Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

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Numis-Student
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Numis-Student » Sa 28.12.24 18:57

Bertolt hat geschrieben:
Sa 28.12.24 18:36
Hallo Forum, meine KI hat sich wegen der unqualifizierten Antwort entschuldigt, der Wissenstand liegt bei 2023.
Das würde MIR nicht reichen und ich würde sie mit dauerhafter Löschung strafen.

Die Definition hat sich im letzten Jahr sicherlich nicht geändert ;-)

Und ein klares "Ich kann da keine Antwort anbieten, bitte befragen Sie einen echten Numismatiker" wäre da ehrlicher und hilfreicher als ein phantasievolles Zusammendichten von Unwahrheiten.

MR
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag (Insgesamt 2):
Andechser (Sa 28.12.24 20:47) • didius (So 29.12.24 22:31)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Dude_199
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Dude_199 » So 29.12.24 21:24

Hallo bertold,

inhaltlich kann ich zu deinem Thema leider wenig beitragen. Ich finde deine Arbeit aber lobenswert und weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig die Bestimmung und Stempeluntersuchung der Dünnpfennige ist. Ich habe aber festgestellt, dass ich von dem von dir beschriebenen Münztyp ein Exemplar in der Sammlung liegen habe. Wenn gewünscht kann ich dir gerne Bilder zusenden.

Bezgl. dem Thema der erneuten Schrötlingsverwendung kann ich sagen, dass dies im Bodenseegebiet auch vorkam. Leider ist mir nur ein schriftlicher Artikel dazu bekannt. Dieser bezieht sich auch nur auf ein exemplarisches Stück aus dem Bodenseegebiet.

Viele Grüße
Dude

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 30.12.24 09:58

Hallo lieber Dude, dass ist ja mal eine gute Antwort. Danke für deine Einschätzung. Das würde mich sehr freuen, wenn du mir die Bilder deiner Münze übersenden würdest. Die erneute Schrötlingverwendung ist ein guter Begriff für diese Art der Überprägungen und ich denke mal, Einzelbeispiele sind wohl die Regel. Also, herzliche Grüße von Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 30.12.24 17:05

20.20.2 beide.jpg
20.20.2 Rv. mikro.jpg
Hallo Forum, wenn ich so weiter meine Stempel der Dünnpfennige untersuche, begleitet mich immer die Hoffnung, mal auf ein Stück zu stoßen, bei dem die Erfassung der Umschrift nur so etwas ähnliches wie Freude auslöst. Bei dieser Aversseite der Fall. Aber schon, habe ich mit der hier vorgestellten Münze 20.20.2 (0,60 gr. – 22 mm Durchmesser und 0,18 mm dick) wieder eine Reversseite, die so wenig Prägereste aufweist und die zu allem Über auch nicht identifiziert werden können. Schaut mal selbst, vielleicht hat jemand (Salier?) eine Idee. Mit den Mikrokamerabildern oben, die Reste des Sterns, der sich über dem senkrechten Kreuzschenkelende befindet und in diesem Fall zur konkreten Ausrichtung der Reversseite führte. Rechts zwei Spitzen, die eigentlich nur zu einem Buchstaben „S“ gehören könnten. Unten das Fragment, welches eine Signatur des Buchstaben „V“ sein könnte. Links unten, zwei Buchstabenfragmente, im rechten Teil zwei schräge Striche, deren Bedeutung mit verschlossen bleibt. Im linken Teil einige schräg gegeneinander verlaufende Linien, welche sich offensichtlich kreuzen und die zu einem Buchstaben „X“ passen würden. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mi 01.01.25 15:37

20.21.jpg
Hallo Forum, ich frage immer, ob jemand etwas erkennen kann, weis natürlich wie schwierig das ist, Hier stelle ich mal vorab, den nächsten Dünnpfennig ein, den ich Untersuchen werde und wie ihr seht, wird es nicht besser, eher komplizierter. Hier bin ich selbst mal gespannt was da rauskommt. Die Bilder habe ich mit meiner Handykamera im makro-Bereich aufgenommen.
Hallo lieber Dude, ich hoffe du bist immer noch bereit mir die Bilder deines Typgleichen Dünnpfennigs zu übersenden, wie soll das Prozedere aussehen. (Soll ich dir meine E.-Mail Adresse übersenden. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Fr 03.01.25 19:26

20.21..jpg
20.21. ungeklärt.jpg
Hallo Forum, hier die bearbeiteten Bilder der vorherigen Münze. Für ein Untersuchungsergebnis kann man die beiden Münzbilder Avers und Revers schon nach augenscheinlicher Betrachtung nutzen. Der Knick in der Mitte sollte aller Wahrscheinlichkeit mal zum trennen der Münze in zwei sogenannte Hälblinge oder Halbstücke dienen und kann nun dazu genutzt werden, die Stempeldrehung auf einfache Art und Weise festzustellen.
Ich überlege immer wieder, wenn zwei Münzstempel zu einer Münze arbeitsteilig von verschiedenem Stempelschneider – Eisengraber geschnitten werden, warum, z. B. auf dem Avers die korrekte Umschrift, in diesem Fall STEPHANVS verwendet wird, aber auf dem Revers eine offensichtlich und erkennbare Trugschrift. Die Signatur des Buchstaben „C“ auf dem Revers bei 9h, ist an dieser Stelle ungewöhnlich und ich glaube, dass es das erste Mal ist, dass ich so etwas feststelle. Es kommt aber kein anderer Buchstabe in Frage, denn es ist Formidentisch mit dem „C“ im ersten Kreuzwinkeln von CRVX. Zwei Fragmente von Signaturen konnte ich nicht identifizieren, eventuell hat jemand eine Idee. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Sa 04.01.25 18:23

20.21.4.jpg
Hallo Forum, es gibt immer wieder Steigerungsstufen, auch wenn es ins negative geht. Hier versuche ich einen weiteren Dünnpfennig zu untersuchen, bei dem noch weniger zu erkennen ist, wie beim vorigen Stück. Ich habe schon einige Versuche mit unterschiedlichen Helligkeitseinstellungen und Kontrasten vorgenommen. Es sieht bei diesem Stück so aus, als ob der Schrötling reversseitig etwas zu klein für den Stempel gewesen ist. Der Legendenteil linksseitig ist so schmal, dass von der Prägung nicht viel mehr zu erkennen ist. Vielleicht hat auch hier jemand eine Idee. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 06.01.25 18:22

20.21.4 Buchstaben.jpg
Hallo Forum, es war doch besser als ich dachte, und so konnte ich doch noch einiges Umschrift entschlüsseln. Eine Besonderheit auf dem Avers macht mir aber doch noch Kopfzerbrechen, es sind zwei unterschiedliche Signaturen des Buchstaben „S“ vorhanden, die so nicht gerade von arbeitsteiligem Vorgehen anzusehen sind. Der erste Buchstabe „S“, der am Ende einen aufsteigenden Dorn hat, gibt es nur einmal in dieser Reihung. Die zweite Signatur „S“, ist aber schon auf insgesamt 7 Stempeln so festgestellt wurden. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Di 07.01.25 21:03

20.21.5 mit Hand.jpg
20.21.5 Rv..jpg
Hallo Forum, der Dünnpfennig, den ich heute einstelle, ist in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen, ist auf dem Avers im linken Felde die komplette rechte Hand des Heiligen Stephanus zu sehen. Es ist die einzige Münze aus dem Bereich der CRVX-Versionen, auf welcher man dieses so komplett betrachten kann. Auf allen anderen Münzen dieses Typs ist dieser Bereich mehr oder weniger durch Stempelfehler, Überprägungen oder sonstigen Störelementen unklar bzw. deformiert zu betrachten. Daraus folgt, dass existierende Münzbeschreibungen, bei denen man in der rechten Hand des Heiligen zusätzliche Attribute wie, Krummstab; Kreuzstab; Palmwedel oder Buch (Attribute, die es auf anderen Halberstädter Münztypen natürlich gibt) zu erkennen glaubt, hier gar nicht hinpassen, rein räumlich betrachtet. Die zweite Besonderheit betrifft die Reversseite, hier ist die Prägung der Aversseite so stark durchgedrungen, dass sie tatsächlich die Reverslegende überdeckt. Dazu entsteht der Eindruck, als ob die Reversseite überprägt wurde. Hier gebe ich zu, erkenne ich keine einzige Signatur eines Buchstaben. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Mi 08.01.25 13:43

Hallo Hans-Dieter,

sehr schöne und detaillierte Darstellung der Hand. Habe ich so auf einem Dünnpfennig noch nicht gesehen.
Danke fürs zeigen.

Gruß
Enriko
Das schönste was Wir entdecken können, ist das Geheimnisvolle. [Albert Einstein]

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Dude_199 » Mi 08.01.25 21:23

Hallo Bertolt,

entschuldige bitte das die Bilder verzögert kommen. Es war mir leider vorher nicht möglich.

Das Stück hat einen Durchmesser von ca. 22 mm und ein Gewicht von 0,77 g.

Für mich ist auf dem Stück noch folgende Buchstaben lesbar:

CRVX Seite ab 6 Uhr bis 12 Uhr RVN???OC.

Bildseite für mich nichts richtig lesbar.

Gerne kann ich die die größeren per E-Mail zusenden. Lasse mir deine E-Mail Adresse einfach per PN zukommen.

Viele Grüße
Kristof
Halberstadt Rv.JPG
Halberstadt Av.JPG

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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Do 09.01.25 18:09

Hallo lieber Enrico, tatsächlich sehr gute Erhaltung in diesem Bereich. Nun zu dir, lieber Kristof, dass ist ja eine interessante Münze, mit einem neuen Motiv auf dem Avers. Vielen Dank für die Übersendung dieser Bilder.Das muss ich mir erstmal näher ansehen. Sehr spannend, hast du eventuell weitere Infos zu dieser Münze. Gruß Bertolt.
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Fr 10.01.25 18:49

20.27..jpg
Sixtus.jpg
Hallo Forum, ihr habt sicher schon selbst bemerkt, dass es ich bei all den vor mir vorgestellten Dünnpfennigen, durchaus auch um Unikate (etwas, was nur einmal vorhanden ist, oder was es nur[noch] in einem Exemplar gibt. – Wörterbuchfelder auf Google) handeln könnte. Auf dem Avers muss es sich anhand der beiden aufeinanderfolgenden Signaturen des Buchstaben „S“ um die schon mehrfach erwähnte SANCTVSSTE Umschrift handeln. Die wiederum auf dem Revers offensichtliche Trugschrift zeigt zwei deutliche Buchstaben „X“, deren Bedeutung mir immer noch verbogen bleibt. Es gibt allerding eine Dünnpfennigkategorie im Bistum Halberstadt, die als Motiv den Mitpatron des heiligen Stephanus, Sixtus zeigt. Die Aversumschrift dieser Stücke bezieht sich auch in Schrift und Bild auf den heiligen Sixtus II. Er wurde im Jahre 258 nach Christus, zur Zeit der Christenverfolgung von seinen Verfolgern, beim Gottesdienst festgenommen und sofort enthauptet. Er ist in der Krypta der Päpste in den später so genannten Calixtus Katakomben des Vatikans bestattet. Auf diesen Stücken macht die Signatur des Buchstaben „X“ Sinn. Die Sixtus-Dünnpfennige sind alle in schlechter Erhaltung, dass gezeichnete Bild in der Mitte stammt von Paul Jonas Meier – Braunschweig. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » So 12.01.25 11:53

20.44.4.jpg
Hallo Forum, ein Ergebnis meiner Untersuchungen der einzelnen Stempel besteht darin, dass die Prägung der Dünnpfennige vermutlich in drei unterschiedlichen Phasen einzuordnen ist. Die erste, ich nenne sie ml die Grunddefinition, lieferte Walter Kühn, sind die Dünnpfennige die Vorstufe der Brakteaten ? – In: GN 124, März 1988, S. 51 – 58. Dünnpfennige, die nach dieser Definition geprägt wurden. Sehen ungefähr so aus, wie ich diesen Dünnpfennig eingestellt habe. „dass bei der Prägung das jeweilige Münzbild an den tief gravierten Stellen auf der Gegenseite negativ durchschlug, so dass sich hier die beiden Münzbilder gegenseitig in der Ausprägung störten.“. Das war natürlich vom Prägeergebnis her unbefriedigend. Vor allem auch deshalb, weil die Münzen neben ihrer Funktion als Zahlungsmittel nunmehr keine idealen Informationsträger mehr waren. Es war von Münzbild her nichts mehr deutlich zu erkennen. Diese Zustände sind dem Münzherren sowie dem mit dem Prägen beauftragtem Personal (Münzmeister, Stempelschneider etc. pp) mit Sicherheit nicht verborgenen geblieben. Die Existenz von Dünnpfennigen mit anderen qualitativ besseren Prägeergebnissen, beweist diese Theorie und lässt erkennen, dass man sich damit beschäftigt und zumindest den Versuch unternommen hat, Gegenzusteuern. Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Andechser » So 12.01.25 13:58

Bertolt hat geschrieben:
So 12.01.25 11:53
Hallo Forum, ein Ergebnis meiner Untersuchungen der einzelnen Stempel besteht darin, dass die Prägung der Dünnpfennige vermutlich in drei unterschiedlichen Phasen einzuordnen ist. Die erste, ich nenne sie ml die Grunddefinition, lieferte Walter Kühn, sind die Dünnpfennige die Vorstufe der Brakteaten ? – In: GN 124, März 1988, S. 51 – 58. Dünnpfennige, die nach dieser Definition geprägt wurden. Sehen ungefähr so aus, wie ich diesen Dünnpfennig eingestellt habe. „dass bei der Prägung das jeweilige Münzbild an den tief gravierten Stellen auf der Gegenseite negativ durchschlug, so dass sich hier die beiden Münzbilder gegenseitig in der Ausprägung störten.“. Das war natürlich vom Prägeergebnis her unbefriedigend. Vor allem auch deshalb, weil die Münzen neben ihrer Funktion als Zahlungsmittel nunmehr keine idealen Informationsträger mehr waren. Es war von Münzbild her nichts mehr deutlich zu erkennen. Diese Zustände sind dem Münzherren sowie dem mit dem Prägen beauftragtem Personal (Münzmeister, Stempelschneider etc. pp) mit Sicherheit nicht verborgenen geblieben. Die Existenz von Dünnpfennigen mit anderen qualitativ besseren Prägeergebnissen, beweist diese Theorie und lässt erkennen, dass man sich damit beschäftigt und zumindest den Versuch unternommen hat, Gegenzusteuern. Gruß Bertolt
Hallo Bertolt,
die Existenz von besser ausgeprägten Dünnpfennigen beweist in dem Punkt leider nichts, außer dass es Produktionsschwankungen gab. Das kann man aber in allen Räumen mit Dünnpfennigprägung feststellen, dass es viele zum Teil schlecht ausgeprägte Stücke und wenige wirklich gut ausgeprägte Stücke gibt. Das von dir wiedergegene Zitat stellt korrekt dar, wie es zu den schlechten Ausprägungen kam, aber mehr lässt sich da beim beste Willen nicht herauslesen.

Beste Grüße
Andechser
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