Lavamünzen
Moderator: Locnar
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Lavamünzen
Wohl seit dem 17. Jh. gibt es in Italien die Tradition, Geldstücke in noch frische Lava von Vulkanausbrüchen zu drücken um diese dann als Reiseandenken zu verkaufen. Bekannt ist das vom Vesuv aber auch vom Ätna. Die gelegentlich geäußerte These, dass man anhand der Datierung der eingelegten Münzen dieserart Stücke konkreten Vulkanausbrüchen zuordnen könne, halte ich für recht gewagt. Trotzdem interessiert mich natürlich die genauere Zuordnung der Münzen in meinen beiden Lavastücken, die ich vor nicht allzulanger Zeit recht preiswert erwerben konnte.
Auf dem einen Stück glaube ich Vittorio Emanuele II. zu erkenen. Es könnte eine 10 Centisimi-Münze sein. Was meint Ihr?
Gruß in die Runde Tilos
: Durchmesser der Stücke etwa 6,5 cm
Auf dem einen Stück glaube ich Vittorio Emanuele II. zu erkenen. Es könnte eine 10 Centisimi-Münze sein. Was meint Ihr?
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Re: Lavamünzen
Hallo,
irgendwo hatte ich erst neulich zu diesen Stücken nachgelesen, dass diese auch durch die Touristen auf dem Vulkan selbst angefertigt werden konnten. Der Reiseführer verlangte (2. Hälfte 19. Jhdt.) eine Lira dafür, dass er dem Touristen einen Klumpen Lava dafür aus einem "Loch" oder einem "Bach" schöpfte.
Also ist die Münze ziemlich sicher nicht aus dem Jahr des Vulkanausbruchs, v.a., wenn das Stück deutlichen Verschleiss vom längeren Umlauf zeigt.
Was man aber wohl recht sicher sagen kann: es waren die zu der Zeit gültigen Münzen, die die Touristen gerade in der Hosentasche hatten.
In meiner Vitrine liegt ein solches 20-Centesimi-Stück: https://en.numista.com/catalogue/pieces1958.html .
Schöne Grüße,
MR
irgendwo hatte ich erst neulich zu diesen Stücken nachgelesen, dass diese auch durch die Touristen auf dem Vulkan selbst angefertigt werden konnten. Der Reiseführer verlangte (2. Hälfte 19. Jhdt.) eine Lira dafür, dass er dem Touristen einen Klumpen Lava dafür aus einem "Loch" oder einem "Bach" schöpfte.
Also ist die Münze ziemlich sicher nicht aus dem Jahr des Vulkanausbruchs, v.a., wenn das Stück deutlichen Verschleiss vom längeren Umlauf zeigt.
Was man aber wohl recht sicher sagen kann: es waren die zu der Zeit gültigen Münzen, die die Touristen gerade in der Hosentasche hatten.
In meiner Vitrine liegt ein solches 20-Centesimi-Stück: https://en.numista.com/catalogue/pieces1958.html .

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- tilos
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Re: Lavamünzen
Interessant wäre ja ein gedruckter Reiseführer oder eine Reisebeschreibung aus dem 19. Jahrundert, wo diese "Lava-Münzen-Herstellung" erwähnt wird, oder gar ein Foto davon abgebildet wird.
Beste Grüße
Tilos
Beste Grüße
Tilos
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Re: Lavamünzen
Uni Wien, Institut für Numismatik hat geschrieben: Wie sich alten Reiseführern entnehmen lässt, bot man auch eine „Do-it-yourself“-Touristenattraktion am Vulkan an. So durften die Besucher selbst, nach Angaben des Baedeker-Reiseführers für Italien aus dem Jahr 1896, für einen Franc – beziehungsweise eine Lira – selbst die Kupfermünzen in die noch flüssige Lava drücken und das erkaltete, ausgebrochene Stück als Souvenir mitnehmen. In dem Reiseführer wird zwar vor der Gefährlichkeit der flüssigen Lavaströme gewarnt, jedoch in einer Art, über die jeder heutige Sicherheitsbeauftragte betroffen den Kopf schütteln würde: Das einzige Sicherheitsrisiko, das man bei so einer Aktion eingehen würde, so steht es geschrieben, wären durch die Hitze angeschmolzene Schuhsolen und ein dadurch ruiniertes Schuhwerk.
--> https://bibliothek.univie.ac.at/sammlun ... 03933.html
Schöne Grüße,
MR
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- Zwerg (Mo 28.08.23 20:23)
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Re: Lavamünzen
https://istituto.ingv.it/images/collane ... rno114.pdf
Hier gibt es auf Seite 7 sogar ein Foto, welches zwar die Herstellung einer Lavamedaille zeigt, was aber im Prinzip der gleiche erste Arbeitsschritt ist: Die Gewinnung eines weichen Klumpens Lava.
MR
Hier gibt es auf Seite 7 sogar ein Foto, welches zwar die Herstellung einer Lavamedaille zeigt, was aber im Prinzip der gleiche erste Arbeitsschritt ist: Die Gewinnung eines weichen Klumpens Lava.
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- KaBa (Di 29.08.23 07:55)
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Re: Lavamünzen
Mointilos hat geschrieben: ↑Fr 25.08.23 18:44Wohl seit dem 17. Jh. gibt es in Italien die Tradition, Geldstücke in noch frische Lava von Vulkanausbrüchen zu drücken um diese dann als Reiseandenken zu verkaufen. Bekannt ist das vom Vesuv aber auch vom Ätna. Die gelegentlich geäußerte These, dass man anhand der Datierung der eingelegten Münzen dieserart Stücke konkreten Vulkanausbrüchen zuordnen könne, halte ich für recht gewagt. Trotzdem interessiert mich natürlich die genauere Zuordnung der Münzen in meinen beiden Lavastücken, die ich vor nicht allzulanger Zeit recht preiswert erwerben konnte.
Auf dem einen Stück glaube ich Vittorio Emanuele II. zu erkenen. Es könnte eine 10 Centisimi-Münze sein. Was meint Ihr?
Gruß in die Runde Tilos
: Durchmesser der Stücke etwa 6,5 cm
1 av 24.jpg1 av d.jpg2 av 24.jpg2 av d 24.jpgLavamünzen rv 28.jpg
Was wäre ein realistischer Preis für solche Stücke? Bzw. wie viel hattest du bezahlt?
Grüße
Eric
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Re: Lavamünzen
Auch wenn Du mit dem Zitat eher tilos befragst...
Ich glaube, ich habe für mein Exemplar 10€ gezahlt.
MR
Ich glaube, ich habe für mein Exemplar 10€ gezahlt.
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- Eric_der_Sammler (So 19.01.25 20:33)
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Re: Lavamünzen
Danke für die Antwort. Jemand war bei dem Angebot je schneller. War für 100 Pfund online und jemand hat das über einen Preisvorschlag in unbekannter Höhe gekauft. Für mich wären je noch hohe Versandkosten und Zollgebühren dazugekommen. Vielleicht läuft mir eines noch Mal über den Weg. Hätte ich schon gerne in meiner Vitrine.Numis-Student hat geschrieben: ↑Sa 18.01.25 23:44Auch wenn Du mit dem Zitat eher tilos befragst...
Ich glaube, ich habe für mein Exemplar 10€ gezahlt.
MR
Anbei das Angebot:
https://www.ebay.de/itm/256782316072?mk ... media=COPY
Grüße
Eric
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Re: Lavamünzen
Eric_der_Sammler hat geschrieben: ↑Fr 17.01.25 22:03Mointilos hat geschrieben: ↑Fr 25.08.23 18:44Wohl seit dem 17. Jh. gibt es in Italien die Tradition, Geldstücke in noch frische Lava von Vulkanausbrüchen zu drücken um diese dann als Reiseandenken zu verkaufen. Bekannt ist das vom Vesuv aber auch vom Ätna. Die gelegentlich geäußerte These, dass man anhand der Datierung der eingelegten Münzen dieserart Stücke konkreten Vulkanausbrüchen zuordnen könne, halte ich für recht gewagt. Trotzdem interessiert mich natürlich die genauere Zuordnung der Münzen in meinen beiden Lavastücken, die ich vor nicht allzulanger Zeit recht preiswert erwerben konnte.
Auf dem einen Stück glaube ich Vittorio Emanuele II. zu erkenen. Es könnte eine 10 Centisimi-Münze sein. Was meint Ihr?
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1 av 24.jpg1 av d.jpg2 av 24.jpg2 av d 24.jpgLavamünzen rv 28.jpg
Was wäre ein realistischer Preis für solche Stücke? Bzw. wie viel hattest du bezahlt?
Ca. 35,-/St., wenn ich mich richtig erinnere.
Gruß
Tilos
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- Eric_der_Sammler (Di 21.01.25 12:10)
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Re: Lavamünzen
Hallo
Gestern bin ich zufällig hier im Forum auf das interessante Thema " Lavamünzen" gestoßen und wollte euch ein Bild einer in Lava eingebetteten 50 Centisimi-Münze nicht vorenthalten.
Der unbekannte Tourist hatte damals dankenswerterweise die Rückseite der Münze mit dem schönen Abbild des Adlers und der Jahreszahl gewählt, was eine sehr gute Entscheidung war. Die Vorderseite der Münze mit dem Konterfei von König Vittorio Emanuelle III. sieht zudem nicht annähernd so elegant wie der Adler aus. Vittorio sieht eher auf der unsichtbaren, eingebetteten Münzseite so aus, als hätte er beim Frühstück versehentlich in eine Zitrone gebissen.
Der letzte Ausbruch des Vesuvs zur Zeit des Vittorios Emanuelle III. war im März 1944, aus welcher Zeit wohl auch der Lavabrocken stammen dürfte.
Gruß Elektron
Gestern bin ich zufällig hier im Forum auf das interessante Thema " Lavamünzen" gestoßen und wollte euch ein Bild einer in Lava eingebetteten 50 Centisimi-Münze nicht vorenthalten.
Der unbekannte Tourist hatte damals dankenswerterweise die Rückseite der Münze mit dem schönen Abbild des Adlers und der Jahreszahl gewählt, was eine sehr gute Entscheidung war. Die Vorderseite der Münze mit dem Konterfei von König Vittorio Emanuelle III. sieht zudem nicht annähernd so elegant wie der Adler aus. Vittorio sieht eher auf der unsichtbaren, eingebetteten Münzseite so aus, als hätte er beim Frühstück versehentlich in eine Zitrone gebissen.
Der letzte Ausbruch des Vesuvs zur Zeit des Vittorios Emanuelle III. war im März 1944, aus welcher Zeit wohl auch der Lavabrocken stammen dürfte.
Gruß Elektron
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- Eric_der_Sammler (Mi 19.02.25 14:11) • Numis-Student (Mi 19.02.25 15:02) • Atalaya (Mi 19.02.25 15:32) • tilos (Do 20.02.25 10:15)
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Re: Lavamünzen
..........übrigens der Lavabrocken war ein reiner Zufalls-und Glücksfund vor über 21 Jahren auf einem Flohmarkt für 1 Euro.
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- Eric_der_Sammler (Mi 19.02.25 15:14)
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Re: Lavamünzen
zwar öfter angesprochen, aber bisher nie gezeigt...Numis-Student hat geschrieben: ↑Fr 25.08.23 18:59
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Schöne Grüße,
MR
Hier also ist mein Exemplar.
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