geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Griechische Münzen des Altertums

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von antisto » Di 25.11.25 21:20

antisto hat geschrieben:
Fr 15.11.24 10:30
Und der nächste...
Dieser Stater erinnert mich stark an meinen Obol, der hier im Chat recht umstritten war:
https://www.biddr.com/auctions/solidus- ... &l=8031415
AS
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von antisto » Di 25.11.25 21:24

Das klappte nicht.
Beitrag vom 15.11.24, 11.30 Uhr.
Und vom 14.11., 18.39 Uhr.
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Numis-Student » Di 25.11.25 21:28

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mi 26.11.25 07:01

Ich hatte keine Probleme mit dem, sieht gut aus für mich.

VG
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Mi 26.11.25 11:15

Mir gefällt hier das an den Ecken sehr runde und an den Rändern extrem scharfe Incusum nicht, das ist ungewöhnlich. So ganz traue ich der Münze nicht :? .

Gruß

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Lampsakos » So 07.12.25 00:51

Klein und filigran:
2 Tetartemoria aus Tegea (Arkadien)
Circa 423-400 BC.
Gewicht: 0,17 gr. + 0,24 gr.
Durchmesser: 6,1 mm + 5,8 mm
IMG_20251018_162337xyxy.jpg

Soweit die herkömmliche Zuschreibung. Es gibt allerdings, aufgrund der häufigsten Fundorte, eine neue Zuweisung nach Elaia (Aiolis):

Jérémie Chameroy, Early Silver Coinage of Elaea and Pergamum - A Comparative Study
Chiron 50, 2020, p. 29-48
https://www.academia.edu/44901087/Early ... tive_Study

.... was eigentlich schade wäre, da es so wenige Silbermünzen aus klassischer Zeit von der Peloponnes gibt (mit Ausnahme von Argos und Sikyon).
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » So 07.12.25 09:44

Lampsakos hat geschrieben:
So 07.12.25 00:51
... Es gibt allerdings, aufgrund der häufigsten Fundorte, eine neue Zuweisung nach Elaia (Aiolis) ...
Wobei es aber auch Münzen mit demselben Münzbild mit Athena vorn und einem Kranz hinten wie auf den Hemi- und Trihemiobolen sowie einem Gewicht knapp über 0,2 g gibt: https://www.acsearch.info/search.html?t ... sd&order=1
Vom Gewicht her müssten das dann Tetartemoria sein. Die werden bei Chameroy gar nicht erwähnt (hab' ich zumindest nicht gefunden) und passen dann irgendwie nicht ins Bild :? .

So ganz felsenfest scheint mir das mit Elaia vielleicht doch noch nicht zu sein :| (das mit westlichem Kleinasien und nicht Tegea aber schon :D ).

Gruß

Altamura

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Lampsakos » So 07.12.25 12:44

Altamura2 hat geschrieben:
So 07.12.25 09:44
(das mit westlichem Kleinasien und nicht Tegea aber schon :D ).
Ja, wenn die Fundorte so eindeutig sind, wundert man sich, wie es überhaupt zur Zuweisung nach Tegea kam. Derzeit findet man die ja auch bei jenen Anbietern, die ganz überwiegend Münzen von Städten haben, die auf dem Gebiet der heutigen Türkei liegen .... :wink:

Wenn man nur nach Tegea sucht, sieht man, daß es die bei weitem häufigste Münze ist, auch oft etwas schwerer (> 0,3 gr) und als Hemiobol bezeichnet; recht selten auch im Obolbereich (> 0,8 gr). Daneben gibt es von Tegea nur ein Trihemiobol mit Gorgoneion und 3 E, und eine Hemidrachme der Arkadischen Liga mit Zeus Lykaios, und das wars dann für die frühgriechischen Zeit.

https://www.acsearch.info/search.html?t ... sd&order=1

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von quinctilius » Mo 08.12.25 17:46

Auch die 12tel Stater aus Milet wurden schon gefälscht, das zeigt dieses Stück. (Ex David Connors)

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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Altamura2 » Di 09.12.25 10:02

quinctilius hat geschrieben:
Mo 08.12.25 17:46
... Auch die 12tel Stater aus Milet wurden schon gefälscht ...
Die Fälscherei ging wohl schon gleich zu Beginn der Münzprägung los, das findet man schon bei frühen Elektronprägungen: https://www.acsearch.info/search.html?id=12173645

Gruß

Altamura
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Tiziana » Sa 13.12.25 15:57

Im Schaukasten schon präsentiert, hier noch mit dem ganzen Text. (1/24 Stater) aus Miletos, Ionien in meine Sammlung aufgenommen. Diese Stücke gehören ungefähr in die Zeit 600–550 v. Chr., also sehr früh in der Geschichte der griechischen Münzprägung.

Miletos, Ionia. Elektron Myshemihekte, ca. 550 v. Chr.
Gewicht: 0,567 g Durchmesser: 5,6 mm

Av.: Löwenkopf frontal.
Rv.: Incusum.
Bei Wildwinds, Klein 416
Miletos_Ionia_Myshemihekte_Front.jpg
Miletos_Ionia_Myshemihekte_Back.jpg
Der Name Myshemihekte steht für den Wert ½ einer Hemihekte, also 1/24 Stater. Dazu noch ein Hinweis (wurde auch bereits im Forum erklärt): Der Teil mys- bedeutet nicht direkt „halb“. Er stammt aus alten Bezeichnungen für sehr kleine Bruchteile und wird heute einfach als fester Begriff für dieses Nominal verwendet.

Ich lese gerade: The History of Miletus von A. G. Dunham und A History of Ancient Coinage 700–300 B.C. von Percy Gardner. Besonders bei Gardner kommen viele Informationen zusammen, bei denen ich oft noch im Dunkeln stehe, genauer gesagt fällt mein Kopf dabei manchmal auseinander :D
Ob es inzwischen neuere Erkenntnisse darüber gibt, ob die Münzen nun von der Stadt, von Bankiers („bankers“), von privaten Akteuren oder von Tempeln geprägt wurden, weiss ich noch nicht.

Es heisst, nach Herodots Angaben, dass der babylonische und der phönizische (Gewicht)Standard bereits existierten und den verschiedenen Regionen zugeordnet werden können, nämlich dem maritimen Bereich (phönizisch) und dem Hinterland (babylonisch). Genau in diesem wirtschaftlichen Umfeld begannen auch die ionischen Städte sehr früh mit eigenen Elektronprägungen, weil sie direkt in diese Handelsnetze eingebunden waren.

Dann kommt die Frage: Wer war zuerst? Wer hat zuerst geprägt? Und da fängt mein Kopf wieder an zu brennen. Dunham nennt einige Argumente und Gegenargumente, und ich möchte mich nicht an einzelne Aussagen festklammern, sondern versuche, auch andere Prägungen, die mir zwar bekannt sind, aber in diesem geschichtlichen Zusammenhang und in Bezug auf diesen vernetzten Handel noch nicht ganz klar sind, besser einzuordnen.
Zuletzt geändert von Tiziana am Sa 13.12.25 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Zwerg » Sa 13.12.25 17:35

Tiziana hat geschrieben:
Sa 13.12.25 15:57
A History of Ancient Coinage 700–300 B.C. von Percy Gardner. Besonders bei Gardner kommen viele Informationen zusammen, bei denen ich oft noch im Dunkeln stehe, genauer gesagt fällt mein Kopf dabei manchmal auseinander :D
Percy Gardener ist 1937 gestorben. Er war zu seiner Zeit eine Koryphäe, aber die griechische Numismatik hat sich weiterentwickelt.
Ich würde zu griechischen Numismatik doch etwas Neueres empfehlen
Wobei ich mich als Student in meinen Anfängen auch durch Mommsens Römisches Münzwesen durchgekämpft habe und bei den Seiten verzweifelt bin, als er auf das Zehntel Gramm genau das Gewicht des römischen Pfundes nachwies.

Grüße
Klaus
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Tiziana » Sa 13.12.25 18:48

Zwerg hat geschrieben:
Sa 13.12.25 17:35
***als er auf das Zehntel Gramm genau das Gewicht des römischen Pfundes nachwies.

Grüße
Klaus
Vielen Dank Klaus! Ja du sagst es!
Hast du für mich eine Empfehlung zu Kernliteratur zur frühen griechischen Münzprägung?

Noch eine Frage, ich habe zur Rückseite "Incusum" beschrieben. Oft sehe ich "Incuse square" *punch) Ich sehe aber kein Quadrat. Sollte ich trotzdem "Incuse square" oder "Quadratisches Incusum" beschreiben?
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Zwerg » Sa 13.12.25 20:00

Hallo Tiziana
Für die frühe griechische Münzprägung wird zur Zeit beworben
When Coinage Was Born. Treasures from the Zhuyuetang Collection (New York 2025)
by Wolfgang Fischer-Bossert and Ute Wartenberg
2025
The exhibition catalogue for When Coinage Was Born - Treasures from the Zhuyuetang Collection (held at the Royal Spanish Mint from June 2025 through June 2026) showcases 148 coins illustrating the development of early coinage around the Mediterranean Sea. The many spectacular coins of the Zhuyuetang Collection provide a deep dive into the wonderful world of Archaic Greek numismatic imagery, so different from the aesthetic language of later Hellenistic and Roman coins, and a vivid tableau of monsters, gods, heroes, and animals. More than a mere assortment of metal objects, these coins tell stories from 2500 years ago about war and international conflict, natural disasters, communities, religion, wealth, and much more. Printed in full color with over 180 images and text masterfully researched and written by two of the leading scholars in Archaic Greek numismatics.
Und dann für Elektrum natürlich "White Gold" von Ute Wartenberg.

Ich bin zur Zeit bei den Griechen nicht so sehr auf dem Laufenden - möglicherweise hat Altamura noch Hinweise.
Es hat sich aber in den letzten beiden Jahrzehnten einiges bei der Datierung getan - sicherlich findest Du etwas bei Academia.eu.
Das ist aber meist sehr speziell.

Die "alten Bücher", so verdienstvoll sie waren und teils heute noch sind, können durch mittlerweile veraltete und sicher widerlegte Thesen verwirren.

Zum Incusum. Das muß natürlich nicht immer quadratisch sein. Es war ursprünglich ja nur eine Punze, um den Schrötling auf dem Amboss zu fixieren.
Wenn es nicht quadratisch ist (es gibt auch rechteckige), ist es einfach nur ein Incusum.

Grüße
Klaus
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Re: geht es noch kleiner/filigraner ? Ja !

Beitrag von Tiziana » Sa 13.12.25 21:09

Toll! Danke!

Ich weiss nicht mehr genau, ob das bei I. Carradice, M. Price, Coinage in the Greek World (1988) steht, dort wird erklärt, dass die frühen Punzen keinen bildlichen Zweck hatten (klar) aber der tiefe Einschlag machte das Metall sichtbar und dürfte im Handel einen praktischen und sicheren Aspekt gehabt haben.

LG Tiziana
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