Harzer Eisenerzgruben (Bergwerk Braunesumpf bei Hüttenrode)

[Tannenberg]

Hallo,

ist mir heute mal wieder in die Hände gefallen - eine Wertmarke des Bergwerkes "Braunesumpf" bei Hüttenrode, Ex-DDR. Zufallsoberflächenfund vom Rande der Abraumhalde.
Das Bergwerk wurde 1970 aufgegeben, die Marke dürfte vor 1964 geprägt worden sein, danach wurde die "DM" ja in "MDN" umbenannt.
Vielleicht eine Art Kantinengeld? Im Netz fand ich dazu nichts, auch nicht, ob es noch andere Nominale gab.
Durchmesser 36mm, 5,28 Gramm, Aluminium.

[Chippi]

Mit der Datierung bis 1964 hast du recht, aber 15 DM waren damals viel Geld, mehr als man in der Kantine brauchte.

Gruß Chippi

[Tannenberg]

Hallo,

ist natürlich richtig…
Aber welchen Zweck mag dieses „Grubengeld“ sonst gehabt haben?

[Lackland]

Sehr interessante Wertmarke! Allerdings glaube ich auch nicht an eine Verwendung in einer Kantine!
Diese Marke muss einen anderen Zweck erfüllt haben. Nur welchen?
Kann es sein, dass die Wertzahl eingepunzt wurde? Oder ist sie ‚lediglich‘ schraffiert?

Übrigens ergab meine Recherche, dass es noch weitere Wertmarken in dieser hohen Wertstufe gab:
https://skd-online-collection.skd.museu ... dex/771576

Viele Grüße

Lackland

[didius]

Das ist ja tatsächlich ein recht hoher Betrag.
Könnte das soetwas wie eine Pfandmarke für ein Werkzeug oder Gerät gewesen sein?
Weiß man ob es soetwas gab?
Nur so eine Idee, ich hab von der Materie eigentlich gar keine Ahnung.

[Tannenberg]

Hallo,

ehrlich gesagt, hatte ich da vorher nie so genau drüber nachgedacht. Was sind heute schon 15 Mark oder Euro? Klar, vor 1964, wo ein Bier einen Pfennigbetrag gekostet hat, war das sehr viel Geld.
Schon rätselhaft der Zweck

Die Zahl wirkt gepunzt, fast zu gerade, um von Hand geschlagen worden zu sein. Möglicherweise war die Zahl "15" in einem Schlagstempel zusammengefasst worden. Wahrscheinlich mit extra schraffierten Ziffern graviert, um Fälschungen etwas zu erschweren.

@Lackland - interessante Marke. Ganz ähnliche Marken mit, ich glaube, 3 Mark-Wert, habe ich so von 1902 und 1903, ging da bislang von Hundemarken aus. Muß ich mal morgen suchen, aber ich weiß schon wo

[pingu]

Hallo,

viele Gruben in der DDR hatten in den Anfangsjahren eigene Läden, wo nur Bergbaubeschäftigte einkaufen durften. Diese hatte ein spezielles Angebot, wo es jede Menge Dinge zu kaufen gab, die sonst rar waren. So konnte in den Läden der SDAG-Wismut bis kurz vor der Wende z.B. auch Autos gekauft werden, auf die man sonst Jahre warten musste (Trabant und Wartburg). Des gleichen Fernsehgeräte, die man im Laden nicht so einfach zu kaufen bekam. Es gab auch öfters Südfrüchte und einige Deputatwaren gegen vorlage des Betriebsausweises. Gut möglich, dass diese Marken für diese Läden gedacht waren und dort eingelöst werden konnten. Ist aber auch nur eine naheliegende Vermutung, da ich die Marken nicht kenne (dafür noch zu jung bin - wollte ich schon lange mal schreiben - ich junger Hüpfer ).

Grüße pingu