Mythologisch interessante Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » So 06.02.22 10:43

Der Pfau in der Antike

Der Pfau war in der Antike ein Attribut der Hera.

1. Münze:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Septimius Severus, 193-211
AE 27, 11.61g, 26.69mm, 210°
geprägt unter dem Statthalter Aurelius Gallus
Av.: AV.K.L.CEP. - CEVHROC - P
        Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: VP.AVR.GALLOV.NIKOPOLITWN / .PROC I.
        Hera , in langem, gegürteten Doppelchiton, verschleiert, frontal stehend, Kopf n. l., stützt sich mit der erhobenen Linken auf langes Szepter und hält in der vorgestreckten Rechten Patera; li. vor ihren  Füßen der Pfau n. l. stehend
Ref.: a) nicht in AMNG
         b) nicht in Varbanov
         c) Hristova/Hoeft/Jekov (2021) No. 8.14.3.19 (diese Münze)
selten, VZ, dunkelgrüne Patina
nikopolis_sept_severus_HrHJ(2021)8.18.3.19.jpg
Die Rückseite wurde auch für Caracalla geprägt. Ein Beispiel für die Parallelprägungen für Mitglieder der kaiserlichen Familie.
Am spektakulärsten ist es, wenn Hera in einer Pfauenbiga fährt, wie hier auf einer Münze des Antoninus Pius aus Kos:
Kos_antoninus_pius.jpg
Kunsthistorisches Museum Wien

Etymologie:
Im Westgermanischen ist der Name ahd. phao (9.Jh.), mhd. phawe, pha, im frühhd. pfaw(e), phow(e), nhd. Pfae, Pfauw (bis ins 17.Jh.) bezeugt. Im asächs. pao, mnd. pawe, pauwe, wie aengl. pawa, pea, engl. (älter) pea (heute volksetymologisch peacock). Diese sind alle entlehnt aus lat. pavo, pavonis, das aus einer nicht bekannten, wohl orientalischen Sprache stammt.

Mythologie:
Der Pfau führt uns zur Mythologie des Argos. Argos (von griech. "argos = der Schimmernde") war ein riesiges Ungeheuer mit 100 oder mehr Augen am ganzen Körper (oder um seinen Kopf herum), so daß er in alle Richtungen sehen konnte. Deshalb wurde er auch Panoptes genannt (griech. = Allesseher). Von den Augen schlief abwechselnd immer nur ein einziges Au-genpaar, die anderen hingegen waren wach.

Er war der Sohn des Inachos, des ersten Königs von Argos und Stammvaters der Könige von Argolis, und von ungewöhnlicher Stärke. So hat er einmal einen ungeheuren Ochsen erlegt, der Arkadien verwüstete. Danach trug er dessen Haut als Kleidung. Er richtete auch einen Satyr hin, der Arkadien plagte. Selbst die Echidna, die Tochter des Tartaros und der Gaia, eine furchtbare Schlange und Mutter vieler Ungeheuer, wie des Höllenhunds Kerberos, der Hydra, der Chimaira, der Sphinx und des Nemeischen Löwen, überraschte er im Schlaf und brachte sie um. Er sollte daher wissen, daß der Schlaf gefährlich werden konnte! Argos hatte einen Sohn namens Iasos, der König der Stadt Argos wurde.

Es geschah nun, daß sich Zeus in Io, eine Priesterin der Hera, verliebte und sie verführte. Als seine eifersüchtige Gattin Hera dies entdeckte, verwandelte Zeus Io in eine weiße Kuh. Hera aber durchschaute dies und verlangte die Kuh als Geschenk, was Zeus ihr nicht abzuschlagen wagte. Und sie beauftragte Argos, die Kuh zu bewachen. Der band sie in den mykenischen Wäldern an einen Ölbaum. Wenn er sie tagsüber auf die Weide trieb, setzte er sich auf einen hohen Berg, um sie im Auge zu behalten.
Zeus aber konnte Io nicht vergessen. Er gab Hermes den Auftrag, die Kuh zu entführen, auch mit Gewalt. Hermes begab sich in der Gestalt eines Schäfers zu Argos und spielte ihm so lieblich auf der Panflöte vor, daß er ihn neben sich setzen ließ. Durch das Gespräch und das Flötenspiel schläferte er Argos endlich ein. Daraufhin schlug er ihm den Kopf ab und stürzte ihn den Fels herab. Seitdem trägt Hermes den Beinamen Argiphontes, der Argostöter. Io aber konnte entfliehen. Danach schickte Hera ihr eine Bremse, die sie um die ganze Welt trieb. Aber das ist eine andere Geschichte.

Um ihren treuen Diener Argos zu ehren und um an seine heimtückische Ermordung zu erinnern, pflanzte Hera seine hundert Augen in das Federkleid des Pfaus, ihres Lieblingstieres.

Der Pfau befindet sich auch am Sternenhimmel. Aber diese Ehrung erhielt er nicht in der Antike; denn das Sternbild des Pfaus liegt so weit südlich, daß es vom Mittelmeerraum aus nicht gesehen werden kann. Es gehört zu den Sternbildern, die Ende des 16. Jahrhunderts von den niederländischen Seefahrern Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman eingeführt wurden. Johann Bayer übernahm ihn in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria.

In Homers Odyssee ist Argos auch der Name von Odysseus' Jagdhund, der 20 Jahre lang auf die Rück-kehr seines Herrn gewartet hat. Als Odysseus nach Ithaka heimkehrt, ist er zu schwach, um sich vom Misthaufen, auf dem er liegt, zu erheben. Er wedelt nur mit dem Schwanz und stirbt. Ob dieser Hund wegen seiner Wachsamkeit nach dem Riesen benannt wurde, ist nicht eindeutig geklärt.

Der Pfau bei Äsop:
In den Fabeln des Äsop (6. Jh. v.Chr., eine eher legendäre Person) wird der Pfau einige Male erwähnt. In der Fabel vom Pfau und der Dohle brüstete sich der Pfau mit dem Glanz und der Farbe seiner Federn. Die Dohle gab dies alles zu, bemerkte aber, daß alle diese Schönheit nicht zur Hauptsache taugte, zum Fliegen, und flog davon. Damals war der Pfau auch schon ein Symbol der Prunksucht und der Eitelkeit.

In seiner 25. Fabel beklagt sich der Pfau bei Juno, daß er nicht so schön singen könne wie die Nachtigall, und wegen seiner Stimme verspottet werde. Juno antwortet ihm, daß alle Tiere eine besondere Gabe besäßen. Seine wäre das schöne Gefieder. Und damit müsse er sich begnügen; denn so hätten die Götter es ihm zugeteilt.

Der Pfau in der Religion:
Hera war die Schutzgöttin der Ehe. Wenn auf dieser Münze ein radschlagender Pfau abgebildet ist, dann ist damit Hera gemeint. Und so wie der Kaiser mit dem Adler auf den Münzen seine Verbindung zu Zeus zeigen will, so ist hier die Verbindung der Kaiserin zu Hera gemeint.
nikopolis_sept_sev_AMNG1415.jpg
Nikopolis ad Istrum, Hristova/Hoeft/Jekov 8.14.3.18

Eine wichtige Rolle spielte der Pfau als Sinnbild der Hera bei der Consecratio der Kaiserin. Während die Kaiser nach ihrem Tod durch den Adler des Zeus (oder Zeus selbst) in die Götterwelt gelangten, wurden die Kaiserinnen (oder ihre Seele) bei der Apotheose durch den Pfau der Hera zu den Göttern erhoben. Die Apotheose wurde zumeist in einer Art Senatsbeschluß bewilligt.

2. Münze:
Mariniana, Frau des Valerian I., gest. Vor 253
AR - Antoninian, 3.49g, 20mm
         Rom 254
Av.: DIVAE MARINIANAE
        Verschleierte Büste n. r., hinter den Schultern  Mondsichel
Rv.: CONSECRATIO
        Pfau n.r. fliegend, trägt auf dem Rücken die sitzende Figur der Kaiserin, verschleiert, die r. Hand erhoben, in  der Linken das Szepter
Ref.: RIC V/1, 6, Pl. I, 12; C. 16
Mariniana_6.jpg
Im Christentum war die Schönheit und die Pracht des Pfaus ein Sinnbild für das kommende Paradies (zuerst in der Kallistus-Katakombe in Rom) und die Freuden im jenseitigen Leben. Augustinus (de. civit. Dei 21, 4) schrieb, daß das Fleisch des Pfaus unverweslich sei, und machte ihn dadurch zum Sinnbild der Unsterblichkeit. Da der Pfau bei der Mauser im Spätsommer seine Federn verliert und im Frühjahr wiederbekommt, steht er für Auferstehung und Erneuerung. Deshalb finden wir den Pfau oft auf altchristlichen Gräbern.
Sarkophag.jpg
Christlicher Sarkophag (Aussxchnitt)

Er ähnelt damit dem immer wieder neugeborenen Phönix. Die Pfauensymbolik repräsentierte auch die "allsehende" Kirche und die damit verbundene Heiligkeit. Allerdings änderte sich diese Vorstellung im Mittelalter, als der Pfau wegen seine Schönheit und seines Balzverhaltens zum Sinnbild von Hochmut und Eitelkeit wurde.


Erwähnt wird der Pfau bereits im Alten Testament. In 1. Könige 10, 22 heißt es von König Salomo:
"Der König hatte Tarsisschiffe, die auf dem Meer zu-sammen mit den Schiffen Hirams fuhren. Diese kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen."
Salomo ließ also zu seinem Vergnügen u.a. Pfauen aus anderen Ländern einführen. Welcher Ort mit Tarsis gemeint war, ist nicht eindeutig, Meist wird es mit der phönizischen Handelsstadt Tartessos im Mündungsgebiet des Guadalquivir in Südspanien identifiziert. Der Name "Tarsis" ist vermutlich iberisch bzw. "tartessisch". Das hebräische Wort für Pfau "tukkiyyi" ist sehr ähnlich wie "tokei", dem einheimischen Namen für den Pfau in Sri Lanka, was dafür spricht, daß die Pfauen aus ihrer ursprünglichen Heimat stammten.

Wohl im 7./6. Jh. gelangte der Pfau über den Irak und Vorderasien nach Samos, wo er heiliges Tier im dortigen Heraion war (Pauly). Im 5.Jh. sind Pfauen eine kostbare Seltenheit und wurden in Athen im Zuchthof des Pyrilampes und des Demos bei Neumond gegen Eintrittsgeld gezeigt (Plutarch). Die Römer allerdings waren nicht so skrupelhaft. Bei ihnen wurde der Pfau, eingeführt von Q. Hortensius, zum Inbegriff des Tafelluxus, nur noch übertroffen von Pfauenhirn (Sueton) und - neben Nachtigallenzungen - von Pfauenzungen (HA, Heliogabal), dem degenerierten Höhepunkt des Luxus. Dabei bestimmte nicht der Geschmack, sondern die Schwierigkeit der Beschaffung den Wert eines Essens (Demandt).

Kunstgeschichte:
Die Geschichte von Argos wird in der Kunst nicht selten dargestellt. Ausgesucht habe ich folgende Werke:
(1) Das Ölgemälde "Juno und Argus" von Peter Paul Rubens (1577-1640), das ca. 1611 entstanden ist und sich heute im Wallraf-Richartz-Museum in Köln befindet. Juno setzt die Augen des Argus in die Schwanzfedern des Pfaus.
Koeln_wrm_1040.jpg

(2) Von Antonio Belluci (1654-1726) "Juno befiehlt Argus Io zu bewachen". Dieses Bild habe ich ausgewählt, weil hier neben Argus ein Hund liegt, eine deutliche Anspielung auf Argos, den treuen Hund des Odysseus.
Belluci.jpg

Quellen:
(1) Das Alte Testament
(2) Sueton, Kaiserbiographien
(3) Ovid, Metamorphosen
(4) Äsop, Fabeln
(5) Homer, Odyssee
(6) Apollodor
(5) Herodot, Historien
(8) Plutarch, Parallelbiographien

Literatur:
(1) Wilhelm Heinrich Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie
(2) Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770
(3) Seth William Stevenson, Dictionary of Roman  Coins
(4) Alexander Demandt, Das Privatleben der römischen  Kaiser, 1997
(5) Hristova/Hoeft/Jekov, Nicopolis ad Istrum, Blagoevgrad 2021
(6) Der Kleine Pauly

Online-Quellen:
(1) Das Bibel-Lexikon
(2) The Warburg Institute Iconographic Database
(3) theoi.com
(4) Wikipedia

Mit freundlichen Grüßén
Jochen
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » So 06.02.22 10:45

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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von T........s » So 06.02.22 10:48

Danke Jochen für den (wieder mal) interessanten Beitrag.

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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Perinawa » So 06.02.22 13:18

Die Pfauenbiga sehe ich heute zum ersten Mal. 8O

Es gibt tatsächlich antike Pfauen in Rom, die noch erhalten sind, und höchstwahrscheinlich vom Mausoleum des Hadrian stammen. Meistens gehen sie aber neben dem grossen Pinienzapfen im Cortile della Pigna in den Vatikan. Museen unter.

https://www.flickr.com/photos/hen-magonza/4629387274

Grüsse
Rainer
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » So 06.02.22 15:18

Hallo Rainer!

Interessantes Detail, das ich noch nie gesehen habe, obwohl ich nach unserer Klassenreise (Bildungsreise!) 1962 noch 6 weitere Male in Rom war.

Jochen
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Perinawa » So 06.02.22 15:35

Ein weiterer Pfau hat sich wohl in der rechten unteren Ecke versteckt. Anscheinend bei der sitzenden Hera(?)

Zu sehen im Saal des Amor und der Psyche in der Villa Farnesina.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... he._04.jpg

Das ist ein Tipp aus dem Rom-Forum; mir wäre das nicht aufgefallen, obwohl ich dort schon mehrmals war.

Grüsse
Rainer
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » So 06.02.22 22:16

Dazu gehört wirkliche ein scharfes Auge!

Jochen
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » Do 10.02.22 10:03

Histiaia und ihre Familie

Münze #1:
Euboia, Histiaia, 196-146 v. Chr.
AR - Tetrobol, .3g, 13.37mm, 315°
Av.: Büste der Histiaia, drapiert, mit Halskette und Ohrring,
Haar hochgerollt in Sphendone, bekränzt mit Weinblättern und Trauben
Rv.: [IΣTI] - AIEΩN
Die Nymphe Histiaia, in langer Kleidung, sitzt n.r. auf dem Heck eines Schiffes,
das mit Flügeln ornamentiert ist, stützt sich mit der Rechten nach hinten ab und
hält in der li Hand Stylis.
darunter ME(?) und Dreizack
Ref.: BMC 128, 30ff.; BCD Euboia 382; SNG 517var.
SS, alte dunkle Tönung, Rs. etwa exzentrisch
histiaia_BMC 30ff. #1.jpg

Münze #2:
Euboia, Histiaia, 196-146 v.Chr.
AR - Tetrobol, 1.32g, 13.91mm, 315°
Ref.: BMC 128, 30ff.; SNG 517var.
kleiner, unregelmäßiger Schrötling
histiaia_BMC30ff_#2.jpg

Anmerkung:
Bei der Stylis handelt es sich um eine freistehende Hasta mit Querleiste auf dem Heck antiker Schiffe. Nachweisbar seit 340 auf Münzen von Histiaia u. a. Ihr Ursprung ist phönikisch und als sakrale Standarte gekennzeichnet tritt sie an die Stelle von Götterstatuen am Heck (Pauly).
Aus diesem Grund kann es sich auch nicht um eine Prora handeln. Frühere Publikationen, selbst Mionnet und der große Eckhel, ließen Histiaia irrig auf dem Vorderteil des Schiffes sitzen und hielten das Aphlaston fälschlicherweise für ein schwellendes Segel.

Problem der Datierung:
Dieser Typ ist in verschiedenen Perioden geprägt worden Die ersten Prägungen sollen um 340 v. Chr. begonnen haben, um an die Vertreibung des promakedonischen Tyrannen Philistides zu erinnern. Eine zweite Ausgabe gab es wahrscheinlich zwischen 313 v. Chr. bis 265 v. Chr., damit beginnend zur Zeit, als Euboia sich für unabhängig erklärt hatte.
Die letzte Periode war von 196 bis 146 v. Chr, die kurz vor dem Sieg der Römer über Perseus im Jahr 168 v. Chr. begann. Aus dieser Zeit gibt es auch noch eine große Zahl von makedonischer Imitationen. Diese sind von grobem Stil und leicht zu erkennen und laufen unter dem Namen Histiaika oder Argyria Histiaika (Head, HN)
Nach Meinung von Pat Lawrence stammt meine erste Münze wegen ihres Stils nicht aus dem 4. Jh. Sie hat vielmehr Ähnlichkeit mit der Gruppe "Einladung zum Tanz" aus der späteren hellenistischen Zeit, dem sog. "hellenistischen Rokoko".
Die zweite Münze ist wohl eine der makedonischen Nachahmungen.

Mythologie:
Histiaia war die Tochter des Hyrieos. Nach ihr soll die Stadt Histiaia im nördlichen Euboia benannt worden sein.(Eustath. ad Hom.). Hyrieos war ein Sohn des Poseidon und der Alkyone und König von Hyria in Boiotien. Er war verheiratet mit der Nymphe Klonia, von der er die Söhne Nykteos, Lykos und Orion hatte (Apollodor; Hygin. Fab.)

Es gibt eine Mythologie vom Schatzhaus des Hyrieos, die Pausanias erzählt: Agamedes und Trophonios, die Söhne von Erginos, des Königs von Orchomenos, waren Architekten und galten als Spezialisten für den Bau von Tempeln und Palästen. Als König Hyrieos sie mit dem Bau eines Schatzhauses beauftragt hatte, fügten sie den Mauern einen Stein hinzu, den sie herausnehmen konnten, ohne daß es jemand bemerkte. Durch diese Öffnung krochen sie ständig und stahlen die Schätze des Hyrieos. Der König sah, wie sein Schatz immer kleiner wurde, obwohl die Türschlösser nicht aufgebrochen waren. Deshalb stellte er Fallen auf, um den Dieb zu fangen. In diesen Fallen verfing sich Agamedes und, um eine Entdeckung zu verhindern, schlug Trophonios seinem Bruder den Kopf ab. Er selbst aber wurde im selben Augenblick von der Erde verschluckt.

Nahe bei Histiaia lag die Ortschaft Oreos. welche 445 v. Chr. mit Histiaia zu einer Ortschaft vereinigt wurde. Oreos aber soll seinen Namen von Orion erhalten haben, der hier auferzogen worden sei (Strabo). Deshalb vermutet z.B. August Baumeister in Hyrieos, dem Vater der Histiaia, den Orion selbst. Doch können Histiaia und Orion, die Vertreter der beiden Schwesterstädte, auch Geschwister gewesen sein, beides Kinder des Hyrieos.

Orion, der Bruder der Histaia, ist der bekannte riesige Jäger der griechischen Mythologie aus Boiotien, der nach seinem Tod als Sternbild an den Himmel versetzt wurde. Über dessen Zeugung gibt es bei Palaiphatos einen Bericht, den ich hier anführen will: Seinen Namen habe er von griech. ουρησις, vom pissen, und er hieß zunächst Ourion, weil er durch Urin entstanden sei. Da dieser Name aber etwas zu unanständig war, habe man aus dem Ou ein O gemacht und ihn Orion genannt. Und das hat sich alles so abgespielt:
Einst waren Zeus, Poseidon und Hermes zu Besuch bei König Hyrieos. Als Dank für seine Gastfreundschaft erlaubten sie ihm eine Bitte. Daraufhin wünschte sich der kinderlose Hyrieos einen Sohn. Die Götter nahmen die Haut des ihnen geopferten Ochsen, ließen alle ihren Urin hinein, befahlen ihm, sie in der Erde zu vergraben und erst nach 10 Monaten herauszuholen. Das tat er und fand den Orion darin.
Roscher schreibt dazu " über dessen Erzeugung durch etymologischen Witz ein häßliches Märchen entstanden ist."

Geschichte:
Histiaia liegt an der Nordküste von Euboia, der zweitgrößten Insel Griechenlands und wurde als attische Kolonie gegründet. Es wird bereits in Homers Ilias genannt und als πολυσταφυλος = weinreich bezeichnet. So ist das Weinlaub auf dem Kopf der Histiaia leicht zu erklären. Der antike und heutige Name Εὔβοια ist abgeleitet von griech. εὖ = "gut" und βοῦς = "Rind" und bedeutet "Land der wohlgenährten Rinder".

Nach dem Abzug der attischen Kolonisten schloß es sich mit dem Nachbarort Oreos zusammen (Synoikismos), wie es von den Schriftstellern danach in der Regel genannt wurde. Sie erhielten eine gemeinsame Mauer, 2 Akropolen und einen gemeinsamen Hafen. Das Gebiet von Histiaia umfaßte den ganzen Norden, ein Viertel der ganzen Insel. Im Xerxeszug wurde es von den Persern besetzt. Danach schloß es sich dem 1. attischen Seebund an. 446 v.Chr. kam es wegen der Tributzahlungen zu einem Aufstand, der von den Athenern niedergeworfen wurde. Die Bewohner wurden vertrieben und attische Kolonisten angesiedelt. 404 durften die Bewohner zurückkehren. Im korinthischen Krieg stand es mit dem ganzen Euboia gegen Sparta und geriet unter spartanische Besatzung bis zur Befreiung 377. Danach war es Mitglied im 2. attischen Seebund, unterbrochen nur 343-341 durch die Tyrannis des von Philipp unterstützten Philistides. In hellenistischer Zeit stand es meist unter makedonischer Herrschaft, bis zur Eroberung durch die Römer und Attalos von Pergamon. 197 v.Chr. wurde es für frei erklärt.

Seine weit verbreiteten Münzfunde zeugen von der großen Handelsbedeutung in hellenistischer Zeit.

Bereits Plinius erwähnt es im 1. Jahrhundert n. Chr. als verlassenen Ort. Heute gibt es nur wenige archäologische Reste, einige Mauern und Tempelfundamente (Pauly). Das moderne Oreoi liegt etwas westlich des antiken Oreos.

Oreoi.jpg
Das moderne Oreoi (Geotag Aeroview, Wikipedia)

Quellen:
(1) Homer, Ilias
(2) Eustath. ad Homer
(3) Palaiphatos, Unglaubliche Geschichten
(4) Strabon, eographie
(5) Apollodor, Bibliotheke
(6) Hyginus, Fabulae

Literatur:
(1) Wilhelm Heinrich Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie
(2) Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, Leipzig 1770 (Faksimile)
(3) August Baumeister, Topographische Skizze der Insel Euboia, 1864 (Reprint)
(3) Der Kleine Pauly
(4) Barclay V. Head, Historia Numorum (Ed Snible online)

Mit freundlichem Gruß
Jochen
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » Do 10.02.22 10:04

Bonus Eventus

Aus Nikopolis ad Istrum gibt es eine Reihe von Münzen, auf denen Apollo abgebildet ist, wie er mit einer Patera über einem Altar opfert. In der herabhängenden Linken hält er einen Zweig. Dies ist eine Standarddarstellung und Pick (AMNG) schreibt in der Regel "Apollo (Bonus Eventus)". Diese Benennung haben wir in Hristova/Hoeft/Jekov, The Coinage of Nicopolis ad Istrum, auch übernommen. Bei einer Durchsicht meiner Münzen, bei der ich meine Aufmerksamkeit auf Details gerichtet hatte, stolperte ich über die folgende Münze:

1. Münze
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Elagabal, 218-222
AE 27, 13.16g, 27.27mm, 0°
geprägt unter dem Statthalter Novius Rufus
Av.: AVT M AVR - ANTWNINOC (seltene Ligatur von NO!)
        Büste, drapiert und cürassiert, von vorne gesehen, belorbeert, n. r.
Rv.: VP NOBIOV ROVFOV.NIKOPOLITWN PROC ICTRON
       Apollo (Bonus Eventus), nackt, n.l. stehend, hält in der herabhängenden Linken Zweige mit Feldfrüchten und in der vorgestreckten Rechten
Patera über brennenden, taeniengeschmückten Altar
Ref.: a) nicht in AMNG
         b) nicht in Varbanov
         c) Hristova/Hoeft/Jekov (2021) No. 8.26.7.10 (diese Münze)
nicht häufig, S+, dunkelgrüne Patina
nikopolis_26_elagabal_HrHJ(2015)8.26.07.09corr.jpg
Bei genauerer Betrachtung zeigt es sich, daß Apollo hier keinen Lorbeerzweig hält, sondern einen Strauß von Feldfrüchten. Zu erkennen sind u.a. eine Mohnkapsel und 2 große Getreideähren. Dies ist aber völlig untypisch für Apollo und spricht klar für Bonus Eventus. Deshalb sollte man die abgebildete Gottheit korrekterweise als Bonus Eventus bezeichnen, zumindestens als "Bonus Eventus (Apollo?)". In dieser Zeit, in der synkretistische Gottheiten üblich waren (siehe Aequitas/Nemesis u.a.) könnte es auch ein Apollo/Bonus Eventus sein!

Die erste Abbildung von Bonus Eventus findet sich auf einem republikanischen Denar des L. Scribonius Libo aus dem Jahr 62 v. Chr.

2. Münze
L. Scribonius Libo, gens Scribonia
AR - Denar, 3.83g, 19.62mm, 120°
       Rom, 62 v. Chr.
Av.: Kopf des Bonus Eventus mit breiter Taenia n. r.
       davor BON.EVENT, dahinter LIBO
Rv.: Puteal des Scribonius, dekoriert mit Girlanden und je einer Lyra li. und re.; auf der Basis ein Hammer
        darüber PVTEAL, darunter SCRIBON
Ref.: Crawford 416/1a; Sydenham 928; Scribonia 8a
scribonius_libo_Cr416.1a.jpg
Das Puteal war eine Brunneneinfassung oder der Ort eines Blitzeinschlags. Dieser war dem Jupiter heilig, wenn der Einschlag tagsüber geschah, der nächtliche Einschlag einer Gottheit Summanus. Der Hammer ist wohl eine Anspielung auf Vulcanus als Schmied der Blitze. Das Puteal Scribonianum stand auf dem Forum und war 204 v. Chr. (oder 149 v. Chr.) geweiht worden. L. Scribonius Libo hatte es renoviert.

Die Römer liebten es, alles was Gutes oder Böses hervorbringen konnte, als eine Gottheit zu personifizieren, wodurch der Grundgedanke festgehalten wurde, daß diese keine Erfindung des Menschen, sondern höheren Ursprungs war. Sie waren der Abdruck einer göttlichen Eigenschaft in der Menschenseele.

Der Name Bonus Eventus stammt von lat. "evenire" = hervorgehen, wobei "evenire" und "eventus" Ausdrücke für das glückliche Aufgehen und Gedeihen der Feldfrüchte waren (Cato). Bonus Eventus war ein Gott aus der römischen Zeit des Ackerbaus und ursprünglich rein agrarisch. Varro führt ihn auf als einen der 12 Götter, die die Führer der Bauern sind. Manchmal wurde er mit Triptolemos identifiziert. Mit dem Rückgang der Bedeutung des Ackerbaus weitete sich seine Bedeutung bereits in republikanischer Zeit auf die allgemeinen Lebensverhältnisse aus und er wurde zum Gott jeglichen glücklichen Gelingens (Apuleius).

In der Kaiserzeit befand sich ein Tempel des Bonus Eventus aus unbekannter Zeit auf dem Marsfeld in der Nähe der Thermen des Agrippa (Ammian). Es gab aber auch Tempel für ihn in den römischen Provinzen, so etwa bei Mogontiacum, dem heutigen Mainz.

Plinius beschreibt zwei berühmte Statuen für ihn auf dem Capitol, die einen Jüngling gezeigt hätten mit Schale, Getreideähren und Mohn in der Hand.. Eine sei eine Marmorstatue des Praxiteles gewesen, die ihn zusammen mit Bona Fortuna gezeigt habe. Adolf Furtwängler (1853-1907) hat daraus geschlossen, daß es sich um Agathos Daimon gehandelt haben müßte. Winckelmann beschreibt ihn "mit einem Spiegel in der rechten Hand und mit einem Kranze von Ähren in der linken."
Die andere sei eine Bronzestatue des Euphranor gewesen. Beide Statuen waren wohl griechische Statuen, die umbenannt worden waren. Die von Euphranor war vielleicht ein Triptolemos.
.
Anmerkungen:
(1) Praxiteles (um 390 v. Chr. - um 320 v. Chr.) gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der griechischen Antike. Er wirkte in der Stilepoche der Spätklassik. Er überwand die erhabene Strenge des Phidias und von ihm stammen die jugendlichen Götterideale, die wir alle kennen und bewundern.
(2) Euphranor war ein griechischer Künstler des 4. Jahrhunderts v. Chr.. Ihm wurden viele Werke zugeschrieben, erhalten ist aber nur die unvollständige Statue des Apollon Patroos in Athen. Er war auch als Maler tätig und schrieb theoretische Abhandlungen über die Symmetrie und die Farbenlehre.

3. Münze
Septimius Severus, 193-211
AR - Denar, 3.55g, 18.20mm
       Emesa, 194-195
Av.: IMP CAE L SEP SE - V PERT AVG COS II
       Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: BONI - EVENTVS
      Bonus Eventus in langem gegürteten Doppelchiton, n. l. stehend, hält in der herabhängenden  Linken 2 Getreideähren und in der vorgestreckten          Rechten Schale mit Früchten
Ref.: RIC IV/1, (Emesa) 369; C. 68; BMCR 343 var.  (andere Legendenunterbrechung)
Selten, SS
sept_severus_6_2.jpg
Diese Münze hatte mir Probleme gemacht, weil Bonus Eventus hier als weibliche Gottheit dargestellt wird. Aber damals war es nicht üblich, daß Gottheiten ihr Geschlecht änderten, wie sie wollten, wie es heute in der queeren Community üblich ist. Ins Auge fällt aber, daß die Gottheit so dargestellt wird, wie es eigentlich für Fides üblich ist. Diese Darstellung finden wir auf Münzen der Flavier und der Adoptivkaiser. Mit der Legende FIDES findet sie sich bei Commodus, Caracalla und selbst bei Severus, allerdings ohne Legende. Und daß die Legende nicht immer die dargestellte Gottheit bezeichnet, können wir bei Münzen des Gallienus oder des Claudius Gothicus sehen, auf denen trotz der Legende FIDES AVG Hermes abgebildet wird. Damit stellt die Rückseite bei Münze #3 auch Fides dar und nicht Bonus Eventus!

Fides bedeutet "Vertrauen, Treue, Glaube". Dargestellt wird sie als Frauengestalt mit einer Schale oder Korb mit Früchten in der einen und Getreideähren in der anderen Hand. Fides ist eine Voraussetzung des Bonus Eventus. Ohne Vertrauen und Treue kann es kein gutes Gelingen geben. So sind beide Gottheiten eng miteinander verknüpft.

Kunstgeschichte:
Gefunden habe ich das Bild einer Statuette des Bonus Eventus bei Bertolami Fine Arts. Auf der 32. Auktion (Los 58) wurde eine Bronzestatuette aus dem 1,-2.Jh. n. Chr. versteigert. Dargestellt ist ein nackter Jüngling mit Chlamys über der li. Schulter, der auf einem Sockel steht und eine Patera hält. Auf der li. Hand hatte er Getreideähren und Mohnkapseln, die nicht mehr vorhanden sind. Diese Statuette stammte mit Sicherheit aus einem
privaten römischen Haus.
Statuette.jpg

Agathodaimon
Agathodaimon, von griechisch ἀγαθός = gut, edel" und δαίμων = Dämon, Spirit (aber nicht in unserem heutigen bösen Sinn!)" wird oft als griechischer Gegenpart zum römischen Bonus Eventus bezeichent. Das ist aber nicht korrekt. Er schützte zwar auch den Land- und Weinbau, war aber eher mit den römischen genii verwandt. Pausanias zählte seinen Namen sogar nur als Epitheton des Zeus. Beliebt war er in der griechischen Volksreligion. So war es üblich bei einem Symposion oder Bankett zu seinen Ehren einige Tropfen ungemischten Weines zu trinken oder zu verschütten. In Aristophanes Komödie "Frieden" (421 v.Chr.) hatte der Kriegsgott Polemos Eirene, die Friedensgöttin, in einer Höhle eingesperrt. Als Hermes kam, um ihr zu helfen, sprach er: ""Jetzt, oh Griechen, ist der Moment, in dem wir, befreit von Streit und Kämpfen, die süße Eirene retten und sie aus dieser Grube herausziehen sollten... Dies ist der Moment, einen Becher zu Ehren des Agathos Daimon zu leeren."

An der Straße von Megalopolis nach Mainalos in Arkadien gab es für ihn einen Tempel (Pausanias). Er war der Gefährte der Tyche Agathe (lat. Fortuna Bona). In Lebadeia in Boiotien galt Tyche als Ehefrau des Agathos Daimon

In der synkretistischen Zeit der Spätantike wurde er in Verbindung gebracht mit dem ägyptischen Agathodaimon. Dieser galt als Schutzgott für eine glückliche Zukunft und wurde in der Gestalt einer Schlange verehrt. So findet man bei der Beschreibung der Glykonschlange auf nordgriechischen Münzen manchmal fälschlicherweise die Bezeichnung "Agathodaimon".

Um 1760 fand man im Tiber in Rom die kopflose Marmorstatue eines Apollo (130-138 n.Chr.), die man mit einem Kopf des Antinoos vervollständigte, den man in der Nähe gefunden hatte. Diese Statue wurde 1760 von Giovanni Ludovico Bianconi erworben. Früher war sie ausgestellt im Neuen Palais in Potsdam und heute befindet sich sich im Alten Museum auf der Museums-insel in Berlin.. An der Schlange, die den Baumstamm umwindet, erkennt man die Nähe zum ägyptischen Agathodaimon.
Antinoos-Agathodaimon_Antikensammlung_Berlin_Sk361.jpg

Quelllen:
(1) Marcus Terentius Varro, De re rustica
(2) Plinius, Historia Naturae
(3) Cato, De agri cultura
(4) Apuleius, Metamorphosen
(5) Ammianius Marcellinus, Res gestae
(6) Aristophanes, Frieden
(7) Pausanias, Reisen durch Griechenland

Literatur:
(1) Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Altertums, 1764
(2) Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches  Lexikon, Leipzig 1770
(3) Wilhelm Heinrich Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie
(4) Seth W. Stevenson, Dictionary of Roman Coins
(5) Behrendt Pick, Die antiken Münzen von Nordgriechenland (AMNG), 1895
(6) Der Kleine Pauly
(7) Hristova/Hoeft/Jekov, The Coinage of Nicopolis, Blagoevgrad 2021

Mit freundlichem Gruß
Jochen
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » Do 17.02.22 10:59

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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von T........s » Do 17.02.22 11:34

Danke Jochen - vor allem für mich der Punkt 3. sehr interessant.

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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » Mi 23.02.22 11:41

Ops und Consus

Ops ist eine sehr selten dargestellte Gottheit. Weil meine eigene Münze zu schlecht erhalten ist, habe ich hier eine Münze von Wildwinds eingestellt.

Die 1. Münze:
Antoninus Pius, 138-161
AE - Sesterz, 22.76 g, 33 mm
Av.: ANTONINVS AVG PI - VS P P TR P COS III
       Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: OPI - AVG
       im Abschnitt S C
       Ops n.l. thronend, li. Fuß auf Fußbank, hält mit der re. Hand ein langes Szepter quer über die re. Schulter und zieht mit der li. Hand Falte ihres Gewandes  von der Schulter nach oben; li. Ellbogen gebeugt  und auf den Thron gestützt
Ref.: RIC 612, pl.V, 105; C. 569; BMCR 1258; Sear 4197
selten, SS, braune Patina
Pedigree:
ex Roma Numismatics Auction XII, Sept. 2016
RIC_0612.2.jpg

Den wahren Charakter der Ops herauszufinden, stellte sich als unerwartet schwierig heraus. Der Grund dafür war, daß ihre ursprüngliche Bedeutung verdunkelt ist und daß sie später an die griechische Rhea angeschlossen wurde. Deshalb habe ich alle mythologischen Bezüge zu Rhea weggelassen.

Ikonographie:
Hier wird Ops korrekt sitzend dargestellt, wie es sich für eine chthonische Gottheit gehört.

Etymologie:
Das lateinische ops, opis (f.) ist verwandt mit dem altindischen "apnas” = Ertrag, Habe, und dem griechischen “ομπνη” = Feldfrüchte. Es bedeutet:
im Singular: 1. Macht, Kraft, Vermögen, 2. Hilfe, Bei-stand,
und im Plural: 1. Mittel, Vermögen, Reichtum, 2. Truppenmacht, Streitkräfte

Mythologie:
Ops, mit ganzem Namen Ops Mater (Varro), ist eine alt-römische Gottheit der ältesten Religionsordnung. Ihr Kult soll unter Titus Tatius, dem Mitkönig von Romulus, in Rom eingeführt worden und angeblich sabinischen Urprungs sein. Titus Tatius war sabinischer König. Sie ist eine Personifikation der reichen Fülle des Erntesegens und darum kultisch mit dem Erntegott Consus verbunden.

Dieser Zusammenhang ist allerdings dadurch verdunkelt, daß bereits die alten Autoren die griechischen Vorstellungen von Kronos und Rhea auf Ops übertragen und sie mit Saturnus verbunden haben. Unterstützt wurde dies durch die Vorstellung, daß der auf dem Forum gelegene Tempel des Saturns beiden Gottheiten gewidmet gewesen sein soll. Aber heute hat sich die Inschrift Opi(s) et Saturni als Fälschung herausgestellt.

Die Zusammengehörigkeit von Ops und Consus wird dadurch belegt, daß Consiva, der Beiname der Ops, sie als Genossin des Consus bezeichnet. Auch wenn diese Epiklesis nicht direkt von Consus stammen sollte, so leitet sie sich von lat. condere (= speichern, bergen) her. Damit steht fest, daß Ops nicht zum Saatgott Saturnus, sondern zum Erntegott Consus gehört. Dies wird auch belegt durch die Lage ihrer beiden Feste im alten römischen Kalender. Während die Feste des Consus auf den 21. August, die Beendigung der Ernte, und den 15. Dezember, die Beendigung des Dreschens, fallen, folgen ihnen beidemal im Abstand von nur 4 Tagen die Feste der Ops, am 25. August die Opiconsivia und am 19. Dezember die Opalia.

Ein dritter Festtag am 10. August wurde 7 n. Chr. zur Erinnerung an die Stiftung von Altären der Ceres mater und der Ops augusta in den Festkalender aufgenommen. Den Beinamen augusta führt Ops nur noch auf Gewichtsinschriften (siehe weiter unten), auf einer Inschrift von Theveste in Numidien und auf Münzen des Antoninus Pius.

Münzen des Pertinax stellen sie als sitzende Frau mit Ähren in der Hand dar und tragen die Legende Opi divin(ae), wohl als Bezeichnung des von den Göttern gesandten Erntereichtums, wenn sie als "göttliche Hilfe" aufgefaßt wird. Gerade diese Münzen haben eine Anzahl von gefälschten Schriften mit der Weihung Opi divinae hervorgerufen (Roscher).

2. Münze:
Pertinax, 193 n. Chr.
AE - Sesterz, 28.21g
Av.: IMP CAES P HELV - PERTINAX AVG
       Belorbeerter Kopf n. r.
Rv.: OPI DIVIN -  TR P COS II
       im li. und re. Feld S – C
       Ops n. l. thronend, hält in der vorgestreckten Rechten Getreideähren und stützt sich mit der Linken auf dem Thron ab.
Ref.: RIC 20; Cohen 34; BMC 42; Sear 6054
Extrem selten
Pedigree:
ex Numismatica Ars Classica, Auction 51, Lot 341, März 2009
Perinax_RIC_20.jpg

In den römischen Provinzen kennen wir nur zwei Orte mit dem Kult der Ops. Das bereits erwähnte Theveste und Lambaesis, ebenfalls in Numidien. Hier ist Ops Regina, genauso wie Saturnus Dominus, aber nur die lateinische Bezeichnung für eine einheimische punische Gottheit.

Die in der römischen Religion nicht begründete, aber in der Literatur allgemeine Vereinigung von Saturnus und Ops zu einem Götterpaar, stammt erst aus der Zeit, wo der römische Kult eine völlige Hellenisierung erfahren hat, seit dem Beginn des 2. punischen Krieges. Nachdem aber Saturnus mit Kronos identifiziert worden war, lag es nahe, auch Rhea mit Ops gleichzusetzen. Dazu paßte, daß die Dezemberfeste von Saturnus und Ops eng beieinanderlagen und auch Rhea eine Erdgöttin war.

Der Satz Ops terra est (Ops ist die Erde) findet sich mehrfach und hat zum Inhalt, daß Ops deshalb Terra heißt, "weil alle menschlichen Werke durch die Erde hervorgebracht werden". Deshalb galten Saturnus und Ops als principes dei, als Himmel und Erde, und Ops wurde auch mit anderen Erdgöttinen gleichgesetzt, insbesondere mit Bona Dea. Die Gleichsetzung mit Rhea aber ist so alt wie die römische Literatur selbst.

Andere Deutungen, wie z.B., daß sie als Erde zu den Gottheiten der Neugeborenen gehöre, hat mit der wirklichen Religionsübung nichts zu tun. Auch, daß Ops die eigentliche Schutzgöttin Roms gewesen sei, deren Name geheim gehalten wurde, ist nur eine gelehrte Konstruktion, die sich auf das Geheimnis stützt mit dem der Gottesdienst der Ops im Sacrarium der Regia umgeben war.

Consus
Etymologisch stammt Consus von latein. condere (= bergen, und (wie auch im Deutschen) verbergen). Er ist also kein Gott der Aussaat, sondern ein Gott, der die geerntete Feldfrucht in den Scheuern birgt.

Consus war ein altitalischer chthonischer Erd- und Saatgott, dessen Altar in Rom im Circus maximus unter der Erde lag und nur an seinen von Hirten und Bauern gefeierten Hauptfesten, den Consualia, am 20. Aug. (nach der Ernte) und am 15. Dez. (nach dem Ende des Dreschens!), aufgedeckt wurde. An ersterem Feste soll der Raub der Sabinerinnen stattgefunden haben (Livius); an letzterem feierten mit den Menschen auch die Zugtiere, Pferde und Maultiere. Deren Köpfe wurden bekränzt und die Pontifices veranstalteten im Zirkus Wettrennen, insbesondere von Maultieren. Deshalb wurde Consus von römischen Autoren fälschlicherweise mit dem griechischen Pferdegott Poseidon gleichgesetzt. So auch von Livius, der in Zusammenhang mit dem Raub der Sabinerinnen von einem Fest des Neptun spricht. Er wurde sogar manchmal als Neptunus Equestris (griech. Poseidon Hippios) bezeichnet.

Der Sage nach war Consus der Gott, welcher Romulus den Rat zum Raub der Sabinerinnen gab. Deshalb galt er als Gott der geheimen Anschläge. Dies ist aber auch nur eine der vielen Fehlinterpretationen. Hier haben die römischen Autoren den Namen Consus fälschlicherweise mit latein. consilium (= Ratschlag) verbunden (so z.B. Servius)

Die Tempel der Ops
Es muß in Rom mindestens 3 Tempel der Ops gegeben haben:

(1) In der älteren Zeit war die einzige Kultstätte der Ops das Sacrarium der Regia. Die Regia war im antiken Rom ein Gebäude an der Ostseite des Forum Romanum neben dem Vesta-Tempel. Sie gehörte ursprünglich zum Besitz der Könige, wurde dann um 509 v. Chr., als die Monarchie abgeschafft wurde, zum Sitz des Rex sacrorum, der die sakralen Funktionen des Königs übernommen hatte, und dann des Pontifex Maximus. Damit war sie der Ort des Collegiums, der Versammlung der Pontifices.

Der Überlieferung zufolge soll die Regia unter Numa Pompilius, dem sagenhaften zweiten König von Rom, erbaut worden sein. Die heutigen Überreste stammen von einer Restaurierung aus dem Jahre 36 v. Chr. Damals war die Regia ein fünfseitiges Haus. Sie ist mehrere Male niedergebrannt, wurde aber immer wieder aufgebaut.

Im Inneren befand sich ein Heiligtum des Mars in dem die zwölf Lanzen und Schilde der Salier (von lateinisch salire = „springen“) aufbewahrt wurden. Außerdem befand sich in der Regia auch ein Heiligtum der Ops Consivia, das so heilig war, daß nur dem Pontifex
und den Vestalinnen der Zutritt erlaubt war. Der Göttin zu Ehren wurde jedes Jahr am 23. August ein Erntedankfest auf dem Kapitol veranstaltet. Hier wurden auch die Annalen der Stadt gelagert.
RegiaRom.jpg
Platz der ehemaligen Regia auf dem Forum, Wikipedia

(2) Erst später erhielt die Göttin einen Tempel auf dem Kapitol. Er stand auf dem Platz vor dem Tempel des Iuppiter Optimus Maximus neben dem Tempel der Fides. Dieser Tempel wurde zuerst 186 v. Chr. als aedes in Capitolio in Zusammenhang mit einem Blitzeinschlag erwähnt (Livius). Er stürzte mehrmals ein und wurde wieder aufgebaut. Nach einer Bemerkung von Cicero stand hier die Statue des Scipio Africanus.

Im Tempel der Ops auf dem Kapitol deponierte Gaius Iulius Caesar den Staatsschatz von 700 Millionen Sesterzen. Diesen Schatz soll sich Marcus Antonius nach dem Tod des Caesars angeeignet haben. Georg Ürodgi 1978 will dies durch rein technische Überlegungen widerlegt haben.

Während der Säkularfeiern (ludi saeculares) im Jahr 17 v. Chr. versammelten sich im Tempel die matronae, im Jahr 80 n. Chr. die Arvalbrüder. An den Wänden des Tempels hingen Bürgerrechtsverleihungen an Soldaten und im Inneren wurden die Standardgewichte des Staates aufbewahrt, u.a. ein Bronzegewicht mit der Inschrift templ(um) Opis aug(ustae) (Roscher). Dies beweist, daß die hier verehrte Göttin im Laufe der Kaiserzeit den Beinamen augusta angenommen hat.

Der Tag der Einweihung fiel auf das Fest der Opiconsivia am 25. August. Der Tempel wurde noch während des 4. Jh. benutzt und wurde endgültig geschlossen während der Heidenverfolgung der christlichen Kaiser im späten Römischen Reich.

Überreste, die nahe der Kirche Sant'Omobono gefunden worden waren (zusammen mit Säulenresten, Resten eines Podiums und einem großen weiblichen Marmorkopf, wahrscheinlich von einem Akroterion), waren bisher als Teile des Tempels der Ops identifiziert worden. Jetzt glaubt man, daß sie eher vom Tempel der Fides stammen, da man daneben eine zweisprachige Inschrift in Griechisch und Lateinisch gefunden hat und Teile eines Vertrags zwischen Asia minor und dem römischen Senat - und Fides war die Göttin der diplomatischen Beziehungen.
opis_temple.jpg
Aedes Opis in Capitolio (2) (Wikipedia)

(3) Daneben muß es noch einen dritten Tempel der Ops gegeben haben; denn Plinius schreibt in einem Bericht über L. Caecilius Metellus Delmaticus, der zwischen 123 und 114 v.Chr. zum Pontifex maximus gewählt wurde, von einer aedes Opiferae. Dies geht auch aus einer Notiz in den Listen der Fasti zum 19. Dezember hervor: Opal(ia); feriae Opi . Opi ad Forum. Ops auf dem Kapitol aber wurde nie Opifera genannt. Deshalb muß dieser Tempel auf dem Forum gestanden haben.

Ops opifera wird sonst nur noch einmal erwähnt bei den von Augustus angesetzten Volcanalia (zur Abwehr der Feuersbrünste) am 23. August, wo ihr auf dem Forum geopfert wird. Dies ist verständlich, weil ein Feuer besonders dann gefürchtet wird, wenn die Ernte bereits eingelagert ist. Danach wurde der Stiftungstag des älteren Tempels auf dem Kapitol mit der Opiconsivia mit dem des jüngeren Tempels der Ops opifera [in foro] mit den Opalia verbunden.

Von den Festbräuchen für Ops ist nichts Näheres bekannt. Wir erfahren nur, daß das in der Regia gelegene Sacrarium der Ops Consiva nur von den vestalischen Jungfrauen und dem Pontifex maximus betreten werden durfte. Ihr Kult war geheimnisvoll und verschlossen und hatte eine Parallele darin, daß der am Circus maximus gelegene Altar des Consus unterirdisch lag und nur zur Festzeit aufgedeckt wurde. Alles typische Kennzeichen für chthonische Gottheiten.

Die Angabe, daß man Gelübde an Ops sitzend getan und dabei die Erde berührt habe, bezieht sich aber wohl nicht auf die römische Göttin, sondern auf die später mit ihr gleichgesetzte Rhea.

Kunstgeschichte:
Hinzugefügt habe ich die folgende Abbildungen (beide von Wikipedia):
(1) Ein Bild des Mamorstandbilds der Livia Drusilla als Ops, mit Getreidegarbe und Cornucopiae, römisch, 1. Jh. n. Chr., heute im Louvre. Da Ops stehend abgebildet ist, handelt es nicht um die alte, ursprüngliche Gottheit. Hier hat sie deutliche Anklänge an Abundantia.
Livia_statue.jpg

(2) Dies ist auch der Fall bei dem folgenden Ölgemälde von Peter Paul Rubens (1577-1640), “Abundantia”, ca. 1630, heute im National Museum of Western Art in Tokio, auf dem sich die Putten an den Früchten aus dem Füllhorn erfreuen. Unter dem re. Fuß eine Geldbörse. Dies Gemälde ist wahrscheinlich die Vorstudie zu einem Wandteppich.
Peter_Paul_Rubens_-_Abundance_(Abundantia)_-_Google_Art_Project.jpg

Quellen:
(1) Livius, Ab urbe condita
(2) Macrobius, Saturnalia
(3) Cicero, de Natura deorum
(4) Cicero, Briefe an Atticus
(5) Plinius, Naturae Historia
(6) Sextus Pompeius Festus, Zur Bedeutung der Wörter

Literatur:
(1) Der Kleine Pauly
(2) Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, Leipzig 1770 (Faksimile)
(3) Wilhelm Heinrich Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie
(4) Theodor Mommsen, Corpus Inscriptionum Latinarum
(5) Georg Ürodgi, Caesar, Marcus Antonius und die im Tempel der Ops aufbewahrten öffentlichen Gelder, 1978
(6) Der kleine Stowasser, 1960
(7) Gemoll, Griechisch - Deutsches Schul- und Handwörterbuch

Online-Quellen:
(1) zeno.org
(2) theoi.com
(3) wildwinds.com
(4) nabkal.de/romtag.html
(5) Wikipedia

Mit freundlichen Grüßen
Jochen
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alex789 (Mi 23.02.22 13:52) • d_k (Mi 23.02.22 13:56) • Perinawa (Mi 23.02.22 14:21) • stmst (Do 24.02.22 02:33) • Maternus (So 06.03.22 17:12) • Lucius Aelius (So 18.12.22 11:17)
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Peter43 » Mi 23.02.22 11:42

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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 23.02.22 14:16

Na so was! Und ich dachte immer, die Legende "OPI AUG" auf Antoninus' Sesterzen bezöge sich auf Trajan und bedeutet "Mein (Adoptiv-)Großvater war auch schon Kaiser!" ;-)

Homer
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Re: Mythologisch interessante Münzen

Beitrag von Perinawa » Mi 23.02.22 14:23

Gibt es irgend eine Erklärung, warum gerade Pius und insbesondere Pertinax Ops auf Münzen abbildeten? Von Pertinax habe ich den alexandrinischen Denar mit dem Ops-Revers. vgl. viewtopic.php?p=311053#p311053

Grüsse
Rainer
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