Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Di 12.04.11 18:38

Numis-Student hat geschrieben:http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 18&t=40029

Beide Stücke sind wohl echt: Der 5er hat einen kl. Stempelbruch, der identisch ist mit einer im Internet angebotenen, von ihm zertifizierten ;-) Den 10er habe ich bisher nur gewogen, aber 1,70g entspricht genau dem Soll.
Im Link habe ich meine Stücke eingestellt...

Wie gesagt, der 5er ist stempelgleich zu einer von Franquinet zertifizierten Münze, damit ist für mich zweifelsfrei die Echtheit bestätigt. Beim 10er passt das Gewicht exakt, sie stammt aus der selben Quelle...

Ein Zertifikat lasse ich höchstens erstellen, wenn ich sie je verkaufen sollte. Im Moment wäre es mir zu teuer ;)

Schöne Grüße,
MR
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von vMadai » Di 12.04.11 18:52

Ich habe auch so ein Stück. Meine Mutter ist in "Litzmannstadt" geboren und im Nachlass meines Opas, der im Krieg eine Firma in Lodz hatte, fand sich eine solche Ghetto-Münze (10er). Ob sie echt ist, habe ich nicht prüfen lassen, dass mein Opa die nachträglich von einem Fälscher gekauft hat, kann ich mir allerdings kaum vorstellen. Daher halte ich sie für echt.

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von n.......s » Di 12.04.11 18:59

vMadai hat geschrieben:Ich habe auch so ein Stück. Meine Mutter ist in "Litzmannstadt" geboren und im Nachlass meines Opas, der im Krieg eine Firma in Lodz hatte, fand sich eine solche Ghetto-Münze (10er). Ob sie echt ist, habe ich nicht prüfen lassen, dass mein Opa die nachträglich von einem Fälscher gekauft hat, kann ich mir allerdings kaum vorstellen. Daher halte ich sie für echt.
in dem Fall glaube ich das auch.

bei den zahlreichen - vor allem bei ebay oder Börsen- angebotenen Stücken - gern auch in sehr guter Erhaltung- ist da deutlich mehr Misstrauen angebracht!

emieg1
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von emieg1 » Di 12.04.11 19:05

Numis-Student hat geschrieben: Wie gesagt, der 5er ist stempelgleich zu einer von Franquinet zertifizierten Münze, damit ist für mich zweifelsfrei die Echtheit bestätigt. Beim 10er passt das Gewicht exakt, sie stammt aus der selben Quelle...
Bei neuzeitlichen Münzen hältst du eine "Stempelgleichheit" für ein Echheitsmerkmal, noch dazu bei diesen? 8O 8O

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich gönne dir die Echtheit von Herzen, aber wie du ja selbst weisst, sind Trödler, Altmetallhändler etc. hier im Rheinland ein gewiefter Menschenschlag, die für einen Euro ihre Grossmutter verkaufen würden (ok, ja, ich weiss, immer diese Vorurteile...).

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Di 12.04.11 19:08

Also Stempelgleichheit zu einer zertifizierten ist doch wohl auch ein gewisses Indiz, oder ? ;-)

Schöne Grüße,
MR

ps: da jetzt noch irgendwer fragt: ja, eine nachweisbare Stempelgleichheit mit exakt dem gleichen Stempelriss ist für mich ein klares Indiz, denn einen Stempelriss perfekt mitzufälschen halte ich für ausgeschlossen.
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Di 12.04.11 19:13

ach, du warst das :-) ja, klar, man muss immer vorsichtig sein, gerade bei solchen Münzen, die kein kompliziertes Bild haben. Aber ich gehe wirklich davon aus, dass der keinerlei Ahnung hatte. Hätte er einigermassen gewusst, was das ist, hätte er locker 50 oder 100 pro Stück genommen.

Also ich kann höchstens noch die Legierung prüfen lassen, aber ein Gutachten kostet, und dafür habe ich zur Zeit nix über :-D
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Di 12.04.11 21:40

Also, ich habe mich heute abend ein wenig bei meinen Professoren umgehört, und da gab es keine Zweifel. In den nächsten Tagen versuche ich noch, zum Dorotheum zu kommen.

Bisher spricht (ausser allgemeiner Vorsicht) nichts gegen die Echtheit ;-)

Literatur habe ich ausgeliehen und werde heute abend noch etwas stöbern...

Schöne Grüße,
MR
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Di 12.04.11 22:58

So, noch ein Argument pro Echtheit: Der 10er wiegt (wie gesagt) 1,70 g (Sollgewicht 1,70 g), der 5er 1,56 g (Sollgewicht 1,57 g).

Schöne Grüße,
MR
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von n.......s » Mi 13.04.11 08:11

auch wenn Du noch so viele Argumente sammelst musst Du zugegeben , dass Herkunft und Preis nicht gerade dafür sprechen?
Verstehe mich bitte nicht falsch- ich gönne Dir einen solchen Fang, möchte aber darauf hinweisen dass die Chance auf einem solchen Markt wirkliche Schnäppchen oder Raritäten zu ergattern die dort unerkannt in Wühlkisten schlummern eher gering bist fast nicht vorhanden sein dürfte.
Und das Gewicht ist für mich kein Argument- es gibt allein bei ebay genügend solcher Stücke, die falsch sind und trotzdem ein "passendes" Gewicht haben.

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von *EPI* » Mi 13.04.11 09:50

Ich gönne Dir auch, dass sie echt sind und ein Stempelbruch an der richtigen Stelle kann EIN Indiz für die Echtheit sein (inzwischen wird ja alles mitgefälscht). Gerade von diesen Münztypen gibt es sehr gute Fälschungen und ich lasse die Finger von diesen Stücken. In Flohmarktwühlkisten habe bisher sehr günstig seltene Jahrgänge/Münzzeichen von ausländischen Massentypen entdeckt (aber eher selten) und einen Kolonialtoken. Alles, was nicht Massen-/Standardmünze ist und einigermaßen separat oder in kleinen Schachteln gelagert wird, ist im Normalfall entweder falsch oder zu teuer (Eine günstige Ausnahme habe ich erlebt, aber ich schließe natürlich nicht aus, dass ich echte Münzen als falsch eingestuft habe.) . Und die Geschichten von Flohmarkthändlern über ihre falschen Münzen reichen von "sehr kreativ" über "ignorant" und "ich habe keine Ahnung" bis "die ist 100 prozentig echt".

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Mi 13.04.11 11:34

nephrurus hat geschrieben:auch wenn Du noch so viele Argumente sammelst musst Du zugegeben , dass Herkunft und Preis nicht gerade dafür sprechen?
Verstehe mich bitte nicht falsch- ich gönne Dir einen solchen Fang, möchte aber darauf hinweisen dass die Chance auf einem solchen Markt wirkliche Schnäppchen oder Raritäten zu ergattern die dort unerkannt in Wühlkisten schlummern eher gering bist fast nicht vorhanden sein dürfte.
Und das Gewicht ist für mich kein Argument- es gibt allein bei ebay genügend solcher Stücke, die falsch sind und trotzdem ein "passendes" Gewicht haben.
Hallo,
ich weiss, dass es sehr, sehr oft die Geschichte zu Fälschungen ist: Auf dem Flohmarkt, im Urlaub, vom älteren Mann usw. ;-)

Aber, ich möchte behaupten, dass man mit einem guten Gespür, einem möglichst breiten numismatischen Wissen und einer großen Portion Glück solche Schnäppchen durchaus machen kann. (Bei mir sind es im Schnitt etwa alle 2 Jahre, bis ich solch ein Schnäppchen finde.

Ich habe in den letzten Jahren folgende Schnäppchen gemacht:

1) mittelalterlicher Pfennig, wohl aus Magdeburg, Kg. Heinrich der Ich-weiss-nicht-auswendig-ste ;-). Unedierter Typ, einziges bekanntes Exemplar. (Münzbörse 5 Euro)

2) Bimetall-Jeton aus Frankreich, 17. Jhdt. (Wühlkiste eines Händlers mit Schwerpunkt Antike 10 Euro). Ein vergleichbares Stück stand damals im noch freien coinarchives mit Zuschlag 2000 Euro + Aufgeld bei Künker. Die Bimetall-Stücke sind extrem selten
(Link finde ich nicht, ich hänge das Stück an)

3) Taler 1690 aus ___ , sehr selten, mit Nadel (Flohmarkt, 25 Euro), ich bekam sofort am Institut 500 dafür geboten, die Einschätzungen der Kollegen lagen alle bei 3-5000 Euro.
Hier mein Ex: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... g+wetterau

und jetzt die beiden Litzmannstadt-Prägungen.

(Weggelassen habe ich jetzt den Pescennius Niger mit Viktoria links (?), zweites bekanntes Ex. für 230 Euro oder so... Obwohl das sicher auch noch günstig war ;-) )


Und ich hätte nochmal ein Argument pro Echtheit: Ich habe inzwischen das Buch von Franquinet zum Thema durchgelesen. Darin steht, dass die Fälschungen von neuen Stempeln gefertigt werden. Dort sind die Kreislinien dünner. Ausserdem wurden die Stempel der echten 10er von Hand nachgearbeitet, so dass sich eine Stempelkette erstellen lässt. Mein 10er stammt demnach vom ersten Stempelpaar.

Schöne Grüße,
MR
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Zuletzt geändert von Numis-Student am Di 23.10.12 23:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Mi 13.04.11 11:40

*EPI* hat geschrieben: Und die Geschichten von Flohmarkthändlern über ihre falschen Münzen reichen von "sehr kreativ" über "ignorant" und "ich habe keine Ahnung" bis "die ist 100 prozentig echt".
Die Geschichten interessieren mich überhaupt nicht, ehrlich gesagt...

Ich schaue mir die Münze an (eventuell noch die Gesellschaft der anderen Münzen) und dann entscheide ich für mich nach meinem Gespür und dem ganzen Wissen, was uns an der Uni eingetrichtert wird :-)
Und bis auf ganz wenige Ausnahmen (halbiertes Münzmeister-As als moderne Gussfälschung für unter 5 Euro und einem wohl gefälschten Aelius-As bei ebay für etwa 20 Euro (dazu aber noch 3 echte, schöne Spätrömer/Byzantiner)) bin ich damit bisher ganz gut gefahren...

Schöne Grüße,
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von klausklage » Mi 13.04.11 11:52

Ich glaube nicht, dass wir die Frage der Echtheit hier nur anhand von allgemeinen Überlegungen und Photos klären können. Das ist halt der Unterschied zwischen antiken (da ist es schon schwer genug) und modern geprägten Münzen. Von daher freue ich mich bis zum Beweis des Gegenteils zusammen mit Malte über sein Schnäppchen.
Ich habe als Student mal einem windigen Buchhändler eine signierte Bukowski-Ausgabe abgekauft. Die Möglichkeit besteht natürlich, dass ich da in Wirklichkeit nur ein Autogramm des Buchhändlers erworben habe, aber da ich die Echtheit nicht positiv feststellen kann, halte ich das Ding halt einfach für echt. Da ich es nicht verkaufen will, ist letztlich eh nur mein sujektives Empfinden maßgeblich.
Olaf
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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von tilos » Mi 13.04.11 12:18

Numis-Student hat geschrieben:...
Im Link habe ich meine Stücke eingestellt...
Schöne Grüße,
MR
Ich finde keine links, außer die beiden zu den Vergleichsstücken bei MA-Shops.
Gruß
Tilos

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Re: Erlebnis auf Antikflohmarkt in Köln

Beitrag von Numis-Student » Mi 13.04.11 12:30

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