unbekannte griechische (?) Bronzemünze

[Altamura]

Hallo zusammen,

die Münze unten hab' ich schon einige Zeit, ohne dass sich mir erschlossen hätte, um was es sich handelt. Deshalb will ich sie hier vorstellen, vielleicht kennt sie jemand von Euch.

Die Münze ist mit 9 Millimetern Durchmesser eher klein, sie wiegt 1,2 Gramm.

Auf dem Avers (bzw. dem ,was ich dafür halte ) ist ein Kopf mit Diadem (?) frontal dargestellt, rechts erkennt man noch eine Art kleines Kreuz (unklar, ob das zum Diadem gehört oder eine Art Beizeichen ist).

Auf der anderen Seite meine ich auch einen Kopf in frontaler Darstellung zu erkennen, diesmal von einem Kranz eingerahmt. Diese Seite ist ziemlich dezentriert, der Kopf unten links nur teilweise sichtbar. Ist auf dem Photo nicht so gut zu erkennen.

Vielleicht ist die Münze hier bei den Griechen auch ganz falsch plaziert, aber irgendwo muss ich ja mal anfangen .

Gruß

Altamura

[Dapsul]

Sieht mir vom Stil her nicht sonderlich griechisch aus, aber wer weiß ... Habe auch keine bessere Idee.

[Altamura2]

Für die hab' ich mir jetzt "die Hoffnung stirbt zuletzt" als Motto auserkoren .
Diese hab' ich nämlich, dass mir vielleicht jetzt jemand einen Hinweis geben kann, um welche Art Münze es sich hier handelt. Ich hab' nämlich nach wie vor keinen blassen Schimmer .

Gruß

Altamura

[shanxi]

Eine Zuordnung kann ich auch nicht liefern, der etwas dämliche Gesichtsausdruck und die Form des Diadems erinnern mich aber
an kleine Byzantiner, wie diesen hier:

http://www.acsearch.info/record.html?id=290515

Ein Kreuz als Beizeichen würde auch passen.

[Numis-Student]

Hallo Altamura,
ich habe gerade mit Prof. Szaivert gesprochen, er würde in Olbia suchen.

Schöne Grüße,
MR

[Dapsul]

Unbedingt! Acsearch Olbia bringt das Stück schnell zu Tage.

[Altamura2]

Besten Dank für Eure Mühe, insbesondere, wenn da sogar amtliche Koryphäen einbezogen werden .

... er würde in Olbia suchen. ...

Würde er denn dort auch was finden?

Unbedingt! Acsearch Olbia bringt das Stück schnell zu Tage.

Diesen Eindruck hatte ich jetzt leider nicht .

Ich hab' fast alles, was mir zur Verfügung steht, nach etwas Passendem aus Olbia abgesucht, aber leider nichts gefunden . Vielleicht bin ich ja aber auch mit Blindheit geschlagen (oder schwer hitzegeschädigt ).

Gruß

Altamura

[antikpeter]

kannst Du das oder die zeichen rechts neben dem Kopf vergrössert darstellen ?
mbSammlergruss p

[antikpeter]

einmal ein Versuch:
Ein Gott
Ein Gott von vorn- selten!
Ein Gott mit prachtvollem Haar
Ein Sonnengott
Helios ?
Rhodos??
gleichartiges kenne ich nur in Ag

mbSammlergruss p

[areich]

Mit dem Helioskopf aus Rhodos hat diese Münze gar nichts zu tun.

[Zwerg]

Je länger ich mir die Vorderseite ansehe, desdo mehr glaube ich nicht an ein menschliches Gesicht.
Die Augen sind zu groß, dann der Mund als ein Strich.
Wie wäre es mit einem frontalen Löwenkopf?

Arabien hatte ich auch im Visier, da es dort Frontalportraits gibt - gefunden habe ich leider nichts.
Schade, daß die Rückseite nichts her gibt.

Grüße
Zwerg

[Altamura2]

Ich bin jetzt auf etwas gestoßen, was zumindest näher dran ist als alles, was ich bislang hatte .

Und zwar gibt es Münzen aus Patara in Lykien mit frontalem Kopf auf Avers und Revers. Isegrim beschreibt die wie folgt:
ERD: AM
PRO: LYCIA
PO : PATARA
PZ : Zwischen -200 und -150
Vorderseite
VT : KOPF MANN FR / APOLLO
VA : KRANZ LORBEER
Rückseite
RSG: PATAREWN
RT : KOPF FRAU FR / ARTEMIS
RA : STEPHANE
Technische Daten
M : AE
GR : 12.7(1-2)
Literatur
ZIT: BMC 18 S76,11(1)
VGL: BMC 18 S76,12(2)

Die sind zwar ein klein wenig zu groß, außerdem sind in meinem online-BMC die Bilder zu schlecht, als dass man da was erkennen könnte (hat das jemand von Euch in Papierform?).
Bei der BnF findet man dann dieses Exemplar: http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre ... hemindefer , mit 1,83 g ist allerdings das Gewicht größer als das meiner Münze (ein Durchmesser ist nicht angegeben).
Im Netz hab' ich sonst keine Beispiele gefunden .

Die ANS hat auch zwei Exemplare (leider ohne Bilder ):

AE Coin, Patara, Lycia. 1956.28.308
Obverse: head facing
Reverse: head facing
Weight: 0.94 grams
Department: Greek

AE Coin, Patara, Lycia. 1956.28.309
Obverse: head facing
Reverse: head facing
Weight: 1.17 grams
Department: Greek

Isegrim spuckt dann noch eine lykische Münze ohne Zuweisung zu einer Prägestätte aus:
PRO: LYCIA
PZ : Zwischen -200 und -150
Vorderseite
VT : KOPF MANN FR / APOLLO
VA : KRANZ LORBEER
VF : LEIER
Rückseite
RSG: LYKIWN
RT : KOPF FRAU FR / ARTEMIS
RA : BOGEN / KOECHER
Technische Daten
M : AE
GR : 10.16(1)
GEW: 1.03(1) / 1.41(2) / 1(3)
Literatur
ZIT: TROXELL LL 3(1-3) / BMC 18 S38,4(1)
VGL: SLG WADDINGTON 3007(2) / COLL BERLIN(3)

Das könnte auch hinkommen. Beim BMC hab' ich aber wieder dasselbe Problem mit schlechtem Bild, zum Buch von Troxell (H.A. Troxell. The Coinage of the Lycian League. ANSNNM 162 (1982)) hab' ich keinen Zugriff (jemand von Euch vielleicht?) und im Waddington steht nur eine Beschreibung.

Tja, ist in meinen Augen vielleicht möglich, aber so richtig eindeutig auch noch nicht. Zumal die lykischen Münzen ja auf dem Revers eine Legende haben, die bei meiner Münze dann aus dem Schrötling gerutscht sein müsste.

Gruß

Altamura

[antikpeter]

Löwenkopf ist absurd- wie hier in solchen Fällen formuliert wird:
Schau mir in die Augen usw.
Zeige doch einmal einen Löwenkopf von vorn mit solchen Augen usw.

[antikpeter]

Hallo areich , dein Zitat :Mit dem Helioskopf aus Rhodos hat diese Münze gar nichts zu tun.Zitat Ende
habe ich auch garnicht behauptet -war nur so ein möglicher Weg ,
wie man an so eine Suche rangehen kann.
Wahrscheinlich hast Du auch nicht den richtigen Helioskopf gesucht
und nur so Dampf abgelassen .
Ich halte erst einmal an einer Helios- oder sonstigen Götterdarstellung -woher auch immer -fest.
mbSammlergruss p

[antikpeter]

ist zwar nicht optimal -habe ich ja auch nicht behauptet,
aber ,wie gesagt ein Richtungshinweis:

Man vergleiche die lange Nase und den Mund.