Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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klausklage
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Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von klausklage » Sa 15.03.25 15:25

Hier sind meine ersten Versuche, eine Münze zu fotografieren, nachdem ich bislang alles mit dem Scanner gemacht habe. Zufrieden bin ich noch nicht.
Der Aufbau war wie folgt: Handy in ein Tischstativ gespannt, Münze auf ein weißes Blatt Paper gelegt, mit Büchern auf eine Entfernung von 5-7 cm an die Kamera herangeführt. Links und rechts je eine starke Schreibtischlampe, viel heller kriege ich es nicht. Und dann noch mit 2,0 Zoom vergrößert.

Ich habe noch ein paar Einstellungen ausprobiert, etwa die Makrofunktion an der Kamera oder Aufnahme mit Blitz. Beides ist völlig unscharf geworden.

Bestimmt habt ihr noch Tipps für mich, was ich machen kann, um da mehr rauszuholen. So ist es mir jedenfalls noch nicht gut genug.

Vielen Dank für jede Anregung!

Olaf
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shanxi
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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von shanxi » Sa 15.03.25 15:58

klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 15:25
, etwa die Makrofunktion an der Kamera oder Aufnahme mit Blitz. Beides ist völlig unscharf geworden.
Wenn du auf die Automatik angewiesen bist musst du darauf achten, dass die Kamera auf die Münze fokusiert und nicht auf den Hintergrund. Bei meinem Handy z.B. in dem du auf den zu fokusierenden Punkt klickst.

Kannst du deine Kamera direkt bei der Aufnahme mit dem Computer verbinden? Wenn ja würde ich das tun, das gibt dir viel mehr Kontrolle.

Münzen wirken auch besser wenn du sie freistellst, z.B.
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Ansonsten sieht das doch schon gut aus.
Zuletzt geändert von shanxi am Sa 15.03.25 16:34, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von prieure.de.sion » Sa 15.03.25 16:10

Vorweg - ich bin ein Amateur - die Profis hier werden noch genauere Tipps geben.

klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 15:25
Handy in ein Tischstativ gespannt, Münze auf ein weißes Blatt Paper gelegt...
Durch die große weiße Fläche regelt Deine Handykamera das Licht runter. Besser ist ein grauer Foto Karton. Ein Foto Karton, weil der auch besser das Licht "aufsaugt" und nicht reflektiert. Und wie gesagt - bei weißem Papier reagiert eine Handkamera recht empfindlich auf so viel weiße Fläche und regelt die Lichtempfindlichkeit runter - daher ist die Münze selbst dann ein bisschen dunkel.

klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 15:25
Ich habe noch ein paar Einstellungen ausprobiert, etwa die Makrofunktion an der Kamera oder Aufnahme mit Blitz. Beides ist völlig unscharf geworden.
Was ist es denn für ein Handy? Hat das Modell überhaupt eine echte Makro Funktion? Wenn nicht, dann ist der richtige Abstand und dann heran zoomen tatsächlich das einzige was Du machen und herausholen kannst.

klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 15:25
Links und rechts je eine starke Schreibtischlampe, viel heller kriege ich es nicht.
Und auch das wäre enorm wichtig. Richtiges Licht! Richtige Lichtfarbe und auch richtig kräftiges Licht. Das muss richtig schön mit der richtigen Lichtfarbe ausgeleuchtet sein.


Das ist alles was mir gerade einfällt...
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von friedberg » Sa 15.03.25 16:57

Hallo Olaf,

ich selbst bin der Meinung das ein Handy und dessen verbautes Kamerasystem
eine richtige Photokamera nicht ersetzen kann und nur für "Schnappschüsse" geeignet ist.

Hinsichtlich Kostenrahmen zu Nutzung empfehle ich als Photokamera weiterhin:
Panasonic Lumix DMC-FZ1000 oder Panasonic Lumix DMC-FZ1000 II
Testberichte, Preisvergleich etc. findest Du in diesem thread:
viewtopic.php?f=89&t=70624&p=617431&hil ... us#p617374
prieure.de.sion hat geschrieben:
Sa 15.03.25 16:10
Durch die große weiße Fläche regelt Deine Handykamera das Licht runter.
Richtig, die Handykamera kommt aus dem Konzept. Eine Nachbearbeitung mit einem Bildbearbeitungs
Programm ist erforderlich um die Helligkeit nachträglich anzupassen.
Ich selbst verwende und empfehle als solches: gimp https://www.gimp.org/downloads/
Kostenlos, umfangreich und besser als manche teure Profi Software.
Allerdings erfordert gimp zugegeben eine gehörige Einarbeitungszeit, aber danach unschlagbar.
prieure.de.sion hat geschrieben:
Sa 15.03.25 16:10
Richtiges Licht! Richtige Lichtfarbe und auch richtig kräftiges Licht.
Ebenfalls richtig, hier geht es vorrangig darum das die genaue Lichtfarbe der Lichtquelle
vorab bekannt ist damit ich diese an der Kamera einstellen / vorgeben kann.
Ist sie nicht bekannt kann man nachträglich mit: gimp, die Lichtfarbe via Weissabgleich ändern.

Im nächsten Schritt solltest Du als erstes für Dich entscheiden ob Du Deine Photos
mit dem Handy aufnehmen möchtest oder in eine Photokamera investieren möchtest.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von klausklage » Sa 15.03.25 17:20

Danke für die Hinweise!

Es wird langsam besser. Was mich jetzt noch am meisten stört, ist die unechte Farbe der Denare, die sind in der Hand aus schönstem Silber, aber haben hier einen starken Goldstich.

Ich habe ein Standard-Handy von Samsung, die Kamera hat keine Extras. Klar werden die Fotos damit nicht professionell. Ich habe aber im Moment nicht die Zeit, mich da vertieft einzuarbeiten. Es muss eine einfache schnelle Lösung her. Am liebsten hätte ich ja meinen Scanner behalten, aber der hat seinen Geist aufgegeben. Jetzt muss ich sehen, wie ich das so hinkriege.

Olaf
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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von shanxi » Sa 15.03.25 17:39

klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 17:20
aber haben hier einen starken Goldstich.
Das kann jedes vernünftige Programm, sicher auch das oben erwähnte GIMP.

Bei Silber hilft es zuerst einmal die Farbsättigung zurückzudrehen, und dann den Rest mit Farbbalance einzuregeln.

Bei Bronze dann nur die Farbbalance und/oder die Sättigung einzelner Farbkanäle.

z.B. die untere Münze
Barbarous Imitations Trajan RIC 14 Denarius b.jpg

Ich habe gerade bemerkt das ich GIMP installiert habe.

Die zweite Münze mit GIMP > Farbton/Sättigung > Sättigung auf -70% eingeregelt.(keine Farbbalance)
Trajan RIC 114 var2.jpg
Screenshot 2025-03-15 175219.jpg
und noch etwas Farbkurve
Trajan RIC 114 var3.jpg
Screenshot 2025-03-15 175420.jpg
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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von friedberg » Sa 15.03.25 17:53

Hallo Olaf,
klausklage hat geschrieben:
Sa 15.03.25 17:20
Am liebsten hätte ich ja meinen Scanner behalten ...
wenn Du bisher mit einem Scanner für Dich gute Ergebnisse erzielen konntest
dann würde ich einfach das defekte Gerät ersetzen.
Schreib bitte welches Modell Du bisher hattest dann schaue ich nach
welche ähnlichen Ersatzgeräte verfügbar sind.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von Numis-Student » Sa 15.03.25 18:22

Wir hatten hier schon mal zwei "Hauptbeiträge" zur Photographie:

mit Digitalkameras: viewtopic.php?f=12&t=66455
mit Smartphones: viewtopic.php?f=12&t=65287

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von klausklage » Sa 15.03.25 18:23

Hallo Friedberg,
danke für das nette Angebot. Ich hatte einen Epson Perfection V 100 Photo. Die Bilder waren für meinen Gebrauch völlig ausreichend. Dann habe ich mir mal für das Büro ein Multifunktionsgerät gekauft, das neben drucken und kopieren auch scannen kann, aber leider nur Papier, keine dreidimensionalen Gegenstände. Ich muss jetzt sehen, ob ich mir nochmal einen günstigen Scanner für die Münzen zulege oder es weiter mit der Kamera versuche.
Olaf
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Re: Erste Münzphotos - noch Verbesserungspotenzial

Beitrag von friedberg » Sa 15.03.25 19:52

Hallo Olaf,

bei Scannern gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Systeme die sich hinsichtlich der Technik unterscheiden.
Stichwörter sind dazu CCD vs. CIS. Scanner mit CCD Technik sind für dreidimensionale Objekte klar im Vorteil.
Es geht dabei um die erreichbare Tiefenschärfe die mit CIS Technik schlicht unbrauchbar ist.

Leider zählen Münzen hier bereits zu den dreidimensonalen Objekten. Und leider sind Scanner mit CCD Technik
wesentlich teurer als solche mit CIS Technik.

Dein alter Scanner hatte CCD Technik und eine max. Auflösung von 3200dpi x 9600dpi.

Ersatzgeräte dafür wären eigentlich nur: Epson Perfection V600 Photo / Epson Perfection V850 Pro
Leider sind die in "neu" aber mal so richtig teuer:
https://geizhals.de/epson-perfection-v6 ... at&hloc=de
https://geizhals.de/epson-perfection-v8 ... at&hloc=de

Wenn Du selbst mit einem Scanner hinsichtlich der Dokumentation Deiner Münzen bisher für Dich
gute Ergebnisse erzielt hast und nicht auf ein richtiges Photokamera System wechseln möchtest,
würde ich empfehlen das Du nach einem gebrauchten Modell obiger beider Epson Scanner suchts.

Zum Beispiel:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Eps ... m570.l1313
https://www.ebay.de/itm/126989799820?it ... SwLL5n0a6U
https://www.ebay.de/itm/326452992131?it ... SwICxntyvq
https://www.kleinanzeigen.de/s-epson-pe ... v600/k0r20

Ein "günstiger" Scanner mit CIS Technik scheidet meiner Meinung nach aus. Die Dinger sind wirklich nur
für ganz flache zweidimensionale Objekte (Papier) geeignet.

Angesichts der Preise die selbst für gebrauchte CCD Scanner aufgerufen / geboten werden würde ich
dennoch den Kauf eines preiswerten Photokamera System in Erwägung ziehen.
Aber selbstverständlich bleibt das völlig Deine eigene Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen

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