Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

Benutzeravatar
Mithras
Beiträge: 1276
Registriert: Sa 11.12.10 12:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Mithras » Fr 18.02.11 20:31

ich finde auch, dass sich beide Stücke nun optisch deutlich verbessert haben - es war ja leider vorher noch nicht einmal eine ganzflächige schöne Malachtitpatina, sondern nur diese buckeligen klumpigen superharten Auflagen - wenn man nur diese ablösen könnte, wäre das natürlich perfekt :-)
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

Benutzeravatar
pepone
Beiträge: 209
Registriert: So 28.12.08 09:00
Wohnort: Altdorf
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von pepone » Do 21.04.11 08:08

Servus,

Will mir diesen Septimius kaufen http://www.vcoins.com/ancient/incitatus ... duct=11632 .
Glaubt ihr, dass die Auflagen sich entfernen lassen ?

Gruss
Pepone

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Sa 30.04.11 01:42

pepone hat geschrieben:Servus,

Will mir diesen Septimius kaufen http://www.vcoins.com/ancient/incitatus ... duct=11632 .
Glaubt ihr, dass die Auflagen sich entfernen lassen ?

Gruss
Pepone
Die Auflagen lassen sich imho nur radikal entfernen, d.h. du hast nach der Reinigung einen blanken, recht abgenutzten Sesterzen vor dir liegen. Aber für einen gedrückten Preis von 35 USD wäre der doch absolut OK...

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Fr 27.05.11 18:12

Bei dieser Gelegenheit kann ich gleich beichten, dass mir vor geraumer Zeit Säure auf einen As des Domitian getropft ist und ich die Münze vollkommen "entkleidet" habe. Mittlerweile ist die Patina ein wenig nachgewachsen...
Dateianhänge
domitian_as_av.jpg
domitian_as_rev.jpg

Benutzeravatar
AlexDu
Beiträge: 89
Registriert: Mi 16.02.11 10:06
Wohnort: Neustadt in Sachsen
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von AlexDu » Sa 28.05.11 00:16

Hallo Nummis,
wäre noch interessant die Münze "vorher" zu sehen. Ich hab hier noch einen Kandidaten rumliegen, der eine dicke schwarze, harte Schicht (Brand) hat.
Deine Münze sieht ja erstmal garnicht so schlimm aus. Welche Säure ist dir den auf den Domitian getropft?

Gruß Alex

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » So 29.05.11 14:25

Es war Salzsäure :cry:

Letztendlich hab ich den As dann vollends darin gebadet; einerseits fördert diese Totalentkleidung zwar die nackten Tatsachen des ursprünglichen Materials ans Tageslicht, andererseits sind Details nunmehr besser sichtbar. So unfroh bin ich über dieses unfreiwillige Experiment auch nicht.

Hier die Münze "vorher":

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=165

Benutzeravatar
Notker
Beiträge: 151
Registriert: Sa 01.05.10 23:25
Wohnort: St. Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Notker » Fr 03.06.11 11:29

Liebe Experten

Ich habe die folgende Münze auf Ebay ersteigert und sie heute per Post erhalten. Bereits beim Auspacken ist mir aufgefallen, dass die Münze auf der Verpackung grüne Abriebspuren hinterlassen hat. Die Patina fühlt sich in der Hand auch relativ eigenartig an... irgendwie leicht klebrig. Nach kurzer Zeit Inspektion in der Hand hatte ich in meiner Unvorsicht mit den Fingernägeln bereits Kratzer in der dunkelgrünen Schicht hinterlassen.

Meine Frage nun an euch: Meint ihr die Münze sei mal entpatiniert gewesen und wurde Schnellpatiniert, oder sogar angemalt? Oder handelt es sich um normale Ablagerungen, die sich allenfalls entfernen lassen?
Die hellgrüne darunterliegende Schicht scheint hingegen relativ stabil zu sein.

003.JPG

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 24820
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 12164 Mal
Danksagung erhalten: 6964 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » Fr 03.06.11 11:38

klebrig grün weich hört sich sehr nach weichmacherhaltigen Alben an ;)
Angeblich löst sich das Zeug problemlos in Aceton o. ä.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Benutzeravatar
areich
Beiträge: 8101
Registriert: Mo 25.06.07 12:22
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Fr 03.06.11 12:02

Bei mir hat's damit jedenfalls gut geklappt. Gibt's im prolligen Plastikkanister im Baumarkt oder zum selben Preis im kleinen, liebevoll befüllten Fläschchen vom Apotheker.

Benutzeravatar
Notker
Beiträge: 151
Registriert: Sa 01.05.10 23:25
Wohnort: St. Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Notker » Fr 03.06.11 12:07

Hab noch nie mit Aceton gearbeitet. Legt man da die Münze ein, oder putzt sie mit einem Wattestäbchen?

Benutzeravatar
areich
Beiträge: 8101
Registriert: Mo 25.06.07 12:22
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Fr 03.06.11 12:21

Du kannst sie mit einem Zellstofftuch abwischen oder auch reinlegen, wenn es nicht gleich abgeht. Eben nichts nehmen, womit Du die Münze zerkratzt,
eigentlich geht es fast von allein. Ich benutze die längste Serviette der Welt.

Benutzeravatar
beachcomber
Beiträge: 10728
Registriert: Mi 13.07.05 19:53
Wohnort: portimão,portugal
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Fr 03.06.11 14:56

leg sie so lange ein wie du willst! 'ner echten patina macht aceton gar nichts, 'ne falsche verschwindet (meistens).
grüsse
frank

Benutzeravatar
Notker
Beiträge: 151
Registriert: Sa 01.05.10 23:25
Wohnort: St. Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Notker » Fr 03.06.11 16:30

Zuerst Mal danke für die Ratschläge.

Jetzt das Ergebnis: Es gibt wie ihr seht gute und schlechte Nachrichten. Die dunkle Masse welche die Münze verklebt hat, hat sich gut gelöst und darunter ist eine sehr ansprechende hellgrüne Patina zum Vorschein gekommen. Andererseits hat die dunkle Masse (ich halte es mittlerweile für Farbe) einen unschönen Patinaausbruch am Rand des Avers abgedeckt, der jetzt sichtbar geworden ist.
008.JPG
Tja... man kann wohl nicht alles haben. :?

Ich denke, dieser Randausbruch war auch der Grund dafür, dass sich jemand an der Münze als Malermeister versucht hat.

Ich werde die Münze zu gegebener Zeit auch mal mit Bestimmung im Clodius-Thread vorstellen.

emieg1
Beiträge: 5614
Registriert: Do 18.12.08 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Fr 03.06.11 16:33

Ich meine, der Gesamteindruck hat durch die Behandlung nicht gelitten. Das hätte auch schlimm enden können.

Benutzeravatar
Notker
Beiträge: 151
Registriert: Sa 01.05.10 23:25
Wohnort: St. Gallen, Schweiz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Notker » Fr 03.06.11 16:35

@ nummis

Darf ich das so verstehen, dass unter der "Farbe" evtl. noch mehr Schäden hätten verborgen sein können?

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder