ischbierra hat geschrieben: ...und zeige einen Dirhem Kay Kawus III. aus Konya, 677. Leider bin ich auch des Arabischen nicht mächtig und vertraue oft den Händlerangaben oder suche mühsam bei zeno.
Zu meinem Glück würde mir noch fehlen, wenn die Kundigen unter Euch mal an Hand von Beispielen die Areale auf den Münzen bezeichnen könnten, auf denen man Herrschernamen , Daten und Münzstätte findet - dann hätte man wenigstens einen Anhaltspunkt. Wenn man weiß, wonach man suchen muß ist es eben einfacher. Ich habe mich kürzlich mit den judäischen Hasmonäermünzen befaßt, deren aramäische Inschriften alle gleich kryptisch aussehen; jetzt kann ich sie wenigstens unterscheiden.
Hallo ischbierra,
wie ich schon geschrieben habe, kann man hierzu leider keine "Patentantwort" liefern: selbst bei einem ganz bestimmten Jahrgang einer ganz bestimmten Münzstätte, können die Datumsangaben in unterschiedlichen Randbereichen zu finden sein.
Und nun zu der von Dir gezeigten Münze:
Offensichtlich handelt es sich hierbei um einen Schreibfehler: Kay Kawus III. kommt ja gar nicht mehr vor.
"Kay Khusraw bin Quilidsch Arslan" steht auch auf dem schwer leserlichen Stück.
Das Datum ist m. E. nicht mehr eindeutig zu entziffern. Es befindet sich auf der "äl-mulk ul-illah"-Seite (Av) in der Umschrift. Oben kann man sehr gut "Medina(t)" lesen. Dann folgt links nicht "Konya", sondern eher "Kayseri". Tja und dann...
Mir ist natürlich klar, dass Vollblutnumismatiker wie Du und Klaupo, die sich nicht nur auf ein oder zwei Gebiete beschränken -ich wage mich aus meinem Mittelalter erst gar nicht heraus -, nicht immer ins Detail gehen und nicht immer alles wissen können. Ihr wollt bloß nicht Arabisch lernen.
Ich bewundere Euch allerdings für Eure umfangreichen Fachkenntnisse, von denen ich weit entfernt bin, und natürlich auch für die Akkuratesse, mit der Ihr Euer Hobby betreibt.
LG
AvP
PS:
Dürfte ich Dich darum bitten, auch
hier die Korrektur von Kay Khusr.II.;643h auf Kay Kawus II.; 646h vorzunehmen. Auch ich habe von meinen Münzen bereits das eine oder andere Stück (hinsichtl. des Datums) korrigiert, bei denen ich allzu leichtfertig die Händlerangaben übernommen habe.
Ach ja:
ischbierra hat geschrieben: Übrigens, die Seldschuken waren nicht die einzigen islamischen Herrscher zur Kreuzfahrerzeit. Es gibt also noch Erweiterungsmöglichkeiten.
Erzähl das bitte dem
Locnar. Vielleicht fällt ihm dann wieder ein, dass er möglicherweise noch vorm Wintereinbruch "das Feld bestellen" wollte.
Und zu guter Letzt noch eine Frage, die eigentlich ins "KR Kleinarmenien" gehören würde, obwohl dieses zu der Zeit, auf die sich meine Frage bezieht, noch gar nicht existiert hat:
Dieses Stück
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=931&lot=488 wird fast überall Roupen I. zugeschrieben. Bedoukian bezeifelt dies und ordnet es mit Bed. 1 Gosdantin I. zu (ist sich aber auch nicht wirklich sicher).
Was mich interessieren würde, ist die Schrift. Die armenischen Schriftzeichen, so wie wir sie kennen (?), wurden doch bereits im 5. Jh. AD eingeführt. Diese Art von Schrift hat m. E. nur entfernt etwas mit den armenischen Schriftzeichen zu tun. So kantig, wie sie ist, erinnert sie mich eher an Runen...
Die Inschrift soll folgendes bedeuten:
http://mehmeteti.150m.com/armenians/aq220.htm
Die
gedruckten Buchstaben weichen von den üblichen armenischen Buchstaben insofern ab, als es Kleinbuchstaben sind. Mit der Inschrift auf den Münzen kann ich jedoch keine Übereinstimmung feststellen: es sind nämlich deutlich mehr als 6 Buchstaben!

Bedoukian (Ausgabe von 1979) liest "Diener von Gott" und "Diener von E..." Wie man auf "Raiben" kommt, bleibt mir schleierhaft.
Kann mir hierzu jemand mehr sagen bzw. eine Lesehilfe geben?