Hallo nochmal Archie, und es freut mich sehr, dass du zu uns gefunden hast!
Das scheint ja eine ehrenwerte Aufgabe zu sein die du da zu bewältigen hast. Ich wünsche schonmal viel Erfolg.
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:08
1) Auf den Banknoten steht RBD für Reichsbankdirektorium und darunter die Unterschriften der Direktoren. Soweit richtig?
Richtig!
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:08
Aber wofür steht dann auf der rechten Seite zum Beispiel ein Großen H oder G? Mit der Nummerierung hat dieser Buchstabe irgendwie nichts zu tun.
Dieser Buchstabe nennt der Sammler heutzutage "Unterdruckbuchstabe" da der bereits vor dem gesamten restlichen Druck auf dem Papier vorhanden war, zeitgenössische Bezeichnung "Kontrollzeichen für Notenpapier" (RBD und Unterdruckbuchstabe wurde allgemein als "Künstliches Wasserzeichen" bezeichnet, im Gegensatz zum natürlichen Wasserzeichen wie man es ja auch heute noch von Euronoten kennt). Das wurde bereits so von der Papierfabrik geliefert. Seit 1883 mit "RBD" und ab 1898 mit dem zusätzlichen Unterdruckbuchstaben.
Im Prinzip wurden die nur zur Kennzeichnung der Papierchargen verwendet. Man kann davon dann aber auch Nummernkreise ableiten und so Beispielsweise Rückschlüsse auf Fälschungen schließen wenn Seriennummer und Unterdruckbuchstabe nicht zusammenpassen da diese dann ja eine bestimmte Kombination haben.
Wen das genauer interessiert kann ich hier den Katalog von Thomas Grebe empfehlen "Spezialkatalog der Deutschen Banknoten"
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:08
2) Es gibt rote und grüne Sigel? Warum?
Die Antwort von Rollentöter würde ich stand jetzt (gestern war da ja noch was dureinander gekommen) genau so übernehmen, sehr gut erklärt.
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:33
3) Auf dem 1.000er Schein von 1910 ist links eine Frau abgebildet mit einem .... ?Spaten? und rechts die Dame steht für den Adel?
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:33
Ich erhielt gerade eine Antwort auf meine Frage 3)
Links ist keine Dame, sondern ein Bauer! Und die Feldfrüchte sind neben Ihm im Füllhorn dargestellt. In der Hand ist somit tatsächlich ein Spaten. Rechts wiederum steht die Dame für das "Obst" und hier insbesondere für die Weinlese! Ebenfalls sind die Früchte im Füllhorn dargestellt.
Wir reden über diesen Schein, richtig?
Ich gebe ich selbst habe auch schon die lustigsten Sachen in Bilder interpretiert und will hier auch nicht deine Quelle schlechtreden. Aber ich muss doch ein bisschen korrigieren. Es macht alles immer einfacher wenn man die zeitgenössischen Quellen kennt.
Es sind beides Damen. Die linke hält keinen Spaten sondern ein Ruder (ist ein ganz einfaches Holzruder). Die Dame rechts hält ein Füllhorn mit, richtig erkannt Feldfrüchten. Welches Füllhorn du neben der linken Person sieht bin ich mir jetzt aber nicht sicher, im ganzen Bild sollte eigentlich nur eins sein, oder meinst du dass beide Erträge im selben Füllhorn sind?
Wirklich klar wird das aber erst mit dem Reichsanzeiger 267. aus dem Jahre 1884 zum 1000 Mark Schein:
Es sind also Personifikationen für Schifffahrt und Erntesegen. Personifikationen werden dir auf deutschen Banknoten noch oft begegnen, war damals in der "Staatskunst" einfach angesagt.
archie631 hat geschrieben: ↑So 27.03.22 19:33
4) Einige Scheine haben braune Fasern auf der linken Seite und andere wiederum Blaue? War das ein Sicherheitsmerkmal?
Ja das ist ein Sicherheitsmerkmal. Die Fasern sind bereits ins Papier eingelassen sodass man nicht einfach jedes Butterbrotpapier hernehmen kann um Fälschungen herzustellen. Da bräuchte man erstmal das richtige Papier hierfür.
Solltest du noch mehr Fragen haben hoffe ich die auch geklärt zu bekommen.
Grüße Erdnussbier