Jeton mit Gegenstempel
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Jeton mit Gegenstempel
Moin!
Folgendes Stück beschäftigt mich gerade.
Wenn ich das richtig erlesen habe diente zu diesem Stück ein Jeton als Vorlage der unter Ludwig XIV +XV (?) als Militärjeton ausgegeben wurde. So wie hier https://www.ma-shops.de/cdma/item.php5?id=415128 oder hier https://www.ma-shops.de/almanumis/item.php5?id=3117
Unter der Büste befindet sich ein L, ich vermute einmal für Lauer
Viel interessanter finde ich aber den Gegenstempel: Kekrönter Kelch zwischen I C ! Kann dazu jemand Informationen beisteuern?
Kann jemand das Stück zeitlich einordnen ?
Danke und Gruß
4,99€
Folgendes Stück beschäftigt mich gerade.
Wenn ich das richtig erlesen habe diente zu diesem Stück ein Jeton als Vorlage der unter Ludwig XIV +XV (?) als Militärjeton ausgegeben wurde. So wie hier https://www.ma-shops.de/cdma/item.php5?id=415128 oder hier https://www.ma-shops.de/almanumis/item.php5?id=3117
Unter der Büste befindet sich ein L, ich vermute einmal für Lauer
Viel interessanter finde ich aber den Gegenstempel: Kekrönter Kelch zwischen I C ! Kann dazu jemand Informationen beisteuern?
Kann jemand das Stück zeitlich einordnen ?
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Die Datierung im ersten Link verstehe ich nicht
1702 bei einem Herrscher, der erst 1754 geboren wurde
Ich würde aber mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Stücke zeitgenössisch sind. Stilistisch passt es gut, und eine spätere Prägung erscheint von der Logik her nicht sinnvoll...
Schöne Grüße,
MR


Ich würde aber mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Stücke zeitgenössisch sind. Stilistisch passt es gut, und eine spätere Prägung erscheint von der Logik her nicht sinnvoll...
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- KarlAntonMartini
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Die Jetons von Lauer sind für private Zwecke kommerziell vertrieben worden, nicht zu verwechseln mit den offiziellen Jetons aus Frankreich. Ich würde das Stück frühestens kurz vor der Revolution ansetzen. Die Punze habe ich noch nie gesehen. IC könnte für Jesus Christus stehen, dazu paßt auch der Kelch. Vielleicht eine Kommunionmarke, ich weiß nicht, ob die frz. Reformierten so etwas verwendeten? Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Signiert LGL, also Lazarus Gottlieb Lauffer. Das Stück ist wohl wirklich von dem frz. Schatzmeister in Auftrag gegeben. worden. Ludwig der XIV. starb 1715. Um 1700 dürfte richtig datiert sein. Grüße, KarlAntonMartiniNumis-Student hat geschrieben:Die Datierung im ersten Link verstehe ich nicht1702 bei einem Herrscher, der erst 1754 geboren wurde
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Ich würde aber mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Stücke zeitgenössisch sind. Stilistisch passt es gut, und eine spätere Prägung erscheint von der Logik her nicht sinnvoll...
Schöne Grüße,
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Re: Jeton mit Gegenstempel
ok, ich hätte den eher als Ludwig XVI gesehen, aber du hast recht, der XIV ist bei den Franzosen "le Grand".
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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- KarlAntonMartini
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Das Stück von 4,99 könnte auch LGL signiert sein, der Stempel war anscheinend schon ziemlich abgenutzt. Bitte noch mal scharf ansehen! - Dann wäre er zeitlich wie der vom ersten Link einzustufen. L für Lauer gibts erst später.
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Also erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich hab jetzt doch noch einmal richtig draufgeschaut, und vor dem klar sichtbaren L befinden sich wirklich noch lesbare Reste, die Signatur ist also LGL.
Dies entspreche ja wie du bemerkt hast genau dem ersten Link. Kann ich davon ausgehen, das er dann doch zum genannten Zweck ausgegeben wurde und nicht wie ich angenommen habe als Kopie für einen anderen Zweck eingesetzt wurde?
An JC hatte ich auch gedacht, gerade wegen dem Kelch. Jetzt muss ich erst mal schauen was die Aufgabe einer Kommunionsmarke ist.
Danke
4,99€
Ich hab jetzt doch noch einmal richtig draufgeschaut, und vor dem klar sichtbaren L befinden sich wirklich noch lesbare Reste, die Signatur ist also LGL.
Dies entspreche ja wie du bemerkt hast genau dem ersten Link. Kann ich davon ausgehen, das er dann doch zum genannten Zweck ausgegeben wurde und nicht wie ich angenommen habe als Kopie für einen anderen Zweck eingesetzt wurde?
An JC hatte ich auch gedacht, gerade wegen dem Kelch. Jetzt muss ich erst mal schauen was die Aufgabe einer Kommunionsmarke ist.
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Kommunionmarken wurden va in den schottischen calvinistischen Freikirchen verwendet. Der Gläubige bekam sie beim Bußgottesdienst vor dem Sonntag und konnte sich dann am Sonntag damit als empfangsberechtigt ausweisen. Ob die frz. Hugenotten sowas verwendet haben, weiß ich nicht. Das ist nur eine Hypothese, vielleicht hat die Punze auch ganz andere Zwecke, zB im Weinkeller eines Klosters oder Kelch und Krone sind ein Wirtshauszeichen und IC die Initialen des Wirtes? Grüße, KarlAntonMartini4,99€ hat geschrieben:Also erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich hab jetzt doch noch einmal richtig draufgeschaut, und vor dem klar sichtbaren L befinden sich wirklich noch lesbare Reste, die Signatur ist also LGL.
Dies entspreche ja wie du bemerkt hast genau dem ersten Link. Kann ich davon ausgehen, das er dann doch zum genannten Zweck ausgegeben wurde und nicht wie ich angenommen habe als Kopie für einen anderen Zweck eingesetzt wurde?
An JC hatte ich auch gedacht, gerade wegen dem Kelch. Jetzt muss ich erst mal schauen was die Aufgabe einer Kommunionsmarke ist.
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Auch die Hugenotten verwendeten Abendmahlsmarken, genannt Mereaux, aber ob das gezeigte Stück eine ist, kann ich nicht sagen.
Gruß ischbierra
Gruß ischbierra
- olricus
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Re: Jeton mit Gegenstempel
Hallo,
hier noch einige Hinweise zu dem Stück, wie schon geschrieben, ist es ein in Nürnberg geprägter Jeton, in der Literatur
unter Frankreich gelistet, vielleicht war es ein Auftrag aus Frankreich, was ich bezweifele, da die Nürnberger Jetonpräger
Motive wählten, um sie dann in den betreffenden Gebieten gut zu verkaufen, wie schon Karl Anton Martini geschrieben hat.
Das Stück zeigt auf der Vorderseite das Brustbild von Ludwig IV., auf der Rückseite ist der flämische Löwe zu sehen, ähnliche
Stücke zeigen, wie dieser vom gallischen Hahn vertrieben wird, also ein zeitgeschichtlicher Vorgang, also kein "militärischer" Jeton.
Im alten Katalog Neumann "Beschreibung der bekanntesten Kupfermünzen ....." ist es die Nr. 29541 ohne Jahreszahl, es gibt
auch ein ähnliches Stück mit Jahreszahl 1690 (Neum. 29516).
Der Gegenstempel wurde sicher später privat angebracht, wohl kaum in Katalogen zu finden, eventuell mal bei Mitchinger nachschauen.
Grüße von olricus
hier noch einige Hinweise zu dem Stück, wie schon geschrieben, ist es ein in Nürnberg geprägter Jeton, in der Literatur
unter Frankreich gelistet, vielleicht war es ein Auftrag aus Frankreich, was ich bezweifele, da die Nürnberger Jetonpräger
Motive wählten, um sie dann in den betreffenden Gebieten gut zu verkaufen, wie schon Karl Anton Martini geschrieben hat.
Das Stück zeigt auf der Vorderseite das Brustbild von Ludwig IV., auf der Rückseite ist der flämische Löwe zu sehen, ähnliche
Stücke zeigen, wie dieser vom gallischen Hahn vertrieben wird, also ein zeitgeschichtlicher Vorgang, also kein "militärischer" Jeton.
Im alten Katalog Neumann "Beschreibung der bekanntesten Kupfermünzen ....." ist es die Nr. 29541 ohne Jahreszahl, es gibt
auch ein ähnliches Stück mit Jahreszahl 1690 (Neum. 29516).
Der Gegenstempel wurde sicher später privat angebracht, wohl kaum in Katalogen zu finden, eventuell mal bei Mitchinger nachschauen.
Grüße von olricus
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