Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Sa 18.07.09 20:58

Ach so, du denkst, dass die Abplatzungen im Rahmen der Patina geschehen sind?! mmmmh, dann schau' dir mal genau die Abplatzungen auf der Rückseite oben (gegen halb zwölf und halb zwei) an. Das ist IMHO keine Patina, sondern Material, was da runtergebröckelt ist.

Und was willst du mit partieller Behandlung mit Wattestäbchen erreichen? Es wird wahrscheinlich dann auch partiell den silbernen Glanz hervorholen, aber an anderen Stellen Kupfer! Das muss natürlich nicht so sein, aber es kann!

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 18.07.09 23:09

Nur lassen mich solche Abplatzungen aufhorchen, die IMHO bei guthaltigen Silberlingen nicht auftreten können.
aber sicher doch! hier ist kein silber abgeplatzt, sondern die hornsilberschicht (die natürlich eine form von patina ist)!
und noch einmal: ihr könnt silber tagelang in salzsäure legen, das macht dem silber gar nichts!
die salzsäure beschleunigt nur den reduktionsprozess der durch den spannungsunterschied zwischen aluminium und silber einsetzt.
das ganze kann man auch mit speichel machen, die salzsäure ist NICHT das , was das hornsilber entfernt!
cepasaccus, wenn du auf 'formen' stehst, was gibt es denn an diesen etwas weicheren formen zu mäkeln? :)
viel mehr details wirst du nicht darunter finden, nur eine ziemlich vernarbte oberfläche! :wink:
grüsse
frank
p.s. 'kontrollierteres' entfernen der hornsilberschicht bringt auch nichts: darunter ist das metall schon porös, es wird es nicht erst durch die entfernung derselben!

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Sa 18.07.09 23:23

Wenn man es langsam macht, dann kann man wenigstens aufhoeren bevor alles verloren ist.

Ich werde wie empfohlen die Muenze so lassen wie sie ist.

valete
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Sa 18.07.09 23:27

beachcomber hat geschrieben: und noch einmal: ihr könnt silber tagelang in salzsäure legen, das macht dem silber gar nichts!
richtig!!!
beachcomber hat geschrieben: aber sicher doch! hier ist kein silber abgeplatzt, sondern die hornsilberschicht (die natürlich eine form von patina ist)!
Nichts für ungut, aber ich frage mich, woher du diese Sicherheit für eine derartige Ferndiagnose hernimmst??

Letztendlich: Metall ist unter dem Hornsilber porös??? Als was würdest du denn die Auflagen bei meinem oben vorgestellten Vespasian beurteilen? Und wie die Oberfläche nach der Reinigung?

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 18.07.09 23:45

mensch nummis, hier sieht man doch schon die poröse oberfläche wo das hornsilber abgeplatzt ist, meinst du unter dem rest sähe es besser aus?
und bei deinem vespasian sah man, dass das silber gut aussah. deshalb: immer erstmal nachschauen ob es möglich ist schon eine prognose vor dem reinigen der hornsilberschicht abzugeben, bevor es danach lange gesichter gibt!
denn selbst bei den sehr guthaltigen silberdenaren des augustus habe ich schon erlebt, das unter den auflagen porösestes silber zum vorschein kam.
das hängt wohl sehr davon ab, in welchem ambiente die münze gelegen hat.
grüsse
frank

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Beitrag von alexander20 » So 19.07.09 12:32

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

bisher habe ich mit der Reinigung von Münzen wenig bis gar keine Erfahrung. Jetzt habe ich in meiner Sammlung diesen Probusantoninian gefunden, der "grünlich" ist. Ich sag das mal so, weil ich mich da nun wirklich nicht auskenne. Ich denke, es ist Grünspan. Ich würd mich nun gerne mal an diesem Stück mit der Reinigung versuchen.
Wie gehe ich da am besten vor?

Wenns dann schief geht, ist es auch nicht tragisch. Das Stück hab ich mal für 5,--€ erworben.

alexander20
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Probus33RV.jpg
Probus33AV.jpg

emieg1
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Beitrag von emieg1 » So 19.07.09 12:52

alexander20, die grünen Auflagen deiner Münze sind schön dunkel, nicht dick oder übermässig verkrustet und ausserdem über die ganze Münze verteilt... also was möchtest du da reinigen? :roll:

Ich denke, wenn du unter dem Mikroskop manuell arbeitest, wirst du nicht wirklich alles entfernt bekommen und hier und da blankes Kupfer offenbaren.

Eine chemische Behandlung würde auch nur mehr schaden als nutzen!

Ich an deiner Stelle würde die Münze ein paar Stunden bis ein paar Tage in warmes Wasser legen ohne jegliche Zusätze und dann mit einer weichen Bürste die wenigen Auflagen, die sich dadurch gelöst haben mögen, abbürsten. Dann sehr gut trocknen, am besten auf der Fensterbank in der Sonne, und vielleicht noch mit "Renaissance Wax" endbehandeln...

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Onkel Titus
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Beitrag von Onkel Titus » So 19.07.09 22:08

@Nummis Durensis & Richard55-47
Herzlichen Dank für die Geburtstagsgrüße! :D
(aber 46 Richard55-47, bin nun wirklich noch nicht :wink:)

und nochmals herzlichen Dank für den Link. Habe mir das Benzotriazol schon bestellt. Ich sehe Hoffnung für den Patienten. :D

Viele Grüße
Onkel Titus
Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)

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Beitrag von richard55-47 » So 19.07.09 22:17

Onkel Titus hat geschrieben:@Nummis Durensis & Richard55-47
Herzlichen Dank für die Geburtstagsgrüße! :D
(aber 46 Richard55-47, bin nun wirklich noch nicht :wink:)

und nochmals herzlichen Dank für den Link. Habe mir das Benzotriazol schon bestellt. Ich sehe Hoffnung für den Patienten. :D

Viele Grüße
Onkel Titus
Ich sprach vom 46. Geburtstag:
1. Geburtstag: man wird geboren
2. Geburtstag: man wird ein Jahr alt usw.

In diesem Sinne: nochmals herzlichen Glückwunsch zum 46. Geburtstag.
do ut des.

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Beitrag von emieg1 » So 19.07.09 22:24

Richard, kann es sein, dass du dringendst Urlaub brauchst..? ;-)

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Onkel Titus
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Beitrag von Onkel Titus » So 19.07.09 22:33

@richard55-47
Nochmmals danke (aber dennoch bleibe ich Jahrgang 1974, oder irgendwie ist mein Profil unstimmig) Belassen wir es einfach dabei. War auch nicht bös gemeint. Befassen wir uns lieber wieder mit dem schönsten Hobby der Welt.
Viele Grüße
Onkel Titus :D

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » So 19.07.09 22:40

Mein Gott, ich kann nicht mehr subtrahieren: 2009 - 1974 = 35, also 36. Geburtstag. Wie komme ich auf 10 mehr??

Meine Glückwünsche sind damit aber nicht geschmälert.
do ut des.

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PeterI
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Beitrag von PeterI » Di 28.07.09 20:10

Kann mir viell. jemand einen Tipp geben, wie ich den Theodosius hier von dem Staub befreie ohne, dass die Patina kaputt geht?
Mit Seifenwasser und Zahnstocher komme ich nicht weiter... es scheint mineralisierter Sand zu sein.
Erstes Foto zeigt wie ich ihn bekommen habe.

Vielen Dank schon mal

Nachtrag: habe gelesen, dass man den Sand am besten mit einem Skalpel oder wie der beachcomber das macht, mit einer Nadelspitze weg kriegt.
Da ich darin leider ungeübt bin und auch keinen Mikroskop habe wollte ich das gerne vermeiden.
Dateianhänge
DSC05433.JPG
DSC05432.JPG
Theodosius.jpg
Zuletzt geändert von PeterI am Di 28.07.09 20:23, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag von emieg1 » Di 28.07.09 20:13

Tja, wenns nur Staub wäre ;-)

Aber es sind mitunter ganz hartnäckige (Sand-)verkrustungen, die du nur mit viel Liebe und Zeit (und den hier vorgestellten Instrumenten) unter dem Stereomikroskop runterpiddeln kannst :-)

Diese Investition würde sich übrigens lohnen... IMHO ein wunderschönes Stückchen!

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Beitrag von PeterI » Di 28.07.09 20:28

Also muss doch die Nadel vom beachcomber her halten... werde zuerst an ein paar unbrauchbaren Münzen üben, falls ich mal ein paar ersteigere.
Danke nummis durensis
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