Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Mo 29.03.10 13:41

Wäre schön, wenn das nicht aus Metall wäre bzw. gummiert o.ä., da hätte ich Angst, manche Münze zu beschädigen.

diwidat
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von diwidat » Mo 29.03.10 23:02

cepasaccus hat geschrieben:Ist das sowas wie ein Schraubstock?
So ungefähr, nur im absoluten Miniformat.
Zugespannt wird mit einer Rändelschraube, bei der man sehr viel Gefühl (auch in Berlin) für die Spannung hat. Wenn man ausversehen den Finger drin läßt, kann man sich leicht mit der anderen Hand selbst befreien.
Um den Kantendruck zu vermindern, kann man auch etwas weiches dazwischen legen -> Pappe, Streichholz oder Geldscheine :lol:
Das Ding kostet so um die 8 - 9 Euro, eine Version mit Gummibacken ist auch Verfügbar - etwas teurer.

@ areich,
Wäre schön, wenn das nicht aus Metall wäre bzw. gummiert o.ä., da hätte ich Angst, manche Münze zu beschädigen.
,
gummiert gibt es das auch, aber die Beschädigungen durch die Nadeln und Schraubendreher wiegen viel schwerer als möglicherweise eine kleine Druckstelle am Rand.

Gruß diwidat
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von justus » Mo 29.03.10 23:25

Wo gibt's denn so 'nen Minischraubstock zu kaufen?
mit freundlichem Gruß

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mo 29.03.10 23:31

Zuverlässig liefert so etwas Uhren Römer http://www.uhren-roemer.de/

Aus Ex-Uhrmacherhobbyzeiten besitze ich diesen Werkzeughalter auch, benutze ihn zur Münzreinigung allerdings nicht. Kleinere Münzen nimmt der Aluminiumhalter übrigens nicht auf und bei dem mit Kunststoffnoppen wären mir selbige bei der Reinigung im Weg.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mo 29.03.10 23:36

Der Werkshalter meines Vaters ist uebrigens aus Plastik, hat speziell geformte Backen um eben ein Uhrwerk halten zu koennen und wird automagisch von einer Feder zusammengezogen.

Ich hab heute mit einem spitz zugeschliffenen Gravierstichel an meinem Gallienus herumgepopelt. Ich fand es deutlich angenehmer als mit der Einwegspritze. Allerdings ist er ziemlich schnell stumpf geworden. Vielleicht sind diese billigen Stichel noch ungehaertet.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von schnecki » Di 30.03.10 20:32

Hallo Freunde !

Ich habe Neulich ein Sesterz vom gutem Philippus II ersteigert , wo mir das Portrait sehr gefallen hat ! Das Proplem ist nun , dass irgenjemand die Patina auf dem Avers entfernt hat !
Ich hätte aber gerne wieder eine Patina auf der Münze . Sollte ich eine künstliche Patina afbringen , und was für gute Mittelchen sollte ich dazu benötigen und wo bekomme ich diese her .
Lohnt sich die Patinierung überhaubt , oder sollte ich es lieber sein lassen ???
Ich hänge mal zwei Bildchen mit an , und ich würde mich freuen , wenn Ihr euere Meinung dazu sagen könntet !

Daten :AV.: M IVL PHILIPPVS CAES Rv.: PRINCIPI IVVENT / S - C Gewicht : 14,6g Durchmesser : 27mm


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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Di 30.03.10 20:58

Ich würde sie nicht anmalen, das macht es nicht besser. Die wird mit der Zeit etwas tönen und dann ist es nicht mehr so schlimm. Sonst kannst Du sie vielleicht in den Schokobrunnen tauchen, das ist wenigstens leicht wieder zu entfernen. :p

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Di 30.03.10 21:16

Also ich würde da auch nichts dran fummeln. Schon jetzt ist diese Entpatinierung nicht so dramatisch. Und das Portrait finde ich wirklich sehr ahnsehnlich! Um die Authenzität zu wahren, würde ich die Münze mit Aceton gut säubern und zusammen mit ein paar Schwefelhölzern weglegen - dann sollten die hellen Stellen hübsch nachgedunkelt sein. Eventuell könntest du vorher noch die Verkrustungen auf der Rückseite entfernen.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von schnecki » Di 30.03.10 22:10

@ nummis und Andi

Danke für euere Meinung,,,ich werde es so tun , wie Ihr es sagt !

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Di 30.03.10 23:06

Welche der beiden Varianten?

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Di 30.03.10 23:12

Wie ich hoffe, erstmal die vernünftigste und die schonenste. Mit ein wenig Geduld (bedeutest numismatisch gesehen etwa ein Jahr) hat sich dann die Schokotunke von selbst erledigt!

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Mi 31.03.10 08:55

nummis durensis hat geschrieben:Wie ich hoffe, erstmal die vernünftigste und die schonenste.
Danke für die Blumen. :D

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mo 05.04.10 19:49

Noch mal zu meinem Panther zurueckkommend ...

Ich bin echt in grosser Versuchung ihn chemisch zu entpatinieren. Der sieht unter dem gruenen und noch eher hellbraunem Dreck echt super aus, z. B. die Frisur. Irgendeinen Lochfrass hab ich keinen gefunden. Wenn ich nun versuche diese Deteils mechanisch freizulegen befuerchte ich, dass ich die Muenze unnoetig verkratze und trotzdem nicht alles sauber bekomme. Ich bin mir bewusst, dass ich nach dem Entpatinieren praktisch eine Kupfermuenze, aber ehrlich gesagt wuerde mich das nicht sehr stoeren, da sie ja mal so ausgesehen hat und auch irgendwann wieder milchschokoladig anlaeuft.

Euere Meinungen dazu? Und wie entpatiniert man am schonensten?

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mo 05.04.10 20:52

auch wenn ich der meinung bin, dass man die sehr gut mechanisch reinigen kann, (etwaige kleine kratzer kann man gut mit der silberbürste glätten), so nimm halt (apfel)essig zum entpatinieren. das geht relativ langsam, und du kannst immer mal nachschauen wie weit die entpatinierung fortgeschritten ist. zwischendurch mal mit den fingern bereiben hilft dann auch schon.
EDTA würde auch funktionieren, ist aber nicht so leicht zu beschaffen wie essig.
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Münzschreck » Mo 05.04.10 21:06

Hallo,
statt Chemie würde ich dir eher eine schwache Elektrolyse empfehlen. Hat den Vorteil, daß auf der Münze eine dunkle Schicht über bleibt, die man mit sehr feiner Stahlwolle noch ein wenig bearbeiten kann. Das solltest du aber auf jeden Fall vorher mal mit ein paar wertlosen Münzen ausprobieren.

Anbei mal ein schönes Beispiel (vorher/nacher) für eine solche Reinigung.
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