Schade: Bronzepest!
Moderator: Homer J. Simpson
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Schade: Bronzepest!
Obwohl es sich hier um eine byzantinische Münze handelt, frage ich besser hier, denn hier sitzen die meisten Experten.
Obwohl dieser Follis mit etwas übet 10 € nicht gerade teuer war, handelt es sich um eine seltenere Variante (dreiteiliger Umschrift auf Revers, und die Feststellung wenige Monate nach Kauf ist trotzdem ärgerlich: Deutlicher Befall mit Bronzepest!
Eine erste BTA-Behandlung habe ich gemacht, die unschönen grünen Flecken bleiben.
Meine Frage, soll ich versuchen, sie vorsichtig vor der zweiten Behandlung wegzureiben oder zu kratzen oder die Behandlung einfach noch mal wiederholen?
Danke für eure Tipps!
AS
P.S. Verzeiht die miserable Bildqualität; ich denke, für das, um das es geht, reicht es auch so.
Obwohl dieser Follis mit etwas übet 10 € nicht gerade teuer war, handelt es sich um eine seltenere Variante (dreiteiliger Umschrift auf Revers, und die Feststellung wenige Monate nach Kauf ist trotzdem ärgerlich: Deutlicher Befall mit Bronzepest!
Eine erste BTA-Behandlung habe ich gemacht, die unschönen grünen Flecken bleiben.
Meine Frage, soll ich versuchen, sie vorsichtig vor der zweiten Behandlung wegzureiben oder zu kratzen oder die Behandlung einfach noch mal wiederholen?
Danke für eure Tipps!
AS
P.S. Verzeiht die miserable Bildqualität; ich denke, für das, um das es geht, reicht es auch so.
antisto
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Re: Schade: Bronzepest!
BTA entfernt nichts, sondern schützt nur vor dem Fortschreiten des Befalls.
Also erst reinigen, dann BTA.
Also erst reinigen, dann BTA.
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Re: Schade: Bronzepest!
Danke für den Hinweis.
Bei so einer Münze kann man ja nicht viel falsch machen. Also erst reinigen. Aber wie? Bürste? In der Hand reiben mit angefeuchtetem Natron? Tauchbad in ein handelsübliches Kupferreinigungsmittel für Münzen? Pinzette? Was würdet ihr vorschlagen, um das „Grün“ vor einer weiteren BTA-Reinigung einigermaßen wegzukriegen, ohne dass die Münze übermäßig weiteren Schaden nimmt?
Bei so einer Münze kann man ja nicht viel falsch machen. Also erst reinigen. Aber wie? Bürste? In der Hand reiben mit angefeuchtetem Natron? Tauchbad in ein handelsübliches Kupferreinigungsmittel für Münzen? Pinzette? Was würdet ihr vorschlagen, um das „Grün“ vor einer weiteren BTA-Reinigung einigermaßen wegzukriegen, ohne dass die Münze übermäßig weiteren Schaden nimmt?
antisto
- Georg5
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Re: Schade: Bronzepest!
Guten Tag!
Leider müssen Sie (wenn Sie BTA verwenden wollen und keine anderen Chemikalien zur Hand haben) vollständig schrubben. 100%. So tief wie die Bronzepest in die Münze eingedrungen ist. Dies kann nicht sparsam geschehen.
Wenn Sie die Münze nicht oder nur oberflächlich reinigen wollen, müssen Sie ein spezielles Klimaregime für die Lagerung der Münze schaffen. Die Luftfeuchtigkeit muss unter 45 % gehalten werden.
viewtopic.php?f=89&t=62368&start=30#p527422
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Leider müssen Sie (wenn Sie BTA verwenden wollen und keine anderen Chemikalien zur Hand haben) vollständig schrubben. 100%. So tief wie die Bronzepest in die Münze eingedrungen ist. Dies kann nicht sparsam geschehen.
Wenn Sie die Münze nicht oder nur oberflächlich reinigen wollen, müssen Sie ein spezielles Klimaregime für die Lagerung der Münze schaffen. Die Luftfeuchtigkeit muss unter 45 % gehalten werden.
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Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
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Re: Schade: Bronzepest!
Ausschließlich mechanisch, am besten mit einer angespitzten Nadel oder Kanüle und im besten Fall einer Vergrößerungseinrichtung (Lupe, Stereomikroskop). Wenn die Bronzepest vollständig entfernt ist, gut trocknen, ggf. die gewünschte Tönung einstellen und mit Benzotriazol behandeln. Dabei im Hinterkopf behalten, dass die Münze jetzt keine Tönung mehr ausbildet, wo sie mit BTA behandelt wurde.
Beste Grüße
Andreas
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Re: Schade: Bronzepest!
Ich danke euch!
Schöner ist die Münze nicht gerade geworden, aber immerhin konnte das Silber-Patinierungsmittel die unschön glänzenden Kratzstellen kaschieren.
Schöner ist die Münze nicht gerade geworden, aber immerhin konnte das Silber-Patinierungsmittel die unschön glänzenden Kratzstellen kaschieren.
antisto
- tilos
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Re: Schade: Bronzepest!
Und hier nochmal ein Link zum gesamten Verfahren zur Chlorid-Entfernung:
viewtopic.php?f=89&t=62355&p=529495&hil ... ak#p529495
Am effektivsten ist eine weitestgehehende mechanische Entfernung der Chloride, bevor dann verbliebene Chloridreste chemisch beseitigt werden. Dann hat auch die anschließende BTA-Behandlung gute Erfolgsaussichten, d.h. längerfristig zu wirken.
Gruß
Tilos
viewtopic.php?f=89&t=62355&p=529495&hil ... ak#p529495
Am effektivsten ist eine weitestgehehende mechanische Entfernung der Chloride, bevor dann verbliebene Chloridreste chemisch beseitigt werden. Dann hat auch die anschließende BTA-Behandlung gute Erfolgsaussichten, d.h. längerfristig zu wirken.
Gruß
Tilos
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Re: Schade: Bronzepest!
Dankeschön. Das grüne Zeug mit der Nadel zu entfernen, war schon ein Angang. Von daher klingt das mit der Ammoniak-Behandlung sehr plausibel. Es verbinden sich bei mir als blutigen Laien allerdings auch Fragen über Fragen damit:
Wo kriegt man das? Welche Konzentration? Welche Temperatur? Welche Behandlung? Usw.
Bestimmt beim nächsten Patienten…
Wo kriegt man das? Welche Konzentration? Welche Temperatur? Welche Behandlung? Usw.
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antisto
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Re: Schade: Bronzepest!
Ich weiß nicht, wie weit du in dem Link runtergescrollt hast, aber ein Stück weiter unten beschriebt tilos das Verfahren recht detailliert. Es sei dazu angemerkt: Laien sollten das nicht machen. Man sollte Erfahrung im Umgang mit (diesen) Chemikalien haben und die nötige Ausstattung.
Beste Grüße
Andreas
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Andreas
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- tilos
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Re: Schade: Bronzepest!
Wie Andreas zutreffend schreibt, ist das leider nichts für den Hausgebrauch und eher Restaurierungslaboren vorbehalten. Daraus folgt auch, dass man bei tiefgründiger sogen. Bronzepest trotz mechanischer Entfernung der losen Chloride und anschließender BTA-Behandlung immer mit erneutem Auftreten dieser unschönen und tückischen chemischen Reaktionen rechnen muss.
Gruß
Tilos
Gruß
Tilos
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