Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Do 27.12.12 23:29

Waschmaschine?

raeticus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von raeticus » Fr 28.12.12 12:39

Eine Flex bringt schön glänzende Oberflächen

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mike h
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Fr 28.12.12 13:35

Eine Flex könnte in dem einen oder anderen Fall sicherlich hilfreich sein.....

Ich hab hier gerade einen Fall, da könnte man in Versuchung kommen.
IMG_3219.JPG
IMG_3220.JPG
Nach der Reinigung mit Zahnbürste und Wasser hab ich eine Reinung mittels Nadel unter dem Mikroskop versucht...

Absolut sinnlos!

Die Kruste ist dermaßen hart und widerspenstig, das ich mir eher die Finger verkrüpple, bevor ich die Münze sauber bekomme.
Unter der grünen, kristallinen Schicht kam auch gleich eine rote, ebenfalls kristalline Schicht zum Vorschein.
Aus Erfahrung weiss ich, das die noch härter ist, als alles grüne.

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Mithras » Sa 29.12.12 21:58

Kann jemand eine handliche "Universalhalterung" empfehlen, in welcher ich Nadeln / Kanülen unterschiedlichster Durchmesser für die Reinigung einspannen kann?
Franks Methode mit dem Bleistifthalter für 0,5mm-Kanülen habe ich hier gelesen, Martin schrieb, dass er die Kanülen mit Nagellack "aufdickt", damit sie in seine Halterung passen.
Gibt es noch andere Möglichkeiten? Habe ein Sortiment von Kanülen von 0,3 bis 1mm, auch Uhrmacherschraubendreher, die jedoch nur ab 0,7mm und darüber aufnehmen.

LG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » So 30.12.12 00:10

Wechselst Du die Kanüle während der Reinigung in der Halterung aus oder nimmst Du eine weitere Halterung mit einer anderen Kanüle wenn Du das Werkzeug wechselst?
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » So 30.12.12 00:56

bleistifthalter gibt' auch in kleineren und grösseren massen, 0, 5 war nur ein beispiel! aber eigentlich kommt man mit einer 0,7 kanüle in jedem fall zurecht, sie ist stark genug für's grobe, und die spitze packt auch das feinste spätrömer-haar!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Mithras » So 30.12.12 14:39

Die 0.7er sind recht gut für´s grobe Vorarbeiten oder zum Absprengen, aber die Details kann man nach meiner Erfahrung am besten mit den 0,3er freilegen... und da diese dünne Kanüle federt, ist die Gefahr des Abrutschens und der Kratzerbildung so etwas geringer.

Werde mich dann mal nach diesen Bleistiften in verschiedenen Stärken umschauen. Vor allem für die kleinen Kanülen habe ich noch keine zufriedenstellende Lösung.
Zu der Frage von Klunch: praktischer finde ich es schon, wenn verschiedenen Werzeuge mit verschiedenen Nadel-Durchmessern griffbereit liegen.

LG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 30.12.12 14:48

Hallo Mithras,

Sollte es im Bürobedrf geben. Als Techniker kann ich mich an Zeiten erinnern, in denen es noch keine CAD-Software gab.

Da hat man noch von Hand zeichnen müssen.... mit den passenden Strichstärken selbstverständlich!

Allerdings kann ich mich nicht darn erinnern, ob es auch einen 0,3mm Stift gab.

Die 0,5er und 0,7er hab ich hier liegen

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 30.12.12 17:36

mike h hat geschrieben:Eine Flex könnte in dem einen oder anderen Fall sicherlich hilfreich sein.....

Ich hab hier gerade einen Fall, da könnte man in Versuchung kommen.
Der Dateianhang IMG_3219.JPG existiert nicht mehr.
Der Dateianhang IMG_3220.JPG existiert nicht mehr.
Nach der Reinigung mit Zahnbürste und Wasser hab ich eine Reinung mittels Nadel unter dem Mikroskop versucht...

Absolut sinnlos!

Die Kruste ist dermaßen hart und widerspenstig, das ich mir eher die Finger verkrüpple, bevor ich die Münze sauber bekomme.
Unter der grünen, kristallinen Schicht kam auch gleich eine rote, ebenfalls kristalline Schicht zum Vorschein.
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Martin

Da ich hier den Ausgangspunkt gezeigt habe, möchte ich auch zeigen, was daraus geworden ist.
Um weder Münze, noch meine Gesundheit zu schädigen, habe ich mich für ein kombiniertes Verfahren entschieden.
IMG_3221.JPG
60 Min
IMG_3222.JPG
60 Min
Ich habe die Münze bei 9V ca 60 Min in die Elektrolyse (ein neues, sauberes Bad!) gegeben. Nach meiner Erfahrung löst sich dadurch die Verbindung zwischen Metall und Kruste.
Zur Verringerung der Behandlungsdauer habe ich unter dem Mikroskop bereits lose Krustenteile mit der Nadel entfernt.

Nach 2 weiteren Elektrolysebehandlungen von 30 Minuten mit anschließender mechanischer Reinigung unter dem Mikroskop sah sie dann so aus:
IMG_3225.JPG
Weitere 2 mal 30 Min
IMG_3226.JPG
Weitere 2 mal 30 Min
Nach einiger Zeit ausserhalb des Elektrolysebades begann sich die Münze zu erwärmen..... Oxidation setzte ein!
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 30.12.12 17:53

Während des Oxidationsvorganges habe ich das gute Stück erstmal zur Konservierung in ein BTA-Bad geworfen, in dem sie dann etwa 1 Stunde verblieb
Beim Abspülen und Bürsten unter fliessend Wasser beschloss ich, das die Dame nun sauber genug wäre

Nachdem sie nun ein paar Tage vor mir auf dem Wohnzimmertisch gelegen hat.... und ich sie vermehrt in der Hand hatte, sieht sie nun so aus:
IMG_3233.JPG
fertig
IMG_3234.JPG
fertig
Ich bin mir absolut sicher, das mir mit mechanischen Mitteln kein so gutes Ergebnis gelungen wäre.

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von hjk » So 30.12.12 18:19

8O

Hammer! Der Dreckklumpen war ja tatsächlich 'ne Münze. Und das Ergebnis Deiner Arbeit find' ich unter Berücksichtigung des Ausgangsmaterials richtig gut! Glückwunsch!

:D

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mo 31.12.12 13:30

Martin, ist die Farbgebung auf den Fotos naturgetreu oder wurde die AWB der Kamera verwirrt?
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mo 31.12.12 13:50

Die Farbe ist ziemlich naturgetreu....
Ich hab mit 2 Tageslicht-Fotolampen belichtet, das Foto ist unbearbeitet.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Ariminum » Mi 09.01.13 08:59

Hallo

Ich habe nun auch mit Versuchen begonnen einige meiner Münzen unter dem Stereomikroskop zu reinigen.
Nun hätte ich eine Frage:
Bei einigen Münzen ist die Patina rauh (respektive sie wird rauh nach enfernen der Auflagen). Wie kann man diese glätten?
Ich habe es mit einem Glasfaser-Polierstift versucht, es wird aber nicht besser und man riskiert die Patina abzutragen. Die hier geschiferte Silberdrahtbürste kann ja nur die ganze Münze polieren, aber mit welchen Instrumenten geht man vor, wenn man nur selektiv einzelne Bereiche glätten möchte?

Danke für Eure geschätzte Mithilfe

MFG
Silvio

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Mi 09.01.13 14:50

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Gönnst Du uns eins? :wink:

Gruß klunch
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