Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » So 15.12.24 21:21

20.18.2 - 2.jpg
Hallo Forum, Die eingestellte Münze habe ich bearbeitet, und eine weitere Besonderheit festgestellt, die beiden Stempelschneider haben auch die Umschriften verkehrt in den Stempel eingeschnitten. Auf dem Avers eine offensichtlich erkennbare Trugschrift ohne Sinn, die eher auf dem Revers zu erwarten wäre und auf dem Revers die eigentlich auf den Avers gehörende Umschrift, die vollständig SCSTEPHANVS lauten sollte. Gruß Bertolt
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Salier
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Mo 16.12.24 18:29

Hallo Hans-Dieter,
Das ist bei Mittelaltermünzen nichts ungewöhnliches das die Buchstaben Seitenverkehrt in den Stempel geschnitten werden, aber ganze Umschriften schon. Aber bei diesem Stück ist die Darstellung des heiligen Stephan sehr gut gelungen.

Viele Grüße
Enriko
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Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Fr 20.12.24 10:17

20.19.3 Av..jpg
20.19.3 Rv..jpg
Hallo Forum, hier mal eine ramponierte, ausgebrochene und durch Doppelschlag stark beeinträchtigte Münze, was die Feststellung der Umschrift betrifft. Allerdings kann man den Doppelschlag auf dem Revers deutlich an der Signatur des Buchstaben „V“ erkennen, da dieser Buchstabe doppelt übereinander dargestellt ist. Fall jemand doch noch weitere Signaturen erkennen sollte, würde ich mich freuen. Gruß Bertolt
Nachtrag: 0,68 gr. - 23 mm an der breitesten Stelle, 0,2 mm dick.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 23.12.24 16:49

20.20..jpg
Hallo Forum, auf jedem Dünnpfennig eine neue Entdeckung. Bei dieser Münze ist auf dem Avers erkennbar, dass offensichtlich zwei verschiedene Umschriften vorhanden sind, die sich teilweise überlagern. Dies könnte dadurch entstanden sein, das eingezogene Münzen, zum Beispiel durch die sich wiederholenden Verrufungszyklen, nicht generell eingeschmolzen, sondern auch durch mechanische Bearbeitungsmethoden für eine neue Beprägung verwendbar gemacht wurden. Dieses Beispiel spricht auch eindeutig für die Anwendung des Mittels Verrufung. Wobei, bei dem schmalen, sich links im „V“ befindlichen Buchstabenrest, keine Abflachungen durch Behämmern oder ähnliche Einwirkungen erkennbar sind. Somit ist es tatsächlich möglich, dass dieses Motiv auf einen bereits verwendeten Schrötling aus der Zeit des Bischofs Ottone (1125 – 1135) geschlagen wurde? Diese Theorie führt aber nicht zur Lösung dieser Feststellungen auf der Münze. Somit muss es eine andere Erklärung geben. Als Entstehungstheorie könnte unter anderem folgendes bedacht werden, Die Ursache besteht aller Wahrscheinlichkeit nach darin, das verschlissene bzw. verbrauchte Münzeisen oder Stempel durch mechanische Bearbeitungsmethoden für die Aufnahme neuer Münzbilder aufbereitet wurden und die damit beschäftigten Münzknechte oder Stempelschneider nicht gerade sorgfältig diese Arbeiten erledigt haben. Es lässt sich nur so erklären, dass auf dem Prägestempeln Spuren eines alten unbekannten Münzbildes und die des neuen zusammen waren und zum Prägen so benutzt worden sind. Das führte zwangsläufig dazu, dass die beiden unterschiedlichen Münzbilder in den Schrötling eingeschlagen wurden.
Die Reversseite dagegen befindet sich in einem Zustand, der schwer zu erklären ist. Nur anhand des Buchstaben „X“, rechts unten, von CRVX ist sie richtig einzuordnen. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von QVINTVS » Mo 23.12.24 18:51

Zu diesem Thema hat der verstorbene Michael Matzke einen Beitrag geschrieben: Überprägung in der Stauferzeit. Münzerneuerung und Geldpolitische Wendepunkte, in: StauferDinge. Materielle Kultur der Stauferzeit in neuer Perspektive, Regensburg 2022, S. 187-192.
Matzke ging hier exemplarisch auf einige ihm bekannt gewordenen Überprägungen ein. Die abgebildeten Beispiele stammen aus der Römerzeit, Byzanz, Basel (Anfang 11. Jh.), Thüringer Brakteat, Genua und Sizilien. Er bemerkte auch, dass dieses weit verbreitete Phänomen bisher unbeachtet blieb und noch nicht ausführlicher numismatisch bearbeitet wurde. Falls Interesse daran besteht, könnte ich eine PDF erstellen und dir mailen.
Viele Grüße

QVINTVS

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und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 23.12.24 21:19

Hallo QVINTVS, ja, schick mir bitte dieses PDF, das interessiert mich. Diese Münze ist seit 1998 in meiner Sammlung. Ich habe mich schon vor längerer Zeit mit Bernd Kluge (Berlin) über diese Münze unterhalten, dazu folgende Gesprächsnotiz festgehalten. B. Kluge Die Möglichkeit, dass dieses Stück auf einem alten bereits benutzten Schrötling, der wiederverwendet wurde, geschlagen wurde, ist nicht von der Hand zu weisen. (persönl. Gespräch). Ich würde gern meine Untersuchungsergebnisse im Konsens mit gleichen Feststellungen und Meinungen vergleichen. Es ist tatsächlich bemerkenswert, dass auch schon andere Numismatiker auf dieses Phänomen (wie du sagst) gestoßen sind. Überprägungen mittelalterlicher Münzen sind ja ein faszinierendes Thema in der Numismatik, leider aber zu selten. Ich hatte schon erwähnt, dass ich mithilfe von KI meine vergleichenden Untersuchungen bewältigen möchte. Leider ist das doch nicht so einfach, wie es scheint. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Do 26.12.24 11:18

20.20. Av.Überprägung.jpg
20.20. Av.Überprägung II.jpg
20.20. Av.Überprägung III.jpg
20.20. Av.Überprägung IV.jpg
Hallo Forum, wer dies heute liest, dem wünsche ich frohe Weihnachten. Ich habe mal den Bereich der Überprägung mithilfe meiner Mikroskop-Camera aufgenommen. Mit der Absicht, die ursprüngliche Umschrift zu entziffern, was mir nicht gelungen ist. Ich wollte die Bilder auch aneinanderreihen, ebenfalls misslungen. Die Bildbezeichnung Überprägung; II; III und IV, muss von rechts nach links erfolgen, wer sich daran versuchen möchte.
Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Do 26.12.24 11:30

Zum Problem der Überprägungen im spätmittelalterlichen Österreich ist vor kurzem ein Aufsatz in der Numismatischen Zeitschrift erschienen:
Herfried Wagner, Überprägungen auf österreichischen und steirischen Pfennigen des 13.–15. Jahrhunderts. In: Numismatische Zeitschrift 129 (2023), S. 177-208.
Bei dem von dir, lieber Bertolt, gezeigten Detailfotos bin ich mir jetzt unsicher, ob wir es da mit einer Überprägung auf einem anderen Münztyp oder einer möglicherweise geflippten Eigenüberprägung zu tun haben. Ein Beispiel für eine solche geflippte Eigenüberprägung unter Karl dem Großen konnte ich dieses Jahr in meine Lehrsammlung einreihen:
KdG_Pavia_av.jpg
KdG_Pavia_rv.jpg
Beste Grüße
Andechser

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Do 26.12.24 19:30

Hallo Forum, hallo QVINTVS, herzlichen Dank für die Übersendung des Artikels von Michael Matzke. Er hat Sinn und Zweck der Überprägungen deutlich gemacht und mit seinem Schlusssatz, „… man kann aber jedenfalls nicht behaupten, dass es in der Numismatik an interessanten und historisch relevanten Dingen aus dem hohen Mittelalter mangele.“ Die richtigen Schlussfolgerungen getroffen, ich hätte mir mehr Beispiele aus dem deutschen Mittelalter gewünscht, der Artikel ist doch sehr Italien lastig. Etwas anders ist es glaub ich bei den geflippten Eigenüberprägungen, lieber Andechser. Ich habe tatsächlich schon davon gehört, bzw. gelesen und glaube das ein kleiner Unterschied zu den normalen Überprägungen n besteht. Bei deiner Art wird die Münze gedreht bzw. auf den Kopf gestellt, bevor sie überprägt, wird (Easy AI). Diese Technik ist seltener und damit natürlich für Sammler Interessanter. Meine Art der Überprägungen findet wohl eher bei geringwertigen Münzen Anwendung, weil man sich damit den material- und kostenaufwendigen ersten Teil (M. Matzke) der Münzherstellung sparte. Denn auf meiner Münze ist der aufwändige Prägeaufwand wie bei den geflippten Eigenüberprägungen nicht erkennbar. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Numis-Student » Do 26.12.24 20:01

Bertolt hat geschrieben:
Do 26.12.24 19:30
Bei deiner Art wird die Münze gedreht bzw. auf den Kopf gestellt, bevor sie überprägt, wird (Easy AI). Diese Technik ist seltener und damit natürlich für Sammler Interessanter. Meine Art der Überprägungen findet wohl eher bei geringwertigen Münzen Anwendung, weil man sich damit den material- und kostenaufwendigen ersten Teil (M. Matzke) der Münzherstellung sparte. Denn auf meiner Münze ist der aufwändige Prägeaufwand wie bei den geflippten Eigenüberprägungen nicht erkennbar. Gruß Bertolt.
Hallo,

mit erhöhtem Prägeaufwand hat doch eine Eigenüberprägung nichts zu tun ? 8O
es handelt sich um Fehlprägungen, wenn eine fertige Münze aus Versehen entweder erst am Oberstempel hängen bleibt, dann abfällt und mit der Rückseite nach unten noch einmal auf den Unterstempel fällt, oder eine fertige Münze irrtümlich noch einmal in den Korb mit den Schrötlingen gelangt und dann noch einmal wie ein Schrötling überprägt wird.

Schöne Grüße
MR
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Do 26.12.24 20:02

Lieber Bertolt,
die Eigenüberprägung hat mit der Überprägung auf einem anderen Münztyp nicht viel gemein, sondern zählt, wie der Doppelschlag, zu den Prägefehlern. Für Sammler ist sowas eher ein Makel als dass es eine Münze interessanter macht. Es ist nur wichtig, dass man eben Prägefehler von echten Überprägungen unterscheidet, da sie unterschiedlich zu interpretieren sind.
Der Aufsatz von Matzke ist sehr gut, aber eben nur ein kurzer Überblick. Überprägungen kommen aber nicht nur bei geringwertigen Münzen vor, sondern es gibt auch Beispiele von überprägten Goldmünzen, auch wenn diese extrem selten sind.

Beste Grüße
Andechser

PS: Da war Malte schneller

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Fr 27.12.24 20:13

Hallo lieber Numis-Student und Andechser, ich komme ein wenig mit euren Antworten in Konflikt, habe dazu mal meine KI-Software Easy AI befragt und möchte euch die Antwort nicht vorenthalten.
Es gibt einen Unterschied zwischen geflippte Eigenüberprägung und normalen Überprägungen

1. Normale Überprägungen: Diese entstehen, wenn eine bestehende Münze mit einem neuen Motiv oder Wertstempel überprägt, wird, ohne dass die Ausrichtung der Münze verändert wird. Normalerweise geschieht dies aus Gründen wie der Anpassung an neue Währungsbedingungen oder der Schaffung von Gedenkmünzen. Die ursprüngliche Münze bleibt in ihrer ursprünglichen Ausrichtung.
2. Geflippte Eigenüberprägung: Bei dieser Art von Überprägung wird die Münze gedreht oder auf den Kopf gestellt, bevor sie überprägt wird. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, beispielsweise um Platz für einen neuen Stempel zu schaffen oder um ein bestimmtes Design zu erzielen. Diese Technik kann auch als künstlerisches Mittel verwendet werden und ist oft seltener und damit für Sammler von großem Interesse.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hauptunterschied in der Ausrichtung der Münze während des Überprägungsprozesses liegt. Geflippte Eigenüberprägungen sind eine spezielle Überprägungen, die durch die Drehung der Münze gekennzeichnet ist.
Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » Fr 27.12.24 21:07

Hallo Bertolt,
da hat sich die KI wieder einmal etwas zusammenfantasiert. Die Aussage zu 1. ist teilweise korrekt, aber gegen Ende wird es schon fast lustig, so falsch ist der Text. Die Aussagen zu 2. sind allerdings komplett der Fantasie der KI entsprungen und haben mit der Realität nichts zu tun.

Beste Grüße
Andechser
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Numis-Student » Fr 27.12.24 22:50

Bitte lasse die künstliche "Intelligenz" weg, das ist nur Unsinn.

Der einzige Unterschied besteht darin, dass normalerweise bei Eigenüberprägungen Avers auf Avers und Revers auf Revers überprägt wird, während bei einer geflippten Eigenüberprägung der Avers auf den Revers überprägt wird und der Revers auf den Avers.

Zu normalen Eigenüberprägungen kommt es, wenn eine fertige Münze auf dem Unterstempel liegen bleibt und noch ein zweites Mal geprägt wird. Zur geflippten Eigenüberprägung kann es zB dann kommen, wenn eine fertige Münze zwischen die Schrötlinge gerät und beim zweiten Prägedurchgang "falschherum" auf den Unterstempel gelegt wird (Genau genommen hast Du in diesem Fall eine statistische 50:50-Chance, ob es eine geflippte oder eine normale Eigenüberprägung wird).

Schöne Grüße
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Sa 28.12.24 18:36

20.20.1 Rv. normal.jpg
20.20.1 Rv. Lupe.jpg
20.20.1 Rv. Mikro.jpg
Hallo Forum, meine KI hat sich wegen der unqualifizierten Antwort entschuldigt, der Wissenstand liegt bei 2023. Heute möchte ich mal eine sehr schwierige Reversseite einstellen, bei der aber deutlich wird, dass man mit entsprechenden Hilfsmitteln, meine sind bescheiden, doch noch Umschriftsreste erkennen kann. Beim ersten Bild, ist selbst im mittleren Bereich in den Kreuzwinkeln vom CRVX nur noch der Buchstabe „V“ und die hälfte vom „X“ zu erkennen. Von der Umschrift nur der Buchstabe „S“ bei 02h. Beim mittleren Bild, mit Hilfe einer Lupe, erweitert sich der Umschriftsbereich auf „STA“. Schließlich beim letzten Bild, unter Einsatz einer kleinen Mikroskop-Camera, lassen sich noch die Reste einer Signatur des Buchstaben „V“, gefolgt von einem möglichen „P“ und bei 9h nochmals ein seitenverkehrter Buchstabe „S“ feststellen. Gruß Bertolt.
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