC(III) 163:
Obv.: ANTONINVS AVG PIVS PP TR (P oder X) XI
Head of Antoninus Pius, laureate, right
Rev.: COS IIII
Annona, draped, standing left, holding corn-ears and placing left hand on modius, set on vessel, half of which is seen


Nun kann ich, abgesehen von dem etwas geringen Gewicht von 2,58 g (Durchschnittsgewicht der im RIC gelisteten Exemplare: 2,89 g) keine Indizien für eine Fälschung/Imitation erkennen. Auch der Stil kommt mir unverdächtig vor. Vielleicht können die Spezialisten hier im Forum den Stil der Münze kommentieren.

Auf der Rückseite schimmert es an einigen Stellen silbrig, wo die schwarze Patina verloren gegangen ist; evt . ein Hinweis darauf, dass es sich um einen Silberdenar handelt? Könnte es sich dennoch um einen Fourée-Denarius handeln oder haltet Ihr das für eher unwahrscheinlich?
Wenn es sich um eine kompakte Silbermünze handeln sollte und die Patina zeigt wie hier (störende) Fehlstellen, würdet Ihr eine Reinigung, d.h. Entfernung der gesamten Patina in Betracht ziehen?


Wie immer bin ich schon gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich schon jetzt für Eure Hilfe.

---Peter

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von beachcomber » Fr 24.07.20 14:02

mit diesem aussehen wird es sich wohl um eine antike gussfälschung aus weissmetall handeln.
lass´sie wie sie ist! :)
grüsse
frank
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Numis-Student (Fr 24.07.20 20:05)

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Petronius » Fr 24.07.20 20:01

Hallo Frank,
vielen Dank für Deine Einschätzung.
beachcomber hat geschrieben:
Fr 24.07.20 14:02
wird es sich wohl um eine antike gussfälschung aus weissmetall handeln.
Vermutlich hast Du recht. Ich bin nur etwas verwundert darüber, wie scharf doch das Schriftbild der Legenden (bes. Vs.) ist. Bei meinen Gussdenaren sieht das eigentlich immer viel flauer aus.

vG Peter

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Numis-Student » Fr 24.07.20 20:07

Hallo Peter,

Schau hier bitte mal die Bilder an: viewtopic.php?t=25618

Da gibt es flaue Güsse, aber auch so scharfe, dass man eher an Prägungen denken könnte.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Petronius » Fr 24.07.20 20:26

Auch an 'Numis-Student' ein herzliches Dankeschön für die Info.

Da stellt sich mir nun erst recht die Frage:
Was ist es dann, womit sich die gezeigte Münze dem Fachmann als Guss verrät?


---Peter

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Numis-Student » Fr 24.07.20 20:42

In erster Linie die Farbe, da diese Legierungen (zinn- und bleireiche Weissbronze) in über 1500 Jahren anders patiniert als Silber.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von mike h » Sa 25.07.20 09:27

Manchmal auch noch ein Gußgrat, oder ein Rest des Gußkanals
Kamp0061.005AR01.jpg
Gusskanal auf der Vorderseite zwischen MAESA und AVG

Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
1.) Ziel erreicht!

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Re: Antoninus Pius – mit oder ohne Patina?

Beitrag von Petronius » Sa 25.07.20 16:24

Hallo Martin,

vielen Dank für das Zeigen der aufschlussreichen Fotos.

Da ich doch noch einige Fragen zum Thema Gussdenare habe, werde ich diese wohl besser im von 'Numis-Student' oben genannten Thread stellen. Dort ist das Thema ja bestens aufgehoben.

vG
Peter

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