Zuordnung römischer Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Beitrag von areich » Do 05.02.09 14:29

Du wirst aber viele völlig widersprüchliche Anleitungen finden,
bestes Beispiel die schon oben erwähnte Olivenöl-Debatte.
Eine allgemeine Reinigungsanleitung ist auch wenig sinnvoll, da kommt es immer
auf die zu reinigende Münze an.

kc
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Beitrag von kc » Do 05.02.09 15:19

es könnte ja darüber abgestimmt werden,was genau in dem wichtig-thread aufgenommen werden soll und welche reinigungsmethoden für die unterschiedlichen "verschmutzungsgrade" am besten geeignet sind.
dementsprechend werden dann die sinnlose anwendungen wie z.b. olivenölbad o.ä. außen vor gelassen.

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areich
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Beitrag von areich » Do 05.02.09 15:27

Nützlich wäre natürlich eine Anleitung für eine ganz konkrete Münze mit vielen Fotos aber das muß man erstmal schreiben. Außerdem sage ich ja nicht, daß Olivenöl sinnlos ist, ich denke das zwar aber die Meinungen gehen ja auseinander. Im Prinzip stimme ich natürlich zu, das allgemeine 'Reinigung, Konservierung und nützliches Zubehör'-Forum ist für antike Münzen wenig hilfreich, genau wie wir ja auch, aus gutem Grund, unsere eigene Tauschbörse haben.

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Do 05.02.09 15:30

Diese "völlig widersprüchlichen Anleitungen" sollen ja eben dort vermieden werden, denn davon gibts ja wahrhaftig genug in dem besagten thread.

Natürlich ist jede Münze in ihrer "Ausgangsposition" unterschiedlich beschaffen, von ihrer Materialbeschaffenheit mal ganz abgesehen.

Trotzdem kann man für die verschiedenen Materialien allgemein gültige Aussagen in Sachen Reinigung treffen, eben damit Newcomer nicht wie wild auf einem antiken Kupferstückchen mit der Drahtbürste herumrubbeln, nur weil es in irgendeinem thread für eine ganz andere Münze für gut befunden worden ist.

Ich nenne das "Prävention" :)

kc
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Beitrag von kc » Do 05.02.09 16:05

Also ich denke,dass das schon gut realisierbar wäre.Leider kenne ich mich nicht sehr mit der Reinigung aus,sonst hätte ich nun schon einen Start gewagt.
Man kann schon mal grob Reinigungskategorien festlegen,so z.b. für folles, sesterzen oder denare/antoniniane.dazu noch den grad der verschmutzung einbeziehen und man hätte eine einigermaßen gute lösung gefunden.

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 05.02.09 16:21

@nummis durensis hat den Nagel auf den Kopf getroffen! Es gibt eben die unterschiedlichsten Arten von Verschmutzungen und Auflagerungen, und es ist schlicht unmöglich, eine für alle zu empfehlende Behandlung zu nennen.
Ich kann nur zum wiederholten Mal betonen, daß es eine lange Erfahrung erfordert, einer Münze im voraus anzusehen, ob eine Reinigung ein befriedigendes Ergebnis liefern könnte. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, daß eine Behandlung erfolgversprechend sein könnte, stellt sich als nächstes die Frage nach dem Verfahren. Und da gibt es unzählige unterschiedliche Rezepte wie trockene Verfahren mit dem Stichel, chemische Bäder und schließlich das maßvolle Erhitzen, um nur einige zu nennen. Auf jeden Fall sollte man unbedingt ein gewisses Lehrgeld einkalkulieren, wenn man sich an die Dinge herantastet.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Do 05.02.09 18:04

im prinzip ist es ganz einfach. :)
eigentlich gibt es nur je eine methode für bronze und für silber.
gutes silber kann mit der salzsäure/alufolien-methode gefahrlos und schnell gereinigt werden.
ALLE anderen münzen kann man NUR mechanisch, möglichst unter einem stereo-mikroskop, mit stahlnadeln reinigen!
ALLE CHEMISCHEN MITTEL SIND FÜR DIE REINIGUNG VON BRONZEMÜNZEN UNGEEIGNET. PUNKT.
die anwendung von neusilberbürsten sind NUR NACH DER REINIGUNG zu empfehlen.
WER DIESE BÜRSTEN ZUR REINUNG BENÜTZT, WIRD DIE PATINA AN DEN ERHABENEN PUNKTEN MIT SICHERHEIT ZERSTÖREN!

soviel zur reinigung antiker münzen.:)
allerdings gibt's da noch was zu bemerken:
SEHR OFT,(UND VOR ALLEM BEI DEN UNGEREINIGTEN LOTS) GIBT'S DA NIX MEHR ZU REINGEN!
und zwar deshalb, weil das meistens ackerfunde aus total überdüngten, sauren feldern sind, deren hellgrüne, mehlige patina NICHT ZU RETTEN IST!
bei dem versuch den anhaftenden dreck mechanisch zu entfernen, fliegt garantiert die patina gleich mit weg!
in diesen fällen gibt's nur 2 lösungen: so lassen wie sie sind, oder DIE PATINA KOMPLETT ENTFERNEN!
(ich höre schon das aufstöhnen der 'fundamentalisten' ):wink:
aber eins wollen wir doch mal festhalten: so wunderschön eine intakte patina eine antike münze macht,( und mit sicherheit ihren kommerziellen wert steigert) so ist doch genauso klar, dass die münzen zu ihrer umlaufzeit
KEINE PATINA HATTE!
und solange mit dem entfernen der patina nicht auch die ganze information verloren geht (was durchaus passieren kann, je nach dem grad der mineralisation!) IST EINE ENTPATINIERTE MÜNZE IMMER NOCH ANSEHNLICHER, ALS EINE MIT EINER SCHLECHTEN PATINA!
grüsse
frank

imperator44
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Beitrag von imperator44 » Fr 06.02.09 07:27

Hallo nummis durensis und kc,
ich weiß nicht, ob wir uns mit einem thread über Münzreinigung einen Gefallen tun und den Anfängern damit groß helfen. Ich glaube es gibt kein Gebiet, auf dem die Sammler ihre Reinigungsmethode als die beste verteidigen, wobei es egal ist, ob sie damit wirklich Erfolg haben, oder ob sie bereits die 387. Münze damit versemmelt haben. Einem Anfänger hilft man mit so einem Angebot bestimmt nicht, man verwirrt ihn höchstens, wie ja auch nummis völlig richtig schreibt. Ich habe auch keine Patentlösung, den Anfängern (und nicht nur diesen) das Reinigen beizubringen, ich weß`nur eines, man braucht viel Geduld, eine ruhige Hand, jahrelange Erfahrung und viel, viel Zeit.
Ich seh`grad, daß der beachboy doch einige Tips gegeben hat. Die unterschreibe ich gerne, da sie wirklich nützlich sind und zumeist klappen. Trotzdem braucht man auch dazu, wie gesagt, viel Geduld und Erfahrung.
Schöne Grüße vom imperator44

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Beitrag von emieg1 » Fr 06.02.09 08:39

Hallo imperator44, ich denke schon, dass man mit einem Reinigungsthread Anfängern (und natürlich auch Fortgeschrittenen) einen grossen Gefallen tut, wenn man denn die Sache richtig angeht.

In erster Linie soll doch Prävention betrieben werden, damit solche Ergebnisse, wie im ersten Beitrag dieses threads zu sehen sind, möglichst vermieden werden. Denn wie beachcomber treffend formuliert hat, gibts bei den meisten Münzen, die man erwirbt, nichts mehr zu reinigen; aber offensichtlich glauben viele noch, dass man aus diesen meist "gering erhaltenen" Kupferlingen durch Einlegen in diverse Flüssigkeiten und anschliessendem fleissigen Abbürsten doch noch ein "knappes vorzüglich" herausschinden kann.

Und dass man einen Anfänger nicht davon abhalten kann, doch mal eigene Reinigungsversuche zu wagen, müsste einleuchtend sein. Und da ist es doch allemal besser, wenn er auf das gesammelte Wissen in einem thread hier zurückgreifen kann, als dass er sich durch hunderte Einzelthreads durchwühlen muss und am Ende verwirrter als zuvor dasteht.

Natürlich hat jeder, der sich schon länger mit Münzen bzw. deren Reinigung beschäftigt, seine eigenen Methoden, aber ich glaube, dass man sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann.

Ein Vorschlag meinerseits wäre, die verschiedenen Reinigungsmethoden in einem eigenen thread erstmal zu sammeln und zu diskutieren; dabei sollten nach Möglichkeit nur die Reinigungsmethoden, vielleicht sogar mit Fotos, vorgestellt werden, die auch selbst ausprobiert wurden, und nicht nur durch Hörensagen für gut befunden werden! Und einige der gesammelten Informationen, die generell für gut befunden werden, lassen sich dann in einem Wichtig-thread zusammenfassen.

beachcomber, mir ist nur die Notwendigkeit des Alupapiers noch nicht ganz klar. Bei der Salzsäuremethode gehe ich nach dem Vorschlag von Horst Winskowsky in seinem Buch "Münzen pflegen" so vor: Die Münze wenige Sekunden in Salzsäure tauchen, anschliessend auf einen Teelöffelberg Natron legen und zwischen den Fingern gut abreiben.

kc
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Beitrag von kc » Fr 06.02.09 08:44

Dann lasst uns nicht lange um den heißen Brei diskutieren,sondern starten!Ich eröffne mal einen Reinigungsthread.

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Salzsäuremethode

Beitrag von kalle123 » Sa 07.02.09 23:55

Ist mit der Salzsäuremethode dann nicht die Patina genauso zerstört?
Wäre übrigens nett, wenn mir jemand noch die Herkunft der Münzen beschreiben würde (bin jetzt ganz Böse: kann man ja ohne Patina gut erkennen).
Danke kalle.

Chippi
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Beitrag von Chippi » So 08.02.09 01:18

Oben - von links nach rechts:

Valentinian I. (364-375) - SECVRITAS REI PVBLICAE
Valens (364-378) - dito
n.e. - GLORIA EXERCITVS
Valentinian I. (364-375) - GLORIA ROMANORVM

Unten von links nach rechts

Constans (337-350) - GLORIA EXERCITVS
n.e. - FEL TEMP REPARATIO (meist Constantius II. 337-361)
n.e. - n.e.

Die ersten 5 kommen alle aus Siscia (..SIS.. im Abschnitt), der Rest ist unkenntlich.
n.e. - nicht erkennbar

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Betimmung

Beitrag von kalle123 » So 08.02.09 11:13

Hallo Chippi,
vielen Dank. Und noch ein Versprechen: Ich werde römische Münzen nie wieder so herrichten.
Für das geplante römische Münzreinigungsforum möchte ich vorschlagen, dass man auf einer der ersten Seite evtl. ein Bild einstellt, wie der Sammler sich eine gereinigte römische Münze (mit Patina) vorstellt, und daneben, im Vergleich, eine überzogen gereinigte Münze (wie meine), natürlich durchgestrichen und mit der Bemerkung "so nicht!", oder so ähnlich.
Nochmals vielen Dank für die Aufmunterungen und die guten Gedanken.
Es grüßt Euch
kalle

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