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von drakenumi1 » So 25.10.09 12:44
Sehr schön, diese Gegenüberstellung. Ich teile natürlich Deine Beurteilung, was das Vorliegen einer Fälschung anbetrifft. Aber der Punkt unter dem "I" kann kaum der Angußsteiger gewesen sein: Solche Fälschungen wurden zwecks rationeller Fertigung in gleich vielfacher Anzahl in "Batterieform" gegossen, was heißt, daß das flüssige Metall von einer Münze zur nächsten weiterläuft. (Auch andere Anordnungen wurden genutzt, wo die Einzelformen gleichzeitig parallel befüllt wurden). Die Formen stehen dabei senkrecht, damit eingeschlossene Luftblasen sich nicht auf den Flächen absetzen, sondern durch die überdies vorhandenen Entlüftungskanäle entfernen konnten.
Gegossene Münzen haben daher meist je einen An- und Ausgußkanal und häufig senkrecht dazu auch 2 Entlüftungskanäle, insgesamt also 4 am Rande liegende Anbindungen, die am Schluß entfernt werden mußten. Der unverputzte gegossene Rohling hatte also dann das Aussehen der Münze mit seitlich anhängenden kreuzförmig angeordneten 4 "Schwänzchen". Entlüftungskanäle waren nur sehr fein und bildeten sich beim Guß nur gering ab, sie hatten ja nur die Luft entweichen zu lassen, aber nicht das flüssige Metall.
Grüße von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)