Maximianus, "Große" Folllis
Moderator: Homer J. Simpson
- tilos
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile etwas irritiert und weiß nicht mehr, über welche Münze wir hier eigentlich reden.
Fakt ist, dass sich bei der ursprünglichen Münze vor einer Reinigung bzw. Restaurierung bzw. Reduzierung der Silbersalze zu metallischem Silber nicht entscheiden lässt, ob die Münze einen Silberüberzug oder Reste davon aufweist. Münzen mit niedrigem Silbergehalt sehen oxidiert oft völlig grün aus. Selbst auf guthaltigen Silbermünzen können sich gelegentlich - zumindest partiell - grüne Beläge bilden.
Bei den zusätzlich gezeigten Folli könnte es sich bei den grauen bzw. schwarzen Belägen um die Reste des Silbersudes handeln...
Gruß
Tilos
Fakt ist, dass sich bei der ursprünglichen Münze vor einer Reinigung bzw. Restaurierung bzw. Reduzierung der Silbersalze zu metallischem Silber nicht entscheiden lässt, ob die Münze einen Silberüberzug oder Reste davon aufweist. Münzen mit niedrigem Silbergehalt sehen oxidiert oft völlig grün aus. Selbst auf guthaltigen Silbermünzen können sich gelegentlich - zumindest partiell - grüne Beläge bilden.
Bei den zusätzlich gezeigten Folli könnte es sich bei den grauen bzw. schwarzen Belägen um die Reste des Silbersudes handeln...
Gruß
Tilos
- Georg5
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Guten Tag, Tilos!
Sie haben einen guten analytischen Verstand. Hut ab!
Das ist einer der Gründe. Sie haben es genau gesagt. Verzeihung, was glauben Sie, was mich sonst zu dem Schluss gebracht hat, dass diese Münze nicht versilbert ist?
P.S. Sie haben absolut Recht mit der Farbe Grün. Grün ist sehr häufig auf Silbermünzen, Kupfer, Bilon, etc. Nur verschiedene Salze.....
Mit freundlichen Grüßen, George.
Mollit viros otium
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Hier sind weitere Bilder. Ich denke, Sie können hier besser sehen.
P.S. Wenn Sie die Münze in der Hand haben, können Sie viel besser sehen...Mollit viros otium
- Georg5
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Reinigungsergebnisse und Bilder des Prozesses sollten wahrscheinlich hier gepostet werden (Seite 4)
viewtopic.php?f=89&t=62355&p=527780#p527780
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Mollit viros otium
- tilos
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Ob diese Münze versilbert war oder ist bzw. Silber in geringen Mengen enthält, ließe sich nur durch eine matallurgische Analyse (z.B. RFA) der Patina oder des Münzmetalls zweifelsfrei ermitteln, da eine optische Sichtbarmachung des Silbers im Zuge der Reinigung oder Restaurierung nicht immer gegeben ist.
Gruß
Tilos
Gruß
Tilos
- mike h
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Stimmt.
Aber man sollte es zumindest versuchen.
Das geht schneller als die RFA und die Diskussion.
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- tilos
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Da stimme ich völlig mit Dir überein! Man kann i.Ü. ja das eine tun ohne das andere zu lassen. M.E. würden die abgearbeiteten Verkrustungsreste ausreichen, um eine entsprechende Analyse durchzuführen.
Gruß
Tilos
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Tilos
- Georg5
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Guten Tag, Tilos!
Sie haben Recht, wenn wir "im allgemeinen Fall" betrachten. Wenn wir aber bei dieser Münze die Technologie der Versilberung, den "Abrieb" ("natürliche Alterung"), berücksichtigen, wäre die Versilberung ohne Analyse sichtbar. Oder liege ich falsch?
P.S. Obwohl die Analyse von Patina natürlich bequemer ist.
Mit freundlichen Grüßen, Georg
Mollit viros otium
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Nicht immer. Auch hier gestaltet sich eine Antwort ganz individuell. Man musswäre die Versilberung ohne Analyse sichtbar. Oder liege ich falsch?
mehrere Faktoren berücksichtigen. Die Herstellungsverfahren, die Materialen
und auch die Legierungen änderten sich im Laufe der Jahre, so das man in diesem Punkt keine
spezifische Anwort geben kann. Sicherlich hatten die Offizine schon sehr gute Erfahrungen im
Umgang der verschiedenen Verfahren. Wie man das auch sehr gut an Prägungen beobachten
kann, die schon vor der Münzreform des Diocletianus herausgegeben wurden. Mit Hinsicht auf die
Enwicklung der Antoniniane z.B..
Dieses Thema ist so kompakt, das ich mir eine genauere Eingrenzung, in der Aussage betreffend
des Zeitraums der Münzprägung innerhalb der Tetrarchie, nicht zutraue. Es gibt wahrscheinlich
zuviele Schwankungen der verschiedenen Exemplare, der verschiedenen Kaiser und auch Prägestätten.
Ich habe Groß-Folles aus dieser Zeit, die scheinbar in einer Kupfer-Legierung mit einem höherem
Silberanteil geprägt wurden und welche mit einem weniger hohen Silberanteil. Diese wiederum
in verschiedenen Erhaltungsgraden. Dieser "Silbersud" war zeitweise nur hauch dünn, so das man an-
nehmen kann, das er bei vielen Exemplaren, schon nach ein paar Jahren im Umlauf, abgerieben war.
Die Stärke des "Silbersudes" war abhängig vom Silbergehalt der Kupferlegierungen. Man nannte
dieses Verfahren auch Weißsieden.
Ich habe hier ein paar tolle Beispiele der Tetrarchie, wo man die diversen Abnutzungsspuren, in unter-
schiedlichen Stadien, sehr gut sieht. Und ich würde gerne ein paar Bilder davon bei Tageslicht knipsen.
"Aber ich sitze hier in ein dunkel Loch, wo schon seit Tagen nicht scheint die Sonne".

verfälscht die Photos zu sehr, so das man die Merkmale nicht richtig erkennt.
Wie Tilos es erwähnte, könnte man anhand einer matallurgischen Analyse einer Münze, diese Aussage
natürlich konkretisieren. Vielleicht gibt es auch schon Forschungs-Arbeiten zu diesem Thema, oder
auch eine adäquate Literatur. Aber wie gesagt, eine Fall-Entscheidung je nach Exemplar.
vg Laurentius
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- Georg5
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Hier ist, was wir haben....
Mit freundlichen Grüßen, Georg.

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Re: Maximianus, "Große" Folllis
Schick, gute Arbeit, Georg! 
vg Laurentius

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- Georg5 (Sa 09.01.21 08:52)
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Re: Maximianus, "Große" Folllis
So mache ich das auch.
Quasi als Echtheitsnachweis.
Martin
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