Es fällt auf, daß die kleinen Nominale unter den römischen Münzen, auch den provinzialen, viel weniger häufig sind als die höheren Werte.
Dafür lassen sich mehrere Ursachen denken: Zum einen wurde auf sie wegen ihrer geringen Kaufkraft weniger achtgegeben, so daß sie in umfangreichen Schatzfunden kaum je auftauchen. Zudem gingen sie im Alltag leicht auf Nimmerwiedersehen verloren, und, waren sie erst einmal im Boden, wurden sie infolge ihrer Kleinheit meist gründlich zersetzt und bei Grabungen leicht übersehen. Und schließlich war es der bei Kleinmünzen nicht realisierbare Schlagschatz des Emittenten (die Produktion eines Eurocents etwa kostet heute ziemlich genau einen Cent!), der das Prägen von Kleinstmünzen unattraktiv machte.
Besonders bezüglich der kleinsten Werte unter den Alexandrinern ist immer wieder festzustellen, daß auch die umfangreichsten Sammlungen dieses Gebietes eklatante Lücken aufweisen, was die Zuordnung einer Kleinstmünze zu einer Katalognummer häufig unmöglich macht.
Das gilt auch für den hier vorgestellten Dichalkon des Hadrian, obwohl trotz der nicht sehr guten Erhaltung alle numismatisch relevanten Details klar erkennbar sind.
HADRIANUS 117 - 138
Æ Dichalkon Alexandria 128/129 (Jahr 13)
Av.: Ohne Legende – Belorbeerte und auf der linken Schulter leicht drapierte Büste rechts
Rv.: Pan nach links schreitend; die Rechte erhoben, Pedum und Nebris in der Linken
Links und rechts im Feld: LI - Γ (= Jahr 13)
Ø 13 – 14 mm / 1,42 g ; Stempelstellung 10 Uhr
Vielleicht kann hier wieder mal ein Forumsfreund mit einem Literaturzitat aushelfen.
Gruß
chinamul