geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Griechische Münzen des Altertums

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Homer J. Simpson
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 21.01.25 19:03

Siehste, drum kam mir das so bekannt vor - die obere der beiden Münzen (https://www.acsearch.info/search.html?id=11203446) habe ich damals ersteigert. Fand ich zu hübsch und interessant, um sie für 40 Euro plus Aufgeld nicht zu nehmen.

Homer
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Di 21.01.25 19:07

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:03
... die obere der beiden Münzen (https://www.acsearch.info/search.html?id=11203446) habe ich damals ersteigert. ...
Dann bin ich also nicht der einzige, der nicht mehr jede seiner Münzen im Kopf hat. Das beruhigt ungemein :D .

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Di 21.01.25 19:17

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:03
die obere der beiden Münzen (https://www.acsearch.info/search.html?id=11203446) habe ich damals ersteigert. Fand ich zu hübsch und interessant, um sie für 40 Euro plus Aufgeld nicht zu nehmen.

Homer
Dann Gratulation, wirklich ein tolles Stück und sehr selten noch dazu, ob nun Hermes und Kolone oder nicht.

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Homer J. Simpson
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 21.01.25 19:23

Ist doch erheblich mehr Kunst als ein ein Haifisch in Formalin von Damien Hirst oder eine Fettecke von Joseph Beuys, finde ich. Und stinkt bekanntlich nicht.
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Di 21.01.25 19:28

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:23
... Ist doch erheblich mehr Kunst als ein ein Haifisch in Formalin von Damien Hirst oder eine Fettecke von Joseph Beuys ...
Da würde ich jetzt mal sagen, dass das Ansichtssache ist :D . Wobei sich das aber auch schlecht vergleichen lässt, da der Ansatz und das Zielpublikum jeweils völlig anders sind.

Gruß

Altamura

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Di 21.01.25 19:43

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:23
Ist doch erheblich mehr Kunst als ein ein Haifisch in Formalin von Damien Hirst oder eine Fettecke von Joseph Beuys, finde ich. Und stinkt bekanntlich nicht.
ich jedenfalls würde zustimmen, ein archaisches Kunstwerk im Kleinstformat, da schlägt mein Herz höher 😊

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Numis-Student » Di 21.01.25 20:55

Altamura2 hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:07
Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:03
... die obere der beiden Münzen (https://www.acsearch.info/search.html?id=11203446) habe ich damals ersteigert. ...
Dann bin ich also nicht der einzige, der nicht mehr jede seiner Münzen im Kopf hat. Das beruhigt ungemein :D .

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Da kann ich Dich ebenfalls trösten ;-)

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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 21.01.25 21:24

quinctilius hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:43
ein archaisches Kunstwerk im Kleinstformat
Wo Du's gerade sagst: Die Datierung aus der Auktion "(4th century BC)" ist schon Käse, oder? Mitte fünftes dürfte m.E. eher hinkommen.

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Di 21.01.25 22:07

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Di 21.01.25 21:24
quinctilius hat geschrieben:
Di 21.01.25 19:43
ein archaisches Kunstwerk im Kleinstformat
Wo Du's gerade sagst: Die Datierung aus der Auktion "(4th century BC)" ist schon Käse, oder? Mitte fünftes dürfte m.E. eher hinkommen.

Homer
Keinesfalls 4. Jhd. v. Chr. Ich tippe auf frühes 5. Jhd. v. Chr.

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Atalaya » Mi 22.01.25 09:03

In der Archäologie werden diese Formen auf das 3. Viertel des 6. Jh. datiert.
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Mi 22.01.25 09:22

Atalaya hat geschrieben:
Mi 22.01.25 09:03
In der Archäologie werden diese Formen auf das 3. Viertel des 6. Jh. datiert.
Wo denn? Hast Du da mal ein Beispiel?

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Atalaya » Mi 22.01.25 10:06

Die Spätarchaik endet in der griechischen Kunst ungefähr um 500 +/-. Die Formensprache (Auge, lächelnder Mund usw.) hier ist noch deutlich archaisch und nicht frühklassisch. In der Numismatik mag es andere Datierungskonventionen geben.

Edit:
zB sowas: https://arachne.dainst.org/entity/2326974?fl=20
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 22.01.25 11:27

Das ist richtig. Aber das Bankgeschäft ist das konservativste, damals wie heute. Die Münzen hinken in der Tat einige Jahrzehnte hinterher - das berühmteste Beispiel ist das Tetradrachmon aus Athen, wo Athena bis zum Ende des Peloponnesischen Krieges 404v. das archaisch frontale Auge zeigt. Die wichtige Handelsmünze mußte einfach so aussehen wie immer, damit sie überall für voll genommen wurde; und je angespannter die Lage war, um so weniger konnte man es sich leisten, das Design zu verändern.

Homer
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Atalaya » Mi 22.01.25 12:12

Das kennt man auch von den Panathenäischen Preisamphoren, wo es ebenfalls Darstellungskonventionen gab, die beibehalten wurden.

Speziell in Kleinasien spielt es allerdings auch eine Rolle, ob und inwieweit eine Polis im ionischen Aufstand gegen die Perser involviert war. In Milet zB lässt sich das Ende der archaischen Kunst ziemlich exakt auf 494 datieren, als die Stadt von den Persern zerstört wurde.
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mi 22.01.25 13:36

Datierung hat ja viel mit Stilgefühl zu tun.
Ich würde Homers Münze (oben) an diese
Gruppe anschließen wollen:

Kebren
Tenedos
Lampsakos

Alle aus der Nord- Ägäis und alle stilistisch spätarchaisch.

VG
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