kc hat geschrieben:
Außerdem wurde Gaddafi vom Westen unterstützt und mit Waffenlieferungen und wirtschaftlicher Unterstützung wurde indirekt bei der Unterdrückung des libyschen Volkes mitgewirkt. Und nun machen die Amerikaner und Europäer plötzlich einen auf unschuldig, als ob sie Gaddafi schon immer verachtet hätten usw. Das ist doch scheinheilig hoch 3!!!
Nein, ist es nicht. Zeiten ändern sich und Gaddafi hat das erträgliche Maß überschritten. Ein Mann, der 40 Jahre lang regiert, sich einst selbst zum Revolutionsführer gemacht hat und dabei noch die Theorie zu seiner Revolution selbst liefert, beginnt mit einem hemmungslosen und nicht mehr hinnehmbaren Abschlachten von allen, die sich ihm und seinen Ideen in den Weg stellen. Seine "Persönlichkeit" hat dabei den Grad erreicht, der allgemein als Grössenwahn bezeichnet wird und die ihn unfähig macht, zwischen sich selbst und seinem Land unterscheiden zu können. Diese Symptomatik ist übrigens gut nachvollziehbar, wenn man einen kurzen crash durch die Jahrhunderte der Despotengeschichte macht. Egal, wo man dort anhält: Die Story ist immer die gleiche, nur die Namen ändern sich.
Dass die USA da nicht wieder zögernd und zu lange tatenlos zuschauen wie in Ruanda, sollte man hoch anrechnen. Dabei erweist sich die vornehme Zurückhaltung der Politik Obamas in dieser Sache als vorbildlich, wie ich finde.
Aber davon mal ganz abgesehen: Ich blicke mit grosser Besorgnis auf den morgigen Wahlsonntag in BW... ihr nicht auch?!